Oberdorf, Linder und Co.: Die Toptransfers 2024/2025

Vom DFB-Pokalsieger zum Deutschen Meister: Der seit einigen Monaten feststehende Wechsel von Nationalspielerin Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München sorgte bei den Transfers der Vereine aus der Google Pixel Frauen-Bundesliga für das bislang größte Aufsehen. Aber auch zahlreiche weitere Spielerinnen werden in der Saison 2024/2025 für neue Klubs auflaufen. DFB.de mit einem Überblick.

Neben Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf verabschiedete Vizemeister VfL Wolfsburg am Rande des Saisonfinales gegen die SGS Essen (6:0) mit Torschützenkönigin Ewa Pajor und Kapitänin Dominique Janssen zwei weitere langjährige Leistungsträgerinnen der "Wölfinnen", die großen Anteil an den Erfolgen der zurückliegenden Jahre hatten. Dass der siebenmalige Deutsche Meister und inzwischen elfmalige Pokalsieger dennoch auch weiterhin hohe Ziele verfolgt, machte der VfL bereits mit den Verpflichtungen der beiden Nationalspielerinnen Sarai Linder (bisher TSG Hoffenheim) und Janina Minge (SC Freiburg) deutlich.

Erst in dieser Woche unterschrieb die 24 Jahre alte Außenverteidigerin Linder, die insgesamt 13 Jahre lang für ihren Heimatklub in Sinsheim am Ball war, einen Vertrag bis 2027 in Wolfsburg. "Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit Sarai eine weitere deutsche Nationalspielerin langfristig für uns gewinnen konnten", sagt Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL. "Sie ist nicht nur eine der derzeit besten deutschen Abwehrspielerinnen, sondern auch auf beiden Außenpositionen flexibel einsetzbar und wird außerdem den Konkurrenzkampf in unserem Team deutlich erhöhen."

Gleiches gilt für Mittelfeldspielerin Minge (25), der beim SC Freiburg ebenfalls der Sprung aus der eigenen Jugend in die erste Frauenmannschaft gelungen war und die sich über viele Jahre als Leistungsträgerin etabliert hatte. "Der VfL Wolfsburg steht seit Jahren für exzellenten Fußball und eine beeindruckende Erfolgsgeschichte im Frauenfußball", erklärt Minge. "Nach meinen neun Jahren beim SC Freiburg ist dies der nächste Schritt für mich und ich sehe in Wolfsburg die besten Bedingungen, um mich sportlich weiterzuentwickeln."

Neue Herausforderung für Ena Mahmutovic

Für Lena Oberdorf ist der sechsmalige Deutsche Meister FC Bayern München nach der SGS Essen, für die sie bereits 2018 im Alter von 16 Jahren in der Google Pixel Frauen-Bundesliga debütierte, und dem VfL Wolfsburg die dritte Station in der höchsten deutschen Spielklasse. Inzwischen hat die 22-Jährige bereits 50 Länderspiele für die DFB-Frauen absolviert.

"Lena Oberdorf ist eine der talentiertesten Spielerinnen Deutschlands und hat eine große Zukunft vor sich", betont Bianca Rech, Abteilungsleiterin der FC Bayern Frauen: "Wir sind sehr glücklich, dass wir Lena vom FC Bayern überzeugen konnten. Wir freuen uns darauf, wenn sie bald für uns aufläuft, da wir überzeugt sind, dass Lena als Fußballerin jene Werte vertritt, die wir benötigen, um in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein." Die Neu-Münchnerin selbst erklärt: "Die Vision des Vereins, was man in den nächsten Jahren erreichen möchte, hat mir sehr gut gefallen. Man hat mir auch gezeigt, wo meine Potenziale liegen und was man noch aus mir herausholen kann. Ich denke, ich bin noch keine komplette Spielerin - da."

Ebenfalls neu beim FC Bayern ist die erst 20 Jahre alte Torhüterin Ena Mahmutovic, die zuletzt beim MSV Duisburg zwischen den Pfosten stand und sich mit starken Leistungen ebenfalls für den Kader der deutschen Nationalmannschaft empfehlen konnte. Die gebürtige Duisburgerin war seit 2014 für die "Zebras" aktiv und sucht jetzt in der bayerischen Landeshauptstadt eine neue Herausforderung. "Der FC Bayern ist nicht nur das stärkste Team der Liga, sondern auch einer der größten Klubs der Welt", schwärmt Mahmutovic. "Jedes kleine Kind träumt davon, einmal hier zu spielen. Daher freue ich mich unheimlich, jetzt selbst ein Teil dieses großen Vereins zu sein."

