Google Pixel Frauen-Bundesliga

Wück sieht Hoffmanns Doppelschlag für Leipzig

03.11.2024
Jubel in der Nachspielzeit: Giovanna Hoffmann trifft zum 2:1 Foto: imago

RB Leipzig stellte in der Google Pixel Frauen-Bundesliga erneut seine Heimstärke unter Beweis. Das Team von Trainer Jonas Stephan gewann am 8. Spieltag das Verfolgerduell gegen die TSG Hoffenheim 3:1 (0:0), überholte die Gäste in der Tabelle und setzte sich in der oberen Hälfte fest. In dieser Saison war es im vierten Heimspiel auch der vierte Sieg. Insgesamt sind die Sächsinnen seit neun Partien vor eigenem Publikum ohne Punktverlust.

Vor knapp 1000 Zuschauer*innen am Cottaweg, darunter auch Frauen-Bundestrainer Christian Wück, waren die Leipzigerinnen von Beginn an die bessere Mannschaft und erarbeiteten sich zahlreiche Tormöglichkeiten. In Führung ging RB allerdings erst in der zweiten Halbzeit durch Marlene Müller (56.). Die eingewechselte Dominika Grabowska (78.) glich für die TSG Hoffenheim aus, doch in der Nachspielzeit ließ Neu-Nationalspielerin Giovanna Hoffmann (90.+2, Foulelfmeter/90.+4) Leipzig doch noch jubeln.

RB-Trainer Jonas Stephan: "In der Summe verdient" 

"Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden". lobte Leipzigs Trainer Jonas Stephan: "Wir hatten das Spiel bis zur 78. Minute im Griff und müssen zur Halbzeit schon führen. Nach der Führung hat uns Hoffenheim etwas aggressiver gepresst, aber der Ausgleich war sehr ärgerlich. Wir sind überglücklich, dass wir noch zwei Tore erzielen konnten und in der Summe verdient gewonnen haben. 15 Punkte nach acht Spielen sind positiv einzuschätzen, das ist in Ordnung."

Matchwinnerin Giovanna Hoffmann meinte: "Wenn man die komplette Spielzeit sieht, ist es ein verdienter Sieg. Wir haben gepresst, waren extrem griffig in den Zweikämpfen und hatten eine Menge an Chancen. Die Nachspielzeit war wild. Beim Elfmeter wusste ich, dass ich den Ball reinmachen muss. Das 3:1 hat Lydia Andrade perfekt vorbereitet. Es war eine sehr aufregende Woche für mich. Ich habe bei der Nationalmannschaft sehr viel erlebt und habe super viele neue Eindrücke gewonnen, neue Mitspielerinnen kennengelernt und ein neues Trainerteam. Es war eine super Erfahrung."

Jana Feldkamp: "Überhaupt nicht zufrieden"

TSG-Trainer Theodoros Dedes erklärte: "Es war ein verdienter Sieg für RB Leipzig und insgesamt ein gerechtes Ergebnis. Wir hätten bereits in der ersten Halbzeit deutlich mehr Gegentore kassieren können. In dieser Phase hat uns Laura Dick mehrmals in der Partie gehalten. Es liegt einiges an Arbeit vor uns." 

Hoffenheims Mittelfeldspielerin Jana Feldkamp sagte: "Wir sind mit dem Ergebnis und der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, überhaupt nicht zufrieden. Unter dem Strich hat Leipzig verdient gewonnen, weil wir das, was wir uns vorgenommen haben, nicht auf den Platz bekommen haben. Wir konnten uns nicht viele Torchancen herausspielen und haben die wenigen, die wir hatten, nicht genutzt. Mit dem 1:1 kommen wir zwar noch einmal zurück, verpassen es aber, unsere anschließende Druckphase zu nutzen. Stattdessen kassieren wir zwei ärgerliche Gegentore, die uns den Auswärtspunkt kosten."

