Johannes Eggestein: "Ich will Verantwortung übernehmen"

In der neuen U 21-Nationalmannschaft ist er bereits eine feste Größe: Johannes Eggestein. Der Stürmer des SV Werder Bremen bestritt bereits 32 Bundesligaspiele und kam in 51 U-Länderspielen zum Einsatz - mit dem Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz wurde er unlängst Vizeeuropameister. Im DFB.de-Interview spricht Johannes Eggestein mit Redakteur Karl Evers über die Findungsphase des neu zusammengestellten Teams und seine Rolle darin.

DFB.de: Herr Eggestein, Sie sind am Montag mit der U 21 in Zwickau zusammengekommen. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Johannes Eggestein: Soweit alles gut. Die Stimmung ist jetzt auch ein bisschen aufgelockert. Am Anfang ist es natürlich so: Alle sind erst mal neu, noch ein bisschen vorsichtig, vielleicht sogar schüchtern. Aber nach unserer ersten Besprechung waren wir direkt auf dem Trainingsplatz. Und da merkte man dann schon: Mit dem Ball wird alles etwas lockerer.

DFB.de: Und dazu kannte sich ein Großteil auch schon aus bisherigen U-Teams.

Eggestein: Genau, man kennt sich von früher. Ich selbst kenne schon etliche Spieler, mit einigen habe ich bereits in der U 15 zusammengespielt.

DFB.de: Als Vizeeuropameister und Bundesligaprofi sind Sie in der U 21 nun schon einer der Routiniers. Wie fühlt sich das an?

Eggestein: Bei der Europameisterschaft war ich fast der Jüngste. Und nicht mal ein halbes Jahr später bin ich auf einmal einer der Älteren. Natürlich ist das ein krasser Wechsel, aber dem muss und möchte ich mich stellen. Und ich will Verantwortung übernehmen. Klar, wir sind eine neue Truppe, wir müssen uns auch erst mal im Gesamten finden. Aber dazu ist der Lehrgang auch da - und ich hoffe, dass ich dabei helfen kann.

DFB.de: Schauen wir auf das Sportliche: Am Donnerstag geht es zunächst gegen Griechenland. Eine wichtige Generalprobe, um sich als Team zu finden?

Eggestein: Vor zwei Jahren, mit dem letzten Jahrgang, war das sehr ähnlich. Da hatten wir auch zuerst ein Freundschaftsspiel - das ist vor dem ersten EM-Qualifkationsspiel auf jeden Fall notwendig. Auch wenn man sich von früher kennt, ist trotzdem alles neu. Deswegen wird das ein wichtiges Spiel sein.

DFB.de: Danach wird es mit dem Start in die EM-Qualifikation gegen Wales ernst. Wie schwer wird das mit dieser komplett neuen Mannschaft?

Eggestein: Natürlich, wenn man bedenkt, dass wir so das allererste Mal zusammenspielen, kann man nicht erwarten, dass gleich der beste Kombinationsfußball gespielt wird. Aber wenn wir das Spiel gegen Griechenland nutzen können, um uns auf dem Platz besser kennenzulernen, so dass die Abläufe schon ein bisschen reinkommen, können wir auch in Wales ein gutes Spiel machen. Und das Ziel ist natürlich, beide Spiele zu gewinnen - darüber müssen wir nicht reden. So werden wir es auch angehen.

DFB.de: Was sind Ihre persönlichen Ziele in den nächsten zwei Jahren bei der U 21? Als Stürmer vermutlich: Tore schießen...

Eggestein: Klar, Tore schießen will ich immer. Aber das ist nicht das, was über allem steht. In erster Linie möchte ich eine gute Qualifikation mit der U 21 spielen, so dass wir uns für die Europameisterschaft in zwei Jahren qualifizieren. Und dann haben wir ja noch so einen kleinen "Zwischenstopp" (lacht), der dann in Tokio bei den Olympischen Spielen erfolgt. Da will ich natürlich auch gern dabei sein - genau wie bei der Europameisterschaft.

