Hoffenheims Doubletrainer Nubbemeyer: "Sehr positive Entwicklung"

In einer Saison Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger werden: Was zuvor noch kein U 19-Team in Deutschland geschafft hatte, gelang zuletzt den A-Junioren der TSG Hoffenheim mit ihrem Trainer Tobias Nubbemeyer. Vor dem Start der neuen Saison 2024/2025 spricht der 31-jährige Doubletrainer im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Ralf Debat über die DFB-Nachwuchsliga und die Toptalente der Kraichgauer.

DFB.de: Rund zwei Monate nach dem Double mit der U 19 der TSG Hoffenheim startet an diesem Wochenende die Saison 2024/2025 in der neuen DFB-Nachwuchsliga. Wie konnten Sie den historischen Erfolg genießen, Herr Nubbemeyer?

Tobias Nubbemeyer: Im Urlaub konnte ich gut entspannen, wenn Sie das meinen. Das wäre allerdings auch bei einer Finalniederlage nicht anders gewesen. (lacht) Durch die beiden Titelgewinne hat sich für mich persönlich nichts verändert. Allenfalls das Interesse der Medien ist angewachsen.

DFB.de: Mal ehrlich: Ist eine solche Saison überhaupt zu wiederholen oder gar noch zu toppen?

Nubbemeyer: Grundsätzlich sollte man die beiden Spielzeiten nicht miteinander vergleichen. Wir treten jetzt schließlich mit einer ganz anderen Mannschaft an. Fakt ist, dass mit der UEFA Youth League jetzt noch ein Wettbewerb hinzukommt und wir uns überall bestmöglich präsentieren wollen. Dass wir genau wie die Profis in dieser Saison international spielen, ist für die TSG Hoffenheim außergewöhnlich.

DFB.de: Seit fünf Wochen trainieren Sie mit Ihrem neuen Team. Wie fällt Ihr Fazit nach der Vorbereitung aus?

Nubbemeyer: Wir haben intensiv gearbeitet, dennoch ist die Findungsphase noch nicht abgeschlossen. Erfahrungsgemäß sind in einer Saison die ersten zwei, drei Spiele noch ein wenig wild, weil niemand genau weiß, wo er steht. Dennoch ist es selbstverständlich unser Ziel, am Samstag in Elversberg möglichst positiv zu starten.

DFB.de: Wird die TSG auch in dieser Saison zu den Titelanwärtern gehören?

Nubbemeyer: Wir wollen auf jeden Fall wieder oben mitspielen, uns zunächst in der Vorrunde für die Liga A und dann auch für das Achtelfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zu qualifizieren. In den beiden Pokalwettbewerben wollen wir uns Runde für Runde weiterkämpfen. Ich bin selbst gespannt, wohin unser Weg führt.

DFB.de: Auch mit Blick auf die Nachwuchsförderung können sich die Erfolge der Doublesaison sehen lassen, oder?

Nubbemeyer: Sieben Spieler aus dem vorherigen U 19-Kader waren zuletzt schon im Trainingsbetrieb unserer Profis. Das ist eine sehr positive Entwicklung. Einige Jungs werden dazu auch Spielpraxis bei der U 23 in der Regionalliga Südwest sammeln.

DFB.de: Was unterscheidet die aktuelle Mannschaft vom Team, das die Meisterschaft und den DFB-Pokal der Junioren gewann?

Nubbemeyer: Es sind zwar noch zehn Spieler dabei, die schon in der abgelaufenen Spielzeit zum Kader gehörten. Darunter sind mit Benjamin Lade, Luca Erlein, Blessing Makanda und Tiago Poller allerdings nur vier Stammspieler. Von daher muss sich alles erst einspielen. Auch die neuen Führungsfiguren des Teams werden sich erst nach und nach herauskristallisieren.

DFB.de: Was halten Sie grundsätzlich vom neuen Modus in der DFB-Nachwuchsliga?

