DFB-Pokal
Drittligisten im DFB-Pokal: Bielefeld wandelt auf den eigenen Spuren
Arminia Bielefeld vertritt als einziger Klub die 3. Liga im Achtelfinale um den DFB-Pokal. Bei einem Erfolg am Dienstag (ab 18 Uhr, live bei Sky) gegen den Bundesligisten SC Freiburg würden die Ostwestfalen als insgesamt siebter Drittligist in die Runde der verbliebenen acht Teams einziehen. Die Arminia wäre dabei der erste Klub, dem das zum zweiten Mal gelänge. DFB.de schaut in die Pokalgeschichtsbücher.
Ein Drittligist alleine unter 15 höherklassigen Klubs? Das gab es bereits im Achtelfinale der zurückliegenden Saison, als der 1. FC Saarbrücken im Wettbewerb für Furore sorgte. Nach dem Sieg gegen den Zweitligisten Karlsruher SC (2:1) und der Sensation gegen Rekordsieger FC Bayern München (2:1) kamen für die Saarländer ab dem Achtelfinale noch Erfolge gegen Eintracht Frankfurt (2:0) und Borussia Mönchengladbach (2:1) hinzu. Erst im Halbfinale war gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern (0:2) Endstation.
Arminia schon einmal im Halbfinale
Halbfinale ist auch bei Arminia Bielefeld ein Stichwort: Als der bis dahin erste Verein aus der 3. Liga hatten die Arminen in der Spielzeit 2014/2015 ebenfalls den Einzug unter die besten vier Teams geschafft. Unter der Regie des späteren Drittliga-Meistertrainers Norbert Meier gelang zunächst ein 4:1 gegen den SV Sandhausen. Danach setzten sich die Bielefelder 4:2 nach Elfmeterschießen gegen den damaligen Bundesligisten Hertha BSC durch.
Die "Pokalreise" ging anschließend mit dem 3:1 gegen den SV Werder Bremen weiter. Mit Borussia Mönchengladbach (6:5 nach Elfmeterschießen) wurde außerdem noch ein dritter Bundesligist bezwungen. Erst der spätere DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg konnte den Bielefelder Lauf mit einem 4:0 stoppen. Die Arminia wandelt also derzeit auf ihren eigenen Pokalspuren als Drittligist.
"Vorreiter" Osnabrück sorgt für Premiere
Als erster Klub aus der eingleisigen 3. Liga stand der VfL Osnabrück in der Saison 2009/2010 in der Runde der verbliebenen acht Mannschaften. Die Niedersachsen hatten nach dem FC Hansa Rostock (2:1) und dem Hamburger SV (7:5 nach Elfmeterschießen) auch Borussia Dortmund (3:2) an der Bremer Brücke bezwungen. Erst gegen den BVB-Rivalen FC Schalke 04 (0:1) war im Viertelfinale Endstation.
Es dauerte anschließend einige Jahre, bis Kickers Offenbach in der Spielzeit 2012/2013 ebenfalls als Drittligist in das Viertelfinale einziehen konnte. Die Hessen bezwangen nach der SpVgg Greuther Fürth (2:0) und dem 1. FC Union Berlin (2:0) auch Fortuna Düsseldorf (2:0). Wie einige Jahre später Arminia Bielefeld schied auch der OFC gegen den VfL Wolfsburg (1:2) aus - dabei allerdings schon eine Runde zuvor.
Erst Pokalsieger BVB stoppt Lotte
Mit dem 1. FC Saarbrücken in der vergangenen Saison und nun eventuell Arminia Bielefeld könnten erstmals seit sieben Jahren wieder Drittligisten in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten am Viertelfinale teilnehmen. Zunächst hatten sich die Sportfreunde Lotte 2016/2017 - gerade erst in die dritthöchste Spielklasse aufgestiegen - nacheinander gegen den SV Werder Bremen (2:1), Bayer 04 Leverkusen (6:5 nach Elfmeterschießen) und gegen den TSV 1860 München (2:0) durchgesetzt. Auch die Sportfreunde schieden erst gegen den späteren Pokalsieger Borussia Dortmund (0:3) aus.
In der folgenden Saison 2017/2018 ärgerte der SC Paderborn 07 nacheinander den FC St. Pauli (2:1), den VfL Bochum (2:0) und den FC Ingolstadt 04 (1:0). Im Viertelfinale war dann aber der FC Bayern München (0:6), der erst im Finale Eintracht Frankfurt (1:3) unterlag, eine Nummer zu groß. Grund zur Freude hatte der damals von Steffen Baumgart trainierte SCP07 allerdings einige Monate später: Als Tabellenzweiter gelang hinter dem 1. FC Magdeburg der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Nur vier Startplätze pro Saison sicher
Ebenfalls bemerkenswert: Seit der Einführung der 3. Liga ab der Saison 2008/2009 ging der bundesweite Pokalwettbewerb immer für mindestens einen Drittligaklub nach der ersten Runde weiter. Dabei haben nur vier Vereine aus der 3. Liga pro Saison die Pokalteilnahme über die Meisterschaft sicher. Alle anderen Teams müssen sich erst über ihren jeweiligen Landesverband für die Hauptrunde qualifizieren.
So war es auch bei Arminia Bielefeld. Das Team von Trainer Mitch Kniat hatte im Endspiel um den Westfalenpokal gegen den Ligakonkurrenten SC Verl 3:1 die Oberhand behalten und dadurch den aktuellen Lauf im DFB-Pokal überhaupt erst ermöglicht. Und vielleicht sorgen die Ostwestfalen auch im Achtelfinale gegen den SC Freiburg für Furore.
Kategorien: DFB-Pokal, 3. Liga
Autor: mspw
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