3. Liga
Trend setzt sich offenbar fort: Kein Absteiger auf Aufstiegskurs

Mit dem Duell zweier Absteiger aus der 2. Bundesliga eröffnen der VfL Osnabrück und der SV Wehen Wiesbaden heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) den 27. Spieltag der 3. Liga. Während die Lila-Weißen trotz ihrer aktuellen Erfolgsserie nur zwei Punkte vor der Gefahrenzone rangieren, belegt der SVWW den neunten Rang. DFB.de zeigt, wie es den bisherigen Ex-Zweitligisten in der Historie erging.
Dass der VfL Osnabrück gut neun Monate nach seinem Abstieg aus der zweithöchsten deutschen Spielklasse nach 26 Runden in der 3. Liga überhaupt über dem Strich platziert ist, hängt maßgeblich mit der starken Ausbeute von 21 Punkten aus den neun Begegnungen unter der Regie des neuen Trainers Marco Antwerpen zusammen. Zum Vergleich: In den vorherigen 17 Partien bis Mitte Dezember hatte der VfL lediglich elf Zähler gesammelt. Dabei standen mit Uwe Koschinat (inzwischen Rot-Weiss Essen) und Pit Reimers im Laufe dieser Spielzeit schon zwei andere Cheftrainer bei den Osnabrückern an der Seitenlinie.
Hansa Rostock noch mit bester Zwischenbilanz
Während beim SV Wehen Wiesbaden, für den es im Jahr 2025 mit neun Punkten aus sieben Spielen derzeit durchwachsen läuft, weiterhin Nils Döring als Trainer im Amt ist, hat mit dem FC Hansa Rostock auch der dritte Absteiger aus der 2. Bundesliga in dieser Spielzeit bereits den Trainer gewechselt. Der im Sommer verpflichtete Bernd Hollerbach wurde nach elf Ligaspielen von seinen Aufgaben entbunden. Nach zwei Partien mit den Co-Trainern Marcus Rabenhorst und Simon Pesch in der sportlichen Verantwortung wird der frühere Bundesligist seit Anfang November von Daniel Brinkmann betreut.
Mit 38 Punkten weisen die Rostocker dennoch vor dem SVWW (37) die beste Zwischenbilanz der drei Absteiger auf. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt - bei einer Partie weniger - neun Punkte. Ein direkter Aufstiegsplatz ist derzeit zehn Zähler entfernt, so dass in dieser Saison nach aktuellem Stand keiner der drei Klubs die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga schaffen würde.
Absteiger bislang sechsmal leer ausgegangen
Im direkten Vergleich der drei Absteiger, die in der "Ewigen Tabelle" der 3. Liga jeweils unter den besten fünf Teams zu finden sind, haben der VfL Osnabrück und der FC Hansa Rostock dem SV Wehen Wiesbaden eines schon voraus: Sowohl den Lila-Weißen (2009/2010) als auch der "Kogge" (2010/2011) war schon einmal als Absteiger die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga gelungen. Insgesamt haben das bislang von insgesamt 44 Absteigern nur elf verschiedene Vereine geschafft, zuletzt in der abgelaufenen Spielzeit der SSV Jahn Regensburg über die Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2 und 2:1).
Besonders auffällig: Neben Osnabrück und Rostock schafften mit dem SC Paderborn 07 (2008/2009) und dem FC Ingolstadt 04 (2009/2010) in den ersten drei Spielzeiten nach der Gründung der Spielklasse immerhin insgesamt vier Absteiger aus der 2. Bundesliga den sofortigen Wiederaufstieg. Danach wurde es deutlich "dünner". Als nächste Klubs verabschiedeten sich der Karlsruher SC (2012/2013), Arminia Bielefeld (2014/2015), der FC Erzgebirge Aue (2015/2016) und der MSV Duisburg (2016/2017) gleich wieder nach oben. Nach den "Zebras" schafften es - neben den Regensburgern - in den zurückliegenden sieben Spielzeiten allerdings nur noch Dynamo Dresden (2020/2021) und Eintracht Braunschweig (2021/2022) unmittelbar zurück in die zweithöchste Spielklasse. In sechs von insgesamt 16 Spielzeiten gingen die Absteiger aus der 2. Bundesliga komplett leer aus.
