Google Pixel Frauen-Bundesliga
Mahmutovic vom MSV: "Hoffnung, dass wir eine gute Saison spielen"
Bald geht es wieder los: Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München (ab 18.15 Uhr, live im ZDF). Auf DFB.de stellen wir bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: den MSV Duisburg und Torhüterin Ena Mahmutovic (19).
DFB.de: Ena Mahmutovic, wie groß ist die Vorfreude nach einer langen Vorbereitung, dass es bald wieder losgeht?
Ena Mahmutovic: Ich freue mich wirklich, dass die Saison in Kürze wieder startet – auch, wenn nach einigen intensiven Wochen die Beine im Moment etwas schwer sind. Aber bis zum Start werden wir topfit sein.
DFB.de: Wie schauen Sie auf die Vorbereitung zurück?
Mahmutovic: Wir sind etwas holprig gestartet. Das lag auch daran, dass wir etwas Zeit gebraucht haben, um uns als Team zu finden. Zuletzt fand ich unsere Leistung dann echt gut. Darauf lässt sich aufbauen. Daher habe ich auf jeden Fall die Hoffnung, dass wir eine gute Saison spielen können.
DFB.de: Mit dem großen Ziel Klassenverbleib?
Mahmutovic: Natürlich ist das unser wichtigstes Ziel. Wir würden den Klassenverbleib gerne etwas früher als in der vergangenen Saison klar machen, in der wir ja bis zum letzten Spieltag zittern mussten. Wenn uns das gelingen würde, wäre das nicht nur gut für das Nervenkostüm aller Beteiligten, sondern es würde auch zeigen, dass wir uns als Mannschaft in die richtige Richtung entwickeln.
DFB.de: Die vergangene Saison war recht turbulent – mit Trainerwechsel und intensivem Abstiegskampf. Was nehmen Sie aus dieser Zeit mit?
Mahmutovic: Es waren sehr lehrreiche Wochen und Monate. Letztlich fällt das Fazit aber positiv aus. Als Thomas Gerstner dann Trainer bei uns wurde, hat er nochmal die letzten Prozente aus uns herausgeholt. Man kann sagen, dass er uns richtig wachgerüttelt hat. Er ist ein sehr guter Motivator. Thomas Gerstner hat uns gefühlt in jeder Trainingseinheit eingetrichtert, dass wir den Klassenerhalt schaffen können. Er hat genau an den richtigen Stellschrauben gedreht. Unter seiner Regie haben wir in sechs Begegnungen nur fünf Gegentreffer kassiert. Diese starke Defensive muss meiner Meinung nach auch das Fundament in der neuen Saison sein.
DFB.de: Seit der vergangenen Saison sind Sie Stammtorhüterin beim MSV Duisburg und haben es sogar in den Kreis der Nationalmannschaft geschafft. War diese Entwicklung für Sie absehbar?
Mahmutovic: Überhaupt nicht. Vor allem nicht, dass es so schnell gehen könnte. Ich hätte es mir kaum besser ausmalen können. Es war einfach nur großartig. Die Herausforderung wird es nun sein, an diese Leistungen anzuknüpfen. Dafür werde ich weiterhin sehr hart an mir arbeiten.
DFB.de: Kam es Ihnen manchmal wie ein Traum vor, mit 18 Jahren plötzlich im Kreis der Nationalmannschaft dabei zu sein?
Mahmutovic: Ja, natürlich. Alles andere wäre auf jeden Fall eine Lüge. Ich habe mir aber ehrlich gesagt gar nicht so viele Gedanken gemacht. Ich habe einfach nur Woche für Woche versucht, meine Leistung auf den Rasen zu bringen. Offenbar hat das ganz gut geklappt. Und plötzlich war ich bei der Nationalmannschaft dabei und habe mit den ganz großen Namen im deutschen Frauenfußball trainiert. Nur heute kommt mir das im Rückblick manchmal unwirklich vor. Ich habe dabei sehr viel gelernt und mich enorm weiterentwickelt.
DFB.de: Können Sie eine aus persönlicher Sicht fast perfekte Saison überhaupt noch toppen?
Mahmutovic: Es stimmt natürlich, dass die Messlatte jetzt sehr hoch liegt. Aber ich mag gerne die Herausforderung. In der vergangenen Saison haben wir 47 Gegentore kassiert. Das ist zu viel. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, um diese Bilanz zu verbessern. Außerdem ist es mein Anspruch, als Torhüterin lauter zu werden und meine Mitspielerinnen zu dirigieren. Das wird heutzutage meiner Meinung nach zurecht von einer Torhüterin erwartet.
DFB.de: Interessant an Ihrer Vita ist, dass Sie Ihre Premiere in der Bundesliga im Mai 2020 als Feldspielerin gefeiert haben. Wie kann das sein?
Mahmutovic: Das war zu einem relativ frühen Zeitpunkt der Corona-Pandemie. Nach einer längeren Pause stand dann diese besagte Partie gegen Leverkusen auf dem Programm. Wir hatten zahlreiche Spielerinnen in Quarantäne. Wir hatten deshalb nur 14 Spielerinnen im Kader. Im war damals 16 Jahre alt und musste dann in der Schlussphase tatsächlich im Sturm aushelfen. Übrigens zusammen mit einer anderen Torhüterin. Wir hatten dann in der Schlussphase drei Torhüterin im Spiel.
DFB.de: Und Sie haben 2:0 gewonnen…
Mahmutovic: Ja, auch das noch. Das war wirklich ein kurioser Tag. Heute können wir darüber lachen, damals war die allgemeine Lage natürlich schon sehr angespannt. Ich glaube nicht, dass es so etwas im Fußball auf diesem Niveau schon einmal gab.
DFB.de: Sie gelten als fußballerisch starke Torhüterin. Für Sie dürfte die Aushilfe im Sturm kein allzu großes Probleme gewesen sein.
Mahmutovic: Ich fühle mich grundsätzlich wohl auf dem Rasen und kann ganz gut mit dem Ball umgehen, denke ich. Auch mit beiden Füßen. Es macht mir grundsätzlich einfach Spaß zu zocken. Deshalb freue ich mich auch so sehr, dass es jetzt in der Bundesliga endlich wieder losgeht.
DFB.de: Zum Start in die neue Saison geht es zur TSG Hoffenheim. Direkt eine sehr komplizierte Aufgabe…
Mahmutovic: Auf jeden Fall. Ich will nicht sagen, dass die Hoffenheimerinnen unsere Angstgegnerinnen sind. Aber gerade bei der TSG haben wir zuletzt die eine oder andere klare Niederlage einstecken müssen. Wir müssen direkt voll da sein, um zum Start nicht direkt eine böse Überraschung zu erleben. Vielleicht ist es ganz gut, so früh gegen so ein Topteam antreten zu müssen. Da wird bei den Hoffenheimerinnen auch noch nicht jedes Rädchen in das andere greifen. Wir sollten mutig dort hinfahren. Vielleicht sind wir in der Lage, für die erste Überraschung der Saison zu sorgen.
DFB.de: Wie schätzen Sie das Niveau in der Google Pixel Frauen-Bundesliga in der kommenden Saison ein?
Mahmutovic: Die Liga wird sicher nicht schwächer. Mit Nürnberg und vor allem Leipzig kommen zwei starke Aufsteiger dazu. Ich bin mir dennoch sicher, dass wir den Klassenverbleib schaffen und mindestens zwei Teams hinter uns lassen werden. So selbstbewusst sollten wir schon sein.
Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga
Autor: sw
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