3. Liga
Topjoker Güler: Alle 40 Minuten ein Treffer
Der SV Sandhausen ist seit dem 6. Spieltag neuer Tabellenführer in der 3. Liga. In der Partie beim SV Wehen Wiesbaden (3:1) konnte sich das Team von Trainer Sreto Ristic auf seine Einwechselspieler verlassen. Die Joker David Otto und Richard Meier (2) bogen für den SVS die Partie um. DFB.de stellt vor, wer die meisten Joker-Tore erzielt und welche Drittligisten besonders erfolgreich einwechseln.
Der SV Sandhausen ist längst nicht der einzige Klub, der am zurückliegenden Wochenende einem Spiel durch Tore von Einwechselspielern noch einmal eine andere Richtung geben konnte. In der sechsten Runde wurden nicht weniger als zwölf der insgesamt 34 Treffer von Jokern erzielt. Auch bei der Gesamtzahl der in dieser Saison von in die Partien gekommenen Spielern erzielten Treffern (39) bewegt sich der vergangene Spieltag bei fast einem Drittel.
Mit fünf Jokertreffern an Spitze der Torjägerliste
Besonders sticht dabei Serhat Semih Güler vom FC Viktoria Köln heraus. Der 27 Jahre alte Angreifer trug sich gegen den SC Verl (2:1) gleich zweimal in der Nachspielzeit in die Torschützenliste ein und hatte somit nach seiner Einwechslung maßgeblichen Anteil am Sprung auf den vierten Tabellenplatz.
Der Zugang vom TSV 1860 München hat damit das Kunststück fertiggebracht, jeden seiner fünf Saisontreffer als Joker zu erzielen. In der Torjägerliste bedeutet das gemeinsam mit Tolcay Cigerci von Aufsteiger FC Energie Cottbus den ersten Platz. Besonders bemerkenswert: Für seine fünf Treffer benötigte Serhat Semih Güler gerade einmal 201 Minuten Einsatzzeit. Er trifft also im Schnitt alle 40 Minuten.
Auch Meier und Pronichev mit Doppelpacks
Während es in der Gesamtrangliste eng zugeht, hat sich Güler unter den erfolgreichsten Einwechselspielern dieser Saison bereits ein Polster von drei Treffern verschafft. Neben Sandhausens Richard Meier ordnete sich auch Maximilian Pronichev vom FC Energie Cottbus an diesem Spieltag mit einem Joker-Doppelpack beim 4:0 gegen die U 23 des VfB Stuttgart auf dem zweiten Rang ein.
Michael Eberwein (Borussia Dortmund U 23), Julian Guttau (TSV 1860 München) und Pascal Testroet (FC Ingolstadt 04) gingen an diesem Wochenende zwar leer aus. Das Trio kommt aber nach sechs Spieltagen ebenfalls schon auf die Ausbeute von jeweils zwei Treffern als Einwechselspieler.
Testroet ist Breier ganz dicht auf den Fersen
Um der beste Joker in der Geschichte der 3. Liga zu werden, müssten sich Güler, Meier und Co. aber noch deutlich steigern. Seit dem Bestehen der Spielklasse (2008/2009) ist Pascal Breier der erfolgreichste Einwechselspieler. Der 32 Jahre alte Angreifer, der seine Profi-Laufbahn beendet hat und aktuell noch für den Oberligisten FC Anker Wismar am Ball ist, markierte 16 seiner insgesamt 60 Treffer, als er nicht in der Startelf stand.
Der erste Platz in der Joker-Statistik könnte ihm aber bereits in naher Zukunft von Pascal Testroet streitig gemacht werden. Der Angreifer des FC Ingolstadt 04 erzielte seine beiden Saisontore als Einwechselspieler und ist jetzt mit 15 Joker-Treffern Breier ganz dicht auf den Fersen. Die auf den weiteren Rängen platzierten Adriano Grimaldi (13/aktuell SC Paderborn 07) und Elias Huth (zwölf/SSV Jahn Regensburg) stehen derzeit in der 2. Bundesliga unter Vertrag. Manuel Schäffler (zwölf) hat nach seinem Vertragsende bei der SG Dynamo Dresden noch keinen neuen Verein gefunden.
