DFB-Pokal der Frauen

Münchens Sydney Lohmann: "Der FC Bayern ist mein Kindheitsverein"

22.03.2025
Bereit für die großen Spiele - egal auf welcher Bühne: Sydney Lohmann Foto: Imago

Sydney Lohmann ist seit 2016 beim FC Bayern München. Die 24-Jährige hat den Sprung aus der Jugend in die Profimannschaft des deutschen Meisters geschafft. Dort zählt die Mittelfeldspielerin inzwischen zu den Leistungsträgerinnen. Nun steht für die 36-fache deutsche Nationalspielerin und den FC Bayern das Halbfinale im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim auf dem Programm (Samstag, ab 14 Uhr). Kann Lohmann in dieser Saison zum ersten Mal in ihrer Karriere den DFB-Pokal gewinnen?

Zuletzt der Erfolg in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg (3:1). Danach die Niederlage im Hinspiel im Viertelfinale der Champions League gegen Olympique Lyon (0:2). Und jetzt das Halbfinale im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim. Beim FC Bayern München jagt gerade ein Höhepunkt den nächsten. Drei Titel sind noch möglich. Aber auch zwei, nur einer. Sogar eine titellose Saison ist denkbar. Aber auch wahrscheinlich?

Im DFB-Pokal ist der Weg zum Triumph auf jeden Fall am kürzesten. Zwei Siege noch, dann könnte das goldene Konfetti aus dem Kölner Nachthimmel auf Sydney Lohmann und die Fußballerinnen des FC Bayern München regnen. Zunächst ist dafür ein Sieg gegen die TSG Hoffenheim nötig (Samstag, ab 14 Uhr). Danach stände schon das große Finale in Köln gegen Werder Bremen oder den Zweitligisten Hamburger SV auf dem Programm - auf den ersten Blick ein machbarer Weg. Aber soweit ist es noch nicht. Zunächst steht nur das Aufeinandertreffen mit der TSG Hoffenheim im Fokus.

"Es treffen zwei super Mannschaften aufeinander"

"Die Konstellation vor dem Duell ist klar: Es treffen zwei super Mannschaften aufeinander. Es ist ein Halbfinale. Es geht um den Einzug ins Endspiel. Ein Spiel entscheidet jetzt darüber – alles oder nichts", sagt Lohmann im Vorfeld. "Die Spiele im DFB-Pokal sind oft super eng, das haben wir auch in unserem Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt erlebt. Das sind außergewöhnliche Spiele, in denen eine besondere Spannung herrscht. Es ist klar, was unser Ziel ist: Wir wollen ins Finale. Jede hat einfach Bock auf diese besonderen Spiele. Es geht im Moment Schlag auf Schlag. Man muss voll da sein. Vieles passiert auch im mentalen Bereich", ergänzt Lohmann.

Die 24-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der prägenden Gesichter der Bayern-Frauen entwickelt. Seit acht Saisons trägt sie inzwischen das Münchner Trikot. Mit 16 Jahren ist sie zu dem Klub von der Säbener Straße gekommen – zunächst hat sie für die B-Juniorinnen gespielt. Und weil sie so gut war, war sie direkt auch für die zweite Mannschaft des FC Bayern in der 2. Bundesliga aktiv. 2017 – mit 17 Jahren - feierte sie dann ihr Debüt in der Bundesliga. Ausgerechnet gegen den ewigen Rivalen VfL Wolfsburg, ausgerechnet mit einer Niederlage. Ein schlechtes Omen für ihren weiteren Karriereverlauf war dieses 0:2 nicht.

"Als ich hierherkam, haben wir noch auf dem Gelände in Aschheim trainiert. Ich weiß noch, dass wir nur eine Kabine und keinen Kraftraum hatten. In den acht Jahren, die ich jetzt hier bin, sind wir wirklich in großen Schritt vorangegangen", betont Lohmann. "Es gab immer wieder mal Umbrüche in der Mannschaft, was schwer war, aber wir haben es hinbekommen, uns zu stabilisieren. Die Bedingungen und die Infrastruktur wurden gleichzeitig immer besser. Sportlich haben wir uns in der Bundesliga etabliert und auch international sind wir top dabei. Es ist schön, dass ich diese Entwicklung mitgehen konnte und gleichzeitig zu wissen, wo man herkommt."

"Ich habe viele Höhen miterleben dürfen"

Lohmann ist inzwischen längst Stammkraft beim FC Bayern. Sie hat über 100 Begegnungen für den Klub bestritten, dazu 36 Spiele für die DFB-Auswahl. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, als ich damals nach München gewechselt bin. Ich habe schon früher das Bayern-Trikot getragen", verrät Lohmann. "Ich war beim Training der Männer an Säbener Straße und habe nachher Unterschriften gesammelt. Der FC Bayern ist mein Kindheitsverein. Und dieses Trikot jetzt selbst als Spielerin tragen zu dürfen, ist etwas richtig Tolles. Darauf bin ich stolz - und auch, dass ich jetzt schon einige Jahre hier sein darf. In dieser Zeit gab es ein paar Tiefen, aber ich habe auch viele Höhen miterleben dürfen."

Alexander Straus ist Trainer der Frauen des FC Bayern. Der 49-Jährige ist natürlich froh, eine Spielerin wie Sydney Lohmann im Kader zu haben: "Ich habe eine sehr hohe Meinung von ihr. Als ich 2022 hierhergekommen bin, hatten wir zunächst einige Herausforderungen zu lösen, weil Sydney immer wieder mal verletzt war. Aber jetzt ist sie stabil. Ich schätze an ihr, dass sie sich entwickeln will, dass sie wachsen will, dass sie besser werden will. Sie scheut sich auch nicht davor, das Trainerteam um Ratschläge zu fragen. Als Fußballerin hat sie große Stärken und sie kann von heute bis morgen durchlaufen. Sie ist mit und ohne Ball eine der schnellsten Spielerinnen in Deutschland. Seit der Winterpause ist sie wirklich gut in Form. Und das macht uns glücklich. Sie braucht Selbstvertrauen – wie wir alle. Im Moment ist das der Fall."

Lohmann ist also bereit für die großen Spiele, die gerade stattfinden. In der Google Pixel Frauen-Bundesliga. In der Champions League. Natürlich auch im DFB-Pokal. Drei Titel, zwei Titel, ein Titel, gar kein Titel? Die Wochen der Wahrheit haben begonnen.

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Kategorien: DFB-Pokal der Frauen

Autor: dfb