Hoffenheim wahrt Chance auf Königsklasse
Die TSG Hoffenheim wahrte zum Auftakt des 21. Spieltages in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ihre minimale Chance auf den dritten Tabellenplatz, der am Saisonende zur Teilnahme an der Qualifikation für die UEFA Women's Champions League berechtigt. Das Team von Trainer Stephan Lerch gewann das abschließende Heimspiel gegen den SV Werder Bremen 4:0 (2:0) und verkürzte den Rückstand auf den Tabellendritten Eintracht Frankfurt zumindest vorerst auf drei Punkte. Allerdings benötigen die Hessinnen aus ihren beiden verbleibenden Partien nur noch einen Zähler, um die TSG auf Distanz zu halten.
Vor 1575 Zuschauer*innen im Dietmar-Hopp-Stadion brachte Gia Corley (25.) die Gastgeberinnen auf die Siegerstraße. Nationalspielerin Chantal Hagel (29.), die nach dem Saisonende zum DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg wechseln wird und deshalb vor der Partie zusammen mit einigen Teamkolleginnen offiziell verabschiedet wurde, baute den Vorsprung noch vor der Pause aus. In der zweiten Halbzeit waren noch die eingewechselte Julia Hickelsberger-Füller (62.) und erneut Corley (90.+2) erfolgreich.
Der SV Werder Bremen ging nach zuvor drei Partien ohne Niederlage (fünf Punkte) erstmals wieder leer aus. Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Thomas Horsch die Chance, den Klassenverbleib aus eigener Kraft rechnerisch unter Dach und Fach zu bringen.
TSG-Kapitänin Dongus: "Stolz auf unsere Leistung"
"Wir wollten zu Null spielen und ein gutes letztes Heimspiel abliefern. Beides haben wir geschafft", sagte TSG-Kapitänin Fabienne Dongus im Interview mit MagentaSport. "Auch wenn es nicht mehr zum dritten Platz reichen sollte, können wir stolz auf unsere Leistung sein. Eintracht Frankfurt war über die gesamte Saison das konstantere Team."
Auch Doppeltorschützin Gia Corley stellte das Positive in den Vordergrund: "Wir haben gewonnen, werden den Sieg genießen. Wir haben eine starke Rückrunde gespielt."
Werder-Trainer Thomas Horsch räumte ehrlich ein: "Wir haben auch in der Höhe verdient verloren. Hoffenheim war fußballerisch die reifere Mannschaft. Uns sind mit dem Ball zu viele Fehler unterlaufen, deshalb mussten wir viel hinterherlaufen. Einige Spielerinnen bei uns sind inzwischen auch am Limit, deshalb sehnen wir ein wenig das Saisonende herbei. Wir hoffen jetzt, dass der Spieltag seinen normalen Verlauf nimmt und wir dann auch rechnerisch gesichert sind. Verdient hat sich die Mannschaft das auf jeden Fall."
Bremens Abwehrspielerin Michaela Brandenburg erklärte: "Die TSG hat ihre spielerische Klasse ausgenutzt, wir konnten zu selten für Entlastung sorgen. Wir wollten den Klassenverbleib gerne aus eigener Kraft schaffen, sind auch so ins Spiel gegangen. Dennoch sieht es für uns nach wie vor gut aus."
Mittelstürmerin Billa glänzt dreimal als Vorbereiterin
In der Anfangsphase hielt der SV Werder die Partie noch recht offen, hatte durch Christin Meyer auch eine gute Tormöglichkeit. Auf der Gegenseite war Bremens Torhüterin Anneke Borbe bei einem artistischen Rückzieher von Hoffenheims Mittelstürmerin Nicole Billa zur Stelle und verhinderte einen früheren Rückstand.
Am Doppelschlag zur 2:0-Führung der Gastgeberinnen war die österreichische Nationalspielerin dann zweimal als Vorbereiterin entscheidend beteiligt. Zunächst traf Gia Corley (25.) noch einem Steckpass von Nicole Billa entschlossen zum 1:0. Dann eroberte die TSG-Angreiferin mit einem robusten Körpereinsatz gegen Michaela Brandenburg im Bremer Strafraum den Ball und flankte sofort scharf nach innen. Die erst 17 Jahre alte Mara Alber bugsierte bei ihrem Startelfdebüt in der Bundesliga die Kugel mit dem Knie an Werder-Torhüterin Anneke Borbe vorbei und Chantal Hagel (29.) beförderte den Ball über die Linie.
In der zweiten Halbzeit blieb die TSG am Drücker, vergab jedoch einige gute Torchancen. Das 3:0, das die nur wenige Sekunden zuvor eingewechselte Julia Hickelsberger-Füller (62.) per Kopf erzielte, bereitete erneut Nicole Billa mit einem Eckball vor. Weitere Möglichkeiten der Kraichgauerinnen vereitelte Anneke Borbe, ehe sie in der Schlussphase verletzungsbedingt den Platz verlassen musste. Die für die künftige Wolfsburgerin eingewechselte 18 Jahre alte Hannah Etzold, die beim 1:1 im Hinspiel eine überragende Leistung gezeigt hatte, war beim Treffer von Gia Corley (90.+2) zum 4:0-Endstand machtlos. Julia Hickelsberger-Füller hatte mustergültig quergelegt.
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Autor: mspw
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