Google Pixel Frauen-Bundesliga

3:0 gegen Leipzig! Frankfurt holt Herbstmeisterschaft

09.12.2024
Herbstmeisterschaft: Laura Freigang und Co. springen in der Tabelle auf Platz eins Foto: IMAGO/foto2press

Eintracht Frankfurt hat die Hinrunde in der Google Pixel Frauen-Bundesliga auf Platz eins abgeschlossen und sich damit den Gewinn der inoffiziellen Herbstmeisterschaft gesichert. Das Team von Trainer Niko Arnautis kam am 11. Spieltag zu einem souveränen 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen RB Leipzig und eroberte damit die Tabellenführung.

Vor 2635 Zuschauer*innen im Stadion am Brentanobad brachte Nationalstürmerin Nicole Anyomi (7.) die Gastgeberinnen schon in der Anfangsphase auf die Siegerstraße. Kapitänin Tanja Pawollek (63.), die erstmals nach ihrer langen Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses in der Liga wieder in der Startelf stand, baute den Vorsprung aus. Die eingewechselte Carlotta Wamser (88.) stellte in der Schlussphase den Endstand her.

Mit jetzt 26 Zählern kletterte die Eintracht dank der besseren Tordifferenz vor den punktgleichen Verfolgern FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen auf Platz eins. Der VfL Wolfsburg, der die Tabelle vor dem Abschluss der Hinrunde noch angeführt hatte, fiel durch die Niederlage beim Topspiel in Leverkusen (0:1) von Platz eins auf vier zurück, ist aber auch nur einen Zähler von der Spitze entfernt. So spannend war das Titelrennen in der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse schon seit vielen Jahren nicht mehr.

Pia-Sophie Wolter: "Schauen gerne auf die Tabelle"

"Es war ein sehr intensives Spiel", sagte Frankfurts Nationalverteidigerin Pia-Sophie Wolter nach dem achten Sieg im elften Saisonspiel. "Es macht großen Spaß, unter Flutlicht vor einer solchen Kulisse zu spielen. Natürlich schauen wir jetzt auch gerne auf die Tabelle, denn wir haben in dieser Saison bisher sehr guten Fußball gespielt. Wir müssen bei uns bleiben und an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen."

Torschützin Nicole Anyomi erklärte: "Es war eine erneute Energieleistung, wir haben aber auch Spielfreude gezeigt. Das gibt uns viel Motivation für den weiteren Saisonverlauf."

Leipzigs Offensivspielerin Marleen Schimmer meinte: "Frankfurt spielt eine überragende Saison, hat verdient gewonnen und hätte auch noch mehr Tore erzielen können. So ehrlich müssen wir sein. Uns fehlte vorne die Durchschlagskraft, dazu haben wir uns zu viele individuelle Fehler geleistet. Wir müssen das Spiel schnell abhaken, können aber dennoch auf die gezeigten Leistungen während der Hinserie aufbauen, vor allem zu Hause. Auswärts müssen wir mehr Punkte sammeln."

Barbara Dunst und Geraldine Reuteler fehlen verletzt

Im Vergleich zum späten 2:0-Auswärtserfolg im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin nahm Eintracht-Trainer Niko Arnautis fünf Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Während Nadine Riesen, Jella Veit und Remina Chiba zunächst auf der Bank Platz nahmen, fehlten zwei etatmäßige Leistungsträgerinnen verletzungsbedingt. Die Österreicherin Barbara Dunst (Kreuzbandriss) und die Schweizerin Géraldine Reuteler (Wadenbeschwerden) hatten sich beide während der Länderspielpause Verletzungen zugezogen.

Immerhin konnte Stammtorhüterin Stina Johannes, die wegen muskulärer Probleme vorzeitig vom DFB-Team abgereist war, wieder eingesetzt werden. Dazu kehrten die zuletzt geschonten Nationalspielerinnen Sophia Kleinherne, Pia-Sophie Wolter, Elisa Senß, Lisanne Gräwe und Nicole Anyomi in die Startelf zurück.