Frankfurt baut auf Elisa Senß und Nina Lührßen

Der Tabellendritte Eintracht Frankfurt, der zum dritten Mal nacheinander an der Qualifikation zur UEFA Women's Champions League teilnehmen wird, muss unter anderem die Abgänge der beiden österreichischen Nationalspielerinnen Verena Hanshaw (AS Roma) und Virginia Kirchberger (Austria Wien) kompensieren.

Für das Mittelfeld nahmen die Hessinnen Nationalspielerin Elisa Senß (26) von Bayer 04 Leverkusen bis 2027 unter Vertrag. "Ich habe Elisa schon seit ihrer Zeit bei der SGS Essen im Auge", sagt Niko Arnautis, Sportlicher Leiter und Cheftrainer bei der Eintracht: "Sie hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt und ist in Leverkusen zu einer Führungsspielerin gereift. Das unterstreichen auch ihre Nominierungen für die deutsche Nationalmannschaft. Wir dürfen uns auf eine gestandene Spielerin freuen, die uns sofort verstärken wird."

Das soll auch für Linksverteidigerin Nina Lührßen (24) gelten, die vom SV Werder Bremen kommt und die Nachfolge von Verena Hanshaw antreten soll. "Nina bringt einerseits schon eine gewisse Erfahrung, aber auch noch ein sehr großes Entwicklungspotenzial mit", meint Frankfurts Technische Direktorin Katharina Kiel. "Sie ist eine absolute Teamplayerin, die sehr gut in unsere Mannschaft passen wird. Mit ihrer Standardstärke und Torgefahr als Abwehrspielerin wird sie unser Team bereichern." Dabei trifft Lührßen bei der Eintracht auf einige alte Bekannte, denn gemeinsam mit Torhüterin Stina Johannes sowie Sophia Kleinherne, Laura Freigang und Tanja Pawollek war sie von der U 16 bis zur U 19 für die deutschen Juniorinnen-Nationalteams aktiv.

Als zusätzliche Alternative für das Tor wurde Lea Paulick (24) vom 1. FC Nürnberg verpflichtet. Beim "Club" war die gebürtige Thüringerin nicht nur die Nummer eins, sondern auch Kapitänin. "Ich bin stolz, dass ich ab der neuen Saison den Adler auf der Brust tragen kann", so Paulick. "Eintracht Frankfurt ist ein sehr großer Verein, bei dem ich den nächsten Schritt gehen kann. Mich erwarten hier sehr professionelle Bedingungen. Teil eines Teams zu sein, das international spielt, habe ich mir schon als kleines Mädchen erträumt."

Bayer 04 Leverkusen wird erneut in Essen fündig

Einen recht großen Umbruch gibt es im Kader der TSG Hoffenheim. Neben Sarai Linder verlassen unter anderem auch Olympiasiegerin und Europameisterin Leonie Maier, die ihre erfolgreiche Karriere beendet, Nationalspielerin Paulina Krumbiegel (Juventus Turin), die frühere Torschützenkönigin Nicole Billa (1. FC Köln) und Innenverteidigerin Michaela Specht die Kraichgauerinnen. Quasi im "Tausch" mit Billa wechselt dafür Mittelstürmerin Selina Cerci (24) aus Köln nach Hoffenheim, vom SV Werder Bremen kommt Mittelfeldspielerin Chiara Hahn (22). Die belgische Nationalspielerin Féli Delacauw (24) kickte zuletzt in den Niederlanden für Fortuna Sittard.

Genau wie vor zwei Jahren bei Elisa Senß wurde Bayer 04 Leverkusen für das zentrale defensive Mittelfeld erneut bei der SGS Essen fündig. Die 20 Jahre alte Katharina Piljic erhielt einen Vertrag bis 2026 und soll jetzt auch in Leverkusen in die Fußstapfen der zu Eintracht Frankfurt gewechselten Nationalspielerin treten. Sie erbt deshalb auch die Rückennummer "6" von Elisa Senß. "Für ihr junges Alter bringt Katharina schon sehr viel Bundesliga-Erfahrung mit. Gleichzeitig hat sie noch enormes Entwicklungspotenzial und passt dadurch super zu unserer sportlichen Ausrichtung", betont Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer 04-Frauen, und führt die Stärken der neuen Spielerin auf: "Sie überzeugt mit sehr guter Antizipation und viel Variabilität. Dadurch kann sie das Spiel aus dem zentralen Mittelfeld heraus als Strategin gestalten."