Brünkers Bestmarke könnte schon bald fallen
Elf Treffer nach Einwechslungen markierte neben Soufian Benyamina (derzeit Greifswalder FC), Thomas Rathgeber (FC Kempten) und Rogier Krohne (Karriere beendet), die aktuell nicht in der 3. Liga aktiv sind, auch Kai Brünker (1. FC Saarbrücken), der sein Konto in dieser Spielzeit durchaus noch aufbessern könnte. Der 30-Jährige ist neben Testroet der einzige aktuelle Drittligaprofi unter den "Top 10". Mit Yari Otto (acht Tore) vom SC Verl folgt erst auf Rang 18 wieder ein derzeit in der dritthöchsten Spielklasse aktiver Spieler.
Kai Brünker, der seine drei bisherigen Saisontore als Startelfspieler markierte, hält übrigens die Bestmarke für Joker-Tore innerhalb einer Spielzeit. In der Saison 2021/2022 kam er im Trikot des Meisters 1. FC Magdeburg auf sieben Treffer, die er alle als Einwechselspieler erzielte. Kein anderer Joker war in der Geschichte der 3. Liga (seit der Saison 2008/2009) bislang in einer Spielzeit so erfolgreich. Nach der außergewöhnlichen Serie von Serhat Semih Güler mit fünf Treffern an den ersten sechs Spieltagen könnte dieser Rekord allerdings schon bald ins Wanken geraten, wenn der Kölner weiter von der Bank kommt.
Janßen und Zimmermann bei Trainern vorne
Unter anderem der Joker-Dreierpack des SV Sandhausen hatte nicht nur auf die Rangliste der erfolgreichsten Einwechselspieler in dieser Saison Einfluss. Auch die Reihenfolge der Trainer mit dem sprichwörtlichen "goldenen Händchen" hat sich verändert. Viktoria Kölns Trainer Olaf Janßen setzte sich durch die jetzt fünf Joker-Tore von Serhat Semih Güler an die Spitze der Rangliste. Gleichauf mit Janßen ist Jan Zimmermann, Trainer der U 23 von Borussia Dortmund, durch den Treffer von Cole Campbell beim 3:0 im NRW-Duell mit Aufsteiger Alemannia Aachen.
Der bisherige Spitzenreiter Argirios Giannikis (TSV 1860 München), der sich bislang über vier Tore seiner Einwechselspieler freuen durfte, wurde außerdem auch noch von Sreto Ristic (SV Sandhausen) eingeholt. Mit der nun anstehenden Englischen Woche könnte die Rangliste aber bereits schnell wieder anders aussehen.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw
Drittligisten im DFB-Pokal: Bielefeld wandelt auf den eigenen Spuren
Arminia Bielefeld vertritt als einziger Klub die 3. Liga im Achtelfinale. Bei einem Erfolg gegen Bundesligist SC Freiburg heute (ab 18 Uhr, live bei Sky) würden die Ostwestfalen als siebter Drittligist in die Runde der letzten Acht einziehen.
Die Bilder des 16. Spieltags: Dresden gewinnt Spitzenspiel in Sandhausen
Dynamo Dresden siegt am 16. Spieltag im Duell bei Aufstiegskonkurrent SV Sandhausen 4:2 (1:2) und klettert auf Platz zwei hinter Tabellenführer Energie Cottbus. Arminia Bielefeld rückt nach einem Heimsieg auf den dritten Platz vor.
3. Liga auf Rekordkurs: 31.579 Fans sorgen für Bestmarke in Aachen
Die 3. Liga hat einen neuen Saisonbestwert: Die Partie zwischen Alemannia Aachen und TSV 1860 München verfolgten 31.579 Fans auf dem Tivoli. In der Geschichte der Liga reicht das zum Sprung in die "Top Ten". Insgesamt ist die Liga auf Rekordkurs.