Mahmutovic und der MSV: "Wir brauchen Siege, Siege, Siege"

Der MSV Duisburg bleibt auch nach dem 0:0 gegen den 1. FC Köln Schlusslicht der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Nach 14 Begegnungen hat die Mannschaft von Trainer Thomas Gerstner noch nicht gewonnen und erst viermal Unentschieden gespielt. Ena Mahmutovic erklärt im DFB.de-Interview, wie dennoch der Klassenverbleib gelingen soll. Die 20 Jahre alte Torhüterin ist auch auf Abruf im Kader der A-Nationalmannschaft, die am Freitag (ab 21 Uhr, live in der ARD) im Final Four der UEFA Women's Nations League in Lyon auf Gastgeber Frankreich trifft, und spricht über die Chancen aufs Olympiaticket.

DFB.de: Ena Mahmutovic, das 0:0 gegen den 1. FC Köln war die zweite Partie in Folge, die Sie nicht verloren haben. Auf den ersten Saisonsieg allerdings müssen Sie weiter warten. Wie ist gerade die Gefühlslage zu Beginn der Länderspielpause.

Ena Mahmutovic: Etwas zwiegespalten. Natürlich ist es schön, dass wir jetzt zweimal hintereinander nicht verloren haben. Wirklich cool ist auch, dass wir endlich mal kein Gegentor bekommen haben. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir dringend Punkte brauchen. Und da helfen uns Unentschieden nicht unbedingt weiter. In unserer Situation müssen wir solche Spiele einfach gewinnen.

DFB.de: Wie kompliziert ist es, trotz der schwierigen Situation die Hoffnung auf den Klassenverbleib zu behalten?

Mahmutovic: Es ist natürlich schon frustrierend. Aber wir dürfen Mut und Hoffnung nicht verlieren. Es stehen immer noch acht Begegnungen auf dem Programm. Wir werden auch weiterhin alles gebenm und ich bin mir sicher, dass wir es schaffen werden. Wir werden nicht absteigen. Allerdings darf es jetzt keine Ausreden mehr geben. Ab jetzt zählt es. Wir müssen unsere Spiele in den nächsten Wochen einfach gewinnen. Das ist allen ganz klar. Ich glaube fest an unsere Rettung, solange es noch möglich ist.

DFB.de: Was macht Sie so zuversichtlich?

Mahmutovic: Wir haben das Potenzial, um Teams wie Essen, Leipzig, Bremen, Leverkusen oder Nürnberg zu besiegen. Bisher haben wir es allerdings nicht geschafft. Ich kann mich nur wiederholen: Es gibt jetzt keine Ausreden mehr. Unentschieden helfen uns nicht. Wir brauchen Siege, Siege, Siege.

DFB.de: Nach 14 Begegnungen haben Sie vier Unentschieden und zehn Niederlagen auf dem Konto…

Mahmutovic: Es gab im Winter nochmal Veränderungen im Kader. Jetzt sind wir wirklich gut zusammengewachsen als Team und es entwickelt sich in die richtige Richtung. Es tut gut, zwei Wochen hintereinander nicht verloren zu haben. Diese kleine Serie gibt uns Selbstvertrauen und zeigt uns, dass wir es können. Ich spüre, dass wir nah am ersten Sieg sind. Aber reden bringt nun nichts mehr, wir müssen es in die Tat umsetzen.

DFB.de: Nach 14 Begegnungen haben Sie erst acht Treffer auf der Habenseite. Ist die Offensive aktuell das größte Manko?

Mahmutovic: Das würde ich so nicht sagen. Natürlich haben wir zu wenig Tore gemacht. Aber gleichzeitig haben wir hinten auch zu viele unnötige Treffer kassiert. Ich möchte es nicht an einem Mannschaftsteil festmachen. Wir müssen vorne mehr Zug zum Tor entwickeln und hinten konsequenter alles wegverteidigen.

DFB.de: Kann es ein Vorteil sein, dass Sie wissen, wie der Abstiegskampf funktioniert und schon mehrfach dank eines Schlussspurts die Rettung geschafft haben?

Mahmutovic: Ja, vielleicht ist das ein Vorteil. Wir wissen, worauf es nun ankommt. Wir haben schon mehrfach aus scheinbar aussichtlosen Situationen noch einen Ausweg gefunden und es geschafft. Wer hätte beispielsweise in der vergangenen Saison gedacht, dass wir als Aufsteigerinnen den Klassenverbleib schaffen? Wahrscheinlich die wenigsten. Aber es ist uns ganz am Ende gelungen. Das zeigt, dass es noch nicht zu spät ist. Wir müssen jetzt allerdings einfach damit beginnen, Spiele zu gewinnen.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie in dieser Mannschaft ein? Sie sind zwar noch sehr jung, waren aber bereits mehrfach im Kreis der Nationalmannschaft dabei?