SV Werder Bremen: Zwei Zugänge fallen lange aus

Im Gegensatz zu früheren Jahren ist Katharina Piljic in dieser Saison wohl die einzige Leistungsträgerin, die der überraschende Tabellenvierte SGS Essen ziehen lassen muss. So kann Trainer Markus Högner weiterhin auf ein eingespieltes Team zurückgreifen. Dazu rücken - typisch Essen - zahlreiche sehr junge Spielerinnen in den Kader auf. Dazu gehören die Juniorinnen-Nationalspielerinnen Paulina Platner (20/zuletzt Eintracht Frankfurt II), Leonie Köpp (17/Borussia Mönchengladbach), Julie Terlinden (16/PSV Wesel-Lackhausen Junioren) sowie - aus der eigenen Jugend - Lany Mia Bäcker (16) und Mailin Tenhagen (16), Enkelin von Ex-Nationalspieler Franz-Josef Tenhagen (VfL Bochum). Dazu kommen noch Paula Flach (21) und Vanessa Fürst (22) vom Absteiger MSV Duisburg, während Jette ter Horst (21) vom Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena nach Essen zurückkehrt.

Nicht vom Glück verfolgt war der SV Werder Bremen, dessen Zugänge Sharon Beck (29/vom 1. FC Köln) und Verena Wieder (23/Bayer 04 Leverkusen) sich jeweils kurz vor dem Saisonende schwer verletzten. Beck erlitt einen Kreuzbandriss, Wieder einen Meniskusriss, so dass beide Angreiferinnen monatelang ausfallen. Ebenfalls neu an der Weser sind Außenverteidigerin Caroline Siems (25/Bayer 04 Leverkusen), die Schweizer Nationalspielerin Amira Arfaoui (24/1. FC Nürnberg) und Larissa Mühlhaus (21/Hamburger SV), die mit 20 Saisontreffern Torschützenkönigin in der 2. Frauen-Bundesliga wurde.

Giovanna Hoffmann: Aus Freiburg nach Leipzig

Seine zweite Saison in der Google Pixel Frauen-Bundesliga nimmt RB Leipzig unter anderem mit Offensivspielerin Giovanna Hoffmann (25) vom SC Freiburg in Angriff. "Die Art und Weise, wie RB Leipzig Fußball spielt und der Weg, den der Verein in den nächsten Jahren im Frauenfußball gehen möchte, haben mich von dem Wechsel überzeugt", erklärt Hoffmann. Viola Odebrecht, Leipzigs Leiterin Frauen- und Mädchenfußball, stellt heraus: "Giovanna hat eine hohe Präsenz und kann sowohl in der Sturmspitze als auch über die Flügel durch ihre Schnelligkeit gefährlich werden. Ihr guter Torabschluss ist dabei ein zusätzlicher Vorteil. Ich bin überzeugt, dass sie uns auch abseits des Platzes durch ihre meinungsstarke Persönlichkeit weiterhelfen wird."

Aus dem benachbarten Ausland holte Hoffmanns bisheriger Klub Freiburg seine ersten neuen Spielerinnen. Die erst 18 Jahre alte Österreicherin Nicole Ojukwu (First Vienna FC 1894) ist für das Mittelfeld eingeplant, die Schweizerin Julia Stierli (27/FC Zürich) für die Abwehr. Der 1. FC Köln freut sich neben Nicole Billa auch auf ihre österreichische Landsfrau Laura Feiersinger (31/AS Roma) sowie Anna-Lena Stolze (23) und die US-Amerikanerin Taylor Ziemer (25), die beide vom niederländischen Meister FC Twente zum FC wechseln.

Die beiden Bundesligarückkehrer FC Carl Zeiss Jena und 1. FFC Turbine Potsdam machten bislang jeweils eine Neuverpflichtung perfekt. Der FCC nahm die beim FC Bayern München ausgebildete Angreiferin Fiona Gaißer (20/zuletzt Louisville Cardinals, USA) unter Vertrag, Potsdam setzt auf Mittelfeldspielerin Valentina Limani (27/Eintracht Frankfurt II), die auch zum Stamm der Nationalmannschaft des Kosovo gehört. "Potsdam ist ein Verein mit einer großen und langen Geschichte im Frauenfußball", so Limani. "Ich bin glücklich, einen Platz in dieser Geschichte einnehmen zu dürfen."

[mspw]

Vom DFB-Pokalsieger zum Deutschen Meister: Der seit einigen Monaten feststehende Wechsel von Nationalspielerin Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München sorgte bei den Transfers der Vereine aus der Google Pixel Frauen-Bundesliga für das bislang größte Aufsehen. Aber auch zahlreiche weitere Spielerinnen werden in der Saison 2024/2025 für neue Klubs auflaufen. DFB.de mit einem Überblick.

Neben Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf verabschiedete Vizemeister VfL Wolfsburg am Rande des Saisonfinales gegen die SGS Essen (6:0) mit Torschützenkönigin Ewa Pajor und Kapitänin Dominique Janssen zwei weitere langjährige Leistungsträgerinnen der "Wölfinnen", die großen Anteil an den Erfolgen der zurückliegenden Jahre hatten. Dass der siebenmalige Deutsche Meister und inzwischen elfmalige Pokalsieger dennoch auch weiterhin hohe Ziele verfolgt, machte der VfL bereits mit den Verpflichtungen der beiden Nationalspielerinnen Sarai Linder (bisher TSG Hoffenheim) und Janina Minge (SC Freiburg) deutlich.

Erst in dieser Woche unterschrieb die 24 Jahre alte Außenverteidigerin Linder, die insgesamt 13 Jahre lang für ihren Heimatklub in Sinsheim am Ball war, einen Vertrag bis 2027 in Wolfsburg. "Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit Sarai eine weitere deutsche Nationalspielerin langfristig für uns gewinnen konnten", sagt Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL. "Sie ist nicht nur eine der derzeit besten deutschen Abwehrspielerinnen, sondern auch auf beiden Außenpositionen flexibel einsetzbar und wird außerdem den Konkurrenzkampf in unserem Team deutlich erhöhen."

Gleiches gilt für Mittelfeldspielerin Minge (25), der beim SC Freiburg ebenfalls der Sprung aus der eigenen Jugend in die erste Frauenmannschaft gelungen war und die sich über viele Jahre als Leistungsträgerin etabliert hatte. "Der VfL Wolfsburg steht seit Jahren für exzellenten Fußball und eine beeindruckende Erfolgsgeschichte im Frauenfußball", erklärt Minge. "Nach meinen neun Jahren beim SC Freiburg ist dies der nächste Schritt für mich und ich sehe in Wolfsburg die besten Bedingungen, um mich sportlich weiterzuentwickeln."

Neue Herausforderung für Ena Mahmutovic

Für Lena Oberdorf ist der sechsmalige Deutsche Meister FC Bayern München nach der SGS Essen, für die sie bereits 2018 im Alter von 16 Jahren in der Google Pixel Frauen-Bundesliga debütierte, und dem VfL Wolfsburg die dritte Station in der höchsten deutschen Spielklasse. Inzwischen hat die 22-Jährige bereits 50 Länderspiele für die DFB-Frauen absolviert.

"Lena Oberdorf ist eine der talentiertesten Spielerinnen Deutschlands und hat eine große Zukunft vor sich", betont Bianca Rech, Abteilungsleiterin der FC Bayern Frauen: "Wir sind sehr glücklich, dass wir Lena vom FC Bayern überzeugen konnten. Wir freuen uns darauf, wenn sie bald für uns aufläuft, da wir überzeugt sind, dass Lena als Fußballerin jene Werte vertritt, die wir benötigen, um in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein." Die Neu-Münchnerin selbst erklärt: "Die Vision des Vereins, was man in den nächsten Jahren erreichen möchte, hat mir sehr gut gefallen. Man hat mir auch gezeigt, wo meine Potenziale liegen und was man noch aus mir herausholen kann. Ich denke, ich bin noch keine komplette Spielerin - da."

Ebenfalls neu beim FC Bayern ist die erst 20 Jahre alte Torhüterin Ena Mahmutovic, die zuletzt beim MSV Duisburg zwischen den Pfosten stand und sich mit starken Leistungen ebenfalls für den Kader der deutschen Nationalmannschaft empfehlen konnte. Die gebürtige Duisburgerin war seit 2014 für die "Zebras" aktiv und sucht jetzt in der bayerischen Landeshauptstadt eine neue Herausforderung. "Der FC Bayern ist nicht nur das stärkste Team der Liga, sondern auch einer der größten Klubs der Welt", schwärmt Mahmutovic. "Jedes kleine Kind träumt davon, einmal hier zu spielen. Daher freue ich mich unheimlich, jetzt selbst ein Teil dieses großen Vereins zu sein."

Frankfurt baut auf Elisa Senß und Nina Lührßen

Der Tabellendritte Eintracht Frankfurt, der zum dritten Mal nacheinander an der Qualifikation zur UEFA Women's Champions League teilnehmen wird, muss unter anderem die Abgänge der beiden österreichischen Nationalspielerinnen Verena Hanshaw (AS Roma) und Virginia Kirchberger (Austria Wien) kompensieren.

Für das Mittelfeld nahmen die Hessinnen Nationalspielerin Elisa Senß (26) von Bayer 04 Leverkusen bis 2027 unter Vertrag. "Ich habe Elisa schon seit ihrer Zeit bei der SGS Essen im Auge", sagt Niko Arnautis, Sportlicher Leiter und Cheftrainer bei der Eintracht: "Sie hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt und ist in Leverkusen zu einer Führungsspielerin gereift. Das unterstreichen auch ihre Nominierungen für die deutsche Nationalmannschaft. Wir dürfen uns auf eine gestandene Spielerin freuen, die uns sofort verstärken wird."

Das soll auch für Linksverteidigerin Nina Lührßen (24) gelten, die vom SV Werder Bremen kommt und die Nachfolge von Verena Hanshaw antreten soll. "Nina bringt einerseits schon eine gewisse Erfahrung, aber auch noch ein sehr großes Entwicklungspotenzial mit", meint Frankfurts Technische Direktorin Katharina Kiel. "Sie ist eine absolute Teamplayerin, die sehr gut in unsere Mannschaft passen wird. Mit ihrer Standardstärke und Torgefahr als Abwehrspielerin wird sie unser Team bereichern." Dabei trifft Lührßen bei der Eintracht auf einige alte Bekannte, denn gemeinsam mit Torhüterin Stina Johannes sowie Sophia Kleinherne, Laura Freigang und Tanja Pawollek war sie von der U 16 bis zur U 19 für die deutschen Juniorinnen-Nationalteams aktiv.

Als zusätzliche Alternative für das Tor wurde Lea Paulick (24) vom 1. FC Nürnberg verpflichtet. Beim "Club" war die gebürtige Thüringerin nicht nur die Nummer eins, sondern auch Kapitänin. "Ich bin stolz, dass ich ab der neuen Saison den Adler auf der Brust tragen kann", so Paulick. "Eintracht Frankfurt ist ein sehr großer Verein, bei dem ich den nächsten Schritt gehen kann. Mich erwarten hier sehr professionelle Bedingungen. Teil eines Teams zu sein, das international spielt, habe ich mir schon als kleines Mädchen erträumt."

Bayer 04 Leverkusen wird erneut in Essen fündig

Einen recht großen Umbruch gibt es im Kader der TSG Hoffenheim. Neben Sarai Linder verlassen unter anderem auch Olympiasiegerin und Europameisterin Leonie Maier, die ihre erfolgreiche Karriere beendet, Nationalspielerin Paulina Krumbiegel (Juventus Turin), die frühere Torschützenkönigin Nicole Billa (1. FC Köln) und Innenverteidigerin Michaela Specht die Kraichgauerinnen. Quasi im "Tausch" mit Billa wechselt dafür Mittelstürmerin Selina Cerci (24) aus Köln nach Hoffenheim, vom SV Werder Bremen kommt Mittelfeldspielerin Chiara Hahn (22). Die belgische Nationalspielerin Féli Delacauw (24) kickte zuletzt in den Niederlanden für Fortuna Sittard.

Genau wie vor zwei Jahren bei Elisa Senß wurde Bayer 04 Leverkusen für das zentrale defensive Mittelfeld erneut bei der SGS Essen fündig. Die 20 Jahre alte Katharina Piljic erhielt einen Vertrag bis 2026 und soll jetzt auch in Leverkusen in die Fußstapfen der zu Eintracht Frankfurt gewechselten Nationalspielerin treten. Sie erbt deshalb auch die Rückennummer "6" von Elisa Senß. "Für ihr junges Alter bringt Katharina schon sehr viel Bundesliga-Erfahrung mit. Gleichzeitig hat sie noch enormes Entwicklungspotenzial und passt dadurch super zu unserer sportlichen Ausrichtung", betont Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer 04-Frauen, und führt die Stärken der neuen Spielerin auf: "Sie überzeugt mit sehr guter Antizipation und viel Variabilität. Dadurch kann sie das Spiel aus dem zentralen Mittelfeld heraus als Strategin gestalten."

SV Werder Bremen: Zwei Zugänge fallen lange aus

Im Gegensatz zu früheren Jahren ist Katharina Piljic in dieser Saison wohl die einzige Leistungsträgerin, die der überraschende Tabellenvierte SGS Essen ziehen lassen muss. So kann Trainer Markus Högner weiterhin auf ein eingespieltes Team zurückgreifen. Dazu rücken - typisch Essen - zahlreiche sehr junge Spielerinnen in den Kader auf. Dazu gehören die Juniorinnen-Nationalspielerinnen Paulina Platner (20/zuletzt Eintracht Frankfurt II), Leonie Köpp (17/Borussia Mönchengladbach), Julie Terlinden (16/PSV Wesel-Lackhausen Junioren) sowie - aus der eigenen Jugend - Lany Mia Bäcker (16) und Mailin Tenhagen (16), Enkelin von Ex-Nationalspieler Franz-Josef Tenhagen (VfL Bochum). Dazu kommen noch Paula Flach (21) und Vanessa Fürst (22) vom Absteiger MSV Duisburg, während Jette ter Horst (21) vom Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena nach Essen zurückkehrt.

Nicht vom Glück verfolgt war der SV Werder Bremen, dessen Zugänge Sharon Beck (29/vom 1. FC Köln) und Verena Wieder (23/Bayer 04 Leverkusen) sich jeweils kurz vor dem Saisonende schwer verletzten. Beck erlitt einen Kreuzbandriss, Wieder einen Meniskusriss, so dass beide Angreiferinnen monatelang ausfallen. Ebenfalls neu an der Weser sind Außenverteidigerin Caroline Siems (25/Bayer 04 Leverkusen), die Schweizer Nationalspielerin Amira Arfaoui (24/1. FC Nürnberg) und Larissa Mühlhaus (21/Hamburger SV), die mit 20 Saisontreffern Torschützenkönigin in der 2. Frauen-Bundesliga wurde.

Giovanna Hoffmann: Aus Freiburg nach Leipzig

Seine zweite Saison in der Google Pixel Frauen-Bundesliga nimmt RB Leipzig unter anderem mit Offensivspielerin Giovanna Hoffmann (25) vom SC Freiburg in Angriff. "Die Art und Weise, wie RB Leipzig Fußball spielt und der Weg, den der Verein in den nächsten Jahren im Frauenfußball gehen möchte, haben mich von dem Wechsel überzeugt", erklärt Hoffmann. Viola Odebrecht, Leipzigs Leiterin Frauen- und Mädchenfußball, stellt heraus: "Giovanna hat eine hohe Präsenz und kann sowohl in der Sturmspitze als auch über die Flügel durch ihre Schnelligkeit gefährlich werden. Ihr guter Torabschluss ist dabei ein zusätzlicher Vorteil. Ich bin überzeugt, dass sie uns auch abseits des Platzes durch ihre meinungsstarke Persönlichkeit weiterhelfen wird."

Aus dem benachbarten Ausland holte Hoffmanns bisheriger Klub Freiburg seine ersten neuen Spielerinnen. Die erst 18 Jahre alte Österreicherin Nicole Ojukwu (First Vienna FC 1894) ist für das Mittelfeld eingeplant, die Schweizerin Julia Stierli (27/FC Zürich) für die Abwehr. Der 1. FC Köln freut sich neben Nicole Billa auch auf ihre österreichische Landsfrau Laura Feiersinger (31/AS Roma) sowie Anna-Lena Stolze (23) und die US-Amerikanerin Taylor Ziemer (25), die beide vom niederländischen Meister FC Twente zum FC wechseln.

Die beiden Bundesligarückkehrer FC Carl Zeiss Jena und 1. FFC Turbine Potsdam machten bislang jeweils eine Neuverpflichtung perfekt. Der FCC nahm die beim FC Bayern München ausgebildete Angreiferin Fiona Gaißer (20/zuletzt Louisville Cardinals, USA) unter Vertrag, Potsdam setzt auf Mittelfeldspielerin Valentina Limani (27/Eintracht Frankfurt II), die auch zum Stamm der Nationalmannschaft des Kosovo gehört. "Potsdam ist ein Verein mit einer großen und langen Geschichte im Frauenfußball", so Limani. "Ich bin glücklich, einen Platz in dieser Geschichte einnehmen zu dürfen."

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