DFB.de: Wie in jeder Länderspielphase findet auch in diesen Tagen eine der #Herzzeigen-Aktionen statt, bei der die U 21 immer wieder karitative und soziale Projekte sowie Vereine in der Nähe der Länderspielorte unterstützt. Was bedeutet das für Sie?

Eggestein: Ich bin ein Kind, das aus guten Verhältnissen kommt. Ich musste nie tragische Dinge erleben - ob Geldprobleme oder schwere Krankheiten. Deshalb weiß ich auf der einen Seite, wie gut ich es habe. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass es Leute gibt, denen es nicht so gut geht. Mit der U 21 haben wir eine Ausstrahlung, mit der wir auf jeden Fall Herz zeigen sollten, um so auch anderen zu zeigen: Unterstützt die Leute, denen es momentan vielleicht nicht so gut geht.

DFB.de: Noch ein Blick auf Ihren Verein, den SV Werder Bremen. Sie spielen nun ziemlich sicher im letzten Jahr mit Bundesligalegende Claudio Pizarro zusammen. Wie bringt er Sie in Ihrer Entwicklung weiter?

Eggestein: Ich bin mir da bei ihm nie ganz so sicher, ob das dann wirklich sein letztes Jahr ist. (lacht) Aber er hat es ja schon so angedeutet, deswegen gehen wir mal davon aus. "Pizza" ist ein sehr offener und lebensfroher Mensch. Er kommt immer mit einem strahlenden Lächeln in die Kabine, auch wenn er mal müde ist. Das macht ihn aus - und letztendlich auch seinen Fußball, denn auf dem Platz hat er einfach Spaß. Er denkt nicht an das Geld, was er damit verdienen kann, sondern er spielt einfach Fußball, weil er Bock darauf hat. Außerdem: Er geht auf dich zu, und du kannst auf ihn zugehen. Er versucht, dir mit kleinen Tipps immer wieder zu helfen. Und das hilft der gesamten Mannschaft.

[ke]

In der neuen U 21-Nationalmannschaft ist er bereits eine feste Größe: Johannes Eggestein. Der Stürmer des SV Werder Bremen bestritt bereits 32 Bundesligaspiele und kam in 51 U-Länderspielen zum Einsatz - mit dem Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz wurde er unlängst Vizeeuropameister. Im DFB.de-Interview spricht Johannes Eggestein mit Redakteur Karl Evers über die Findungsphase des neu zusammengestellten Teams und seine Rolle darin.

DFB.de: Herr Eggestein, Sie sind am Montag mit der U 21 in Zwickau zusammengekommen. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Johannes Eggestein: Soweit alles gut. Die Stimmung ist jetzt auch ein bisschen aufgelockert. Am Anfang ist es natürlich so: Alle sind erst mal neu, noch ein bisschen vorsichtig, vielleicht sogar schüchtern. Aber nach unserer ersten Besprechung waren wir direkt auf dem Trainingsplatz. Und da merkte man dann schon: Mit dem Ball wird alles etwas lockerer.

DFB.de: Und dazu kannte sich ein Großteil auch schon aus bisherigen U-Teams.

Eggestein: Genau, man kennt sich von früher. Ich selbst kenne schon etliche Spieler, mit einigen habe ich bereits in der U 15 zusammengespielt.

DFB.de: Als Vizeeuropameister und Bundesligaprofi sind Sie in der U 21 nun schon einer der Routiniers. Wie fühlt sich das an?

Eggestein: Bei der Europameisterschaft war ich fast der Jüngste. Und nicht mal ein halbes Jahr später bin ich auf einmal einer der Älteren. Natürlich ist das ein krasser Wechsel, aber dem muss und möchte ich mich stellen. Und ich will Verantwortung übernehmen. Klar, wir sind eine neue Truppe, wir müssen uns auch erst mal im Gesamten finden. Aber dazu ist der Lehrgang auch da - und ich hoffe, dass ich dabei helfen kann.

