Elversbergs Holzer: "Wir nehmen den Mund nicht zu voll"

Ohne Frank Holzer läuft beim Drittliga-Aufsteiger SV 07 Elversberg seit vielen Jahren nichts. Bereits seit dem Ende der 80er-Jahre unterstützt der 60-Jährige, der ein weltweit operierendes Pharma-Unternehmen mit dem Spezialgebiet Augentropfen führt, die Sportvereinigung 07 aus seiner saarländischen Heimatgemeinde Spiesen-Elversberg (rund 13.500 Einwohner) als Mäzen. Er war aber auch selbst zweimal Trainer und lange Zeit Präsident der Schwarz-Weißen. Dabei führte er den Klub aus den Niederungen der Landesliga bis in die Spitzengruppe der Regionalliga.

Der große Traum vom Aufstieg in die 3. Liga erfüllte sich für Frank Holzer, der einst als Profi für den 1. FC Saarbrücken und Eintracht Braunschweig (unter anderem zusammen mit Paul Breitner) am Ball war, aber erst in seiner neuen Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Denn seit einigen Jahren konzentriert er sich mehr auf seine Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter seines Unternehmens und übertrug das operative Vereinsgeschäft seinem Sohn Dominik, der seit 2011 als SVE-Präsident fungiert.

Vor der ersten Drittliga-Saison der SV 07 Elversberg spricht Frank Holzer im DFB.de-Interview über sein schönstes Geburtstagsgeschenk, die Perspektiven seines Vereins, den Aufstiegtrainer und ehemaligen Mittelstürmer Jens Kiefer sowie die Derbys mit dem großen Nachbarn 1. FC Saarbrücken.

DFB.de: Wenige Wochen nach Ihrem 60. Geburtstag hat die SV 07 Elversberg, die Sie seit vielen Jahren unterstützen, mit dem Aufstieg in die eingleisige 3. Liga den größten Erfolg in ihrer 106-jährigen Vereinsgeschichte gefeiert. Hätte es für Sie ein schöneres Geschenk geben können, Herr Holzer?

Frank Holzer: Nein! Nach mehreren vergeblichen Anläufen hat es endlich mit der 3. Liga geklappt. Ein Super-Geburtstagsgeschenk für mich!

DFB.de: Sie waren früher selbst Profi, später in Elversberg Präsident und mehrmals Trainer. Aus der Landesliga führten Sie den Verein bis in die damals noch drittklassige Regionalliga. Warum liegt Ihnen der Verein so am Herzen?

Holzer: Elversberg ist mein Heimatort. Ich habe bis heute den Kontakt nie verloren, kenne viele Leute und habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis.

DFB.de: Ihr Pharma-Unternehmen mit Sitz in Saarbrücken ist in 64 Ländern vertreten. Wieviel Zeit bleibt da noch für die SV 07 Elversberg?

Holzer: Relativ wenig Zeit, aber dafür haben wir Strukturen geschaffen, die - wie man jetzt sieht - sehr gut funktionieren.

DFB.de: Das operative Tagesgeschäft des Vereins haben Sie schon vor einigen Jahren an Ihren Sohn Dominik übergeben, der jetzt als Präsident fungiert, während Sie Vorsitzender des Aufsichtsrates sind. Fällt es Ihnen schwer, nicht mehr ganz so nah dran zu sein? Oder schalten Sie sich noch regelmäßig ins Geschehen ein?

Holzer: Als früherer Fußballer fällt es immer schwer "loszulassen". Jedoch ist es meiner Meinung nach sinnvoll, frühzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen. Im operativen Geschäft bin ich nicht mehr tätig, werde jedoch als Aufsichtsrats-Vorsitzender jederzeit von meinem Sohn informiert.

DFB.de: Aufstiegstrainer Jens Kiefer nimmt in den nächsten Monaten an der Ausbildung zum Fußball-Lehrer teil und wird deshalb nicht ständig zur Verfügung stehen. Wie wird diese Zeit während seiner Abwesenheit überbrückt? Welchen Anteil hat Kiefer aus Ihrer Sicht am Erfolg?

Holzer: Jens Kiefer war früher ein guter Mittelstürmer, den ich schon trainieren durfte. Seine Stärken sind seine Fußballverrücktheit sowie seine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen. Was seine Fußball-Lehrer-Ausbildung angeht, hoffen wir, mit einer internen Lösung seine Abwesenheit kompensieren zu können. Ganz unproblematisch ist die Sache sicher nicht.

