Regensburgs Vizekapitän Saller: "Agy war und ist ein Teil von uns"

Erst in der Saison 2016/2017 gegen den TSV 1860 München (1:1 und 2:0), nun gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2 und 2:1): Benedikt Saller hat zum zweiten Mal mit dem SSV Jahn Regensburg in der Relegation den Sprung von der 3. Liga in die 2. Bundesliga geschafft. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Vizekapitän über den Wiederaufstieg, die Gründe für den Erfolg und eine Rolltreppe in Berlin.

DFB.de: Der SSV Jahn Regensburg hat in der Relegation den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Wie blicken Sie auf den knappen 2:1-Auswärtserfolg im entscheidenden Rückspiel beim SSV Wehen Wiesbaden zurück, Herr Saller?

Benedikt Saller: Es war ein sehr umkämpftes und enges Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Ich glaube, dass der SV Wehen Wiesbaden über die 90 Minuten ein wenig mehr am Drücker war. Wir waren aber einfach eiskalt und haben unsere Möglichkeiten effektiv genutzt. Hinten haben wir uns in alles reingeworfen und alles wegverteidigt.

DFB.de: Wie fielen die Feierlichkeiten nach dem feststehenden Aufstieg aus? Was steht in den nächsten Wochen noch an?

Saller: Wenn man so etwas erreicht, muss man natürlich feiern und das mit den Fans gemeinsam genießen. Im Stadion haben wir schon damit angefangen und in Regensburg weitergemacht. Danach heißt es, den Urlaub genießen, vom Kopf her abschalten und sich dann mit voller Vorfreude die 2. Bundesliga angehen.

DFB.de: Ihr Team lag nach dem 2:2 aus dem Hinspiel auch im zweiten Aufeinandertreffen 2:0 vorne. Was ging Ihnen nach dem Anschlusstreffer von Wehen Wiesbadens Angreifer Ivan Prtajin durch den Kopf?

Saller: Man bekommt nicht immer alles verteidigt. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir es aber gut gemacht. Und es war auch gut, dass das Gegentor erst so spät gefallen ist und deshalb nicht mehr viel Zeit auf der Uhr war.

DFB.de: Nach der Partie wurde es emotional, als Ihr Team bei aller Freude über den Aufstieg an den viel zu früh verstorbenen Mitspieler Agyemang Diawusie erinnerte. Wie wichtig war Ihnen das?

Saller: Extrem. Agy war und ist ein Teil von uns, auch wenn er nicht mehr da sein kann. Jeder trägt ihn in seinem Herzen. Der Aufstieg war auch für ihn. Das war sein und unser großes Ziel. Umso schöner ist es, dass es geklappt hat.

DFB.de: Als Tabellenführer der Hinrunde deutete alles auf den direkten Wiederaufstieg hin. Wie ist es zu erklären, dass der Jahn in der Rückrunde mit 21 Zählern nur noch auf die Hälfte der Punkte kam und Drittletzter der Rückrundentabelle war?

Saller: Wir haben es einfach nicht geschafft, konstant unsere Leistung zu bringen. Außerdem ist die 3. Liga wahnsinnig ausgeglichen. Wir hatten in der Hinrunde einen extremen Lauf. Mit der Rolle, dann in jedem Spiel der Favorit zu sein, sind wir nicht so gut umgegangen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dann kann so etwas passieren. In der Winterpause hatte ich eine Statistik gelesen, dass Teams mit 42 Zählern am Ende immer aufgestiegen sind. Das haben wir am Ende bestätigt, wenn auch erst in der Relegation.

DFB.de: Ab welchem Zeitpunkt hatten Sie fest daran geglaubt, dass Ihnen der Wiederaufstieg gelingen kann?

