3. Liga
Wintertransfers: Rückkehrer in Cottbus, Osnabrück und Mannheim
In wenigen Tagen ist es soweit. Die 3. Liga startet am kommenden Wochenende in die Rückrunde. Um für die zweite Saisonhälfte gerüstet zu sein, haben die 20 Klubs bereits vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres 2025 eine ganze Reihe neuer Spieler verpflichtet. DFB.de mit einer Übersicht der wichtigsten Wintertransfers der Drittligisten.
Im Winter gilt normalerweise grundsätzlich der 1. Februar als Zeitpunkt für das Ende der Transferperiode. Wenn dieser Tag allerdings auf einen Samstag oder Sonntag fällt, wird das Wechselfenster bis zum nächsten Wochentag verlängert - was nun auch der Fall ist. Drittligisten können also auch noch am 3. Februar tätig werden - solange der Transfer rechtzeitig beim jeweils zuständigen Landesverband eingereicht wird. Für die Klubs aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga ist das Wintertransferfenster bis 20 Uhr geöffnet.
Osnabrück sehr aktiv
Bereits jetzt zählt der VfL Osnabrück zu den aktivsten Vereinen auf dem Transfermarkt. Angesichts des vorletzten Tabellenplatzes und aktuell fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang haben die Lila-Weißen Veränderungsbedarf ausgemacht, um nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga das erneute Abrutschen in eine tiefere Spielklasse noch zu verhindern.
Ein alter Bekannter in Osnabrück ist dabei Bryan Henning. Schon von 2019 bis 2021 stand der mittlerweile 29-Jährige in zwei Spielzeiten der 2. Bundesliga beim VfL unter Vertrag. In Osnabrück kommt es für den Mittelfeldspieler, der zuvor für den Ligakonkurrenten FC Viktoria Köln am Ball war, unter anderem zum Wiedersehen mit seinen damaligen Teamkollegen Timo Beermann und Bashkim Ajdini.
Aus der vierthöchsten Spielklasse wurde dagegen Nikky Goguadze verpflichtet. Der niederländische Angreifer markierte für den Bremer SV in der Regionalliga Nord 18 Treffer in 19 Partien. Vom Zweitligisten SSV Ulm 1846 Fußball wurde Linksverteidiger Niklas Kölle ausgeliehen, Innenverteidiger Jannik Müller (30/früher SV Darmstadt 98) war seit dem zurückliegenden Sommer vereinslos. Im Gegenzug wurden unter anderem die erst im zurückliegenden Sommer verpflichteten Liridon Mulaj (Neuchatel Xamax/Schweiz) und Brian Beyer (Ziel unbekannt) wieder abgegeben. Talent Kevin Wiethaup soll Spielpraxis beim SV Rödinghausen in der Regionalliga West sammeln.
Engelhardt ein "Wunsch des Trainers"
Der VfL Osnabrück hat aber nicht nur selbst einen Rückkehrer verpflichtet, sondern es auch möglich gemacht, dass ein Spieler den Weg zu einem früheren Verein findet. Erik Engelhardt, bisher an der Bremer Brücke unter Vertrag, trägt ab sofort wieder das Trikot des Aufsteigers und Überraschungs-Tabellenzweiten FC Energie Cottbus. Der 26 Jahre alte Stürmer erzielte in der Saison 2021/2022 für die Lausitzer 19 Treffer in 34 Partien der Regionalliga Nordost, ehe er mit dem VfL Osnabrück in der 3. Liga (13 Tore in 48 Begegnungen) und der 2. Bundesliga (zehn Treffer in 32 Spielen) aktiv war.
"Wir sind weiterhin keineswegs auf Rosen gebettet. Aber diese bislang unglaubliche Saison, verbunden mit den tollen Zuschauerzahlen und allem Drumherum, hat uns in dieser Personalie die Möglichkeit gegeben, den Wunsch des Trainers und des Spielers in die Realität umzusetzen und Erik zu uns zurückzuholen", sagt Sebastian Lemke, Präsident des FC Energie.
Nach zwei Jahren bei Fortuna Sittard in den Niederlanden ist auch Arianit Ferati zurück an alter Wirkungsstätte. Der 27 Jahre alte Offensivspieler hat sich nach 57 Begegnungen in der höchsten Spielklasse des Nachbarlandes wieder dem SV Waldhof Mannheim angeschlossen, für den er schon von 2019 bis 2021 insgesamt 62 Spiele (zehn Tore und elf Vorlagen) bestritten hatte. "Wir kennen die Qualitäten von Ari aus seiner ersten Zeit in Mannheim. Jetzt hat sich für uns kurzfristig die Möglichkeit ergeben, dass wir Ari zurück zum SVW holen können", erklärte Mannheims Sportlicher Leiter Anthony Loviso.
RWE verpflichtet EM-Teilnehmer Gjasula
Ebenfalls zuletzt im Ausland war Dominik Martinovic am Ball. Nach elf Einsätzen für den kroatischen Erstligisten Slaven Belupo geht der gebürtige Stuttgarter nun für Rot-Weiss Essen wieder in der 3. Liga auf Torejagd. Die Spielklasse kennt der 27-Jährige bereits von seinen Stationen beim SV Waldhof Mannheim, der SG Sonnenhof Großaspach und dem SV Wehen Wiesbaden. Hinzu kommen noch 20 Begegnungen in der 2. Bundesliga für die SV 07 Elversberg.