DFB.de: Schauen wir auf das Sportliche: Am Donnerstag geht es zunächst gegen Griechenland. Eine wichtige Generalprobe, um sich als Team zu finden?

Eggestein: Vor zwei Jahren, mit dem letzten Jahrgang, war das sehr ähnlich. Da hatten wir auch zuerst ein Freundschaftsspiel - das ist vor dem ersten EM-Qualifkationsspiel auf jeden Fall notwendig. Auch wenn man sich von früher kennt, ist trotzdem alles neu. Deswegen wird das ein wichtiges Spiel sein.

DFB.de: Danach wird es mit dem Start in die EM-Qualifikation gegen Wales ernst. Wie schwer wird das mit dieser komplett neuen Mannschaft?

Eggestein: Natürlich, wenn man bedenkt, dass wir so das allererste Mal zusammenspielen, kann man nicht erwarten, dass gleich der beste Kombinationsfußball gespielt wird. Aber wenn wir das Spiel gegen Griechenland nutzen können, um uns auf dem Platz besser kennenzulernen, so dass die Abläufe schon ein bisschen reinkommen, können wir auch in Wales ein gutes Spiel machen. Und das Ziel ist natürlich, beide Spiele zu gewinnen - darüber müssen wir nicht reden. So werden wir es auch angehen.

DFB.de: Was sind Ihre persönlichen Ziele in den nächsten zwei Jahren bei der U 21? Als Stürmer vermutlich: Tore schießen...

Eggestein: Klar, Tore schießen will ich immer. Aber das ist nicht das, was über allem steht. In erster Linie möchte ich eine gute Qualifikation mit der U 21 spielen, so dass wir uns für die Europameisterschaft in zwei Jahren qualifizieren. Und dann haben wir ja noch so einen kleinen "Zwischenstopp" (lacht), der dann in Tokio bei den Olympischen Spielen erfolgt. Da will ich natürlich auch gern dabei sein - genau wie bei der Europameisterschaft.

DFB.de: Wie in jeder Länderspielphase findet auch in diesen Tagen eine der #Herzzeigen-Aktionen statt, bei der die U 21 immer wieder karitative und soziale Projekte sowie Vereine in der Nähe der Länderspielorte unterstützt. Was bedeutet das für Sie?

Eggestein: Ich bin ein Kind, das aus guten Verhältnissen kommt. Ich musste nie tragische Dinge erleben - ob Geldprobleme oder schwere Krankheiten. Deshalb weiß ich auf der einen Seite, wie gut ich es habe. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass es Leute gibt, denen es nicht so gut geht. Mit der U 21 haben wir eine Ausstrahlung, mit der wir auf jeden Fall Herz zeigen sollten, um so auch anderen zu zeigen: Unterstützt die Leute, denen es momentan vielleicht nicht so gut geht.

DFB.de: Noch ein Blick auf Ihren Verein, den SV Werder Bremen. Sie spielen nun ziemlich sicher im letzten Jahr mit Bundesligalegende Claudio Pizarro zusammen. Wie bringt er Sie in Ihrer Entwicklung weiter?

Eggestein: Ich bin mir da bei ihm nie ganz so sicher, ob das dann wirklich sein letztes Jahr ist. (lacht) Aber er hat es ja schon so angedeutet, deswegen gehen wir mal davon aus. "Pizza" ist ein sehr offener und lebensfroher Mensch. Er kommt immer mit einem strahlenden Lächeln in die Kabine, auch wenn er mal müde ist. Das macht ihn aus - und letztendlich auch seinen Fußball, denn auf dem Platz hat er einfach Spaß. Er denkt nicht an das Geld, was er damit verdienen kann, sondern er spielt einfach Fußball, weil er Bock darauf hat. Außerdem: Er geht auf dich zu, und du kannst auf ihn zugehen. Er versucht, dir mit kleinen Tipps immer wieder zu helfen. Und das hilft der gesamten Mannschaft.

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