U 16-Junioren

Meister: "Eine schöne Momentaufnahme"

27.03.2024
Marc-Patrick Meister: "War für die Jungs besonders und hat Spaß gemacht" Getty Images

Zwei deutliche Siege eingefahren, acht Tore erzielt und in beiden Begegnungen die weiße Weste gewahrt: Die deutsche U 16-Nationalmannschaft hat die Testspiele in Pirmasens gegen den italienischen Nachwuchs souverän mit 3:0 und 5:0 gewonnen. Mit DFB.de spricht Trainer Marc-Patrick Meister über die Duelle mit Italien, die Breite des Kaders und seine To-do-Liste.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zu den zwei Siegen! Nach dem erfolgreichen Vier-Nationen-Turnier haben Sie gesagt, dass Sie "Angefangenes bestätigen und Neues erarbeiten" möchten. Inwiefern ist Ihnen das mit Ihrem Team gelungen?

Marc-Patrick Meister: In Pirmasens haben wir erstmals bei beiden Spielen mit einer Dreierkette agiert, davor mit einer Raute und drei Stürmern. Die Jungs haben sich das im Training erarbeitet und in den Spielen über weite Strecken sehr gut umgesetzt. Gleichzeitig haben wir in beiden Partien aber auch gegnerische Torchancen zugelassen, das möchten wir in Zukunft besser verhindern.

DFB.de: Wie bewerten Sie das erste Spiel, das Ihre Mannschaft deutlich mit 3:0 gewonnen hat?

Meister: Es war ein toller Auftritt meiner Mannschaft - und das bei einem Flutlichtspiel, vor 3.000 Zuschauern. Wir haben den italienischen Nachwuchs von Anfang an gut kontrolliert und früh ein Tor erzielt. In der Defensive waren wir sehr stabil, obwohl die Italiener den Ausgleich auf dem Fuß hatten. Kurz vor und kurz nach der Halbzeit haben wir dem Gegner mit unseren zwei Treffern dann den Zahn gezogen. Es war ein verdienter Sieg, bei dem die Jungs viele Inhalte aus den Trainingseinheiten im Spiel umgesetzt haben.

DFB.de: Im zweiten Duell mit dem italienischen Nachwuchs haben Sie ein "ordentliches Revanchematch" erwartet. Ihr Team fuhr einen 5:0-Kantersieg ein. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Meister: Die Italiener hatten wieder die Chancen zum Ausgleich. Grundsätzlich konnten wir aber viel mehr Tempogegenstöße fahren und sind öfter in das letzte Drittel gekommen als beim ersten Spiel. Die Momentaufnahme gegen eine Fußballnation wie Italien ist schön: zwei Siege, acht Tore geschossen und die Null gehalten. Trotzdem habe ich auf meiner Liste viele Themen, die wir als Nächstes angehen werden, um die Jungs weiterzuentwickeln.

DFB.de: Sie haben Ihre Startelf im Vergleich zum ersten Spiel auf acht Positionen verändert. Was sagt das über Ihren Kader aus?

Meister: Das zeigt, dass wir über die Tage ein sehr gutes Trainingsniveau hatten, das jeden Einzelnen gefordert hat. Gleichzeitig war jeder Spieler selbst für sich verantwortlich. Wir sind in der U 16 eine Entwicklungsmannschaft. Ich finde es fair und richtig, dass wir in den zwei Begegnungen so viele Spieler wie möglich von Beginn an eingesetzt haben. Wir haben dennoch im zweiten Spiel eine Achse beginnen lassen und nicht komplett gewechselt. Gleichzeitig haben wir acht neue Spieler in der Startelf auflaufen lassen. Die Jungs waren - wie in den Trainingseinheiten - total bereit und haben voll durchgezogen – das hat mich sehr gefreut.

DFB.de: Warum war Italien in der aktuellen Phase ein wichtiger Testspielgegner? Was haben Sie sich von den zwei Partien erhofft?

Meister: Italien ist sehr spielstark, technisch sehr gut ausgebildet und eine Mannschaft, die sehr schnell umschalten kann. Zudem spielen sie sehr leidenschaftlich, mit feurigen Zweikämpfen. Wir mussten hinter der Balllinie immer eine gute Ordnung haben. Deswegen haben wir im Training den Zugriff hinter dem Ball intensiv erarbeitet. Das hat dazu geführt, dass wir keinen Gegentreffer gefangen haben.

DFB.de: Wie haben sich die drei Neulinge Sadiki Chemwor, Tim Schnitzer und Tom Fiederer geschlagen?

Meister: Die drei Neulinge sind sehr schnell angekommen bei uns, weil der Kern des Teams die neuen Jungs gut aufgenommen und in die Gruppe integriert hat. Durch ihre offene Art und ihr fußballerisches Talent haben sie dazu beigetragen, dass sie schnell akzeptiert wurden. Sie standen jeweils einmal in der Startelf, weil sie es sich im Training verdient hatten.

DFB.de: Wie fühlte es sich für Sie und die Mannschaft an, vor heimischer Kulisse zu spielen?

Meister: Wir haben dank der Stadt Pirmasens und des Vereins FK Pirmasens mit der Unterkunft vor Ort tolle Rahmenbedingungen vorgefunden. Das wurde mit viel Liebe und intensiver Vorbereitung auf den Weg gebracht. Dass wir in der Summe bei den Spielen vor knapp 4.000 Zuschauern spielen durften, war für die Jungs besonders und hat Spaß gemacht – ein sehr schönes Fußballambiente.

DFB.de: Welche Inhalte stehen bis zum nächsten Lehrgang Anfang Juni auf Ihrer To-do-Liste?

Meister: Wir haben im Mai ein großes Sichtungsturnier in Duisburg Wedau. Danach absolvieren wir zwei Lehrgänge, bei denen wir die Chance ergreifen werden, Herausforderer kennenzulernen, die in die Mannschaft wollen. Hier werden wir die Jungs einladen, die beim Sichtungsturnier hervorstachen und eine gute Leistung abgerufen haben. Gleichzeitig war der letzte Eindruck von der aktuellen Mannschaft sehr gut. Da haben sich einige Jungs in den Vordergrund gespielt. Im Juni werden wir ein Länderspiel gegen Irland bestreiten, worauf ich mich sehr freue.

Kategorien: U 16-Junioren

Autor: mb