DFB.de: Durch den Aufstieg in die 3. Liga spielt Elversberg künftig wieder in einer Spielklasse mit dem großen Nachbarn 1. FC Saarbrücken, Ihrem früheren Klub. Was bedeutet das für den Verein? Kann Elversberg dem 1. FCS im Saarland vielleicht sogar den Rang ablaufen?

Holzer: Wir sind froh, dass es im Saarland wieder zu einem interessanten Nachbarschaftsduell kommt. Wir hatten und haben zum FCS seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis. Ich für meine Person wünsche dem FCS eine erfolgreiche Saison - uns natürlich auch!

DFB.de: Wie sehen Sie Ihren Verein personell und strukturell für die 3. Liga aufgestellt? Muss es noch Investitionen in den Kader und in die Infrastruktur geben?

Holzer: Was unsere personelle Besetzung angeht, vertraue ich auf die Kompetenz unserer Sportlichen Leitung mit Roland Benschneider und Jens Kiefer, die richtigen Spieler zu verpflichten. Ich gehe davon aus, dass wir mit den bisher getätigten Transfers auf einem guten Weg sind.

DFB.de: Wo wird die SVE ihre Heimspiele austragen?

Holzer: Wir werden im Rahmen der Möglichkeiten modular unser Stadion ausbauen und hoffen, so früh wie möglich unsere Heimspiele an der Kaiserlinde austragen zu können. Bis dahin spielen wir im Saarbrücker Ludwigspark.

DFB.de: Welche Zielsetzung halten Sie in der nächsten Saison für realistisch und wie beurteilen Sie die mittel- und langfristigen Perspektiven des Vereins? Ist mit der 3. Liga das Ende der Fahnenstange erreicht?

Holzer: Als Aufsteiger werden wir den Mund nicht zu voll nehmen. Insofern ist unser oberstes Ziel der Klassenverbleib. Mittelfristig werden wir einen einstelligen Tabellenplatz anstreben.

Das meinen DFB.de-User:

"Hallo, Hut ab vor Eurer Leistung, sehr bescheiden, ständig die Qualität verbessert. Bisher habe ich die letzten Jahre den Fußball fast nur noch in den Medien verfolgt – werde aber nächste Saison bestimmt mal das ein oder andere Spiel von Euch im Stadion verfolgen. Viel Glück für die neue Saison!" (Eric Breininger)

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Ohne Frank Holzer läuft beim Drittliga-Aufsteiger SV 07 Elversberg seit vielen Jahren nichts. Bereits seit dem Ende der 80er-Jahre unterstützt der 60-Jährige, der ein weltweit operierendes Pharma-Unternehmen mit dem Spezialgebiet Augentropfen führt, die Sportvereinigung 07 aus seiner saarländischen Heimatgemeinde Spiesen-Elversberg (rund 13.500 Einwohner) als Mäzen. Er war aber auch selbst zweimal Trainer und lange Zeit Präsident der Schwarz-Weißen. Dabei führte er den Klub aus den Niederungen der Landesliga bis in die Spitzengruppe der Regionalliga.

Der große Traum vom Aufstieg in die 3. Liga erfüllte sich für Frank Holzer, der einst als Profi für den 1. FC Saarbrücken und Eintracht Braunschweig (unter anderem zusammen mit Paul Breitner) am Ball war, aber erst in seiner neuen Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Denn seit einigen Jahren konzentriert er sich mehr auf seine Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter seines Unternehmens und übertrug das operative Vereinsgeschäft seinem Sohn Dominik, der seit 2011 als SVE-Präsident fungiert.

Vor der ersten Drittliga-Saison der SV 07 Elversberg spricht Frank Holzer im DFB.de-Interview über sein schönstes Geburtstagsgeschenk, die Perspektiven seines Vereins, den Aufstiegtrainer und ehemaligen Mittelstürmer Jens Kiefer sowie die Derbys mit dem großen Nachbarn 1. FC Saarbrücken.

DFB.de: Wenige Wochen nach Ihrem 60. Geburtstag hat die SV 07 Elversberg, die Sie seit vielen Jahren unterstützen, mit dem Aufstieg in die eingleisige 3. Liga den größten Erfolg in ihrer 106-jährigen Vereinsgeschichte gefeiert. Hätte es für Sie ein schöneres Geschenk geben können, Herr Holzer?

Frank Holzer: Nein! Nach mehreren vergeblichen Anläufen hat es endlich mit der 3. Liga geklappt. Ein Super-Geburtstagsgeschenk für mich!