Nubbemeyer: Es ist zu früh, jetzt schon ein Urteil abzugeben, bevor der erste Ball gespielt ist. Jede Neuerung ist auch eine Chance. Grundsätzlich denke ich, dass die geänderte Struktur für zahlreiche Nachwuchsleistungszentren, speziell der nicht ganz so großen Vereine, viele Vorteile bietet. Diese Klubs bekommen jetzt eher die Möglichkeit, auch mal um die Meisterschaft mitzuspielen, und müssen nicht mehr darum bangen, eventuell in eine tiefere Liga abzusteigen. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass die vorherige Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga mit ihrer starken Besetzung für uns eine hervorragende Liga war, in der wir nahezu in jedem Spiel voll gefordert wurden. Von daher ist es ein wenig schade, dass wir jetzt zumindest vorerst nicht auf Gegner wie den FC Bayern München, Eintracht Frankfurt oder den 1. FSV Mainz 05 treffen. Ich hoffe, das wird dann noch im weiteren Saisonverlauf der Fall sein.

DFB.de: Es geht zunächst mit einer regionalen Vorrunde mit acht Mannschaften los. Wie schätzen Sie die Gegner ein?

Nubbemeyer: Schwer zu sagen. Der VfB Stuttgart und der SC Freiburg verfügen immer über herausragende Talente und starke Juniorenteams. Außerdem müssen wir uns darauf einstellen, dass jeder Gegner hochmotiviert sein wird und unbedingt den Deutschen Meister besiegen will. Das wird schon eine Herausforderung.

DFB.de: Die besten Teams der Vorrunde qualifizieren sich für die Liga A und treffen dann schon im Gegensatz zur bisherigen A-Junioren-Bundesliga auch auf Gegner aus anderen Regionen Deutschlands. Ein Vorteil?

Nubbemeyer: Das ist sicherlich ein weiterer Schritt, um die Jungs noch besser auf die Bedingungen im Profibereich vorbereiten zu können. Durch die weiteren Fahrten wird es sicherlich häufiger notwendig sein, schon am Vortag anzureisen.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Die K.o.-Runde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft beginnt dann nicht erst mit dem Halb-, sondern schon mit dem Achtelfinale. Wird es dadurch noch spannender?

Nubbemeyer: Mit Sicherheit. Da sich insgesamt 16 Mannschaften qualifizieren können, wird es schon während der Hauptrunde vermutlich bis zum Schluss für sehr viele Teams noch um einiges gehen. Das ist ohne Zweifel ein positiver Aspekt. Dass im Achtel- und Viertelfinale nur ein Spiel über das Weiterkommen entscheidet, erhöht ebenfalls die Chancen für die vermeintlichen Außenseiter. Da muss jeder von Beginn an hellwach sein. Auch das sind mit Sicherheit wertvolle Erfahrungen für die Jungs.

DFB.de: Ab sofort können Sie bis zu sieben Einwechslungen vornehmen. Werden Sie davon reichlich Gebrauch machen?

Nubbemeyer: Davon können Sie ausgehen. (lacht) Ich finde diese neue Regelung sehr gut. Dadurch bekommen nicht nur mehr Spieler Wettkampfpraxis. Das erhöhte Wechselkontingent wird aus meiner Sicht auch dafür sorgen, dass die Intensität und das Tempo innerhalb eines Spiels auf einem noch höheren Level bleiben.

DFB.de: Was möchten Sie grundsätzlich von Ihrem Team sehen?

Nubbemeyer: Wir wollen für ein aktives Spiel stehen, aggressiv gegen den Ball arbeiten und immer wieder schnell umschalten.

DFB.de: Wird das eine oder andere Talent aus dem aktuellen U 19-Kader auch schon bald bei den Profis auftauchen?

Nubbemeyer: Max Moerstedt ist längst fester Bestandteil des Bundesligakaders. Ich gehe auch davon aus, dass er sich dort behaupten und durchsetzen wird. Luca Erlein war zuletzt auch schon oben dabei. Dazu haben auch noch einige weitere Jungs definitiv das Zeug, den Sprung zu schaffen. Erst einmal geht es für sie aber darum, durch gute Leistungen in der DFB-Nachwuchsliga und in den Pokalwettbewerben auf sich aufmerksam zu machen.

