U 17-Junioren

Von Babatz bis Yalcinkaya: die U 17-Weltmeister in Porträts

02.12.2023
Starke Mannschaft: die deutschen U 17-Weltmeister bei der WM in Indonesien

Die deutsche U 17-Nationalmannschaft ist in Indonesien nach einem Elfmeterkrimi gegen Frankreich zum ersten Mal Weltmeister geworden. DFB.de stellt die WM-Helden vor - Position für Position, Spieler für Spieler.

Torhüter

Louis Babatz

Der Mainzer Torhüter Louis Babatz weiß um seine Rolle bei der U 17-WM Bescheid und hinterlässt in jeder Trainingseinheit einen starken Eindruck. Bei der U 19 der "Nullfünfer stand der Keeper in dieser Saison 13-mal zwischen den Pfosten und blieb fünfmal ohne Gegentor. Gemeinsam mit Herrmann ist er der einzige Spieler im Kader, dessen Vater schon Profifußballer war. 

Konstantin Heide

Konstantin Heide begann beim Kirchheimer SC seine aktive Laufbahn, ehe der Torhüter zur Saison 2016/2017 zur SpVgg Unterhaching wechselte. In der aktuellen Saison feierte der Schlussmann am 10. Spieltag sein Profidebüt in der 3. Liga und gehört seit der U 16 zum Kader der deutschen Nationalmannschaft. Bei seinem WM-Debüt im Halbfinale gegen Argentinien wusste der selbstbewusste Torhüter von Anfang an zu überzeugen. Mit seinen Paraden brachte er die Offensivspieler der Albiceleste nicht nur während der regulären Spielzeit zum Verzweifeln. Im Elfmeterschießen hielt Heide zwei Strafstöße und hatte maßgeblichen Anteil am Finaleinzug. Im Finale gegen Frankreich avancierte Heide dann im Elfmeterschießen zum WM-Helden.

Max Schmitt

Torhüter Max Schmitt spielt aktuell beim FC Bayern und kam in dieser Saison bereits bei der U 19 in der Bundesliga Süd/Südwest und der UEFA Youth League sowie bei den Herren in der Regionalliga Bayern zum Einsatz. Für die Nationalmannschaft stand der 17-jährige bis zum Viertelfinale bei jedem Spiel zwischen den Pfosten und ist, wie bei der EM, als er mit seinen Paraden im Elfmeterschießen der Erfolgsgarant war, ein großer Rückhalt. Das Halbfinale verpasste Schmitt krankheitsbedingt.

Abwehr

Eric da Silva Moreira

Eric da Silva Moreira vom FC St. Pauli trainierte in der Vorbereitung bei den Profis mit, er spielt in dieser Saison sowohl für die U 19 in der Bundesliga Nord/Nordost als auch in der Regionalliga Nord. Sein Debüt für die deutsche U 16-Nationalmannschaft gab der Rechtsfuß am 2. September 2021. Auf den Tag genau zwei Jahre und zwei Monate später, am 2. Dezember 2023, könnte für ihn und das gesamte Team mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft ein Traum in Erfüllung gehen. Zum Erfolg trug der auf der rechten Außenbahn flexible einsetzbare da Silva Moreira bereits mit zwei Toren im ersten und letzten Gruppenspiel sowie seinem verwandelten Strafstoß im Elfmeterschießen gegen Argentinien bei. Charakteristisch ist sein enormer Antritt.

Maxim Dal

Maxim Dal verpasste aufgrund einer Knieverletzung alle Spiele der U 19 des 1. FSV Mainz 05. Am Tag vor der Abreise für die WM nach Indonesien feierte er sein Comeback in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Bei der WM stand der Innenverteidiger zweimal von Beginn an auf dem Platz. Er gilt als einer der Spaßvögel der Mannschaft.

Maximilian Hennig

Linksverteidiger Maximilian Hennig begann im Münchner Norden beim FC Ismaning mit dem Fußballspielen, ehe es ihn in der U 14 zum FC Bayern München zog. Dort durchlief er alle Jugendmannschaften und spielt mittlerweile für die U 19 des Rekordmeisters in der A-Junioren-Bundesliga. Bei der U 17-Nationalmannschaft gehört der gebürtige Eichenrieder zum Stammpersonal und stand in sechs von sieben Spielen in der Startelf – als stets verlässlicher Flügelspieler mit enormem Tempo.

Maximilian Herwerth

Erstmals für eine deutsche Nachwuchsnationalmannschaft nominiert, feierte Herwerth im zweiten Gruppenspiel gegen Neuseeland sein Debüt. Der Innenverteidiger kam bisher in vier Partien zum Einsatz und überzeugte besonders mit seinen klärenden Aktionen, ob in der Luft oder per Block, in den finalen Minuten. Abseits des Platzes hat Herwerth immer ein Lächeln auf den Lippen.

Finn Jeltsch

Das Eigengewächs des 1. FC Nürnberg gehört sowohl beim Gewinn der U 17-Europameisterschaft im Sommer als auch bei der Weltmeisterschaft in Indonesien zu den Säulen des Teams. Anfang Oktober wurde der zweikampfstarke Innenverteidiger mit einem Profivertrag beim FCN ausgestattet und stand im Anschluss dreimal im Profikader. Bei der U 17-WM knüpft der Kapitän der Nürnberger U 19 an seine starken Leistungen aus dem Sommer an und auch deshalb geriet die deutsche U 17 erst im Halbfinale überhaupt einmal in Rückstand.

Almugera Kabar

Mit neun Jahren begann Almugera Kabar seine fußballerische Laufbahn beim SV Hüsten. Im Anschluss erfolgte ein Wechsel zum Hammer SV, ehe er sich im Sommer 2019 Borussia Dortmund anschloss. Für die U 17-WM in Indonesien ist Kabar nach seiner Syndesmoseband-Verletzung rechtzeitig fit geworden. Während er im ersten Gruppenspiel einen Kurzeinsatz hatte, folgten danach immer längere Einsätze und zwei Startelfeinsätze.

David Odogu

In seiner Heimat Berlin begann David Odogu das Fußballspielen und kam über Hertha Zehlendorf und den 1. FC Union Berlin zum VfL Wolfsburg. Zehn von elf Spielen absolvierte Odogu mit der U 19 der Wölfe über die kompletten 90 Minuten. Bei der U 17-Weltmeisterschaft begann er fünfmal und wurde einmal eingewechselt. Mit einem guten Kopfball- und Stellungsspiel bereinigte der Innenverteidiger in höchster Not schon einige Torchancen der Gegner, indem er sich in Schüsse warf oder auf der Linie klärte und die Mannschaft von Trainer Christian Wück des Öfteren vor einem Gegentreffer bewahrte. Er gilt auf und abseits des Rasens als guter Kommunikator.

Justin von der Hitz

Justin von der Hitz vom 1. FC Köln verpasste die Europameisterschaft im Sommer noch verletzungsbedingt. Dieses Mal kann ihm das Erlebnis keiner mehr nehmen. Bei der WM in Indonesien kam der ins Bensberg geborene Verteidiger bereits zu fünf Einsätzen. Zweimal begann von der Hitz und dreimal kam er als Joker in die Partie. Beackert die beiden Außenbahnen mit viel Tempo.

Mittelfeld/Sturm

Paris Brunner

Paris Brunner führte die deutsche U 17-Nationalmannschaft mit vier Toren und einem Assist zum Titel bei der EM in Ungarn. Anschließend wurde er nicht nur zum besten Spieler des Turniers gekürt, sondern erhielt als bester deutscher Nachwuchsspieler seines Jahrgangs die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Auch bei seinem aktuellen Verein Borussia Dortmund weiß der 2006 geborene Flügelspieler zu überzeugen. In acht Spielen hat Brunner zehn Tore in der A-Junioren-Bundesliga West erzielt. Bei der U 17-WM sammelte der Offensivspieler fünf Scorerpunkte und verwandelte im Viertelfinale gegen Spanien (in der regulären Spielzeit) und im Halbfinale gegen Argentinien (im Elfmeterschießen) die entscheidenden Elfmeter. Im Finale erzielte er per Strafstoß den Fühungstreffer.

Noah Darvich

Sein Tor zur Führung im ersten Gruppenspiel gegen Mexiko sollte der Beginn einer langen WM-Reise werden. Doch von Beginn an: In Freiburg im Breisgau lernt Noah Darvich das Laufen und Fußballspielen. Über seinen Heimatverein, die Sportfreunde Eintracht Freiburg und den Bundesligisten SC Freiburg zog es den Kapitän der deutschen U 17-Nationalmannschaft zum FC Barcelona. Bei der EM im Sommer überragte Darvich mit sechs Scorerpunkten in sechs Spielen und gehörte damit zum Team of the Tournament. Anschließend wurde er vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnet. Bei der U 17-WM in Indonesien gelangen dem Rechtsfuß zwei Tore und vier Vorlagen. Besonders wichtig war dabei sein Treffer zum 2:0 im WM-Finale.

Fayssal Harchaoui

Auf Fayssal Harchaoui ist Verlass: Bei der U 17-EM gehörte der zuverlässige Mittelfeldspieler zu den Säulen des Teams, in der laufenden Saison verpasste er bei der U 19 des 1. FC Köln kein Spiel und in Indonesien zahlt er das Vertrauen des Trainers nun auch wieder mit Leistung zurück. Der in Bergheim geborene Mittelfeldspieler startete bei jedem Spiel und ist zentraler deutscher Aufbauspieler. Mit seinen Treffern im Elfmeterschießen gegen Argentinien und Frankreich bewies Harchaoui erneut seine Ruhe, die er als klassischer Sechser auch schon während der 90 Minuten beim sicheren Bälleverteilen unter Beweis stellte.

