Vielfalt und Anti-Diskriminierung

FAQ: Häufige Fragen zu LGBTIQ+ im Fußball

17.05.2024
Wieder Teil der Demo in Frankfurt: der DFB beim CSD

Heute begeht die LGBTIQ+ Community den Internationalen Tag gegen Homo- und Transfeindlichkeit. Der sogenannte IDAHOBIT erinnert an den 17. Mai 1990, der Tag an dem die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel gestrichen hat. Die LGBTIQ+ Community ist auch ein Teil des Fußballs. DFB.de hat häufige Fragen rund um LGBTIQ+ im Fußball zusammengefasst.

Welche Position vertritt der DFB zur Unterstützung der LGBTIQ+ Community?

Der DFB ist ein Verband für alle Menschen, die am Fußball teilhaben möchten, als Spieler*in, Schiri, Trainer*in, Fan oder Ehrenamtliche. Daher ist es unsere Aufgabe im Fußball eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts zu schaffen. Der DFB unterstützt seiner Spieler*innen in allen Nationalteams von den U-Mannschaften bis zu den A-Nationalmannschaften und unterstützt die Anliegen der LGBTIQ* Community. Sein Engagement zur Inklusion von Menschen aus der LGBTIQ* Community auf den Amateurfußball, den zuschauerorientierten Sport (Stadion/Länderspiele) und kommunikative Maßnahmen zur Sichtbarmachung und Unterstützung der Community. Seit Dezember 2023 besteht ein LGBTIQ*-Netzwerk von Mitarbeitenden beim DFB.

Wie stärkt der DFB die LGBTIQ+ Community?

Der DFB fokussiert sich in seiner Arbeit zur Inklusion von Menschen aus der LGBTIQ+ Community auf den Amateurfußball, den zuschauerorientierten Sport (Stadion/Länderspiele) und kommunikative Maßnahmen zur Sichtbarmachung und Unterstützung der Community. So verwendet der DFB eine gendergerechte Sprache und hisst zusammen mit Verbandsspitze und Mitarbeiter*innen die Progress-Pride-Flagge.

Sportpolitisch befasst sich der DFB seit 2018 mit dem Thema geschlechtliche Vielfalt und insbesondere dem Thema Spielrecht für trans*, inter* und nicht-binären Menschen im Fußball. In Zusammenarbeit mit Vertreter*innen der LGBTIQ+ Community und den Landesverbänden wurde eine inklusive Regelung geschaffen, die zum Ziel hat, Barrieren für die Teilhabe am Amateurfußball abzubauen.

Im Rahmen von Fachaustauschen wurden die Verantwortlichen der Landesverbände und die Spielobleute bereits informiert und geschult.

Seit März 2023 ist der DFB gemeinsam mit weiteren Sportverbänden auf Einladung des Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann, bei der Umsetzung des Aktionsplans "Queer Leben" beteiligt.

Im Falle einer Diskriminierung, wo findet man Rat und Hilfe im eigenen Landesverband?

Jeder Landesverband hat eine zentrale Anlaufstelle mit Ansprechpartner*innen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle eingerichtet. Mit Unterbrechung während der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie findet jährlich ein bundesweites Netzwerktreffen mit Fortbildungsangeboten statt. Ergänzt wurde dies – insbesondere während der Pause der Präsenztreffen – durch Online „Fachaustausche“ mit wechselnden thematischen Schwerpunkten.

Wo kann ich mich hinwenden, wenn ich Fragen zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Fußball habe?

Seit Januar 2022 unterhält der DFB eine Anlaufstelle für LGBTIQ+. Projektträger ist der Lesben- und Schwulenverband Deutschland. Hierhin können sich Spieler*innen, Vereinsvertreter*innen oder andere Menschen aus dem Fußball wenden, um Informationen oder Unterstützung zu erhalten: https://www.lsvd.de/de/politik/miteinander/team-out-and-proud

In welchen Mannschaften dürfen Trans*personen gemeldet sein?

Seit der Saison 2022/2023 hat der DFB seine Spielordnung so angepasst, dass trans* ,intergeschlechtliche und nicht-binäre Personen entsprechend ihrer Identität in Abstimmung mit der Vertrauensperson des Landesverbandes entscheiden, ob sie in der Frauen- oder Männersektion spielen möchten (§ 10 DFB-Spielordnung Nr. 6. und Nr. 7. sowie DFB-Jugendordnung § 7g und die DFB-Futsalordnung § 4 Nr. 3.). Die Regelung gilt für den gesamten Amateurfußball.

Sie gilt auch für trans* Spieler*innen, die nun zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt wechseln können oder zunächst in dem Team bleiben, in dem sie bisher gespielt haben für den Zeitraum der Geschlechtsangleichung, der mehrere Jahre dauern kann.

Welche Begriffe sind wichtig und was meint man damit?

Homosexualität bezeichnet das sexuelle Begehren oder sexuelle Handlungen zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen, meist zwei Männern oder Frauen.

Transgeschlechtlichkeit bezeichnet eine unvollständige bzw. die nicht-Identifikation eines Menschen mit dem ihm nach Geschlechtsmerkmalen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht ("gefühlt im falschen Körper")

Intergeschlechtlichkeit bezeichnet Menschen, deren körperliche Merkmale, deren Chromosome oder deren Hormonproduktion sich nicht eindeutig der gesellschaftlichen Norm von männlich oder weiblich zuordnen lassen.

Divers ist der Begriff, den sich intersexuelle Menschen seit Dezember 2018 im Personenstandsregister eintragen lassen können.

Sind Medikamente, die im Rahmen einer Geschlechtsangleichung eingenommen werden, Doping-relevant?

Solange die sportliche Betätigung während der Einnahme von Medikamenten die Gesundheit der betroffenen Personen nicht beeinträchtigt, können die Personen am Spielbetrieb teilnehmen. Nehmen Transpersonen aufgrund ihrer Geschlechtsangleichung Medikamente ein, ist dieses somit medizinisch indiziert, liegt laut NADA, auch bei gelisteten Substanzen keine Dopingrelevanz vor. Die Vertrauenspersonen müssen dies jedoch dokumentieren. Die Regelung betrifft den Amateursport.

Wie kann der Stadionbesuch inklusiver gestaltet werden?

Seit März 2019 wird bei Länderspielen der deutschen Männer-Nationalmannschaft und beim DFB-Pokalfinale der Herren mindestens eine Unisex-Toilette ohne geschlechtliche Zuordnung angeboten. Bei genderneutralen Einlasskontrollen können sich Stadionbesucher*innen aussuchen, ob sie von weiblichen oder männlichen Sicherheitspersonal kontrolliert werden. Zusätzlich finden Briefings für Ordner*innen durch DFB-Angestellte zum Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt statt.

Der DFB ist für Fragen rund LGBTIQ+ im Fußball unter vielfalt@dfb.de erreichbar.

Kategorien: Vielfalt und Anti-Diskriminierung, Über uns

Autor: dfb