[MSPW]

In einer Saison Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger werden: Was zuvor noch kein U 19-Team in Deutschland geschafft hatte, gelang zuletzt den A-Junioren der TSG Hoffenheim mit ihrem Trainer Tobias Nubbemeyer. Vor dem Start der neuen Saison 2024/2025 spricht der 31-jährige Doubletrainer im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Ralf Debat über die DFB-Nachwuchsliga und die Toptalente der Kraichgauer.

DFB.de: Rund zwei Monate nach dem Double mit der U 19 der TSG Hoffenheim startet an diesem Wochenende die Saison 2024/2025 in der neuen DFB-Nachwuchsliga. Wie konnten Sie den historischen Erfolg genießen, Herr Nubbemeyer?

Tobias Nubbemeyer: Im Urlaub konnte ich gut entspannen, wenn Sie das meinen. Das wäre allerdings auch bei einer Finalniederlage nicht anders gewesen. (lacht) Durch die beiden Titelgewinne hat sich für mich persönlich nichts verändert. Allenfalls das Interesse der Medien ist angewachsen.

DFB.de: Mal ehrlich: Ist eine solche Saison überhaupt zu wiederholen oder gar noch zu toppen?

Nubbemeyer: Grundsätzlich sollte man die beiden Spielzeiten nicht miteinander vergleichen. Wir treten jetzt schließlich mit einer ganz anderen Mannschaft an. Fakt ist, dass mit der UEFA Youth League jetzt noch ein Wettbewerb hinzukommt und wir uns überall bestmöglich präsentieren wollen. Dass wir genau wie die Profis in dieser Saison international spielen, ist für die TSG Hoffenheim außergewöhnlich.

DFB.de: Seit fünf Wochen trainieren Sie mit Ihrem neuen Team. Wie fällt Ihr Fazit nach der Vorbereitung aus?

Nubbemeyer: Wir haben intensiv gearbeitet, dennoch ist die Findungsphase noch nicht abgeschlossen. Erfahrungsgemäß sind in einer Saison die ersten zwei, drei Spiele noch ein wenig wild, weil niemand genau weiß, wo er steht. Dennoch ist es selbstverständlich unser Ziel, am Samstag in Elversberg möglichst positiv zu starten.

DFB.de: Wird die TSG auch in dieser Saison zu den Titelanwärtern gehören?

Nubbemeyer: Wir wollen auf jeden Fall wieder oben mitspielen, uns zunächst in der Vorrunde für die Liga A und dann auch für das Achtelfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zu qualifizieren. In den beiden Pokalwettbewerben wollen wir uns Runde für Runde weiterkämpfen. Ich bin selbst gespannt, wohin unser Weg führt.

DFB.de: Auch mit Blick auf die Nachwuchsförderung können sich die Erfolge der Doublesaison sehen lassen, oder?

Nubbemeyer: Sieben Spieler aus dem vorherigen U 19-Kader waren zuletzt schon im Trainingsbetrieb unserer Profis. Das ist eine sehr positive Entwicklung. Einige Jungs werden dazu auch Spielpraxis bei der U 23 in der Regionalliga Südwest sammeln.

DFB.de: Was unterscheidet die aktuelle Mannschaft vom Team, das die Meisterschaft und den DFB-Pokal der Junioren gewann?

Nubbemeyer: Es sind zwar noch zehn Spieler dabei, die schon in der abgelaufenen Spielzeit zum Kader gehörten. Darunter sind mit Benjamin Lade, Luca Erlein, Blessing Makanda und Tiago Poller allerdings nur vier Stammspieler. Von daher muss sich alles erst einspielen. Auch die neuen Führungsfiguren des Teams werden sich erst nach und nach herauskristallisieren.

DFB.de: Was halten Sie grundsätzlich vom neuen Modus in der DFB-Nachwuchsliga?