Melissa Kössler und Gia Corley nicht im Kader

Im Vergleich zur Niederlage beim SC Freiburg (1:4) entschied sich RB-Trainer Jonas Stephan für zwei Veränderungen in seiner Startelf. Kapitänin Victoria Krug und Jenny Hipp rückten für Lydia Andrade, die zunächst auf der Bank Platz nahm und dann in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, sowie Lou-Ann Joly, die diesmal nicht im Kader stand, in die Anfangsformation der Sächsinnen.

Bei der TSG Hoffenheim nahm Trainer Theodoros Dedes ebenfalls zwei Umstellungen vor, wurde dazu allerdings gezwungen, weil Mittelstürmerin Melissa Kössler ebenso kurzfristig passen musste wie die offensive Mittelfeldspielerin Gia Corley. Dafür liefen Jana Feldkamp und Julia Hickelsberger-Füller von Beginn an auf. Außerdem fehlten bei den Kraichgauerinnen Féli Delacauw, die sich noch im Aufbautraining befindet, die beiden Langzeitverletzten Isabella Hartig und Mara Alber sowie Kapitänin Fabienne Dongus und Marie Steiner, die sich beide Kopfverletzungen im Training zugezogen hatten.

TSG-Torhüterin Laura Dick mit Glanzleistung

Mit dem Selbstvertrauen von acht Heimsiegen nacheinander starteten die Gastgeberinnen fulminant in die Begegnung. Schon in den ersten drei Minuten lief Leipzigs frisch gebackene Nationalstürmerin Giovanna Hoffmann zweimal alleine auf das Hoffenheimer Tor. Zweimal reagierte jedoch TSG-Torfrau Laura Dick glänzend und verhinderte einen frühen Rückstand.

Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit stand die U 23-Nationaltorhüterin ganz besonders im Blickpunkt. RB-Torjägerin Vanessa Fudalla scheiterte mit zwei gefährlichen Abschlüssen ebenso an ihrer DFB-Kollegin Laura Dick wie kurz vor der Pause auch Marleen Schimmer, die Hoffenheims Nummer eins zu einer Glanzparade zwang.

Nur einmal tauchten die Gäste gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, doch auch diese Chance hatte es in sich. Nationalstürmerin Selina Cerci, zuletzt Torschützin im Länderspiel gegen Australien (1:2), konnte jedoch RB-Torhüterin Elvira Herzog nicht überwinden.

Einwechselspielerinnen sorgen für Ausgleich

Die zweite Halbzeit begann ein wenig verhaltener, brachte dann aber die verdiente Führung für RB Leipzig. Torschützin Marlene Müller leitete ihren ersten Saisontreffer mit einem Zuspiel auf Sandra Starke selbst ein. Deren Schuss wurde zwar von der Hoffenheimer Hintermannschaft geblockt, der Ball fiel jedoch wieder vor die Füße von Marlene Müller, die sich die Chance zum 1:0 (55.) nicht entgehen ließ.

Erst nach dem Rückstand wurden die Gäste etwas aktiver und Trainer Theodoros Dedes bewies ein glückliches Händchen. Nach einem Pass von Selina Cerci flankte die eingewechselte Chiara Hahn auf die mit ihr gemeinsam ins Spiel gekommene Dominika Grabowska, die mit einem noch leicht abgefälschten Schuss zum 1:1 (78.) traf und damit ihr erstes Bundesligator erzielte.

Mit einem Flachschuss, der nur ganz knapp am Leipziger Kasten vorbeistrich, hätte Hoffenheims Angreiferin Ereleta Memeti den Spielverlauf beinahe komplett auf den Kopf gestellt, doch in der Nachspielzeit belohnte sich RB Leipzig doch noch mit dem nächsten Heimsieg. Erst verwandelte Giovanna Hoffmann einen von Michael Weiß an Jenny Hipp verursachten Foulelfmeter sicher zum 2:1 (90.+2). Dann profitierte die Mittelstürmerin von einem mustergültigen Querpass von Lydia Andrade und stellte mit ihrem fünften Saisontreffer aus kurzer Entfernung zum 3:1 (90.+4) auch den Endstand her. 

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw