3. Liga
Nach Abstieg: Elf von 44 Klubs kehrten direkt zurück
Der SV Wehen Wiesbaden, der FC Hansa Rostock und der VfL Osnabrück nehmen die bevorstehende Spielzeit 2024/2025 in der 3. Liga als Absteiger Nummer 45, 46 und 47 in Angriff. Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht: Nur selten lief es für die vorherigen Zweitligisten in der neuen Spielklasse sportlich nach Wunsch. DFB.de zeigt, wie sich die bisherigen Absteiger zurechtgefunden haben.
Im direkten Vergleich der drei Rückkehrer, die in der "Ewigen Tabelle" der 3. Liga jeweils unter den besten fünf Teams zu finden sind, haben der VfL Osnabrück und der FC Hansa Rostock dem SV Wehen Wiesbaden eine Sache voraus: Sowohl den Lila-Weißen (2009/2010) als auch der "Kogge" (2010/2011) ist schon einmal als Absteiger die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga gelungen. Insgesamt haben das bislang elf verschiedene Vereine geschafft, zuletzt in der abgelaufenen Spielzeit der SSV Jahn Regensburg über die Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2 und 2:1).
Besonders auffällig: Neben Osnabrück und Rostock schafften mit dem SC Paderborn 07 (2008/2009) und dem FC Ingolstadt 04 (2009/2010) in den ersten drei Spielzeiten nach der Gründung der Spielklasse immerhin insgesamt vier Absteiger aus der 2. Bundesliga den sofortigen Wiederaufstieg. Danach wurde es deutlich "dünner". Als nächste Klubs verabschiedeten sich der Karlsruher SC (2012/2013), Arminia Bielefeld (2014/2015), der FC Erzgebirge Aue (2015/2016) und der MSV Duisburg (2016/2017) gleich wieder nach oben. Nach den "Zebras" schafften es - neben den Regensburgern - in den zurückliegenden sieben Spielzeiten allerdings nur noch Dynamo Dresden (2020/2021) und Eintracht Braunschweig (2021/2022) unmittelbar zurück in die zweithöchste Spielklasse. In sechs von 16 Spielzeiten gingen die Absteiger aus der 2. Bundesliga komplett leer aus.
Fünf Klubs werden "durchgereicht"
Wo zumindest für einige Vereine der Weg wieder nach oben führte, mussten andere Klubs sogar noch einen weiteren Abstieg hinnehmen und rutschten damit innerhalb von nur zwölf Monaten von der 2. Bundesliga bis in die Regionalliga ab. Hatte es Rot Weiss Ahlen 2010/2011 aus finanziellen Gründen erwischt, schafften Rot-Weiß Oberhausen (2011/2012) und Alemannia Aachen (2012/2013) aus sportlicher Sicht den Klassenverbleib nicht.
Am Ende der Saison 2016/2017 hätten sogar fast zwei vorherige Zweitligisten einen erneuten Abstieg hinnehmen müssen. Neben dem FSV Frankfurt landete nämlich auch der SC Paderborn 07 unter dem Strich. Da der TSV 1860 München nach der Niederlage in der Zweitliga-Relegation gegen den SSV Jahn Regensburg (1:1 und 0:2) aber keine Zulassung für die dritthöchste Spielklasse erhielt, durften die Paderborner weiterhin in der 3. Liga an den Start gehen und starteten anschließend unter Trainer Steffen Baumgart ihren Durchmarsch bis in die Bundesliga. Der fünfte und bislang letzte "durchgereichte" Verein waren die Würzburger Kickers (2021/2022).
Nur Alemannia Aachen ist zurück
Alemannia Aachen ist in dieser Aufzählung der einzige Klub, der im Anschluss an einen "Doppelabstieg" inzwischen zumindest die Rückkehr in die 3. Liga geschafft hat. Auch wenn sich einige Vereine nach dem verfehlten Klassenverbleib in der 2. Bundesliga zunächst in der 3. Liga halten konnten, ging es für einige Klubs mit Verzögerung noch weiter runter. So spielten die aktuellen Regionalligisten Kickers Offenbach und FC Carl Zeiss Jena (beide 2007/2008) zuletzt vor 16 Jahren in der 2. Bundesliga.
Nur unwesentlich kürzer liegt die jüngste Zweitligasaison für die jetzigen Oberligisten TuS Koblenz und Rot Weiss Ahlen (jeweils 2009/2010) zurück. Auch West-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen (2010/2011) sowie die beiden Drittligarückkehrer Alemannia Aachen (2011/2012) und Energie Cottbus (2013/2014) waren zuletzt vor einer zweistelligen Anzahl an Jahren in der 2. Bundesliga vertreten.
Zweite Saison häufig erfolgreich
Sehr lange musste zwischenzeitlich auch der SV Wehen Wiesbaden auf die 2. Bundesliga warten. Zwischen dem Abstieg 2009 und der Rückkehr 2019 vergingen zehn Jahre. Beim erneuten Aufstieg 2023 gelang dagegen schon im dritten Anlauf der Wiederaufstieg in die zweithöchste Spielklasse. Mit dem FC Erzgebirge Aue (2009/2010), Arminia Bielefeld (2012/2013), Dynamo Dresden (2015/2016), dem SC Paderborn 07 (2017/2018), Karlsruher SC (2018/2019), Eintracht Braunschweig (2019/2020), dem FC Ingolstadt 04 (2020/2021) und dem VfL Osnabrück (2022/2023) benötigte ein Großteil der Klubs jeweils eine zweite Saison in der 3. Liga zum Wiederaufstieg.
Aber auch der VfL Osnabrück (2011/2012 bis 2018/2019) und der FC Hansa Rostock (2012/2013 bis 2020/2021) mussten sich - abgesehen von ihrem direkten Wiederaufstieg - schon einmal länger gedulden. Sollten in der bevorstehenden Spielzeit 2024/2025 die Rostocker oder die Osnabrücker auf einem der ersten beiden Plätze landen oder sich als Tabellendritter in der Relegation durchsetzen, würde erstmals ein Verein zum zweiten Mal den direkten Wiederaufstieg schaffen.
Erste Anhaltspunkte, wie sich die drei Absteiger behaupten können, gibt es möglicherweise schon zum Ligastart am ersten August-Wochenende. Während der VfL Osnabrück (beim SV Sandhausen) und der SV Wehen Wiesbaden (beim SC Verl) am Samstag, 3. August, ab 14 Uhr jeweils mit Auswärtsspielen starten, legt der FC Hansa Rostock am selben Tag ab 16.30 Uhr vor heimischer Kulisse gegen Aufsteiger VfB Stuttgart II los.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw
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