Mahmutovic: Natürlich muss ich noch viel Erfahrung sammeln. Aber gerade die Lehrgänge mit der Nationalmannschaft haben mir auch in dieser Hinsicht unglaublich viel gegeben. Mein fußballerischer Horizont wurde dort deutlich erweitert, und ich habe gleichzeitig aufgezeigt bekommen, wo ich mich noch verbessern kann und muss. Ich möchte gerne ein konkretes Beispiel nennen: Ich habe dort erlebt, wie wichtig es für eine Mannschaft ist, wenn die Torhüterin auf dem Platz laut ist und Anweisungen gibt. Genau das versuche ich jetzt auch in Duisburg umzusetzen. Ich coache viel mehr im Spiel und helfe meinen Mitspielerinnen. Ich denke, dass das heutzutage von einer guten Torhüterin einfach erwartet wird.

DFB.de: Bei der aktuellen Maßnahme sind Sie auf Abruf nominiert. Wie werden Sie die Partie des Final Four am Freitag in Frankreich verfolgen?

Mahmutovic: Ich werde es mir natürlich im Fernsehen ansehen und die Daumen drücken. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Mädels gewinnen und damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele schaffen werden. Die Qualität im Kader ist riesig. Ich bin wirklich sehr optimistisch und freue mich auf die Partie.

DFB.de: Für Sie und den MSV Duisburg geht es am 5. März mit dem Viertelfinale im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt weiter. Kommt Ihnen die Partie gelegen oder ist sie mitten im Abstiegskampf eher kontraproduktiv?

Mahmutovic: Nein, überhaupt nicht. Ich liebe den DFB-Pokal und die Möglichkeiten, die dieser Wettbewerb bietet. Unsere Gemütslage ist gerade etwas schwer zu beschreiben. Aber klar ist, dass wir nach Frankfurt fahren, um dort für die Überraschung zu sorgen und ins Halbfinale einzuziehen. Sicher wird das schwer, aber es ist nicht unmöglich. RB Leipzig hat am vergangenen Wochenende gezeigt, dass die Eintracht zu besiegen ist. Wir werden die Länderspielpause nutzen, um unsere Defizite aufzuarbeiten. Nicht falsch verstehen: Die Frankfurterinnen haben eine super Mannschaft mit ganz vielen Nationalspielerinnen. Aber sie sind zu knacken - hoffentlich auch durch uns. Wir brauchen einen perfekten Tag.

DFB.de: Wenige Tage später steht in der Bundesliga die Partie bei der SGS Essen auf dem Programm.

Mahmutovic: Wir brauchen nicht groß drumherum zu reden. Ab jetzt haben wir nur noch Endspiele - das erste findet in Essen statt. Wir müssen gewinnen, wir brauchen drei Punkte. Alles andere hilft uns nicht weiter.

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Der MSV Duisburg bleibt auch nach dem 0:0 gegen den 1. FC Köln Schlusslicht der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Nach 14 Begegnungen hat die Mannschaft von Trainer Thomas Gerstner noch nicht gewonnen und erst viermal Unentschieden gespielt. Ena Mahmutovic erklärt im DFB.de-Interview, wie dennoch der Klassenverbleib gelingen soll. Die 20 Jahre alte Torhüterin ist auch auf Abruf im Kader der A-Nationalmannschaft, die am Freitag (ab 21 Uhr, live in der ARD) im Final Four der UEFA Women's Nations League in Lyon auf Gastgeber Frankreich trifft, und spricht über die Chancen aufs Olympiaticket.

DFB.de: Ena Mahmutovic, das 0:0 gegen den 1. FC Köln war die zweite Partie in Folge, die Sie nicht verloren haben. Auf den ersten Saisonsieg allerdings müssen Sie weiter warten. Wie ist gerade die Gefühlslage zu Beginn der Länderspielpause.

Ena Mahmutovic: Etwas zwiegespalten. Natürlich ist es schön, dass wir jetzt zweimal hintereinander nicht verloren haben. Wirklich cool ist auch, dass wir endlich mal kein Gegentor bekommen haben. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir dringend Punkte brauchen. Und da helfen uns Unentschieden nicht unbedingt weiter. In unserer Situation müssen wir solche Spiele einfach gewinnen.

DFB.de: Wie kompliziert ist es, trotz der schwierigen Situation die Hoffnung auf den Klassenverbleib zu behalten?

Mahmutovic: Es ist natürlich schon frustrierend. Aber wir dürfen Mut und Hoffnung nicht verlieren. Es stehen immer noch acht Begegnungen auf dem Programm. Wir werden auch weiterhin alles gebenm und ich bin mir sicher, dass wir es schaffen werden. Wir werden nicht absteigen. Allerdings darf es jetzt keine Ausreden mehr geben. Ab jetzt zählt es. Wir müssen unsere Spiele in den nächsten Wochen einfach gewinnen. Das ist allen ganz klar. Ich glaube fest an unsere Rettung, solange es noch möglich ist.

DFB.de: Was macht Sie so zuversichtlich?

Mahmutovic: Wir haben das Potenzial, um Teams wie Essen, Leipzig, Bremen, Leverkusen oder Nürnberg zu besiegen. Bisher haben wir es allerdings nicht geschafft. Ich kann mich nur wiederholen: Es gibt jetzt keine Ausreden mehr. Unentschieden helfen uns nicht. Wir brauchen Siege, Siege, Siege.