Auch der zweite Winterzugang der abstiegsbedrohten Essener bringt höherklassige Erfahrung mit: Klaus Gjasula. Der 35 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler hat 51 Bundesligaspiele (zwei Tore) für den SC Paderborn 07 (2019/2020) und den SV Darmstadt 98 (2023/2024) in seiner Vita stehen. Für Paderborn (2018/2019), den Hamburger SV (2020 bis 2022) und Darmstadt 98 (seit 2022) lief er auch 83-mal (zwei Tore) in der 2. Bundesliga auf. Hinzu kommen noch 29 Länderspiele für Albanien, darunter auch die Teilnahme an der UEFA EURO 2024 in Deutschland. Dort erzielte er sogar einen Treffer zum 2:2-Endstand im Vorrundenspiel gegen Kroatien.
Dynamo-Trainer Stamm kennt Hoti gut
Spitzenreiter und Herbstmeister SG Dynamo Dresden wurde zu Beginn des neuen Jahres zweimal auf dem Transfermarkt fündig. So wechselte der 21 Jahre alte Innenverteidiger Andi Hoti auf Leihbasis vom 1. FC Magdeburg aus der 2. Bundesliga nach Elbflorenz. Dynamo-Cheftrainer Thomas Stamm kennt ihn bestens, schließlich arbeiteten beide schon in der Saison 2022/2023 der 3. Liga beim damaligen Vizemeister SC Freiburg II zusammen.
"Ich hatte mit Andi in Freiburg ein sehr gutes Jahr und habe die Arbeit mit ihm genossen", so Stamm über Hoti, der vor wenigen Monaten sein Debüt für die A-Nationalmannschaft des Kosovo gefeiert hatte. "Er ist trotz seines noch jungen Alters ein sehr reifer Spieler, der mit seiner robusten Spielweise, gepaart mit der nötigen Schnelligkeit, ein weiterer Baustein für unser Spiel sein kann. Ich hoffe, wir können gemeinsam an die erfolgreiche Zeit anknüpfen."
Bereits Aufstiegserfahrung bringt Dominik Kother mit nach Dresden. Der 24 Jahre alte Außenbahnspieler schaffte in der abgelaufenen Spielzeit 2023/2024 mit dem SSV Jahn Regensburg den Sprung in die 2. Bundesliga. Dazu steuerte er während der regulären Saison insgesamt zehn Tore und elf Vorlagen zum dritten Platz in der 3. Liga bei. In der Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2/2:1) traf er dann doppelt und legte zwei Tore vor. "Ich blicke mit großer Vorfreude auf die Aufgabe in Dresden und hoffe, mit meinen Qualitäten bestmöglich zum Erfolg der Mannschaft beitragen zu können", erklärt Dominik Kother. "Die 3. Liga ist unberechenbar, weshalb wir als Team trotz der guten Ausgangslage noch viele schwere Spiele vor der Brust haben."
SVS: Konkurrenzkampf im Kasten
Einige Klubs reagieren mit Neuverpflichtungen aber auch nicht nur auf die jeweilige tabellarische Situation. So hat der SV Sandhausen nach dem Kreuzbandriss von Torhüter Timo Königsmann mit David Richter vom VfL Osnabrück nachgelegt. Der 25-Jährige liefert sich nun mit dem von einer langwierigen Verletzung genesenen Nikolai Rehnen einen Zweikampf um den Platz zwischen den Pfosten.
Auf gleich zwei Leihen setzt Aufsteiger Alemannia Aachen. Jan Olschowsky (23) von Bundesligist Borussia Mönchengladbach soll den Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition erhöhen. Offensivspieler Niklas Castelle (22) vom Zweitligisten SSV Ulm 1846 Fußball soll dagegen helfen, die Ausbeute von bislang nur 18 Treffern aus 19 Begegnungen nach oben zu treiben. Außerdem wurde der seit Sommer vereinslose Mittelfeldspieler Danilo Wiebe (30, zuvor Eintracht Braunschweig) mit einem Vertrag ausgestattet.
Bereits die kommende Saison hatte die U 23 von Borussia Dortmund bei der Verpflichtung von Arne Wessels im Blick. Der erst 19 Jahre alte Angreifer machte mit 20 Treffern und 14 Vorlagen in 16 Ligaspielen für den Niederrhein-Oberligisten SpVg Schonnebeck auf sich aufmerksam. Wessels wurde zwar ab sofort verpflichtet, absolvierte zunächst mit den Dortmundern auch das Winter-Trainingslager, wird aber auf Leihbasis noch bis zum Sommer bei seinem bisherigen Klub bleiben. "Arne soll mit Schonnebeck den Aufstieg in die Regionalliga West schaffen, sein Abitur machen und dann im Sommer bei uns voll angreifen", so Ingo Preuß, Sportlicher Leiter bei Borussia Dortmunds U 23, die nach aktuellem Stand ohne Winterzugang in die Rückrunde starten wird.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw
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