DFB-Pokal

Bielefelds Pokalheld Wörl: "Mit den Besten messen"

04.11.2024
"Das haben wir uns hart erarbeitet": Marius Wörl und Arminia Bielefeld Foto: Getty Images

Einen spektakulären Distanzschuss zur Führung und eine Vorlage zum Endstand steuerte Mittelfeldspieler Marius Wörl (20) zur Pokalüberrasdchung des Drittligisten Arminia Bielefeld gegen den Bundesligisten 1. FC Union Berlin (2:0) bei. Am 3./4. Dezember geht es jetzt im Achtelfinale gegen den nächsten Erstligisten, den SC Freiburg. Im DFB.de-Interview spricht Wörl über die nächste Pokalaufgabe und den guten Start in der Liga.

DFB.de: Was waren Ihre ersten Gedanken, als der seit der EM bekannte Saxophonist André Schnura der Arminia bei der Auslosung des Achtelfinales im DFB-Pokal ein Duell mit dem SC Freiburg beschert hat, Herr Wörl?

Marius Wörl: Ich habe mich gefreut. Es geht wieder gegen einen Erstligisten. Wir wussten, dass es keine leichten Lose mehr gibt. Dann nimmt man es, wie es kommt. Als Sportler möchte man sich mit den Besten messen. So wird es auch gegen Freiburg sein.

DFB.de: Hatten Sie persönlich oder das Team im Vorfeld einen Wunschgegner?

Wörl: Nicht wirklich. Natürlich wäre Bayern München aufgrund meiner Vergangenheit und Herkunft auch schön gewesen - ebenso wie der SSV Jahn Regensburg, da spielt mein Cousin Jonas Bauer. Aber wir freuen uns genauso auf den SC Freiburg. Das haben wir uns hart erarbeitet.

DFB.de: Wie war das Weiterkommen gegen den gut gestarteten Bundesligisten 1. FC Union Berlin möglich?

Wörl: Indem wir uns exakt an den Matchplan unseres Trainerteams gehalten haben. Wir wussten, dass wir von der ersten Minute an leiden und kämpfen müssen. Aber wir haben alles gegeben, immer an uns geglaubt und uns am Ende auch belohnt.

DFB.de: Was haben der Treffer und die Vorlage Ihnen persönlich bedeutet?

Wörl: Eine Menge. Ich will der Mannschaft immer helfen. Das ist mit Torbeteiligungen natürlich immer etwas schöner. Ein frühes Tor, dann noch aus der Distanz und in so einem Spiel, beflügelt auch. An diesem Abend passte einfach alles und wir haben es zusammen mit unseren Fans genossen.

DFB.de: Könnte der Auftritt gegen Union ein Vorbild für das Duell mit dem SC Freiburg sein?

Wörl: Wir können die Spiele nicht vergleichen, auch gegen Hannover 96 war es in der ersten Runde ein etwas anderes Spiel. Aber unsere Einstellung auf dem Platz und die Atmosphäre im Stadion werden vergleichbar sein. Daran wollen wir anknüpfen.

DFB.de: Worauf dürfen sich die Arminia-Fans an diesem Pokalabend freuen?

Wörl: Auf eine sehr gut eingestellte Mannschaft, die immer alles auf dem Platz gibt und nie den Glauben verliert. Aber genauso freuen wir uns auf einen stimmungsvollen Pokalabend mit unseren Fans.

DFB.de: Als die Arminia letztmals als Drittligist in der Runde der letzten 16 Teams stand, ging es bis ins Halbfinale. Halten Sie das erneut für möglich?

Wörl: Das wäre total vermessen, an so etwas zu denken. Wir stehen jetzt im Achtelfinale und wollen eine Runde weiterkommen. Das alleine wird schon schwer genug. Wir denken immer von Spiel zu Spiel und halten uns auch nicht mit Träumereien auf.

DFB.de: Mit 23 Punkten aus 13 Begegnungen und Platz zwei steht Arminia in der Meisterschaft ebenfalls ausgezeichnet da. Warum läuft es derzeit so gut?

Wörl: Wir haben im Moment ein sehr stabiles Auftreten. Es ist einfach schwierig, uns zu schlagen. Daraus wächst auch ein gewisses Selbstbewusstsein, weil wir nach einem Gegentreffer nicht gleich nervös werden, sondern weiter an uns glauben und konzentriert weiterspielen. Das zeichnet uns aus.

DFB.de: Wie sehr ärgert es Sie, dass durch das 0:0 im Topspiel beim SV Wehen Wiesbaden der Sprung an die Tabellenspitze verpasst wurde?

Wörl: Wir wollen jedes Spiel gewinnen, das ist doch klar. Aber nach diesen intensiven Wochen ist das Unentschieden völlig in Ordnung. Wehen Wiesbaden ist eine extrem gute Mannschaft und in dieser Liga zählt jeder Punkt. Deswegen ist das Ergebnis unter dem Strich okay.

DFB.de: Der nächste Gegner FC Viktoria Köln belegt Rang sieben, ist aber nur drei Punkte entfernt. Was für eine Partie erwarten Sie?

Wörl: Es wird ein hochintensives Spiel, wie jedes andere in der 3. Liga auch. Die Liga ist in dieser Saison sehr eng, alle Mannschaften können gefühlt gegen jeden Gegner gewinnen. Das macht es unberechenbar. Viktoria Köln ist ebenfalls sehr gut in die Saison gestartet. Deswegen erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten am Ende entscheiden werden.

Kategorien: DFB-Pokal, 3. Liga

Autor: mspw