Fünf Klubs werden sogar "durchgereicht"
Wo zumindest für einige Vereine der Weg wieder nach oben führte, mussten andere Klubs sogar noch einen weiteren Abstieg hinnehmen und rutschten damit innerhalb von nur zwölf Monaten von der 2. Bundesliga bis in die Regionalliga ab. Hatte es Rot Weiss Ahlen 2010/2011 aus finanziellen Gründen erwischt, schafften Rot-Weiß Oberhausen (2011/2012) und Alemannia Aachen (2012/2013) aus sportlicher Sicht den Klassenverbleib nicht.
Am Ende der Saison 2016/2017 hätten sogar fast zwei vorherige Zweitligisten einen erneuten Abstieg hinnehmen müssen. Neben dem FSV Frankfurt landete nämlich auch der SC Paderborn 07 unter dem Strich. Da der TSV 1860 München nach der Niederlage in der Zweitliga-Relegation gegen den SSV Jahn Regensburg (1:1 und 0:2) aber keine Zulassung für die dritthöchste Spielklasse erhielt, durften die Paderborner weiterhin in der 3. Liga an den Start gehen und starteten anschließend unter Trainer Steffen Baumgart ihren Durchmarsch bis in die Bundesliga. Der fünfte und bislang letzte "durchgereichte" Verein waren die Würzburger Kickers (2021/2022).
Nur Alemannia Aachen zurück in der Liga
Alemannia Aachen ist in dieser Aufzählung der einzige Klub, der im Anschluss an einen "Doppelabstieg" inzwischen zumindest die Rückkehr in die 3. Liga geschafft hat. Auch wenn sich einige Vereine nach dem verfehlten Klassenverbleib in der 2. Bundesliga zunächst in der 3. Liga halten konnten, ging es für einige Klubs mit Verzögerung noch weiter nach unten. So spielten die aktuellen Regionalligisten Kickers Offenbach und FC Carl Zeiss Jena (beide 2007/2008) zuletzt vor 16 Jahren in der 2. Bundesliga.
Nur unwesentlich kürzer liegt die jüngste Zweitligasaison für die jetzigen Oberligisten TuS Koblenz und Rot Weiss Ahlen (jeweils 2009/2010) zurück. Auch West-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen (2010/2011) sowie die beiden Drittligarückkehrer Alemannia Aachen (2011/2012) und FC Energie Cottbus (2013/2014) waren zuletzt vor einer zweistelligen Anzahl an Jahren in der 2. Bundesliga vertreten.
Zweite Saison nach Abstieg häufig erfolgreich
Sehr lange musste zwischenzeitlich auch der SV Wehen Wiesbaden auf die 2. Bundesliga warten. Zwischen dem Abstieg 2009 und der Rückkehr 2019 vergingen zehn Jahre. Beim erneuten Aufstieg 2023 gelang dagegen schon im dritten Anlauf der Wiederaufstieg in die zweithöchste Spielklasse. Mit dem FC Erzgebirge Aue (2009/2010), Arminia Bielefeld (2012/2013), Dynamo Dresden (2015/2016), dem SC Paderborn 07 (2017/2018), Karlsruher SC (2018/2019), Eintracht Braunschweig (2019/2020), dem FC Ingolstadt 04 (2020/2021) und dem VfL Osnabrück (2022/2023) benötigte ein Großteil der Klubs jeweils eine zweite Saison in der 3. Liga zum Wiederaufstieg.
Aber auch der VfL Osnabrück (2011/2012 bis 2018/2019) und der FC Hansa Rostock (2012/2013 bis 2020/2021) mussten sich - abgesehen von ihrem direkten Wiederaufstieg - schon einmal länger gedulden. Sollten in der laufenden Spielzeit 2024/2025 die Rostocker oder die Osnabrücker doch noch auf einem der ersten beiden Plätze landen oder sich als Tabellendritter in der Relegation durchsetzen, würde erstmals ein Verein zum zweiten Mal den direkten Wiederaufstieg schaffen. Aktuell sieht es danach aber nicht aus.
Die nächsten Anhaltspunkte, ob die drei Absteiger zumindest in der Tabelle weiter nach oben klettern können oder in der nächsten Saison einen neuen Anlauf nehmen müssen, gibt es mit dem bevorstehenden 27. Spieltag. Während sich der VfL Osnabrück und der SV Wehen Wiesbaden zum Auftakt im direkten Duell an der Bremer Brücke gegenüberstehen, empfängt der FC Hansa Rostock am Samstag (ab 14 Uhr) vor heimischer Kulisse den Aufstiegsaspiranten FC Ingolstadt 04.
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Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw

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