Becker: "Wir sind in Fahrt gekommen"

Viertelfinal-Einzug, Umzug und Rückzug. Für die deutsche U 17-Nationalmannschaft ging es bei der Weltmeisterschaft in Indien in den vergangenen 24 Stunden rasant zu. Erst das überzeugende 4:0 im WM-Achtelfinale gegen Kolumbien, danach der Flug in den nächsten WM-Spielort nach Kalkutta und abschließend ein individuelles Regenerationsprogramm, um herunterzukommen. Das Team von DFB-Trainer Christian Wück behält den richtigen Mix aus Spannung und Entspannung bei, um noch lange im Turnier zu bleiben.

Vor dem WM-Viertelfinale, in dem Deutschland am Sonntag (ab 16.30 Uhr MESZ, 20 Uhr Ortszeit, live bei Eurosport) auf den Gewinner aus der Partie zwischen Brasilien und Honduras trifft, spricht Dominik Becker im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die aktuelle Form der U 17. Der Verteidiger vom 1. FC Köln verrät, wie er seine Abwehrrolle interpretiert, was das Team derzeit so stark macht und wen er sich als nächsten Gegner wünscht.

DFB.de: Herr Becker, am gestrigen Dienstag fand der vierte Ortswechsel bei dieser WM innerhalb der vergangenen 17 Tage statt. Wie schnell sind Sie mittlerweile im Koffer packen?

Dominik Becker: (lacht) In den letzten Tagen hat es sich gar nicht mehr gelohnt, den Koffer überhaupt komplett auszuräumen. Wir waren drei Tage in Kochi für das dritte WM-Gruppenspiel (3:1 gegen Guinea, Anm. d. Red.), ehe wir für drei Tage nach Neu-Delhi kamen, um dort den Einzug ins WM-Viertelfinale zu schaffen (4:0 gegen Kolumbien, Anm. d. Red.). Mittlerweile haben wir schon ein bisschen Übung, unsere Sachen schnell zu packen und weiterzureisen.

DFB.de: Wie stecken Sie die Flüge weg? Zwischen Neu-Delhi und Kalkutta liegen immerhin 1.500 Kilometer …

Becker: Das passt schon und gehört zu solch einem Turnier einfach dazu. Zwar steckt der Flug – gerade nach einem intensiven Spiel wie gegen Kolumbien – in den Beinen, aber wir haben bis zum WM-Viertelfinale am Sonntag diesmal genügend Zeit, um wieder frische Kräfte zu sammeln und die Akkus aufzufüllen. Ich denke, die etwas längere Pause ist zu diesem Turnierzeitpunkt definitiv von Vorteil für uns.

DFB.de: Inzwischen haben Mannschaft und Trainerteam das 4:0 gegen Kolumbien ausgewertet. Was war diesmal der Schlüssel zum Erfolg?

Becker: Ein ganz großes Plus war unsere Einstellung. Wir waren von der ersten Minute an fokussiert und sind keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen. Nach dem 0:4 gegen den Iran hat jeder gemerkt, dass wir dringend einen anderen Einsatz auf dem Platz zeigen müssen. Das haben wir sehr gut umgesetzt und waren in jeder Situation füreinander da. Außerdem haben wir unsere Tormöglichkeiten besser genutzt als in den Spielen zuvor, wenngleich wir noch immer Luft nach oben haben in der Chancenverwertung.

DFB.de: Als einer der Defensivspieler müssten Sie doch auch mit dem Abwehrverhalten zufrieden gewesen sein.

Becker: Absolut. Wir haben Kolumbien nur selten zu gefährlichen Torabschlüssen kommen lassen. Generell definieren wir uns viel über unser gesamtes Offensivverhalten und darüber, dass wir stets einen Treffer mehr schießen können als der Gegner. Aber eines unserer Ziele lautet auch, hinten zu Null zu spielen. Gerade in den K.o.-Partien ist das sehr wichtig. Dass es direkt im WM-Achtelfinale geklappt hat, gibt uns viel Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Rolle im Abwehrverbund beschreiben?