DFB.de: Sie waren früher selbst Profi, später in Elversberg Präsident und mehrmals Trainer. Aus der Landesliga führten Sie den Verein bis in die damals noch drittklassige Regionalliga. Warum liegt Ihnen der Verein so am Herzen?

Holzer: Elversberg ist mein Heimatort. Ich habe bis heute den Kontakt nie verloren, kenne viele Leute und habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis.

DFB.de: Ihr Pharma-Unternehmen mit Sitz in Saarbrücken ist in 64 Ländern vertreten. Wieviel Zeit bleibt da noch für die SV 07 Elversberg?

Holzer: Relativ wenig Zeit, aber dafür haben wir Strukturen geschaffen, die - wie man jetzt sieht - sehr gut funktionieren.

DFB.de: Das operative Tagesgeschäft des Vereins haben Sie schon vor einigen Jahren an Ihren Sohn Dominik übergeben, der jetzt als Präsident fungiert, während Sie Vorsitzender des Aufsichtsrates sind. Fällt es Ihnen schwer, nicht mehr ganz so nah dran zu sein? Oder schalten Sie sich noch regelmäßig ins Geschehen ein?

Holzer: Als früherer Fußballer fällt es immer schwer "loszulassen". Jedoch ist es meiner Meinung nach sinnvoll, frühzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen. Im operativen Geschäft bin ich nicht mehr tätig, werde jedoch als Aufsichtsrats-Vorsitzender jederzeit von meinem Sohn informiert.

DFB.de: Aufstiegstrainer Jens Kiefer nimmt in den nächsten Monaten an der Ausbildung zum Fußball-Lehrer teil und wird deshalb nicht ständig zur Verfügung stehen. Wie wird diese Zeit während seiner Abwesenheit überbrückt? Welchen Anteil hat Kiefer aus Ihrer Sicht am Erfolg?

Holzer: Jens Kiefer war früher ein guter Mittelstürmer, den ich schon trainieren durfte. Seine Stärken sind seine Fußballverrücktheit sowie seine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen. Was seine Fußball-Lehrer-Ausbildung angeht, hoffen wir, mit einer internen Lösung seine Abwesenheit kompensieren zu können. Ganz unproblematisch ist die Sache sicher nicht.

DFB.de: Durch den Aufstieg in die 3. Liga spielt Elversberg künftig wieder in einer Spielklasse mit dem großen Nachbarn 1. FC Saarbrücken, Ihrem früheren Klub. Was bedeutet das für den Verein? Kann Elversberg dem 1. FCS im Saarland vielleicht sogar den Rang ablaufen?

Holzer: Wir sind froh, dass es im Saarland wieder zu einem interessanten Nachbarschaftsduell kommt. Wir hatten und haben zum FCS seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis. Ich für meine Person wünsche dem FCS eine erfolgreiche Saison - uns natürlich auch!

DFB.de: Wie sehen Sie Ihren Verein personell und strukturell für die 3. Liga aufgestellt? Muss es noch Investitionen in den Kader und in die Infrastruktur geben?

Holzer: Was unsere personelle Besetzung angeht, vertraue ich auf die Kompetenz unserer Sportlichen Leitung mit Roland Benschneider und Jens Kiefer, die richtigen Spieler zu verpflichten. Ich gehe davon aus, dass wir mit den bisher getätigten Transfers auf einem guten Weg sind.

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DFB.de: Wo wird die SVE ihre Heimspiele austragen?

Holzer: Wir werden im Rahmen der Möglichkeiten modular unser Stadion ausbauen und hoffen, so früh wie möglich unsere Heimspiele an der Kaiserlinde austragen zu können. Bis dahin spielen wir im Saarbrücker Ludwigspark.

DFB.de: Welche Zielsetzung halten Sie in der nächsten Saison für realistisch und wie beurteilen Sie die mittel- und langfristigen Perspektiven des Vereins? Ist mit der 3. Liga das Ende der Fahnenstange erreicht?

Holzer: Als Aufsteiger werden wir den Mund nicht zu voll nehmen. Insofern ist unser oberstes Ziel der Klassenverbleib. Mittelfristig werden wir einen einstelligen Tabellenplatz anstreben.

Das meinen DFB.de-User:

"Hallo, Hut ab vor Eurer Leistung, sehr bescheiden, ständig die Qualität verbessert. Bisher habe ich die letzten Jahre den Fußball fast nur noch in den Medien verfolgt – werde aber nächste Saison bestimmt mal das ein oder andere Spiel von Euch im Stadion verfolgen. Viel Glück für die neue Saison!" (Eric Breininger)