DFB.de: Nach 14 Begegnungen haben Sie vier Unentschieden und zehn Niederlagen auf dem Konto…

Mahmutovic: Es gab im Winter nochmal Veränderungen im Kader. Jetzt sind wir wirklich gut zusammengewachsen als Team und es entwickelt sich in die richtige Richtung. Es tut gut, zwei Wochen hintereinander nicht verloren zu haben. Diese kleine Serie gibt uns Selbstvertrauen und zeigt uns, dass wir es können. Ich spüre, dass wir nah am ersten Sieg sind. Aber reden bringt nun nichts mehr, wir müssen es in die Tat umsetzen.

DFB.de: Nach 14 Begegnungen haben Sie erst acht Treffer auf der Habenseite. Ist die Offensive aktuell das größte Manko?

Mahmutovic: Das würde ich so nicht sagen. Natürlich haben wir zu wenig Tore gemacht. Aber gleichzeitig haben wir hinten auch zu viele unnötige Treffer kassiert. Ich möchte es nicht an einem Mannschaftsteil festmachen. Wir müssen vorne mehr Zug zum Tor entwickeln und hinten konsequenter alles wegverteidigen.

DFB.de: Kann es ein Vorteil sein, dass Sie wissen, wie der Abstiegskampf funktioniert und schon mehrfach dank eines Schlussspurts die Rettung geschafft haben?

Mahmutovic: Ja, vielleicht ist das ein Vorteil. Wir wissen, worauf es nun ankommt. Wir haben schon mehrfach aus scheinbar aussichtlosen Situationen noch einen Ausweg gefunden und es geschafft. Wer hätte beispielsweise in der vergangenen Saison gedacht, dass wir als Aufsteigerinnen den Klassenverbleib schaffen? Wahrscheinlich die wenigsten. Aber es ist uns ganz am Ende gelungen. Das zeigt, dass es noch nicht zu spät ist. Wir müssen jetzt allerdings einfach damit beginnen, Spiele zu gewinnen.

DFB.de: Welche Rolle nehmen Sie in dieser Mannschaft ein? Sie sind zwar noch sehr jung, waren aber bereits mehrfach im Kreis der Nationalmannschaft dabei?

Mahmutovic: Natürlich muss ich noch viel Erfahrung sammeln. Aber gerade die Lehrgänge mit der Nationalmannschaft haben mir auch in dieser Hinsicht unglaublich viel gegeben. Mein fußballerischer Horizont wurde dort deutlich erweitert, und ich habe gleichzeitig aufgezeigt bekommen, wo ich mich noch verbessern kann und muss. Ich möchte gerne ein konkretes Beispiel nennen: Ich habe dort erlebt, wie wichtig es für eine Mannschaft ist, wenn die Torhüterin auf dem Platz laut ist und Anweisungen gibt. Genau das versuche ich jetzt auch in Duisburg umzusetzen. Ich coache viel mehr im Spiel und helfe meinen Mitspielerinnen. Ich denke, dass das heutzutage von einer guten Torhüterin einfach erwartet wird.

DFB.de: Bei der aktuellen Maßnahme sind Sie auf Abruf nominiert. Wie werden Sie die Partie des Final Four am Freitag in Frankreich verfolgen?

Mahmutovic: Ich werde es mir natürlich im Fernsehen ansehen und die Daumen drücken. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Mädels gewinnen und damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele schaffen werden. Die Qualität im Kader ist riesig. Ich bin wirklich sehr optimistisch und freue mich auf die Partie.

DFB.de: Für Sie und den MSV Duisburg geht es am 5. März mit dem Viertelfinale im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt weiter. Kommt Ihnen die Partie gelegen oder ist sie mitten im Abstiegskampf eher kontraproduktiv?

Mahmutovic: Nein, überhaupt nicht. Ich liebe den DFB-Pokal und die Möglichkeiten, die dieser Wettbewerb bietet. Unsere Gemütslage ist gerade etwas schwer zu beschreiben. Aber klar ist, dass wir nach Frankfurt fahren, um dort für die Überraschung zu sorgen und ins Halbfinale einzuziehen. Sicher wird das schwer, aber es ist nicht unmöglich. RB Leipzig hat am vergangenen Wochenende gezeigt, dass die Eintracht zu besiegen ist. Wir werden die Länderspielpause nutzen, um unsere Defizite aufzuarbeiten. Nicht falsch verstehen: Die Frankfurterinnen haben eine super Mannschaft mit ganz vielen Nationalspielerinnen. Aber sie sind zu knacken - hoffentlich auch durch uns. Wir brauchen einen perfekten Tag.

DFB.de: Wenige Tage später steht in der Bundesliga die Partie bei der SGS Essen auf dem Programm.

Mahmutovic: Wir brauchen nicht groß drumherum zu reden. Ab jetzt haben wir nur noch Endspiele - das erste findet in Essen statt. Wir müssen gewinnen, wir brauchen drei Punkte. Alles andere hilft uns nicht weiter.

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