Nagelsmann: "Ein wildes und skurriles Spiel"

Nach dem rassigen 2:0 gegen Dänemark im EM-Achtelfinale in Dortmund lebt für die Nationalmannschaft der Traum vom vierten Titel weiter. Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht nach der Partie über Druck, Widerstände und die starke Leistung von Nico Schlotterbeck.

Frage: Herr Nagelsmann, es war ein emotionales Achtelfinale. Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Julian Nagelsmann: Es war ein wildes, ein skurriles Spiel. Die ersten 20 Minuten waren die besten im Turnier, da machen wir einen regulären Führungstreffer. Das war kein Foul. Dann die Regenunterbrechung, dann das Gegentor. Das war eine faktische Entscheidung. Ich verstehe, dass sich die Dänen über den Elfmeter aufregen. Aber nach den Regeln ist es ein Elfmeter.

Frage: Wie viel Druck ist von Ihnen durch den Einzug ins Viertelfinale abgefallen?

Nagelsmann: Wir hatten nicht mehr Druck. Es ist ein Privileg, solche Spiele unter Druck spielen zu dürfen. Die Unterstützung der Fans pusht uns sehr. Das ist ein gutes Gefühl, wenn einen die Menschen unterstützen. Gerade in den entscheidenden Phasen.

Frage: Die Mannschaft hat viele Widerstände überwunden. Wie wichtig war das?

Nagelsmann: So ein Spiel mit Widerständen zu gewinnen, als Favorit, das macht mich stolz. Ich hoffe, dass wir die alte Festplatte gelöscht kriegen und verstehen, wie gut wir sind. Man merkt der Mannschaft an, dass sie manchmal Dinge erzwingen will. Wir legen uns den Gegner nicht lange genug zurecht. Wir haben noch immer kleine Phasen im Spiel, in denen nicht alles klappt - und gleich rattert es in den Köpfen. Das ist gar nicht notwendig.

Frage: Wie haben Sie die Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck erlebt? Haben Sie doch Verteidigungsmonster?

Nagelsmann: Ich habe mehrfach gesagt, wie ich das gemeint habe. Beide haben gut gespielt. Als wir auf eine Dreierkette umgestellt haben, da war es deutlich stabiler. Schlotti hatte eine Unsicherheit in der Box, sonst hat er sehr gut gespielt. Bei Toni wissen wir, was er kann. Zu Null ist immer gut.

Frage: Hat sich Schlotterbeck damit in die Mannschaft gespielt?

Nagelsmann: Nico hat sehr gut gespielt, aber Jonathan Tah hat alle Spiele auch herausragend gut gestaltet. Das ist ein Luxusproblem.

Frage: Die gesamte Mannschaft hat draußen mitgefiebert. Wie wichtig ist das?

Nagelsmann: Es ist ein Schlüssel, dass es jetzt vielleicht besser läuft als zuvor. Es gibt viele Spieler, die nicht so viele Minuten sammeln. Aber sie halten zusammen. Das hat mit Selbstlosigkeit zu tun, dass sie sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Der Gesamterfolg steht im Vordergrund. Da kann man nur den Hut ziehen.

Frage: Wie haben Sie Leroy Sané gesehen?

Nagelsmann: Es war nicht einfach für ihn. In der zweiten Halbzeit hat er es besser gemacht. Leroy hat eine sehr gute Tiefe im Spiel, ein anderes Tempo. Er ist ein anderer Spielertyp als Florian Wirtz.

Frage: Jetzt rechnen viele Fans und Experten mit einem Viertelfinale gegen Spanien. Sie auch?

Nagelsmann: Ich schaue das Spiel am Sonntag und werde sehen, was passiert. Es wird nicht einfach für Spanien, aber auch nicht einfach für Georgien.

[sid]

Nach dem rassigen 2:0 gegen Dänemark im EM-Achtelfinale in Dortmund lebt für die Nationalmannschaft der Traum vom vierten Titel weiter. Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht nach der Partie über Druck, Widerstände und die starke Leistung von Nico Schlotterbeck.

Frage: Herr Nagelsmann, es war ein emotionales Achtelfinale. Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Julian Nagelsmann: Es war ein wildes, ein skurriles Spiel. Die ersten 20 Minuten waren die besten im Turnier, da machen wir einen regulären Führungstreffer. Das war kein Foul. Dann die Regenunterbrechung, dann das Gegentor. Das war eine faktische Entscheidung. Ich verstehe, dass sich die Dänen über den Elfmeter aufregen. Aber nach den Regeln ist es ein Elfmeter.

Frage: Wie viel Druck ist von Ihnen durch den Einzug ins Viertelfinale abgefallen?

Nagelsmann: Wir hatten nicht mehr Druck. Es ist ein Privileg, solche Spiele unter Druck spielen zu dürfen. Die Unterstützung der Fans pusht uns sehr. Das ist ein gutes Gefühl, wenn einen die Menschen unterstützen. Gerade in den entscheidenden Phasen.

Frage: Die Mannschaft hat viele Widerstände überwunden. Wie wichtig war das?

Nagelsmann: So ein Spiel mit Widerständen zu gewinnen, als Favorit, das macht mich stolz. Ich hoffe, dass wir die alte Festplatte gelöscht kriegen und verstehen, wie gut wir sind. Man merkt der Mannschaft an, dass sie manchmal Dinge erzwingen will. Wir legen uns den Gegner nicht lange genug zurecht. Wir haben noch immer kleine Phasen im Spiel, in denen nicht alles klappt - und gleich rattert es in den Köpfen. Das ist gar nicht notwendig.

Frage: Wie haben Sie die Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck erlebt? Haben Sie doch Verteidigungsmonster?

Nagelsmann: Ich habe mehrfach gesagt, wie ich das gemeint habe. Beide haben gut gespielt. Als wir auf eine Dreierkette umgestellt haben, da war es deutlich stabiler. Schlotti hatte eine Unsicherheit in der Box, sonst hat er sehr gut gespielt. Bei Toni wissen wir, was er kann. Zu Null ist immer gut.

Frage: Hat sich Schlotterbeck damit in die Mannschaft gespielt?

Nagelsmann: Nico hat sehr gut gespielt, aber Jonathan Tah hat alle Spiele auch herausragend gut gestaltet. Das ist ein Luxusproblem.

Frage: Die gesamte Mannschaft hat draußen mitgefiebert. Wie wichtig ist das?

Nagelsmann: Es ist ein Schlüssel, dass es jetzt vielleicht besser läuft als zuvor. Es gibt viele Spieler, die nicht so viele Minuten sammeln. Aber sie halten zusammen. Das hat mit Selbstlosigkeit zu tun, dass sie sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Der Gesamterfolg steht im Vordergrund. Da kann man nur den Hut ziehen.

Frage: Wie haben Sie Leroy Sané gesehen?

Nagelsmann: Es war nicht einfach für ihn. In der zweiten Halbzeit hat er es besser gemacht. Leroy hat eine sehr gute Tiefe im Spiel, ein anderes Tempo. Er ist ein anderer Spielertyp als Florian Wirtz.

Frage: Jetzt rechnen viele Fans und Experten mit einem Viertelfinale gegen Spanien. Sie auch?

Nagelsmann: Ich schaue das Spiel am Sonntag und werde sehen, was passiert. Es wird nicht einfach für Spanien, aber auch nicht einfach für Georgien.

###more###