Saller: Schon im ersten Relegationsspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Wir haben gemerkt, dass wir auf jeden Fall ebenbürtig sind. Wir konnten im Heimspiel nicht nur in Führung gehen, sondern auch nach einem Rückstand zurückkommen. Dadurch sind wir mit noch mehr Selbstvertrauen in das Rückspiel gegangen. Jeder wusste, dass wir es schaffen können. Und so hat es sich auch angefühlt.

DFB.de: Welche Qualitäten waren letztlich entscheidend dafür, dass Ihr Team den Aufstieg geschafft hat?

Saller: Es waren immer geschlossene Mannschaftsleistungen, die uns zum Erfolg geführt haben. Über die gesamte Saison hat uns ausgezeichnet, dass wir ein super Team sind. Und deswegen haben wir es auch geschafft.

DFB.de: Welchen Anteil hat Cheftrainer Joe Enochs am Erfolg?

Saller: Einen großen Anteil natürlich. Er stellt uns ein, organisiert das Training, hält die Jungs bei Laune und motiviert uns. Taktisch sind wir auf die Spiele gut vorbereitet.

DFB.de: Bei inzwischen 16 Relegationen haben sich zwölfmal die Drittligisten durchgesetzt. Wie erklären Sie sich das?

Saller: Der Unterschied von der 3. Liga zur 2. Bundesliga ist vielleicht nicht so groß, wie es zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga der Fall ist. Es entscheiden Nuancen. Ich hatte das Gefühl, dass wir noch ein wenig mehr zusammengehalten haben als der SV Wehen Wiesbaden.

DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich bereits auf Duelle mit den Traditionsvereinen wie dem 1. FC Köln, FC Schalke 04, Hertha BSC oder dem Hamburger SV? Fiebern Sie einem Spiel besonders entgegen?

Saller: Es gibt nichts Größeres für uns, als solche Spiele bestreiten zu dürfen. Auf meiner Liste steht vor allem noch das Berliner Olympiastadion. Ich wollte schon immer einmal mit der Rolltreppe zum Spielertunnel fahren. Die Chancen dafür, dass in der nächsten Saison zu machen, stehen ganz gut.

[mspw]

Erst in der Saison 2016/2017 gegen den TSV 1860 München (1:1 und 2:0), nun gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2 und 2:1): Benedikt Saller hat zum zweiten Mal mit dem SSV Jahn Regensburg in der Relegation den Sprung von der 3. Liga in die 2. Bundesliga geschafft. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Vizekapitän über den Wiederaufstieg, die Gründe für den Erfolg und eine Rolltreppe in Berlin.

DFB.de: Der SSV Jahn Regensburg hat in der Relegation den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Wie blicken Sie auf den knappen 2:1-Auswärtserfolg im entscheidenden Rückspiel beim SSV Wehen Wiesbaden zurück, Herr Saller?

Benedikt Saller: Es war ein sehr umkämpftes und enges Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Ich glaube, dass der SV Wehen Wiesbaden über die 90 Minuten ein wenig mehr am Drücker war. Wir waren aber einfach eiskalt und haben unsere Möglichkeiten effektiv genutzt. Hinten haben wir uns in alles reingeworfen und alles wegverteidigt.

DFB.de: Wie fielen die Feierlichkeiten nach dem feststehenden Aufstieg aus? Was steht in den nächsten Wochen noch an?

Saller: Wenn man so etwas erreicht, muss man natürlich feiern und das mit den Fans gemeinsam genießen. Im Stadion haben wir schon damit angefangen und in Regensburg weitergemacht. Danach heißt es, den Urlaub genießen, vom Kopf her abschalten und sich dann mit voller Vorfreude die 2. Bundesliga angehen.

DFB.de: Ihr Team lag nach dem 2:2 aus dem Hinspiel auch im zweiten Aufeinandertreffen 2:0 vorne. Was ging Ihnen nach dem Anschlusstreffer von Wehen Wiesbadens Angreifer Ivan Prtajin durch den Kopf?

Saller: Man bekommt nicht immer alles verteidigt. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir es aber gut gemacht. Und es war auch gut, dass das Gegentor erst so spät gefallen ist und deshalb nicht mehr viel Zeit auf der Uhr war.

DFB.de: Nach der Partie wurde es emotional, als Ihr Team bei aller Freude über den Aufstieg an den viel zu früh verstorbenen Mitspieler Agyemang Diawusie erinnerte. Wie wichtig war Ihnen das?

Saller: Extrem. Agy war und ist ein Teil von uns, auch wenn er nicht mehr da sein kann. Jeder trägt ihn in seinem Herzen. Der Aufstieg war auch für ihn. Das war sein und unser großes Ziel. Umso schöner ist es, dass es geklappt hat.

DFB.de: Als Tabellenführer der Hinrunde deutete alles auf den direkten Wiederaufstieg hin. Wie ist es zu erklären, dass der Jahn in der Rückrunde mit 21 Zählern nur noch auf die Hälfte der Punkte kam und Drittletzter der Rückrundentabelle war?

Saller: Wir haben es einfach nicht geschafft, konstant unsere Leistung zu bringen. Außerdem ist die 3. Liga wahnsinnig ausgeglichen. Wir hatten in der Hinrunde einen extremen Lauf. Mit der Rolle, dann in jedem Spiel der Favorit zu sein, sind wir nicht so gut umgegangen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dann kann so etwas passieren. In der Winterpause hatte ich eine Statistik gelesen, dass Teams mit 42 Zählern am Ende immer aufgestiegen sind. Das haben wir am Ende bestätigt, wenn auch erst in der Relegation.

DFB.de: Ab welchem Zeitpunkt hatten Sie fest daran geglaubt, dass Ihnen der Wiederaufstieg gelingen kann?

Saller: Schon im ersten Relegationsspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Wir haben gemerkt, dass wir auf jeden Fall ebenbürtig sind. Wir konnten im Heimspiel nicht nur in Führung gehen, sondern auch nach einem Rückstand zurückkommen. Dadurch sind wir mit noch mehr Selbstvertrauen in das Rückspiel gegangen. Jeder wusste, dass wir es schaffen können. Und so hat es sich auch angefühlt.

DFB.de: Welche Qualitäten waren letztlich entscheidend dafür, dass Ihr Team den Aufstieg geschafft hat?

Saller: Es waren immer geschlossene Mannschaftsleistungen, die uns zum Erfolg geführt haben. Über die gesamte Saison hat uns ausgezeichnet, dass wir ein super Team sind. Und deswegen haben wir es auch geschafft.

DFB.de: Welchen Anteil hat Cheftrainer Joe Enochs am Erfolg?

Saller: Einen großen Anteil natürlich. Er stellt uns ein, organisiert das Training, hält die Jungs bei Laune und motiviert uns. Taktisch sind wir auf die Spiele gut vorbereitet.

DFB.de: Bei inzwischen 16 Relegationen haben sich zwölfmal die Drittligisten durchgesetzt. Wie erklären Sie sich das?

Saller: Der Unterschied von der 3. Liga zur 2. Bundesliga ist vielleicht nicht so groß, wie es zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga der Fall ist. Es entscheiden Nuancen. Ich hatte das Gefühl, dass wir noch ein wenig mehr zusammengehalten haben als der SV Wehen Wiesbaden.

DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich bereits auf Duelle mit den Traditionsvereinen wie dem 1. FC Köln, FC Schalke 04, Hertha BSC oder dem Hamburger SV? Fiebern Sie einem Spiel besonders entgegen?

Saller: Es gibt nichts Größeres für uns, als solche Spiele bestreiten zu dürfen. Auf meiner Liste steht vor allem noch das Berliner Olympiastadion. Ich wollte schon immer einmal mit der Rolltreppe zum Spielertunnel fahren. Die Chancen dafür, dass in der nächsten Saison zu machen, stehen ganz gut.

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