U 21-Männer
Maximilian Beier: "Bei der U 21 vorangehen"
Am Freitag (ab 18 Uhr, live bei ProSieben MAXX) trifft die U 21-Nationalmannschaft am Tivoli in Aachen im ersten von zwei Spielen der letzten Länderspielphase 2024 auf Dänemark - und startet damit schon in die Vorbereitung auf die U 21-EURO 2025 in der Slowakei. Im Kader steht erneut Maximilian Beier von Borussia Dortmund. Im DFB.de-Interview spricht der 22 Jahre alte Angreifer über die Bedeutung der U 21 für ihn persönlich und seine Einsätze in der A-Nationalmannschaft unter Julian Nagelsmann auch bei der EURO.
DFB.de: Herr Beier, Sie haben das geschafft, was sich viele U-Nationalspieler wünschen: den Sprung zur A-Nationalmannschaft. Nachdem Sie im Sommer Teil des Kaders von Julian Nagelsmann für die Heim-EM waren, sind Sie nun zum zweiten Mal in Folge bei der U 21-Nationalmannschaft dabei. Wie ist Ihre aktuelle Stimmung beim DFB?
Maximilian Beier: Mir geht's gut! Ich freue mich, wieder hier zu sein, und ich habe Lust auf die beiden Länderspiele gegen Dänemark und Frankreich. Es ist immer schön, zur U 21 zu kommen, da ich manche Jungs schon ein paar Jährchen kenne und mich mit allen sehr gut verstehe. Wir haben eine super Truppe, in der es sehr viel Spaß macht zu spielen und zu trainieren.
DFB.de: Zu welchen Mitspielern haben Sie in der U 21 ein besonders gutes Verhältnis?
Beier: Mit Rocco Reitz und Nick Woltemade verstehe ich mich sehr gut, die haben beide einen speziellen Humor. (lacht) Etablierte U 21-Spieler wie Noah Atubolu kenne ich schon lange. Aber auch zu denen, die zuletzt neu dazugekommen sind, habe ich ein gutes Verhältnis. Neu kennengelernt habe ich zum Beispiel Frans Krätzig, das ist ein lieber Junge. (lacht)
DFB.de: Sie haben seit Ihrem Debüt in der U 21 am 8. September 2023 sicherlich schon einige Gespräche mit Cheftrainer Antonio Di Salvo geführt. Welche Rolle haben Sie auf und neben dem Platz im Team?
Beier: Da ich mittlerweile zu den erfahrenen Spielern gehöre, möchte ich bei der U 21 eine Führungsrolle einnehmen und vorangehen. Ich habe einen eher ruhigen Charakter, aber wenn ich mich wie hier wohl fühle, komme ich aus mir heraus und kann anders sein. Auf dem Platz fühle ich mich hinter der Spitze oder auf dem linken Flügel am wohlsten.
DFB.de: Hat Julian Nagelsmann Ihnen etwas Bestimmtes mit auf den Weg gegeben für die Zeit bei der U 21?
Beier: Vor dem vergangenen U 21-Lehrgang im Oktober rief mich Julian an und richtete mir aus, dass ich für die U 21 nominiert bin. Er sagte mir, das sei nichts Schlechtes und ich den Kopf deswegen nicht in den Sand stecken soll. Vielmehr sei es was Gutes, dass ich bei der U 21 meine Spielzeit bekomme. Hier soll ich schnell in meine Aktionen kommen, meinen Rhythmus finden und das Beste aus der Situation machen.
DFB.de: Wie blicken Sie mit etwas Abstand auf die Zeit bei der A-Nationalmannschaft während der Heim-EM zurück?
Beier: Als ich mittendrin war, konnte ich das gar nicht richtig realisieren. Das war einfach ein krasses Gefühl, dass ich gerne öfter erleben würde. So langsam wird mir immer bewusster, mit wem ich alles trainieren und spielen durfte. Viele meiner Mitspieler während der EM sind ja mittlerweile zurückgetreten. Die Zeit während des Turniers ist wie im Fluge vergangen, man hat gar nicht gemerkt, dass es so lange ging.
DFB.de: Gibt es Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen den Lehrgängen beim A-Team und der U 21?
Beier: Naja (lacht). Ohne den Jungs hier nahe treten zu wollen: Die Trainingsqualität ist beim A-Team natürlich schon höher, das ist ein Stück weit logisch. In den Abläufen auf und neben dem Platz gibt es weitere kleinere Unterschiede, aber grundsätzlich ähneln sich die Charaktere (lacht).
DFB.de: Im Sommer sind Sie von der TSG Hoffenheim zu Borussia Dortmund gewechselt. Nach einem für Sie schwierigen Saisonstart haben Sie beim BVB zuletzt immer mehr Spielzeit bekommen. Welche Bedeutung können in solchen Situationen Spiele bei der Nationalmannschaft haben?
Beier: In Dortmund musste ich mich erst eingewöhnen. Ich musste eine neue Wohnung finden, mich einleben – das war alles nicht so einfach. Wenn man dann zehn Tage in ein gewohntes Umfeld kommt, fühlt man sich eben schnell wohl. Das konnte ich dann auf Dortmund übertragen. Da ich im Verein in den ersten Wochen wenig gespielt habe, kam es mir zugute, in der U 21 auf meine Minuten zu kommen. In meinem noch recht jungen Alter kommt es eben auf die Spielzeit an. Im besten Fall reicht es irgendwann wieder für die A-Nationalmannschaft.
DFB.de: In Dortmund spielen Sie nun Champions League. Wie ist es als Spieler, plötzlich so viele englische Wochen zu spielen?
Beier: Persönlich finde ich das top. Ich spiele lieber als zu trainieren, meine jungen Beine halten das aus (lacht). Teilweise ist es schon anstrengend, ein Auswärtsspiel in der Bundesliga zu haben und direkt danach wieder auswärts in der Champions League zu spielen, aber das gehört dazu. Ein Highlight war auf jeden Fall das Spiel in Madrid. Die Stadt, das neue Stadion – das war unglaublich.
DFB.de: Zurück zur U 21. Welche Erwartungen haben Sie an die beiden Highlight-Länderspiele gegen Dänemark und Frankreich?
Beier: Wenn man sich den Kader von Frankreich anschaut, spricht der für sich. Sowohl beim A-Team als auch in der U 21 ist Frankreich eine Top-Nation. Von den Dänen habe ich noch nicht viel gehört, aber auch sie schätze ich sehr stark ein, da Dänemark in der EM-Qualifikationsgruppe Erster wurde.
DFB.de: Für jüngere Nationalspieler des DFB sind Sie ein Vorbild, weil Sie den Sprung ins A-Team geschafft haben. Gab es in der Vergangenheit Meilensteine, die für Ihre Entwicklung besonders wichtig waren?
Beier: Dass ich mit 18 zu Hannover 96 gegangen bin, war wahrscheinlich das Beste, was ich machen konnte. Die Spielzeit, die ich im Verein bekommen habe, war Gold wert und hat sich maximal ausgezahlt. Ich habe in zwei Jahren 63 Zweitligaspiele gemacht und viele Erfahrungen gesammelt. Schön war, dass auch nach meiner zweijährigen Leihe das Jahr in Hoffenheim so gut lief.
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