Frauen-Nationalmannschaft

Wück: "Testen, bis wir 100-prozentig sicher sind"

03.04.2025
Christian Wück: "Wir möchten uns über eine gute Leistung Selbstvertrauen erarbeiten" Foto: IMAGO

Die nächsten beiden Spiele der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in der UEFA Nations League stehen an: Gleich zweimal geht es gegen Schottland. Vor dem ersten Duell am Freitag (ab 20.35 Uhr, live im ZDF) in Dundee sprechen Bundestrainer Christian Wück und Offensivspielerin Linda Dallmann auf DFB.de über den Gegner und die Entwicklung der DFB-Auswahl.

Christian Wück über...

… die Partie in Dundee: Wir wollen das Spiel gewinnen, das steht über allem. Wir möchten uns über eine gute Leistung Selbstvertrauen erarbeiten und schauen, dass die Art und Weise in die Richtung unserer Vorstellung geht.

… die personelle Lage: Alle sind fit, bis auf Sara Doorsoun. Bei ihr hoffen wir, dass sie in der nächsten Woche zur Verfügung stehen kann. Insbesondere in der Innenverteidigung ist die Personalsituation nicht optimal.

… die Entwicklung der Mannschaft: Ich sehe uns auf einem guten Weg. Wir haben eine Entwicklung der Spielweise angestoßen, die auch bei den Spielerinnen sehr gut ankommt. Unsere Aufgabe ist es, die Spielerinnen mit all ihren verschiedenen Systemen, die sie aus den Vereinen kennen, zu harmonisieren. Dieser Prozess dauert an, das habe ich mir etwas anders vorgestellt. Natürlich kratzen die Ergebnisse in der Champions League am Selbstvertrauen mancher Spielerinnen, doch wir sind auf einigen Positionen Weltklasse besetzt. Aber es ist nicht möglich, in so kurzer Zeit mit allen Stellen zufrieden zu sein.

… den Kader im Hinblick auf die EURO: Wir werden so lange testen und ausprobieren, bis wir 100-prozentig sicher sind, dass wir mit der besten Truppe zur EM fahren. Die Nominierung ist erst zwei bis drei Wochen vorher, bis dahin werden wir das Testfenster auflassen.

… Neuling Franziska Kett: Sie hat eine beeindruckende Dynamik und Athletik, war aber lange Zeit verletzungsgeplagt. Nun konnte sie eine komplette Wintervorbereitung bei Bayern München absolvieren und durfte Einsätze in der Bundesliga sammeln. Deswegen setze ich große Hoffnungen darauf, dass sie in unser Team passen wird.

… Linda Dallmann: Sie hat bewiesen, dass sie - egal, ob in der Startelf oder als Einwechselspielerin - die Art eines Spiels verändern kann. Linda ist ein fester Bestandteil des Teams, genauso wie Laura Freigang, die unterschiedliche Spielertypen auf der Zehn sind. 

Linda Dallmann über...

… den Gegner: Schottland ist eine robuste Mannschaft, die sehr kompakt steht. Da müssen wir voll gegenhalten. Sie spielen anders als unsere beiden weiteren Gegner in der Nations League (Niederlande und Österreich; Anm. d. Red.). Deswegen ist es ein guter Test für den Sommer und ein sehr wichtiges Spiel für uns.

… ihre Rolle im Team: Egal, ob von Anfang an oder von der Bank, in beiden Rollen werde ich alles für die Mannschaft geben - das sollte an erster Stelle stehen. Ich werde mich von meiner besten Seite zeigen, insbesondere schätze ich die zentrale Rolle im Mittelfeld. 

… das Nationalteam im internationalen Vergleich: Wir können mit jeder Nation mithalten. Das beste Beispiel ist das Freundschaftsspiel gegen England in Wembley, das wir gewonnen haben. Das liegt nicht nur am Fußballerischen, sondern auch an Eigenschaften, die Deutschland über Jahre geprägt haben. Die Energie ist groß, die Lust ist da.

… Franziska Kett: Ich kenne sie schon lange vom Verein, ich sehe sie im Training und kann ihre Fähigkeiten einschätzen. Sie hat eine einzigartige Dynamik, damit kann sie uns weiterhelfen. Der Weg auf der Außenverteidigerinnenposition scheint der richtige zu sein. Ich bin sehr froh, dass sie hier ist.

… Tipps an jüngere Spielerinnen: Ich versuche, für sie da zu sein, und bringe mit meiner Erfahrung einiges mit. Aber gerade bei Alara Şehitler und Franzi Kett muss ich gar nicht so viel machen, die sind beide schon sehr weit. Jede Spielerin muss auch eigene Erfahrungen machen, auch Fehlschläge.

Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft, Nations League

Autor: dfb