Charles Herrmann

Charles Herrmann gehört mit Brunner und Kabar zum Trio von Borussia Dortmund. Zwei Mal wurde er bei der U 17-WM mit dem Player-of-the-Match-Award ausgezeichnet. Im Auftaktspiel gegen Mexiko bereitete Herrmann zwei Tore vor. Im Achtelfinale avancierte der Dortmunder mit einem sensationellen Freistoßtor und einem Assist zum Matchwinner. Das anschließende Viertelfinale gegen Spanien musste der rechte Flügelspieler aufgrund einer Verletzung vorzeitig beenden und fehlte somit beim Duell gegen Argentinien. Sein Spielstil zeichnet sich durch sein starkes Dribbling, gutes Spielverständnis und die Tempoläufe in die Spitze aus.

Max Moerstedt

Max Moerstedt ist mit Brunner der treffsicherste deutsche Stürmer in der A-Junioren-Bundesliga. An diese Leistung kann der gebürtige Mannheimer auch bei der U 17-WM in Indonesien anknüpfen. Vier Tore und ein Assist in fünf Spielen lautet die Quote von Moerstedt vor dem Finale gegen Frankreich. Um dorthin zukommen, wo er heute ist, schnürte der Stürmer zunächst bei seinem Jugendverein SG Oftersheim die Schuhe. Über die Stationen Karlsruher SC und FC Bayern München ging es zur TSG 1899 Hoffenheim. In der U 19 der Kraichgauer stehen bei ihm wettbewerbsübergreifend in elf Spielen 18 Scorerpunkte auf dem Konto.

Winners Osawe

Auch dank starker Leistungen von Winners Osawe steht die U 17-Nationalmannschaft zum ersten Mal seit 38 Jahren in einem WM-Finale. Im Sommer gehörte der Mittelfeldspieler von RB Leipzig zum Kader der Europameistermannschaft und wurde, wie jetzt bei der U 17-WM, in fünf von sechs Spielen eingesetzt. Während er bei der U 19 der Leipziger variabel eingesetzt wird, spielt er unter Wück ausschließlich im zentralen Mittelfeld. Gegen Argentinien beeindruckte Osawe mit Ballgewinnen und seinen Läufen in die Spitze.

Robert Ramsak

Bevor Robert Ramsak zur Saison 2014/2015 zum FC Bayern wechselte, lief er im Trikot des TSV Neuried und des TSV München-Solln auf. In der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest sammelte die Nummer 20 der deutschen U 17 in zehn Spielen sieben Scorerpunkte. Bei der WM in Indonesien kam der Stürmer in jedem Spiel zum Einsatz und war im Gruppenspiel gegen Venezuela mit zwei Toren und einem Assist an allen deutschen Toren beteiligt. Im WM-Finale verwandelte er sicher vom Punkt.

Kurt Rüger

Auch Kurt Rüger wurde für die U 17-WM zum ersten Mal in eine deutsche Nachwuchsnationalmannschaft berufen. In der bisherigen Saison konnte der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler in der U 19 des FC Bayern in 13 Spielen fünf Scorerpunkte verbuchen. Bei der deutschen U 17 in Indonesien kam Rüger in vier von sechs Spielen zum Einsatz, in denen er seinen Qualitäten als Allrounder im Mittelfeld zeigte.

Bilal Yalcinkaya

Bilal Yalcinkaya vom Hamburger SV wurde vor dem ersten Gruppenspiel für Farid Alfa-Ruprecht nachnominiert, verpasste dieses aufgrund seiner Anreise noch. Nur eine kurze Eingewöhnungszeit war bei dem offensiven Mittelfeldspieler von Nöten. Nach seiner Einwechslung im zweiten Gruppenspiel dauerte es nicht lange, bis er mit seinem Treffer das zwischenzeitliche 3:0 erzielte. Noch weniger Zeit brauchte der Hamburger im Achtelfinale gegen die USA: In der 86. Minute wurde Yalcinkaya eingewechselt und erzielte nur Sekunden später mit seinen ersten Ballkontakten den viel umjubelten 3:2-Siegtreffer.

Assan Ouédraogo

Assan Ouédraogo vom FC Schalke 04 verwandelte den entscheidenden Elfmeter im EM-Finale und erhielt im Anschluss die Fritz-Walter-Medaille in Bronze. Der Mittelfeldspieler der Königsblauen kann die meisten Profieinsätze vorweisen. Bei der U 17-WM kann Ouédraogo auf zwei Einsätze zurückblicken. Trotz seiner verletzungsbedingten Abreise bleibt er eng mit der Mannschaft verbunden und steht im ständigen Austausch.

Kategorien: U 17-Junioren

Autor: bh