3. Liga
Energie-Kapitän Borgmann: "Wir haben noch etwas gutzumachen"
Fußballfeiertag in der Lausitz: Ligaprimus FC Energie Cottbus empfängt am 21. Spieltag in der 3. Liga am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im RBB und MDR) den Tabellenzweiten SG Dynamo Dresden zum Topspiel. Im DFB.de-Interview spricht Energie-Kapitän Axel Borgmann (30) mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Duell der Ex-Bundesligisten und Cottbus-Coach Claus-Dieter "Pele" Wollitz.
DFB.de: Aufsteiger FC Energie Cottbus grüßt nach 20 Partien von Platz eins. Wie sehr genießen Sie den Blick auf die Tabelle, Herr Borgmann?
Axel Borgmann: Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir das nicht gefällt. (lacht) Es ist eine Bestätigung dafür, dass wir bislang vieles richtig gemacht haben.
DFB.de: Mal ehrlich: Sind Sie selbst überrascht oder hatten Sie damit gerechnet, dass Energie auch in der 3. Liga eine so gute Rolle spielen wird?
Borgmann: Ich war und bin von der Mannschaft total überzeugt. Dass wir aber so dominant auftreten und zum jetzigen Zeitpunkt auf Platz eins stehen, damit habe auch ich wirklich nicht gerechnet. Das war in dieser Form sicherlich nicht zu erwarten.
DFB.de: Nun kommt es zum Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten SG Dynamo Dresden. Wie sehr kribbelt es schon im Team?
Borgmann: Die Partie ist ausverkauft, und wir hätten noch viel mehr Karten verkaufen können. Das freut uns als Mannschaft enorm. Wir spüren schon, wie extrem die Region und unsere Fans supporten. Ein Highlightspiel vor heimischer Kulisse ist immer super.
DFB.de: Welche Bedeutung hat die Partie für die Anhänger?
Borgmann: Aufgrund der Vergangenheit ist eine gewisse Rivalität zwischen beiden Klubs entstanden. Unseren Fans würde es sehr viel bedeuten, wenn wir Dynamo ärgern und besiegen könnten.
DFB.de: Im Hinspiel musste sich Energie Cottbus in Dresden 2:4 geschlagen geben. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie?
Borgmann: Wir führten völlig verdient 2:0, sind dann durch einen unnötigen Elfmeter leider aus dem Tritt gekommen. Danach entwickelte Dynamo aufgrund des Heimvorteils viel Druck und war deutlich besser. Diese Wucht konnten wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr kontrollieren. Wir haben uns inzwischen weiterentwickelt und noch etwas gutzumachen.
DFB.de: Was müssen Sie im Rückspiel besser machen, um Dynamo weiter auf Distanz zu halten?
Borgmann: Wir dürfen uns nicht verrückt machen, wollen möglichst an die gute Leistung vom Rückrundenstart bei Arminia Bielefeld anknüpfen. Wenn wir in unseren Abläufen bleiben und das auf den Platz bekommen, haben wir gute Chancen, auch gegen Dynamo zu gewinnen.
DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft in dieser Spielzeit ganz besonders aus?
Borgmann: Viele im Team sind schon lange dabei. Es ist uns aber auch immer gelungen, die Zugänge gut zu integrieren. Außerhalb des Platzes stimmt ebenfalls die Chemie in der Mannschaft. Wir haben relativ schnell verstanden, dass es vor allem in der 3. Liga nicht nur auf die fußballerischen Qualitäten ankommt. Wir haben die Intensität erhöht, was die läuferischen Zahlen ganz klar belegen.
DFB.de: Welchen Anteil hat Cheftrainer Wollitz am guten Abschneiden?
Borgmann: Die taktischen Vorgaben des Trainers setzten wir gut um. Auch zuletzt beim 2:0 in Bielefeld standen wir sehr kompakt und haben unsere Chancen eiskalt genutzt. Ich kenne "Pele" schon viele Jahre, er war auch der Grund, dass ich in Cottbus geblieben bin. Seine Herangehensweise, wie er mit der Mannschaft kommuniziert, ist schon besonders. Er nimmt jeden Einzelnen mit und hat ein unglaublich gutes Gespür, in welchen Momenten er die Zügel anziehen muss. Er ist ein Menschenfänger, der die Stimmungen im Team sehr gut aufnimmt und daraus die richtigen Schlüsse zieht.
DFB.de: Sie waren 2019 von VVV Venlo in die Lausitz gewechselt, haben bislang 141 Spiele für Cottbus absolviert. Was bedeutet Ihnen der Verein?
Borgmann: Der FC Energie ist für mich Fußballheimat geworden. Als ich kam, war vieles nicht gut. Mit dem neuen Präsidenten und der Rückkehr von "Pele" Wollitz habe ich aber schnell gemerkt, dass in Cottbus etwas entstehen kann. Das war auch der Grund, warum ich geblieben bin. Jetzt merkt man, was der Verein für die Region bedeutet. Das gibt mir extrem viel. Die Wertschätzung, die man mir entgegenbringt, will ich mit guten Leistungen auf dem Platz zurückzahlen.
DFB.de: In der Vorsaison haben mit dem SSV Ulm 1846 und dem SC Preußen Münster gleich zwei Aufsteiger den Durchmarsch in die 2. Bundesliga geschafft. Davor war schon die SV 07 Elversberg durchgestartet. Wird der FC Energie Cottbus der nächste Klub sein, der diese Serie fortsetzt?
Borgmann: Wir haben noch 18 Spiele vor uns. Deshalb ist es unangebracht, sich mit dieser Frage jetzt zu beschäftigen. Die Liga ist extrem eng, und jeder Gegner ist gefährlich. Wie schon gesagt: Ich bin von unserer Mannschaft total überzeugt, aber für eine Prognose ist es noch viel zu früh. Klar ist für mich, dass wir nicht einbrechen, sondern weiterhin eine gute Rolle spielen werden. Wir wollen so lange wie möglich oben mitmischen. Für die nächsten Jahre wünsche ich mir, dass der Verein in die 2. Bundesliga zurückkehrt.
Drei Fakten zum Topspiel
Dresdner Dominanz: In 38 Pflichtspielen standen sich beide Teams bislang gegenüber. Die Bilanz spricht klar für Dresden. Nur siebenmal gewann Cottbus, hinzu kommen acht Remis und 23 Dynamo-Siege. Von bislang fünf Drittligaduellen gewann der FC Energie nur einmal (1:0 in Dresden in der Saison 2015/2016). Dem stehen vier Niederlagen gegenüber, unter anderem beim 2:4 in der Hinrunde.
Kantersiege: Von 1982 bis 1988 verlor Cottbus in der damaligen DDR-Oberliga viermal hintereinander mit mindestens vier Toren Unterschied (0:4, 0:4, 0:5, 1:5). Die höchste Niederlage kassierte Cottbus im März 1974, als die Lausitzer vor 29.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion mit 0:7 untergingen.
Starke Zahlen: Die zweitbeste Heimmannschaft der Liga (Cottbus mit 20 Punkten aus neun Partien) empfängt das zweiterfolgreichste Auswärtsteam (Dresden mit 19 Zählern aus zehn Begegnungen). Der FC Energie hat die meisten Treffer aller Mannschaften erzielt (44), Dynamo (40) folgt auf Platz drei. Auch bei der Anzahl der Gegentore (23 und 24) liegen beide Teams fast gleichauf.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw
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