Becker: Ich habe zunächst die Aufgabe, meine Defensivseite abzudecken und somit dazu beizutragen, dass wir im Abwehrverhalten sicher stehen. Als gelernter Innenverteidiger interpretiere ich die Rolle sicherlich nicht ganz so offensiv wie manch andere Akteure, die auf der rechten Abwehrseite spielen können, aber auch ich setze nach vorne Akzente und biete meinem Vordermann zudem die nötige Absicherung, damit er sein Spiel aufziehen kann.

DFB.de: Mit Yann-Aurel Bisseck, der wie Sie beim 1. FC Köln spielt, teilen Sie sich ein Doppelzimmer. Was haben Sie zu ihm gesagt, nachdem er im vergangenen Spiel sein erstes Länderspiel-Tor für Deutschland gemacht hat?

Becker: Er hatte bei seinem Kopfball einen Schlag auf die Lippe abbekommen und musste nach dem Tor behandelt werden, weil es direkt etwas geblutet hatte. Ich habe ein bisschen mit ihm geflachst, weil er deswegen gar nicht jubeln konnte. Jetzt muss ich zusehen, dass ich in der Doppelzimmer-Wertung nachziehe und auch mal treffe (lacht). In der EM-Quali ist mir das für die U 17 einmal gelungen, das war ein schönes Gefühl.

DFB.de: Im WM-Viertelfinale wird der Gegner entweder Brasilien oder Honduras lauten. Haben Sie einen Wunsch?

Becker: Es ist egal, gegen wen es geht. Wenn wir den Titel holen wollen, müssen wir ohnehin jede Mannschaft besiegen. Natürlich wäre Brasilien vom Namen und der ganzen Fußballhistorie her ein wahnsinnig reizvolles Spiel. Aber nochmals: Ein WM-Viertelfinale ist ein solch großartiges Ereignis, da ist der Gegner vollkommen sekundär. Wir wollen unbedingt gewinnen. Unsere Formkurve zeigt deutlich nach oben, wir sind in Fahrt gekommen. Der Glaube, bis zum Turnierende dabei zu sein, ist endgültig vorhanden.

[rz]

Viertelfinal-Einzug, Umzug und Rückzug. Für die deutsche U 17-Nationalmannschaft ging es bei der Weltmeisterschaft in Indien in den vergangenen 24 Stunden rasant zu. Erst das überzeugende 4:0 im WM-Achtelfinale gegen Kolumbien, danach der Flug in den nächsten WM-Spielort nach Kalkutta und abschließend ein individuelles Regenerationsprogramm, um herunterzukommen. Das Team von DFB-Trainer Christian Wück behält den richtigen Mix aus Spannung und Entspannung bei, um noch lange im Turnier zu bleiben.

Vor dem WM-Viertelfinale, in dem Deutschland am Sonntag (ab 16.30 Uhr MESZ, 20 Uhr Ortszeit, live bei Eurosport) auf den Gewinner aus der Partie zwischen Brasilien und Honduras trifft, spricht Dominik Becker im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die aktuelle Form der U 17. Der Verteidiger vom 1. FC Köln verrät, wie er seine Abwehrrolle interpretiert, was das Team derzeit so stark macht und wen er sich als nächsten Gegner wünscht.

DFB.de: Herr Becker, am gestrigen Dienstag fand der vierte Ortswechsel bei dieser WM innerhalb der vergangenen 17 Tage statt. Wie schnell sind Sie mittlerweile im Koffer packen?

Dominik Becker: (lacht) In den letzten Tagen hat es sich gar nicht mehr gelohnt, den Koffer überhaupt komplett auszuräumen. Wir waren drei Tage in Kochi für das dritte WM-Gruppenspiel (3:1 gegen Guinea, Anm. d. Red.), ehe wir für drei Tage nach Neu-Delhi kamen, um dort den Einzug ins WM-Viertelfinale zu schaffen (4:0 gegen Kolumbien, Anm. d. Red.). Mittlerweile haben wir schon ein bisschen Übung, unsere Sachen schnell zu packen und weiterzureisen.

