Schiedsrichter

Fröhlich verurteilt Morddrohung gegen Schiedsrichter Speckner

07.04.2024
Lutz Michael Fröhlich: "Ein solches Verhalten ist empörend, verstörend und völlig inakzeptabel"

DFB-Schiedsrichter Martin Speckner ist nach einer Spielleitung in der 3. Liga massiv beleidigt und bedroht worden. Die DFB Schiri GmbH hat rechtliche Schritte eingeleitet. Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Sport und Kommunikation, verurteilt die Morddrohung.

Der 28-jährige Unparteiische hatte am Freitagabend die Partie FC Ingolstadt gegen Arminia Bielefeld (1:1) geleitet und erhielt anschließend eine E-Mail, in der es unter anderem heißt: "Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben." In der Nachricht wird der Referee zudem als "dreckiger Hurensohn" beleidigt und seine Familie bedroht: "Fühl dich mal nicht so sicher im Oberpfalz. Wir finden dich eines Tages oder deine Kinder. (…) Schon bald wirst du dich beobachtet fühlen."

Der anonyme Absender kritisiert explizit die – aus Sicht der sportlichen Leitung der Unparteiischen angemessene – Länge der Nachspielzeit der Begegnung, in der Ingolstadt noch zum Ausgleich kam. Die DFB Schiri GmbH geht in Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen die extremen Anfeindungen vor und hat den Vorfall bereits bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) gemeldet, um Strafantrag zu stellen.

Fröhlich: "Wir nehmen solche Drohungen sehr ernst"

Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Kommunikation und Sport der DFB Schiri GmbH, verurteilte die Morddrohung und die Beleidigungen gegen den Schiedsrichter deutlich. "Ein solches Verhalten ist empörend, verstörend und völlig inakzeptabel", sagte er. "Wir nehmen solche Drohungen sehr ernst, auch wenn sie anonym über das Internet ausgesprochen werden." Fröhlich hofft, dass der Verfasser der E-Mail ermittelt werden kann und bestraft wird. "Manche scheinen weder Grenzen noch Hemmungen zu kennen", erklärte er. "Wohin sind wir gekommen, wenn Unparteiischen mit Mord gedroht wird? Das muss Konsequenzen haben, auch strafrechtlicher Art."

Der gesamte Fußball müsse den Angriffen auf Schiedsrichter entgegentreten, "den tätlichen wie auch den verbalen und virtuellen", so Fröhlich weiter. "Beleidigungen und Drohungen gegen Unparteiische sind keine harmlose Folklore, sondern Attacken auf Menschen. Nichts kann sie rechtfertigen." Referees seien "kein Freiwild, sondern Menschen, Sportler und ein selbstverständlicher Teil der Fußballfamilie."

Kategorien: Schiedsrichter, 3. Liga

Autor: af/mv