Google Pixel Frauen-Bundesliga

4:1 in Köln: Bremen setzt Siegesserie fort

18.11.2024
Vierter Sieg in Serie: Werder Bremen klettert in der Tabelle weiter nach oben Foto: Imago

Mit dem vierten Sieg in Serie rückte der SV Werder Bremen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga auf Platz fünf vor. Das Team von Trainer Thomas Horsch kam am 10. Spieltag zu einem 4:1 (1:0)-Auswärtserfolg beim 1. FC Köln und verlängerte damit die Negativserie des Tabellenvorletzten. Die "Geißböcke" müssen weiterhin auf ihren ersten Dreier in dieser Saison warten.

Die beiden Innenverteidigerinnen Michelle Ulbrich (12.) und Lara Schmidt (54.) brachten die Gäste von der Weser vor 1400 Zuschauer*innen im Franz-Kremer-Stadion jeweils nach Standardsituationen mit ihren Treffern auf die Siegerstraße. In der Schlussphase bauten die beiden eingewechselten Emöke Papai (82.) und Amira Arfaoui (86.) den Vorsprung aus.

Für den 1. FC Köln gelang Vanessa Leimenstoll (90.+1) erst in der Nachspielzeit der einzige Treffer. Für Bremens Torhüterin Livia Peng war es das erste Gegentor nach 388 Minuten, also fast sechseinhalb Stunden.

FC-Kapitänin Gerhardt: "Mutlos und ängstlich"

"Wir sind überhaupt nicht gut ins Spiel gekommen, waren mutlos und ängstlich", sagte Kölns Kapitänin und Außenverteidigerin Anna Gerhardt nach der achten Niederlage im zehnten Saisonspiel: "Wieder einmal bekommen wir zwei Gegentore nach Standards und müssen ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Wir müssen dieses Spiel schnell abhaken, denn das war gar nichts."

Mittelfeldspielerin Laura Feiersinger meinte: "Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht, sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Dadurch haben wir es Bremen zu einfach gemacht. Vielleicht ist es ganz gut, dass jetzt eine Pause ansteht, damit wir bis zum wichtigen Spiel in Potsdam unsere Köpfe wieder freibekommen. Dort müssen wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen."

Torschützin Schmidt: "Viele Standards trainiert"

Bremens Torschützin Lara Schmidt erklärte: "Es ist ungewohnt für mich, in zwei Spielen in Folge zu treffen. Wir hatten zuletzt sehr viele Standards trainiert. Umso schöner ist es, dass es so gut geklappt hat. Man merkt im Moment, dass wir viel Selbstvertrauen haben und dass es gut läuft. Weil die erste Halbzeit trotz der Führung nicht optimal war, ist es in der Kabine etwas lauter geworden. Nach der Pause haben wir uns dann mit den Toren belohnt."

Torhüterin Livia Peng betonte: "Das Gegentor in letzter Minute ist ein wenig ärgerlich. Dennoch bin ich sehr happy, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir stehen defensiv sehr gut, jede Spielerin geht leidenschaftlich in die Zweikämpfe. Das ist die Basis. Wir schauen deshalb aber nicht nach oben, sondern machen weiter unser Ding."

Startelf-Comeback für Cordes nach neun Monaten

Bei den Gastgeberinnen nahm Trainer Daniel Weber im Vergleich zum bitteren 0:8 bei Eintracht Frankfurt gleich vier Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Die etatmäßige Spielführerin Celina Degen musste verletzungsbedingt passen, Sylwia Matysik stand ebenfalls nicht im Aufgebot, Laura Vogt und Nicole Billa nahmen auf der Bank Platz. Dafür rückten Lotta Cordes, die nach neun Monaten Verletzungspause ihr Startelf-Comeback gab, sowie Janina Hechler, Martyna Wiankowska und Alena Bienz neu ins Team.

Werder-Trainer Thomas Horsch hatte nach drei 1:0-Siegen in Serie keinen Grund für große Umstellungen und beließ es deshalb auch bei einer Änderung. Maja Sternad durfte für Amira Arfaoui von Beginn an stürmen.

Getümmel nach Eckball bringt Bremer Führung

Die Gäste aus Bremen ließen den FC von Beginn an nicht zur Entfaltung kommen, übten von Beginn an Druck aus. Einen ersten Kopfball konnte Angreiferin Larissa Mühlhaus zwar nicht auf das Tor bringen. Nur wenig später lag die Kugel jedoch zum ersten Mal im Kölner Gehäuse. Im Anschluss an einen Eckball von U 23-Nationalspielerin Tuana Mahmoud gab es ein Getümmel vor dem Tor. Der Ball prallte mehrfach ab, am Ende war wohl Werder-Kapitänin Michelle Ulbrich beim 0:1 (12.) zuletzt mit der Hacke am Ball.

Bis zum Ende der ersten Halbzeit blieben weitere hochkarätige Tormöglichkeiten Mangelware. So traf Larissa Mühlhaus einmal das Außennetz und einmal per Freistoß die Oberkante der Latte. Auf der anderen Seite sorgte lediglich ein zu hoch angesetzter Distanzschuss von Adriana Achcinska zumindest für einen Hauch von Gefahr.

Nach Mühlhaus-Freistoß: Schmidt köpft ein

Auch in der zweiten Halbzeit erwischten die Gäste den besseren Start und verlagerten das Spielgeschehen fast ausschließlich in die Kölner Hälfte. Für den zweiten Treffer sorgte dann erneut eine Standardsituation: Larissa Mühlhaus brachte einen Freistoß von der linken Außenlinie vor das FC-Tor, die aufgerückte Abwehrspielerin Lara Schmidt war mit dem Kopf zum 2:0 (54.) zur Stelle. Adriana Achcinska wollte noch auf der Linie klären, das gelang jedoch nicht.

Erst nach dem zweiten Gegentor intensivierten die Gastgeberinnen ihre Offensivbemühungen und kamen durch Laura Feiersinger und Alena Bienz immerhin auch zu ersten Abschlüssen. Werder-Torhüterin Livia Peng wurde dabei aber nicht vor ernsthafte Probleme gestellt. Wesentlich gefährlicher blieben die Gäste von der Weser, für die Sophie Weidauer den Pfosten traf.

Eingewechselte Papai und Arfaoui erfolgreich

In der Schlussphase riskierte der 1. FC Köln mehr - und wurde klassisch ausgekontert. Eine Co-Produktion der beiden Einwechselspielerinnen Amira Arfaoui und Emöke Papai führte zum 0:3 (82.). Nach einem Steilpass der Schweizerin Arfaoui markierte die Ungarin Papai sehenswert ihr erstes Bundesligator. Vier Minuten später traf dann auch Amira Arfaoui nach einem starken Zuspiel von Caroline Siems erstmals im Werder-Trikot zum 0:4 (86.). Das Tor zum 1:4-Endstand, das die ebenfalls eingewechselte Kölnerin Vanessa Leimenstoll nach einer starken Kombination über Dora Zeller und Taylor Ziemer in der Nachspielzeit erzielte (90.+1), war nur noch Ergebniskosmetik.

Mit zwei Zählern bleibt der 1. FC Köln vor Aufsteiger 1. FFC Turbine Potsdam (ein Punkt) auf Rang elf. Am nächsten Spieltag (Samstag, 7. Dezember, 12 Uhr, live bei MagentaSport und DAZN) kommt es in Potsdam zum Kellerduell. In dieser Saison steigt wegen der Aufstockung der höchsten deutschen Spielklasse nur ein Team ab.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw