SCF-Coach Schneck: "Ich sehe die Chancen"

Nach einem Jahr als Co-Trainer der U 16-Juniorinnen beim DFB ist Nico Schneck zurück in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Der 36-Jährige, der bis April 2023 beim MSV Duisburg tätig war, hat als Vertreter von Theresa Merk (Mutterschutz) interimsweise die Trainingsleitung beim SC Freiburg übernommen. Im DFB.de -Interview spricht der A-Lizenz- Inhaber mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen neuen Job.

DFB.de: Mussten Sie lange überlegen, als das Angebot kam, beim SC Freiburg als Interimstrainer einzuspringen, Herr Schneck?

Nico Schneck: Von der sportlichen Seite her war ich sofort Feuer und Flamme für diese reizvolle Aufgabe. Allerdings hängt mit der Familie und dem notwendigen Umzug von Düsseldorf nach Freiburg schon einiges dran, was es ebenfalls zu berücksichtigen gilt. Dennoch war ich mir recht schnell sicher, dass ich den Job übernehmen möchte.

DFB.de: Warum haben Sie sich für den Sport-Club entschieden?

Schneck: Da meine Heimat in Pfullendorf nicht allzu weit entfernt ist und ich sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen als Co-Trainer und Trainer bereits in der Bundesliga gearbeitet habe, kannte ich den Verein und einige handelnde Personen schon ein wenig. Dabei war das Feedback äußerst positiv. Der SC Freiburg ist ein familiärer Klub, der Zusammenhalt ist sehr groß. Das gefällt mir.

DFB.de: Cheftrainerin Theresa Merk befindet sich wegen ihrer Schwangerschaft im Mutterschutz, wird zu einem späteren Zeitpunkt zum Team zurückkehren. Das ist auch in der Google Pixel Frauen-Bundesliga immer noch eine eher ungewöhnliche Konstellation. Wie gehen Sie, das Trainerteam und die Mannschaft mit der Situation um?

Schneck: Ganz entspannt. Die ersten Eindrücke sind sehr gut. Es ist richtig Zug im Team, alle nehmen die neuen Einflüsse ausgezeichnet an. Neben meiner Person sind auch die beiden weiteren Co-Trainer Sebastian Grunert und Sandrino Braun-Schumacher, der selbst lange für die Freiburger U 23 gespielt hat, neu dabei. Sicherlich will sich auch gerade deshalb die eine oder andere Spielerin jetzt unbedingt zeigen und ihre Chance nutzen. An Motivation mangelt es auf jeden Fall nicht.

DFB.de: Gibt es eine zeitliche Planung, wann Theresa Merk wieder einsteigen möchte? Wie wird dann Ihre Rolle aussehen?

Schneck: Da gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt, das lässt sich im Vorfeld auch gar nicht exakt planen. Auf jeden Fall soll sich Theresa ohne jeden Druck auf ihre Familie konzentrieren können, solange es notwendig ist und solange sie möchte. Irgendwann wird der Tag X kommen, an dem sie wieder einsteigt. Doch auch danach werde ich im Trainerteam bleiben. Bis dahin trage ich die Hauptverantwortung und werde alles dafür tun, um den Job bestmöglich zu machen.

DFB.de: Erfolgt während ihrer Abwesenheit eine Abstimmung mit der Cheftrainerin über Trainingsinhalte, Personalplanungen oder die taktische Ausrichtung?

Schneck: Selbstverständlich sind wir im Austausch, sprechen viele Dinge ab und werden jetzt ganz bestimmt nicht plötzlich eine andere Spielidee verfolgen. Der SC Freiburg steht als Verein für bestimmte Werte und nicht zuletzt für eine konsequente Nachwuchsförderung. Daran wird sich nichts ändern. Dennoch bringt ein neues Trainerteam selbstverständlich auch neue Ideen und neue Inhalte ein, trifft eigene Entscheidungen. Das liegt in der Natur der Sache und ist ganz sicher kein Problem.

DFB.de: Seit gut zwei Wochen befinden Sie sich mit dem Team im Training. Die Vorbereitung ist insgesamt sehr lang. Welche Schwerpunkte haben Sie zu Beginn gesetzt?

Schneck: Es ging zunächst darum, mit einer positiven Energie zu starten und das Team so gut wie möglich kennenzulernen. Das war vor allem deshalb ein wenig herausfordernd, weil durch die Abstellungsperiode zuletzt schon wieder einige Spielerinnen mit ihren Nationalteams unterwegs waren. Dennoch haben wir bereits intensiv trainiert und einige neue Reize gesetzt. Auch der Spaß kam nicht zu kurz.

DFB.de: Hat der 3:1-Sieg im Testspiel gegen Young Boys Bern mit der deutschen Trainerin Imke Wübbenhorst schon wichtige Erkenntnisse gebracht?

Schneck: Das Ergebnis hat uns sicherlich ein gutes Gefühl gegeben, wir werden das aber nicht überbewerten. So mussten einige Spielerinnen auf ungewohnten Positionen spielen, auch zwei Talente aus unserer U 20 standen in der Startformation. Im individuellen und athletischen Bereich konnte man schon einiges sehen, was uns weiterhelfen wird.

DFB.de: Einige erfahrene Spielerinnen stehen nicht mehr zur Verfügung. Luisa Wensing und Kim Fellhauer haben ihre Karrieren beendet, Nationalspielerin Janina Minge, Judith Steinert oder Giovanna Hoffmann den Verein verlassen. Wie schwer wiegen diese Verluste?

Schneck: Das ist schwierig zu beantworten. Es ist richtig, dass diese Spielerinnen tragende Rollen innerhalb des Teams eingenommen haben. Ich sehe dadurch aber in erster Linie die Chance für andere Spielerinnen, in diese Rollen zu schlüpfen und damit auch den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu machen.

DFB.de: Wer kann denn diese Lücken schließen?

Schneck: Das können neuverpflichtete Spielerinnen sein wie etwa Julia Stierli, die mit dem FC Zürich und dem Schweizer Nationalteam schon auf dem höchsten internationalen Niveau am Ball war, oder Shekiera Martinez, die ihre Qualitäten bei Eintracht Frankfurt angedeutet hat. Dazu kommen aber auch einige Kandidatinnen aus den eigenen Reihen. Mit Alina Axtmann, Cora Zicai, Nia Szenk und Torhüterin Rebecca Adamczyk werden gleich vier unserer Spielerinnen mit der DFB-Auswahl an der U 20-WM teilnehmen, Nicole Ojukwu ist mit Österreich dabei. Das zeigt, welche Qualität und Perspektive sie besitzen. Sie werden durch das Turnier weitere wertvolle Erfahrungen sammeln.

DFB.de: Auf welchen Positionen sehen Sie möglicherweise noch Bedarf?

Schneck: Ich will nicht ausschließen, dass wir noch einmal tätig werden, wenn sich etwas Sinnvolles ergeben sollte. Zwar werden uns die U 20-Nationalspielerinnen zum Saisonstart fehlen. Durch unsere zweite Mannschaft, die gerade wieder in die 2. Frauen-Bundesliga aufgestiegen ist, sind wir aber in der glücklichen Lage, noch auf zahlreiche weitere Talente zurückgreifen zu können, die ebenfalls das Zeug haben, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.

DFB.de: Die Leistungen während der abgelaufenen Saison waren recht wechselhaft. Was nehmen Sie sich mit dem Team für die neue Spielzeit vor?

Schneck: Es mag sein, dass sich das Team und der Verein etwas mehr ausgerechnet hatten, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Da vieles bei uns neu ist und wir erst ab der nächsten Woche mit dem kompletten Kader trainieren können, macht es wenig Sinn, sich jetzt schon mit irgendwelchen übergeordneten Zielen zu beschäftigen. Wir müssen uns erst einmal finden und werden uns zunächst einzelne Etappenziele setzen. Ganz wichtig ist dabei die individuelle Weiterentwicklung der einzelnen Spielerinnen. Dass wir darüber hinaus bestmöglich abschneiden und frühzeitig Planungssicherheit für die nächste Saison erreichen wollen, versteht sich von selbst.

DFB.de: Beim MSV Duisburg haben Sie im Trainerteam mit Ihrem Vater Walter eng zusammengearbeitet. Ist er nach wie vor ein wichtiger Ratgeber?

Schneck: Absolut. Er hat nahezu während seines gesamten Lebens lang als Fußballtrainer gearbeitet, dabei alles erlebt und einen entsprechend großen Erfahrungsschatz. Von daher kann er mir nach wie vor wertvolle Tipps und Hinweise geben, auch wenn er jetzt nicht mehr so nah dran ist wie früher in Duisburg. Durch die räumliche Nähe zu Freiburg wird er aber sicherlich kaum eines unserer Heimspiele verpassen.

DFB.de: Zuletzt waren Sie ein Jahr lang als Co-Trainer der U 16-Juniorinnen beim DFB tätig. Was haben Sie von dort vor allem mitgenommen?

Schneck: Die jungen Toptalente auf einem so hohen Level bei ihren Entwicklungsschritten begleiten zu dürfen, war eine super spannende Aufgabe und wertvolle Erfahrung, von der ich auch in Zukunft profitieren werde. Die Zusammenarbeit mit einer so erfolgreichen Ex-Nationalspielerin wie Melanie Behringer hat mir ebenfalls wichtige Einblicke gebracht. Außerdem hatte ich beim DFB sogar einige Spielerinnen dabei, die in Freiburg schon zum Kader gehören wie Maj Schneider oder zumindest auf dem Sprung stehen. Das kann sicherlich nicht schaden.

DFB.de: In welchem Bereich sehen Sie Ihre Zukunft als Trainer?

Schneck: Grundsätzlich kann ich mir alles vorstellen und würde nichts ausschließen. Der Fokus liegt aber schon auf dem Erwachsenenbereich, sei es nun bei den Frauen oder bei den Männern.

DFB.de: Ist die Ausbildung zur Pro Lizenz ein persönliches Ziel?

Schneck: Definitiv. Ich weiß aber, dass alles passen muss, um überhaupt erst einmal die Voraussetzungen zu erfüllen. Ich werde mich deshalb nicht unnötig unter Druck setzen. Aber ja, eines Tages möchte ich auch die höchste Ausbildungsstufe als Trainer erreichen.

DFB.de: Das geplante Trainingslager in Österreich musste kurzfristig abgesagt werden. Wie sehen dennoch die nächsten Tage in der Vorbereitung aus?

Schneck: Erst einmal bin ich froh, dass wir ab jetzt mit dem kompletten Kader trainieren können. Es geht dabei in erster Linie darum, die Gruppe zusammenzubringen. Dazu werden wir auch am Dreisamstadion in Freiburg intensiv im athletischen Bereich arbeiten, um damit die Basis für den weiteren Verlauf der Vorbereitung zu legen.

[mspw]

Nach einem Jahr als Co-Trainer der U 16-Juniorinnen beim DFB ist Nico Schneck zurück in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Der 36-Jährige, der bis April 2023 beim MSV Duisburg tätig war, hat als Vertreter von Theresa Merk (Mutterschutz) interimsweise die Trainingsleitung beim SC Freiburg übernommen. Im DFB.de -Interview spricht der A-Lizenz- Inhaber mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen neuen Job.

DFB.de: Mussten Sie lange überlegen, als das Angebot kam, beim SC Freiburg als Interimstrainer einzuspringen, Herr Schneck?

Nico Schneck: Von der sportlichen Seite her war ich sofort Feuer und Flamme für diese reizvolle Aufgabe. Allerdings hängt mit der Familie und dem notwendigen Umzug von Düsseldorf nach Freiburg schon einiges dran, was es ebenfalls zu berücksichtigen gilt. Dennoch war ich mir recht schnell sicher, dass ich den Job übernehmen möchte.

DFB.de: Warum haben Sie sich für den Sport-Club entschieden?

Schneck: Da meine Heimat in Pfullendorf nicht allzu weit entfernt ist und ich sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen als Co-Trainer und Trainer bereits in der Bundesliga gearbeitet habe, kannte ich den Verein und einige handelnde Personen schon ein wenig. Dabei war das Feedback äußerst positiv. Der SC Freiburg ist ein familiärer Klub, der Zusammenhalt ist sehr groß. Das gefällt mir.

DFB.de: Cheftrainerin Theresa Merk befindet sich wegen ihrer Schwangerschaft im Mutterschutz, wird zu einem späteren Zeitpunkt zum Team zurückkehren. Das ist auch in der Google Pixel Frauen-Bundesliga immer noch eine eher ungewöhnliche Konstellation. Wie gehen Sie, das Trainerteam und die Mannschaft mit der Situation um?

Schneck: Ganz entspannt. Die ersten Eindrücke sind sehr gut. Es ist richtig Zug im Team, alle nehmen die neuen Einflüsse ausgezeichnet an. Neben meiner Person sind auch die beiden weiteren Co-Trainer Sebastian Grunert und Sandrino Braun-Schumacher, der selbst lange für die Freiburger U 23 gespielt hat, neu dabei. Sicherlich will sich auch gerade deshalb die eine oder andere Spielerin jetzt unbedingt zeigen und ihre Chance nutzen. An Motivation mangelt es auf jeden Fall nicht.

DFB.de: Gibt es eine zeitliche Planung, wann Theresa Merk wieder einsteigen möchte? Wie wird dann Ihre Rolle aussehen?

Schneck: Da gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt, das lässt sich im Vorfeld auch gar nicht exakt planen. Auf jeden Fall soll sich Theresa ohne jeden Druck auf ihre Familie konzentrieren können, solange es notwendig ist und solange sie möchte. Irgendwann wird der Tag X kommen, an dem sie wieder einsteigt. Doch auch danach werde ich im Trainerteam bleiben. Bis dahin trage ich die Hauptverantwortung und werde alles dafür tun, um den Job bestmöglich zu machen.

DFB.de: Erfolgt während ihrer Abwesenheit eine Abstimmung mit der Cheftrainerin über Trainingsinhalte, Personalplanungen oder die taktische Ausrichtung?

Schneck: Selbstverständlich sind wir im Austausch, sprechen viele Dinge ab und werden jetzt ganz bestimmt nicht plötzlich eine andere Spielidee verfolgen. Der SC Freiburg steht als Verein für bestimmte Werte und nicht zuletzt für eine konsequente Nachwuchsförderung. Daran wird sich nichts ändern. Dennoch bringt ein neues Trainerteam selbstverständlich auch neue Ideen und neue Inhalte ein, trifft eigene Entscheidungen. Das liegt in der Natur der Sache und ist ganz sicher kein Problem.

DFB.de: Seit gut zwei Wochen befinden Sie sich mit dem Team im Training. Die Vorbereitung ist insgesamt sehr lang. Welche Schwerpunkte haben Sie zu Beginn gesetzt?

Schneck: Es ging zunächst darum, mit einer positiven Energie zu starten und das Team so gut wie möglich kennenzulernen. Das war vor allem deshalb ein wenig herausfordernd, weil durch die Abstellungsperiode zuletzt schon wieder einige Spielerinnen mit ihren Nationalteams unterwegs waren. Dennoch haben wir bereits intensiv trainiert und einige neue Reize gesetzt. Auch der Spaß kam nicht zu kurz.

DFB.de: Hat der 3:1-Sieg im Testspiel gegen Young Boys Bern mit der deutschen Trainerin Imke Wübbenhorst schon wichtige Erkenntnisse gebracht?

Schneck: Das Ergebnis hat uns sicherlich ein gutes Gefühl gegeben, wir werden das aber nicht überbewerten. So mussten einige Spielerinnen auf ungewohnten Positionen spielen, auch zwei Talente aus unserer U 20 standen in der Startformation. Im individuellen und athletischen Bereich konnte man schon einiges sehen, was uns weiterhelfen wird.

DFB.de: Einige erfahrene Spielerinnen stehen nicht mehr zur Verfügung. Luisa Wensing und Kim Fellhauer haben ihre Karrieren beendet, Nationalspielerin Janina Minge, Judith Steinert oder Giovanna Hoffmann den Verein verlassen. Wie schwer wiegen diese Verluste?

Schneck: Das ist schwierig zu beantworten. Es ist richtig, dass diese Spielerinnen tragende Rollen innerhalb des Teams eingenommen haben. Ich sehe dadurch aber in erster Linie die Chance für andere Spielerinnen, in diese Rollen zu schlüpfen und damit auch den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu machen.

DFB.de: Wer kann denn diese Lücken schließen?

Schneck: Das können neuverpflichtete Spielerinnen sein wie etwa Julia Stierli, die mit dem FC Zürich und dem Schweizer Nationalteam schon auf dem höchsten internationalen Niveau am Ball war, oder Shekiera Martinez, die ihre Qualitäten bei Eintracht Frankfurt angedeutet hat. Dazu kommen aber auch einige Kandidatinnen aus den eigenen Reihen. Mit Alina Axtmann, Cora Zicai, Nia Szenk und Torhüterin Rebecca Adamczyk werden gleich vier unserer Spielerinnen mit der DFB-Auswahl an der U 20-WM teilnehmen, Nicole Ojukwu ist mit Österreich dabei. Das zeigt, welche Qualität und Perspektive sie besitzen. Sie werden durch das Turnier weitere wertvolle Erfahrungen sammeln.

