SGS-Spielmacherin Kowalski: "Wir sind wie eine große Familie"

Am überraschenden vierten Tabellenplatz der SGS Essen in der abgelaufenen Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga hatte Spielmacherin Natasha Kowalski (21) wesentlichen Anteil. Auch für die neue Spielzeit 2024/2025 hat sich die Standardspezialistin einiges vorgenommen. Im DFB.de-Interview spricht Kowalski mit Mitarbeiter Ralf Debat über den Saisonstart, die Stärken der SGS und Cristiano Ronaldo.

DFB.de: Am Sonntag, 1. September, startet die SGS Essen mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim in die neue Spielzeit. Wie sehr fiebern Sie und das Team dem Saisonauftakt bereits entgegen, Frau Kowalski?

Natasha Kowalski: Nach der langen Vorbereitung freuen sich alle, wenn die Liga wieder losgeht. Regelmäßiger Spielbetrieb ist für jede Fußballerin und jeden Fußballer das Beste. Da kann kein noch so attraktives Testspiel mithalten.

DFB.de: Sie treffen gleich zu Beginn auf einen Lieblingsgegner, oder?

Kowalski: (lacht) Lieblingsgegner würde ich jetzt unbedingt nicht sagen. Fakt ist aber, dass wir in der abgelaufenen Saison in beiden Partien gegen die TSG sehr gut gespielt und jeweils gewonnen haben. Vielleicht klappt es ja auch noch ein drittes Mal.

DFB.de: Wird es das Duell zwischen zwei Mannschaften, die in der neuen Saison um die Qualifikation für das internationale Geschäft kämpfen werden?

Kowalski: Puh, schwierig. Das werden wir ganz sicher nicht am 1. Spieltag wissen, sondern erst am Saisonende sehen. Sicherlich haben beide Teams den Anspruch, erneut eine gute Rolle in der Liga zu spielen. Wir tun aber gut daran, uns nicht damit zu beschäftigen, was vielleicht im nächsten Sommer passieren könnte.

DFB.de: Die SGS Essen schnitt in der abgelaufenen Saison als Tabellenvierter unerwartet gut ab. Wie überraschend kam das für Sie wirklich?

Kowalski: Hätte uns vorher jemand Platz vier vorausgesagt, dann hätten wir das alle nicht geglaubt. Wir haben jedoch über die gesamte Saison Leistungen gebracht, die uns viele nicht zugetraut haben. Unter dem Strich war der vierte Platz eine herausragende Leistung des gesamten Teams.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft besonders aus?

Kowalski: Definitiv der Teamspirit. Da sehr viele Spielerinnen bei uns vom Alter her sehr eng beieinander sind, verstehen wir uns auch außerhalb des Platzes ausgezeichnet. Es gibt doch nichts Schöneres, als mit Freundinnen Fußball zu spielen.

DFB.de: Sie haben es angesprochen: Auch zahlreiche Leistungsträgerinnen sind noch sehr jung. Lässt das eine weitere Steigerung erwarten?

Kowalski: Mit dem Wort Erwartung tue ich mich in diesem Zusammenhang schwer. Eine Selbstverständlichkeit ist das definitiv nicht. Aber es ist auf jeden Fall möglich, zumal unsere Mannschaft fast komplett zusammengeblieben ist.

DFB.de: Eine große Stärke war in der zurückliegenden Saison die Defensive, die gleich zehnmal ohne Gegentor blieb. Wegen einer Rotsperre steht Stammtorhüterin Sophia Winkler allerdings in den ersten drei Ligaspielen nicht zur Verfügung. Wie schwer wiegt der Verlust?

Kowalski: Das tut uns weh, keine Frage. Sophia ist bei uns die Nummer eins. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir ihren Ausfall durch unsere anderen Torhüterinnen gut kompensieren können.

DFB.de: Welchen Anteil an der positiven Entwicklung hat der langjährige SGS-Trainer Markus Högner?

Kowalski: Auf jeden Fall einen riesigen Anteil, vielleicht sogar den größten überhaupt. Es ist beeindruckend, was er uns vor den Spielen immer alles an die Hand gibt. Ich muss allerdings auch sagen, dass das gesamte Trainerteam einen herausragenden Job macht. Aber speziell Markus und sein Co-Trainer Robert Augustin ergänzen sich ausgezeichnet.

DFB.de: Mit sieben Treffern und neun Torvorlagen spielten Sie Ihre bislang beste Bundesligasaison. Was nehmen Sie sich persönlich für die neue Spielzeit vor?

Kowalski: Ich nehme mir vor, in jedem Spiel mein Bestes zu geben und dem Team zu helfen. Entscheidend ist immer der Erfolg der gesamten Mannschaft. Wenn das gegeben ist, können es bei mir auch gerne weniger Tore und Assists sein.

DFB.de: Sie gehören zu den besten Standardschützinnen der Liga. Wieviel Training steckt dahinter?

Kowalski: Sehr viel Training auf jeden Fall. (lacht) Sehr oft schieße ich vor oder nach den Einheiten vor allem Freistöße. Ich übe so lange, bis es funktioniert. Mein großes Vorbild war dabei immer schon Cristiano Ronaldo.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie sich noch verbessern?

Kowalski: Da fällt mir zuerst meine Körpersprache ein. Wenn es mal nicht so gut läuft, lasse ich manchmal zu schnell den Kopf hängen oder reagiere genervt. Das möchte ich abstellen.

DFB.de: Sie sind erst vor wenigen Wochen 21 Jahre geworden. Sehen Sie sich in ihrer dritten Saison dennoch schon als Führungsspielerin im Team?

Kowalski: Es ist auf jeden Fall mein Ziel, noch mehr Verantwortung zu übernehmen und das Team mitzureißen. Ob ich dann eine Führungsspielerin sein kann oder schon bin, sollen lieber andere beurteilen.

DFB.de: Entspricht es denn auch Ihrem Charakter, gerne voranzugehen?

Kowalski: Das würde ich schon sagen. Ich bin auf dem Platz vielleicht nicht so laut wie andere. Aber ich übernehme schon gerne die Initiative und pushe meine Mitspielerinnen.

DFB.de: Warum gefällt es Ihnen in Essen und im Revier so gut?

Kowalski: Das Ruhrgebiet ist irgendwie wie ein kompletter Haufen, der zusammenhält. Das gefällt mir. Bei der SGS ist es genauso. Alles ist sehr harmonisch, es gibt keinen Neid. Wir sind einfach wie eine große Familie.

DFB.de: Von der U 15 bis zur U 19 durchliefen Sie sämtliche Juniorinnen-Teams des DFB. Was hat es Ihnen bedeutet, den Adler auf dem Trikot zu tragen?

Kowalski: Es ist etwas ganz Besonderes, für sein Heimatland auflaufen zu dürfen. Das ist etwas, was nicht viele erreichen. Deshalb ist es ein unbeschreibliches Gefühl.

DFB.de: Die SGS hat schon sehr viele Nationalspielerinnen hervorgebracht. Wann möchten Sie Ihr erstes Länderspiel bestreiten?

Kowalski: Gute Frage. (lacht) Natürlich am liebsten sofort. Aber das kann ich ja nicht entscheiden. Ich werde alles geben, um weiterhin gute Leistungen zu zeigen.

[mspw]

Am überraschenden vierten Tabellenplatz der SGS Essen in der abgelaufenen Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga hatte Spielmacherin Natasha Kowalski (21) wesentlichen Anteil. Auch für die neue Spielzeit 2024/2025 hat sich die Standardspezialistin einiges vorgenommen. Im DFB.de-Interview spricht Kowalski mit Mitarbeiter Ralf Debat über den Saisonstart, die Stärken der SGS und Cristiano Ronaldo.

DFB.de: Am Sonntag, 1. September, startet die SGS Essen mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim in die neue Spielzeit. Wie sehr fiebern Sie und das Team dem Saisonauftakt bereits entgegen, Frau Kowalski?

Natasha Kowalski: Nach der langen Vorbereitung freuen sich alle, wenn die Liga wieder losgeht. Regelmäßiger Spielbetrieb ist für jede Fußballerin und jeden Fußballer das Beste. Da kann kein noch so attraktives Testspiel mithalten.

DFB.de: Sie treffen gleich zu Beginn auf einen Lieblingsgegner, oder?

Kowalski: (lacht) Lieblingsgegner würde ich jetzt unbedingt nicht sagen. Fakt ist aber, dass wir in der abgelaufenen Saison in beiden Partien gegen die TSG sehr gut gespielt und jeweils gewonnen haben. Vielleicht klappt es ja auch noch ein drittes Mal.

DFB.de: Wird es das Duell zwischen zwei Mannschaften, die in der neuen Saison um die Qualifikation für das internationale Geschäft kämpfen werden?

Kowalski: Puh, schwierig. Das werden wir ganz sicher nicht am 1. Spieltag wissen, sondern erst am Saisonende sehen. Sicherlich haben beide Teams den Anspruch, erneut eine gute Rolle in der Liga zu spielen. Wir tun aber gut daran, uns nicht damit zu beschäftigen, was vielleicht im nächsten Sommer passieren könnte.

DFB.de: Die SGS Essen schnitt in der abgelaufenen Saison als Tabellenvierter unerwartet gut ab. Wie überraschend kam das für Sie wirklich?

Kowalski: Hätte uns vorher jemand Platz vier vorausgesagt, dann hätten wir das alle nicht geglaubt. Wir haben jedoch über die gesamte Saison Leistungen gebracht, die uns viele nicht zugetraut haben. Unter dem Strich war der vierte Platz eine herausragende Leistung des gesamten Teams.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft besonders aus?

Kowalski: Definitiv der Teamspirit. Da sehr viele Spielerinnen bei uns vom Alter her sehr eng beieinander sind, verstehen wir uns auch außerhalb des Platzes ausgezeichnet. Es gibt doch nichts Schöneres, als mit Freundinnen Fußball zu spielen.

DFB.de: Sie haben es angesprochen: Auch zahlreiche Leistungsträgerinnen sind noch sehr jung. Lässt das eine weitere Steigerung erwarten?

Kowalski: Mit dem Wort Erwartung tue ich mich in diesem Zusammenhang schwer. Eine Selbstverständlichkeit ist das definitiv nicht. Aber es ist auf jeden Fall möglich, zumal unsere Mannschaft fast komplett zusammengeblieben ist.

DFB.de: Eine große Stärke war in der zurückliegenden Saison die Defensive, die gleich zehnmal ohne Gegentor blieb. Wegen einer Rotsperre steht Stammtorhüterin Sophia Winkler allerdings in den ersten drei Ligaspielen nicht zur Verfügung. Wie schwer wiegt der Verlust?

Kowalski: Das tut uns weh, keine Frage. Sophia ist bei uns die Nummer eins. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir ihren Ausfall durch unsere anderen Torhüterinnen gut kompensieren können.

DFB.de: Welchen Anteil an der positiven Entwicklung hat der langjährige SGS-Trainer Markus Högner?

Kowalski: Auf jeden Fall einen riesigen Anteil, vielleicht sogar den größten überhaupt. Es ist beeindruckend, was er uns vor den Spielen immer alles an die Hand gibt. Ich muss allerdings auch sagen, dass das gesamte Trainerteam einen herausragenden Job macht. Aber speziell Markus und sein Co-Trainer Robert Augustin ergänzen sich ausgezeichnet.

DFB.de: Mit sieben Treffern und neun Torvorlagen spielten Sie Ihre bislang beste Bundesligasaison. Was nehmen Sie sich persönlich für die neue Spielzeit vor?

Kowalski: Ich nehme mir vor, in jedem Spiel mein Bestes zu geben und dem Team zu helfen. Entscheidend ist immer der Erfolg der gesamten Mannschaft. Wenn das gegeben ist, können es bei mir auch gerne weniger Tore und Assists sein.

DFB.de: Sie gehören zu den besten Standardschützinnen der Liga. Wieviel Training steckt dahinter?

Kowalski: Sehr viel Training auf jeden Fall. (lacht) Sehr oft schieße ich vor oder nach den Einheiten vor allem Freistöße. Ich übe so lange, bis es funktioniert. Mein großes Vorbild war dabei immer schon Cristiano Ronaldo.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie sich noch verbessern?

Kowalski: Da fällt mir zuerst meine Körpersprache ein. Wenn es mal nicht so gut läuft, lasse ich manchmal zu schnell den Kopf hängen oder reagiere genervt. Das möchte ich abstellen.

DFB.de: Sie sind erst vor wenigen Wochen 21 Jahre geworden. Sehen Sie sich in ihrer dritten Saison dennoch schon als Führungsspielerin im Team?

Kowalski: Es ist auf jeden Fall mein Ziel, noch mehr Verantwortung zu übernehmen und das Team mitzureißen. Ob ich dann eine Führungsspielerin sein kann oder schon bin, sollen lieber andere beurteilen.

DFB.de: Entspricht es denn auch Ihrem Charakter, gerne voranzugehen?

Kowalski: Das würde ich schon sagen. Ich bin auf dem Platz vielleicht nicht so laut wie andere. Aber ich übernehme schon gerne die Initiative und pushe meine Mitspielerinnen.

DFB.de: Warum gefällt es Ihnen in Essen und im Revier so gut?

Kowalski: Das Ruhrgebiet ist irgendwie wie ein kompletter Haufen, der zusammenhält. Das gefällt mir. Bei der SGS ist es genauso. Alles ist sehr harmonisch, es gibt keinen Neid. Wir sind einfach wie eine große Familie.

DFB.de: Von der U 15 bis zur U 19 durchliefen Sie sämtliche Juniorinnen-Teams des DFB. Was hat es Ihnen bedeutet, den Adler auf dem Trikot zu tragen?

Kowalski: Es ist etwas ganz Besonderes, für sein Heimatland auflaufen zu dürfen. Das ist etwas, was nicht viele erreichen. Deshalb ist es ein unbeschreibliches Gefühl.

DFB.de: Die SGS hat schon sehr viele Nationalspielerinnen hervorgebracht. Wann möchten Sie Ihr erstes Länderspiel bestreiten?

Kowalski: Gute Frage. (lacht) Natürlich am liebsten sofort. Aber das kann ich ja nicht entscheiden. Ich werde alles geben, um weiterhin gute Leistungen zu zeigen.

###more###