RB-Trainer Jonas Stephan entschied sich gegenüber der 0:1-Heimniederlage am zurückliegenden Spieltag gegen Bayer 04 Leverkusen für drei Umstellungen. Die beiden Außenverteidigerinnen Michela Croatto und Lara Marti sowie Mittelfeldspielerin Jenny Hipp starteten für Lydia Andrade, Marlene Müller und Vanessa Fudalla.

Leipzigerinnen helfen bei Eintracht-Führung mit

Beim frühen Führungstreffer der Eintracht halfen die Gäste aus Sachsen kräftig mit. Beim Spielaufbau zögerte Leipzigs Torhüterin Elvira Herzog am Fünfmeterraum zu lange und spielte dann einen riskanten Pass auf Lou-Ann Joly, die von Lisanne Gräwe bereits stark unter Druck gesetzt wurde und prompt den Ball verlor. Nicole Anyomi ließ sich diese Chance nicht entgehen und traf entschlossen zum 1:0 (7.). Es war ihr sechster Saisontreffer.

Auch in der Folgezeit blieben die Frankfurterinnen am Drücker, hatten durch Toptorjägerin Laura Freigang, Lara Prasnikar und erneut Nicole Anyomi nach einem Fehlpass von Elvira Herzog weitere gute Möglichkeiten. Auf der Gegenseite sorgte ein Kopfball der aufgerückten Abwehrspielerin Julia Magerl für ein wenig Gefahr. Außerdem wurde Nationalstürmerin Giovanna Hoffmann entscheidend beim Abschluss gestört.

Lara Prasnikar mit Torchancen im Minutentakt

Zu Beginn der zweiten Halbzeit häuften sich die Torchancen für die Gastgeberinnen. Allein Lara Prasnikar hatte innerhalb weniger Minuten gleich viermal das 2:0 auf dem Fuß. Zunächst kam die Slowenin, die noch auf ihren ersten Saisontreffer wartet, nach einem Doppelpass mit Laura Freigang gleich zu zwei Abschlüssen, scheiterte einmal am Block einer Leipziger Abwehrspielerin und einmal an Torhüterin Elvira Herzog.

Nur wenig später wurde Pranikar jeweils in aussichtsreicher Position von Victoria Krug und Lara Marti noch entscheidend gestört. Dann rettete erneut Elvira Herzog per Fußabwehr. Hinzu kam noch ein zu zentraler Distanzschuss von Elisa Senß sowie ein Getümmel vor den RB-Tor im Anschluss an einen Eckball, als die Kugel gerade noch von der Linie gekratzt werden konnte.

Tanja Pawollek und Carlotta Wamser legen nach

Lara Prasnikar traf zwar nicht selbst, war dann aber entscheidend am zweiten Treffer beteiligt. Ihre Flanke von der rechten Seite legte Nicole Anyomi geschickt für Tanja Pawollek auf. Kapitänin vollstreckte humorlos zum 2:0 (63.). Nach den Einwechselungen von Marlene Müller und Lydia Andrade wurden die Gäste ein wenig mutiger. Wirklich gefährlich wurde es für das Frankfurter Tor aber kaum einmal. Stattdessen sorgte die eingewechselte Carlotta Wamser nach einem feinen Außenristpass von Laura Freigang für den 3:0-Endstand (88.). Für Carlotta Wamser war es ebenso wie für Tanja Pawollek das jeweils erste Saisontor.

Vor der Winterpause steht für die Eintracht jetzt noch am kommenden Freitag, 13. Dezember (ab 18.30 Uhr, live bei MagentaSport und DAZN), die Auswärtspartie beim noch sieglosen Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena an. Bei einem weiteren Dreier würde das Arnautis-Team aller Voraussicht nach auch auf dem ersten Tabellenplatz überwintern.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw