Der DFB

Fußballinfrastruktur

Der Fußballplatz ist – im wörtlichen Sinne – die Grundlage des Fußballspiels und der wichtigste Aspekt, wenn von Fußballinfrastruktur die Rede ist.

Die Spielfläche ist in den vergangenen Jahren auch in der öffentlichen Wahrnehmung stärker in den Fokus geraten. Geht es bei der Diskussion um die Qualität von Fußballplätzen im professionellen Sport vordergründig um Leistung und Verringerung des Verletzungsrisikos, ist auch im Amateurfußball durch alle Spielklassen hinweg ein bespielbarer Platz eine der notwendigen Voraussetzungen für den Trainings- und Spielbetrieb. Die lokalen Bedingungen sind vielfältig und abhängig von verschiedenen Aspekten: standortspezifische Faktoren, etwa Klima und soziodemographische Strukturen, spielen eine Rolle bei der Entscheidung für eine Belagsart. Ebenso relevant ist die Frage, wer für die Platzpflege zuständig ist und welche Erfahrungen, zeitliche und finanzielle Ressourcen verfügbar sind.

Auf dieser Seite stellen wir Informationen und Publikationen zusammen, die praktische Hilfestellungen bei den gängigen Fragen rund um Fußballplätze, ihre Pflege und Erhaltung bieten wollen:

  1. Selbst wenn sich die Kommune an den Kosten beteiligt, stellt der Bau eines Fußballplatzes jeden Verein vor eine oft beträchtliche Herausforderung. Die Kernfrage lautet: Sportrasen, Kunststoffrasen oder Hybridsystem? Mit dem "Faktencheck Spielflächen" bietet der DFB eine praxisnahe Entscheidungshilfe. Herzstück des Faktenchecks ist eine Entscheidungsmatrix, die Vereine schnell und zuverlässig ermitteln lässt, welche der Platzarten am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt.

    "Den optimalen Spielbelag gibt es pauschal so nicht, das ist direkt abhängig vom Verein, dessen Gesamtstruktur und Lage sowie den Anforderungen an den Trainings- und Spielbetrieb", sagt Dr. Paul Baader, der den DFB als Mitglied der Kommission Fußballinfrastruktur berät. "Mithilfe unserer Matrix können Vereinsverantwortliche Kosten, Nutzbarkeit und Umweltauswirkungen unterteilt nach den Platzarten bewerten. Für einen großstädtischen Verein hat oft die Zahl der Nutzungsstunden mehr Bedeutung als etwa der Ressourcenverbrauch. Jeder Verein ist ein wenig anders. Unsere Matrix erlaubt es deshalb, einzelne Kriterien unterschiedlich zu gewichten."

    1,34 Millionen Spiele jährlich

    Aktuell stehen unter dem Dach des DFB 138.962 Mannschaften im Wettbewerb, jährlich werden auf rund 45.000 Plätzen 1,34 Millionen Spiele ausgetragen. Die Zahlen verdeutlichen den Bedarf nach Plätzen. Dabei variieren die Baukosten für einen Sportrasen zwischen 380.000 und 480.000 Euro, die jährliche Nutzungszeit beträgt rund 800 Stunden. Durch die Armierung von Rasennarbe und/oder Rasentragschicht kann die Nutzungsdauer erhöht werden. Der Bau eines Kunststoffrasens kostet zwischen 650.000 und 800.000 Euro, die Nutzungszeit liegt bei jährlich rund 1500 Stunden.

    Der 14-seitige DFB-Faktencheck ergänzt das bereits in fünfter Auflage erschienene Kompendium "Sportplatzbau und -erhaltung", das auf 350 Seiten auch im Detail über die Fragen zur Fußballinfrastruktur informiert.

  2. Was brauche ich? Wo bin ich? Wie baue ich?

    Diese Kernfragen zum Thema Fußballinfrastruktur sollen Vereinen und Kommunen dabei helfen, die Bedürfnisse am eigenen Standort zu analysieren, um eine geeignete, bedarfsgerechte und moderne Fußballinfrastruktur zu realisieren. Dabei kommt der korrekten, also normgerechten Bauweise der Spielfläche eine besondere Bedeutung zu.

    Ein Überblick dazu wurde im Rahmen des Amateurfußball-Kongresses 2023 vorgestellt und kann im beigefügten Dokument nachgeschlagen werden:

  3. Von besonderer Relevanz, sowohl für die Umwelt als auch für den Fußball, ist die Diskussion über den Austrag von Kunststoffgranulat aus Kunststoffrasenplätzen in die Umwelt. Aufgrund der intensiven Nutzungsmöglichkeiten leisten Kunststoffrasenplätze einen wichtigen Beitrag, um ein umfangreiches Sportangebot insbesondere in Großstädten und Ballungsgebieten anzubieten. Gleichzeitig wissen alle, die schon einmal auf einem mit Granulat verfüllten Kunststoffrasenplatz gespielt haben, dass dieses Granulat über Schuhe und Kleidung aus dem Spielfeld ausgetragen wird. Hinzu kommen Pflegemaßnahmen oder Wind und Wetter, die einen zusätzlichen Granulataustrag verursachen.

    Ausgehend von der Diskussion über die Umweltbelastungen durch Plastikmüll in den Ozeanen und den Bemühungen, den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt zu reduzieren, stellt sich auch die Frage, welche Rolle die in verfüllten Kunststoffrasenplätzen verwendeten Materialien spielen.

    Am 25.09.2023 hat die Europäische Kommission die Verabschiedung der REACH-Beschränkung für den Verkauf von absichtlich zugesetztem Mikroplastik final bestätigt. Um möglicher Weise auftretenden Missverständnissen bei den Vereinen, den Kommunen und der Öffentlichkeit vorzubeugen, haben wir nachfolgende Informationen aufgeführt, um einen sachlichen Beitrag zu relevanten Inhalten der EU-Maßnahmen zu liefern. Dazu vorab ein wesentlicher Tipp unsererseits: Es gibt keinerlei Grund zur Panik!

    Dass es dafür keinen Anlass gibt, daran hat der DFB gemeinsam mit den europäischen Fußballverbänden in den letzten vier Jahren kontinuierlich und erfolgreich gearbeitet, denn es gibt für das Themenfeld Kunststoffrasenflächen eine um zwei Jahren verlängerte Übergangsfrist von nun insgesamt acht Jahren. D.h. das Verbot wird erst ab dem 16. Oktober 2031 wirksam und betrifft auch erst dann unmittelbar die Fußballvereine in Deutschland. So die Faktenlage, weitere Informationen und Dokumente dazu siehe nachfolgend aufgeführt:

  4. Leitlinien zum Integrierten Pflanzenschutz

    Um Vereine, Kommunen und Firmen bei der zielgerichteten und nachhaltigen Pflege von Fußballrasen zu unterstützen, hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Leitlinien zum integrierten Pflanzenschutz veröffentlicht. Die 20-seitige Broschüre ist hier als PDF und Online-Blätterfunktion abrufbar, auf eine gedruckte Version wurde aus ökologischen Gründen verzichtet.

    Gute und gepflegte Rasensportplätze sind die Voraussetzung dafür, dass der Fußballsport in der Breite und Intensität ausgeübt werden kann, wie es heute geschieht. Zum Unterhalt eines gepflegten Rasens gehört auch, das Auftreten von Pflanzenkrankheiten, von Schädlingen und von unerwünschten Pflanzenarten zu beachten, um gegebenenfalls Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

    Orientierung an einer EU-Richtlinie

    Ziel der Leitlinien ist es, den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf ein notwendiges Maß zu beschränken und dadurch die Fußballplätze mit den geringsten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu pflegen. Der DFB folgt damit der EU-Richtlinie 2009/128/EG zum Schutz von Gesundheit und Umwelt und dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP) und nimmt so seine gesellschaftliche Verantwortung wahr.

    Erstellt wurde die Broschüre von anerkannten Experten der DFB-AG Rasen unter der Leitung von Dr. Paul Baader. Adressaten sind all jene, die für die Pflege der Rasenplätze verantwortlich sind. Sie finden Antworten auf Fragen wie: Mit welchen vorbeugenden Maßnahmen kann ein Befall vermieden werden? Welche nichtchemischen Abwehrmaßnahmen gibt es? Wann und wie ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angebracht?

    Leitlinien zum integrierten Pflanzenschutz für eine zielgerichtete und nachhaltige Pflege von Fußballrasen (2017)

  5. Der DFB und seine Landesverbände arbeiten auf der politischen Ebene für eine zukunftsgerichtete Sportentwicklung. Im Bereich Fußballinfrastruktur sichern wir das Know-how für den Bau, die Unterhaltung und Sicherheit von Fußballplätzen, arbeiten gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) an der Verbesserung der Lärmschutz-Situation, entwickeln Lösungen für eine bestmögliche Umweltorientierung und betonen die enorme Bedeutung eines flächendeckenden Fußballangebotes für unsere Gesellschaft.

    Für den Neubau und die Sanierung stehen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene die unterschiedlichsten Fördermittel zur Verfügung. Vereine können sich an den zuständigen Kreissportbund und den jeweiligen Landessportbund wenden, um gemeinsam an einer bestmöglichen Lösung zu arbeiten.

Kunststoffrasenplätze

Granulat gehört auf den Platz: Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Was müssen Amateurvereine und Kommunen angesichts der Diskussion um Kunststoffgranulat auf Kunststoffrasenplätzen beachten? DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen und gibt Tipps zur umweltschonenden Pflege. Ein Plakat für Vereine macht auf einfache Maßnahmen für alle aufmerksam.

Lange und intensiv nutzbar durch die richtige Pflege
Aufgrund der intensiven Nutzungsmöglichkeiten leisten Kunststoffrasenplätze einen wichtigen Beitrag, um ein umfangreiches Sportangebot insbesondere in Großstädten und Ballungsgebieten anzubieten. Gleichzeitig wissen alle, die schon einmal auf einem mit Granulat verfüllten Kunststoffrasenplatz trainiert oder gespielt haben, dass dieses Granulat über Schuhe und Kleidung aus dem Spielfeld ausgetragen wird. Hinzu kommen in Teilen fehlerhaft umgesetzte Pflegemaßnahmen oder Starkregenereignisse, die möglicherweise einen zusätzlichen Granulataustrag verursachen.

Durch einfache Maßnahmen und die richtige, umweltschonende Pflege bleibt der Platz lange nutzbar und darin enthaltene Materialien, etwa Gummigranulat gelangen nicht in die Umwelt. 

Ausführliche Informationen sind zudem in folgender Broschüre zusammengestellt: Zum Download!

Mach mit!

Für alle Menschen, die den Sportplatz aktiv oder als Fans nutzen, gilt: mach mit! Reinige deine Schuhe nach Verlassen des Platzes und achte darauf, dass das Granulat auf dem Platz bleibt und möglichst nicht in die Umwelt gelangen kann.

Interessierte Vereine können das Plakat mit einfachen Tipps hier  herunterladen und selbst ausdrucken. Das Motiv steht auch als Banner (Größe A2, ca. 42x59 cm) zur Verfügung – Vereine können sich per Mail an skerra@bannerstop.com kostenlos bis zu zwei Exemplare unter Angabe ihrer Kontaktdaten und einer Ansprechperson sichern (solange der Vorrat reicht).

Broschüre zum Mikroplastikaustrag

DFB-Handlungsempfehlungen für Fußballvereine und Kommunen

Unsere Partner