U 21-Männer
Bright Arrey-Mbi: "Wir sind alle wie Brüder"
Nach dem 5:1 gegen Israel im ungarischen Györ wartet der nächste Gegner auf die deutsche U 21: Heute (ab 18 Uhr, live bei ProSieben MAXX) trifft die Mannschaft von DFB-Trainer Antonio Di Salvo in Tallinn auf Estland. Mit von der Partie ist Bright Arrey-Mbi. Im DFB.de-Interview spricht der 21 Jahre alte Verteidiger über die Stimmung im Team, seine persönliche Entwicklung und den kürzlich vollzogenen Wechsel zum SC Braga.
DFB.de: Bright Arrey-Mbi, wie viel Zufriedenheit herrscht in der Mannschaft seit dem 5:1 gegen Israel?
Bright Arrey-Mbi: Wir haben ein souveränes Spiel abgeliefert und top zusammengearbeitet. Natürlich ärgern wir uns über das Gegentor, aber insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Leistung.
DFB.de: Wie ist die Stimmung im Team? Hat der Sieg den Teamgeist noch mal gestärkt?
Arrey-Mbi: Der Teamgeist war davor schon sehr stark, wir hatten immer einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft. Viele von uns kennen sich schon sehr lange. Auch neben dem Platz verstehen wir uns sehr gut und verbringen unsere Freizeit miteinander. Das zeigt sich auch auf dieser Länderspielreise wieder. Wir sind alle wie Brüder.
DFB.de: Wie verbringen Sie als Mannschaft die Zeit außerhalb des Fußballplatzes miteinander?
Arrey-Mbi: Zwischen den Trainings und den Reisen steht natürlich die Regeneration an erster Stelle. Aber wir gehen auch gemeinsam ins Restaurant oder spielen Karten, um den Kopf freizubekommen und mal an etwas anderes als an Fußball zu denken. Wir haben einfach Spaß zusammen und sind sehr eng miteinander verbunden. Das ist nicht selbstverständlich.
DFB.de: Sie sind seit einem Jahr Teil der U 21, also seit Beginn des neuen Zyklus. Wie nehmen Sie die Entwicklung der Mannschaft in dieser Zeit wahr?
Arrey-Mbi: Es ist definitiv eine Entwicklung zu erkennen. Wir haben jetzt sehr viele gemeinsame Trainingseinheiten absolviert, von Einheit zu Einheit wird es immer besser. Jeder von uns hat verinnerlicht, wie wir spielen wollen. Wir kennen unsere Stärken und wissen, was der Mitspieler in bestimmten Momenten vorhat. Die Grundlage dafür ist der Zusammenhalt, den ich vorher erwähnt habe: Dass wir neben dem Platz so gut miteinander klarkommen, macht es uns auf dem Platz viel leichter. Trotzdem ist der Weg noch nicht zu Ende, wir wollen weiter Spiele gewinnen und uns verbessern.
DFB.de: Und ihre persönliche Entwicklung? Anfangs haben Sie bei der U 21 weniger gespielt, zuletzt sind Sie dreimal in Folge über 90 Minuten zum Einsatz gekommen.
Arrey-Mbi: Das macht mich glücklich und stolz. Als ich am Anfang nicht so viel gespielt habe, war mir klar, dass ich auf meinen Moment warten muss - und dass ich ihn nutzen werde, wenn er kommt. Das hat geklappt und so mache ich nun weiter. Ich sehe mich nicht als Stammspieler, sondern muss weiterhin hart arbeiten und mich beweisen.
DFB.de: Im Sommer haben Sie sich auch auf Vereinsebene verändert und sind nach Portugal zum SC Braga gewechselt. Haben Sie sich dort bereits gut eingelebt?
Arrey-Mbi: Ja, das würde ich schon sagen. Als ich neu zum Verein kam, hatte ich wenig Zeit, die Mannschaft kennenzulernen, weil die Saison direkt losging. Das erste Spiel in der Europa-League-Qualifikation habe ich noch verpasst, aber seitdem habe ich alle neun Spiele von Anfang an gespielt. Das fiel mir nicht leicht, vor allem weil ich den Rhythmus mit den englischen Wochen nicht unbedingt gewohnt war. Aber der Verein hat mich in dieser Phase extrem unterstützt, genau wie meine Mitspieler. Mittlerweile läuft alles super, und ich fühle mich sehr wohl.
DFB.de: Welche Unterschiede nehmen Sie wahr zwischen dem Fußball in Deutschland und in Portugal?
Arrey-Mbi: Es ist lockerer, man hat etwas mehr Freiheiten - das passt zur portugiesischen Kultur. So ist auch die Spielweise. Trotzdem ist der Fußball sehr von Taktik und Schnelligkeit geprägt.
DFB.de: Sie haben schon für Chelsea, den FC Bayern, Köln und Hannover gespielt. Jetzt Braga. In so jungen Jahren sind das sehr viele unterschiedliche Stationen. Wie schaffen Sie es, sich in dem Alter jedes Mal aufs Neue so schnell anpassen zu können?
Arrey-Mbi: Ich habe diese Erfahrung schon von Kleinauf gemacht: Als Jugendlicher bin ich von zu Hause ausgezogen und habe in einer Gastfamilie gelebt. Dort habe ich gelernt, mich anzupassen und damit umzugehen, von meiner Familie und meinen Freunden getrennt zu sein. Dadurch fielen mir die Schritte zu Bayern, Köln oder Hannover gar nicht so schwer. Beim Wechsel nach Braga war die Herausforderung schon etwas größer, denn die Kultur und das Leben in Portugal waren völlig neu für mich. Aber auch daran konnte ich mich gewöhnen.
DFB.de: Zurück zur U 21: Was erwarten Sie vom Spiel gegen Estland?
Arrey-Mbi: Ich erwarte, dass wir das Spiel seriös angehen, von Anfang an zielstrebig und hoch motiviert sind. Wenn uns das gelingt, bin ich mir sicher, dass wir unsere Qualität abrufen und das Spiel gewinnen.
DFB.de: Die EM-Qualifikation wäre bei einem Sieg zum Greifen nah.
Arrey-Mbi: Das ist das große Ziel. Dafür arbeiten wir alle hart. Es würde mir viel bedeuten, das zu erreichen.
Kategorien: U 21-Männer
Autor: ke
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