Du bist die am längsten aktive Schiedsrichterin in der Frauen-Bundesliga. Wie hat sich in all den Jahren das Zusammenspiel zwischen Job und Schiri-sein verändert?

Der Zeitaufwand im DFB- und internationalen Bereich ist sehr groß geworden. Ich konnte aufgrund meiner Selbstständigkeit in meinem Berufsleben viele Privilegien genießen. Dazu gehört eine hohe Flexibilität für Einsätze, aber auch für Trainingseinheiten. Dieses Zusammenspiel ist stetig zu meinen persönlichen Bedürfnissen angepasst worden und ich bin sehr froh, dass ich so diese Doppelbelastung von Job und Schiedsrichterin gut vereinbaren konnte und immer noch kann.

Neben der Schiedsrichterei hast du auch immer weiter als Apothekerin gearbeitet. Was rätst du jungen Schiedsrichter*innen, die die berufliche und sportliche Karriere voranbringen und vereinbaren wollen?

Man sollte seine persönlichen Grenzen kennen und im besten Fall niemals überschreiten. Das tägliche Training, die Reisebelastung, die Anspannung vor dem Spiel, der volle Fokus im Spiel und natürlich eine professionelle Nachbereitung nehmen viele persönliche Ressourcen in Anspruch. Man sollte immer auf sich und seinen Körper achten. Und darauf, seine Freunde und Familie nicht zu vernachlässigen. Dann kann man beide Berufungen meistern.

Was ist das beste Rezept für eine gute Spielleitung?

So unauffällig wie möglich, so konsequent wie nötig!