Nubbemeyer: Es ist zu früh, jetzt schon ein Urteil abzugeben, bevor der erste Ball gespielt ist. Jede Neuerung ist auch eine Chance. Grundsätzlich denke ich, dass die geänderte Struktur für zahlreiche Nachwuchsleistungszentren, speziell der nicht ganz so großen Vereine, viele Vorteile bietet. Diese Klubs bekommen jetzt eher die Möglichkeit, auch mal um die Meisterschaft mitzuspielen, und müssen nicht mehr darum bangen, eventuell in eine tiefere Liga abzusteigen. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass die vorherige Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga mit ihrer starken Besetzung für uns eine hervorragende Liga war, in der wir nahezu in jedem Spiel voll gefordert wurden. Von daher ist es ein wenig schade, dass wir jetzt zumindest vorerst nicht auf Gegner wie den FC Bayern München, Eintracht Frankfurt oder den 1. FSV Mainz 05 treffen. Ich hoffe, das wird dann noch im weiteren Saisonverlauf der Fall sein.

DFB.de: Es geht zunächst mit einer regionalen Vorrunde mit acht Mannschaften los. Wie schätzen Sie die Gegner ein?

Nubbemeyer: Schwer zu sagen. Der VfB Stuttgart und der SC Freiburg verfügen immer über herausragende Talente und starke Juniorenteams. Außerdem müssen wir uns darauf einstellen, dass jeder Gegner hochmotiviert sein wird und unbedingt den Deutschen Meister besiegen will. Das wird schon eine Herausforderung.

DFB.de: Die besten Teams der Vorrunde qualifizieren sich für die Liga A und treffen dann schon im Gegensatz zur bisherigen A-Junioren-Bundesliga auch auf Gegner aus anderen Regionen Deutschlands. Ein Vorteil?

Nubbemeyer: Das ist sicherlich ein weiterer Schritt, um die Jungs noch besser auf die Bedingungen im Profibereich vorbereiten zu können. Durch die weiteren Fahrten wird es sicherlich häufiger notwendig sein, schon am Vortag anzureisen.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Die K.o.-Runde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft beginnt dann nicht erst mit dem Halb-, sondern schon mit dem Achtelfinale. Wird es dadurch noch spannender?

Nubbemeyer: Mit Sicherheit. Da sich insgesamt 16 Mannschaften qualifizieren können, wird es schon während der Hauptrunde vermutlich bis zum Schluss für sehr viele Teams noch um einiges gehen. Das ist ohne Zweifel ein positiver Aspekt. Dass im Achtel- und Viertelfinale nur ein Spiel über das Weiterkommen entscheidet, erhöht ebenfalls die Chancen für die vermeintlichen Außenseiter. Da muss jeder von Beginn an hellwach sein. Auch das sind mit Sicherheit wertvolle Erfahrungen für die Jungs.

DFB.de: Ab sofort können Sie bis zu sieben Einwechslungen vornehmen. Werden Sie davon reichlich Gebrauch machen?

Nubbemeyer: Davon können Sie ausgehen. (lacht) Ich finde diese neue Regelung sehr gut. Dadurch bekommen nicht nur mehr Spieler Wettkampfpraxis. Das erhöhte Wechselkontingent wird aus meiner Sicht auch dafür sorgen, dass die Intensität und das Tempo innerhalb eines Spiels auf einem noch höheren Level bleiben.

DFB.de: Was möchten Sie grundsätzlich von Ihrem Team sehen?

Nubbemeyer: Wir wollen für ein aktives Spiel stehen, aggressiv gegen den Ball arbeiten und immer wieder schnell umschalten.

DFB.de: Wird das eine oder andere Talent aus dem aktuellen U 19-Kader auch schon bald bei den Profis auftauchen?

Nubbemeyer: Max Moerstedt ist längst fester Bestandteil des Bundesligakaders. Ich gehe auch davon aus, dass er sich dort behaupten und durchsetzen wird. Luca Erlein war zuletzt auch schon oben dabei. Dazu haben auch noch einige weitere Jungs definitiv das Zeug, den Sprung zu schaffen. Erst einmal geht es für sie aber darum, durch gute Leistungen in der DFB-Nachwuchsliga und in den Pokalwettbewerben auf sich aufmerksam zu machen.

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