DFB.de: Wie stecken Sie die Flüge weg? Zwischen Neu-Delhi und Kalkutta liegen immerhin 1.500 Kilometer …

Becker: Das passt schon und gehört zu solch einem Turnier einfach dazu. Zwar steckt der Flug – gerade nach einem intensiven Spiel wie gegen Kolumbien – in den Beinen, aber wir haben bis zum WM-Viertelfinale am Sonntag diesmal genügend Zeit, um wieder frische Kräfte zu sammeln und die Akkus aufzufüllen. Ich denke, die etwas längere Pause ist zu diesem Turnierzeitpunkt definitiv von Vorteil für uns.

DFB.de: Inzwischen haben Mannschaft und Trainerteam das 4:0 gegen Kolumbien ausgewertet. Was war diesmal der Schlüssel zum Erfolg?

Becker: Ein ganz großes Plus war unsere Einstellung. Wir waren von der ersten Minute an fokussiert und sind keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen. Nach dem 0:4 gegen den Iran hat jeder gemerkt, dass wir dringend einen anderen Einsatz auf dem Platz zeigen müssen. Das haben wir sehr gut umgesetzt und waren in jeder Situation füreinander da. Außerdem haben wir unsere Tormöglichkeiten besser genutzt als in den Spielen zuvor, wenngleich wir noch immer Luft nach oben haben in der Chancenverwertung.

DFB.de: Als einer der Defensivspieler müssten Sie doch auch mit dem Abwehrverhalten zufrieden gewesen sein.

Becker: Absolut. Wir haben Kolumbien nur selten zu gefährlichen Torabschlüssen kommen lassen. Generell definieren wir uns viel über unser gesamtes Offensivverhalten und darüber, dass wir stets einen Treffer mehr schießen können als der Gegner. Aber eines unserer Ziele lautet auch, hinten zu Null zu spielen. Gerade in den K.o.-Partien ist das sehr wichtig. Dass es direkt im WM-Achtelfinale geklappt hat, gibt uns viel Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Rolle im Abwehrverbund beschreiben?

Becker: Ich habe zunächst die Aufgabe, meine Defensivseite abzudecken und somit dazu beizutragen, dass wir im Abwehrverhalten sicher stehen. Als gelernter Innenverteidiger interpretiere ich die Rolle sicherlich nicht ganz so offensiv wie manch andere Akteure, die auf der rechten Abwehrseite spielen können, aber auch ich setze nach vorne Akzente und biete meinem Vordermann zudem die nötige Absicherung, damit er sein Spiel aufziehen kann.

DFB.de: Mit Yann-Aurel Bisseck, der wie Sie beim 1. FC Köln spielt, teilen Sie sich ein Doppelzimmer. Was haben Sie zu ihm gesagt, nachdem er im vergangenen Spiel sein erstes Länderspiel-Tor für Deutschland gemacht hat?

Becker: Er hatte bei seinem Kopfball einen Schlag auf die Lippe abbekommen und musste nach dem Tor behandelt werden, weil es direkt etwas geblutet hatte. Ich habe ein bisschen mit ihm geflachst, weil er deswegen gar nicht jubeln konnte. Jetzt muss ich zusehen, dass ich in der Doppelzimmer-Wertung nachziehe und auch mal treffe (lacht). In der EM-Quali ist mir das für die U 17 einmal gelungen, das war ein schönes Gefühl.

DFB.de: Im WM-Viertelfinale wird der Gegner entweder Brasilien oder Honduras lauten. Haben Sie einen Wunsch?

Becker: Es ist egal, gegen wen es geht. Wenn wir den Titel holen wollen, müssen wir ohnehin jede Mannschaft besiegen. Natürlich wäre Brasilien vom Namen und der ganzen Fußballhistorie her ein wahnsinnig reizvolles Spiel. Aber nochmals: Ein WM-Viertelfinale ist ein solch großartiges Ereignis, da ist der Gegner vollkommen sekundär. Wir wollen unbedingt gewinnen. Unsere Formkurve zeigt deutlich nach oben, wir sind in Fahrt gekommen. Der Glaube, bis zum Turnierende dabei zu sein, ist endgültig vorhanden.

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