DFB.de: Auf welchen Positionen sehen Sie möglicherweise noch Bedarf?

Schneck: Ich will nicht ausschließen, dass wir noch einmal tätig werden, wenn sich etwas Sinnvolles ergeben sollte. Zwar werden uns die U 20-Nationalspielerinnen zum Saisonstart fehlen. Durch unsere zweite Mannschaft, die gerade wieder in die 2. Frauen-Bundesliga aufgestiegen ist, sind wir aber in der glücklichen Lage, noch auf zahlreiche weitere Talente zurückgreifen zu können, die ebenfalls das Zeug haben, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.

DFB.de: Die Leistungen während der abgelaufenen Saison waren recht wechselhaft. Was nehmen Sie sich mit dem Team für die neue Spielzeit vor?

Schneck: Es mag sein, dass sich das Team und der Verein etwas mehr ausgerechnet hatten, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Da vieles bei uns neu ist und wir erst ab der nächsten Woche mit dem kompletten Kader trainieren können, macht es wenig Sinn, sich jetzt schon mit irgendwelchen übergeordneten Zielen zu beschäftigen. Wir müssen uns erst einmal finden und werden uns zunächst einzelne Etappenziele setzen. Ganz wichtig ist dabei die individuelle Weiterentwicklung der einzelnen Spielerinnen. Dass wir darüber hinaus bestmöglich abschneiden und frühzeitig Planungssicherheit für die nächste Saison erreichen wollen, versteht sich von selbst.

DFB.de: Beim MSV Duisburg haben Sie im Trainerteam mit Ihrem Vater Walter eng zusammengearbeitet. Ist er nach wie vor ein wichtiger Ratgeber?

Schneck: Absolut. Er hat nahezu während seines gesamten Lebens lang als Fußballtrainer gearbeitet, dabei alles erlebt und einen entsprechend großen Erfahrungsschatz. Von daher kann er mir nach wie vor wertvolle Tipps und Hinweise geben, auch wenn er jetzt nicht mehr so nah dran ist wie früher in Duisburg. Durch die räumliche Nähe zu Freiburg wird er aber sicherlich kaum eines unserer Heimspiele verpassen.

DFB.de: Zuletzt waren Sie ein Jahr lang als Co-Trainer der U 16-Juniorinnen beim DFB tätig. Was haben Sie von dort vor allem mitgenommen?

Schneck: Die jungen Toptalente auf einem so hohen Level bei ihren Entwicklungsschritten begleiten zu dürfen, war eine super spannende Aufgabe und wertvolle Erfahrung, von der ich auch in Zukunft profitieren werde. Die Zusammenarbeit mit einer so erfolgreichen Ex-Nationalspielerin wie Melanie Behringer hat mir ebenfalls wichtige Einblicke gebracht. Außerdem hatte ich beim DFB sogar einige Spielerinnen dabei, die in Freiburg schon zum Kader gehören wie Maj Schneider oder zumindest auf dem Sprung stehen. Das kann sicherlich nicht schaden.

DFB.de: In welchem Bereich sehen Sie Ihre Zukunft als Trainer?

Schneck: Grundsätzlich kann ich mir alles vorstellen und würde nichts ausschließen. Der Fokus liegt aber schon auf dem Erwachsenenbereich, sei es nun bei den Frauen oder bei den Männern.

DFB.de: Ist die Ausbildung zur Pro Lizenz ein persönliches Ziel?

Schneck: Definitiv. Ich weiß aber, dass alles passen muss, um überhaupt erst einmal die Voraussetzungen zu erfüllen. Ich werde mich deshalb nicht unnötig unter Druck setzen. Aber ja, eines Tages möchte ich auch die höchste Ausbildungsstufe als Trainer erreichen.

DFB.de: Das geplante Trainingslager in Österreich musste kurzfristig abgesagt werden. Wie sehen dennoch die nächsten Tage in der Vorbereitung aus?

Schneck: Erst einmal bin ich froh, dass wir ab jetzt mit dem kompletten Kader trainieren können. Es geht dabei in erster Linie darum, die Gruppe zusammenzubringen. Dazu werden wir auch am Dreisamstadion in Freiburg intensiv im athletischen Bereich arbeiten, um damit die Basis für den weiteren Verlauf der Vorbereitung zu legen.

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