DER DFB

Der Fußball ist für alle da. Selbstverständlich auch für Fans mit Sehbehinderung. Deshalb bietet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bei allen Spielen seiner Frauen- und Männer-Nationalmannschaft sowie bei den Endspielen um den DFB-Pokal eine audiodeskriptive Reportage an. Zwei Blindenreporter*innen kommentieren ein Fußballspiel für Fans mit Sehbehinderung live im Stadion. Die Reportage unterscheidet sich von Radioreportagen, denn es wird sehr konkret beschrieben, wo sich der Ball gerade befindet (genannt: "Verortung"). Die Nutzer*innen empfangen die Reportage über spezielle Geräte bzw. über eine App und ihr Privathandy.

Im früheren Frauen-Bundestrainer und Europameister von 1980, Horst Hrubesch, und in Trainer Christian Streich hat die audiodeskriptive Reportage zwei prominente Fans. Hrubesch und Streich überreichten dem bei der AWO Südwest beheimateten gemeinnützigen Verein T_OHR im Rahmen des Länderspiels der Frauen-Nationalmannschaft in Nürnberg am vergangenen Dienstag gegen Österreich deshalb 5000 Euro. Mit diesem Preisgeld waren sie zuvor nach einem klassischen Unentschieden im Finale um den Fußballspruch des Jahres 2024 ausgezeichnet worden. Seit 2015 präsentiert DFB-Hauptpartner Volkswagen als Partner des Deutschen Fußball-Kulturpreises diesen Preis.

Streich: "Die Spende ist hier richtig platziert"

Horst Hrubesch wurde für seine Aussage "Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren" ausgezeichnet, Christian Streich für "Jagger, Keith Richards, Ron Wood – die sind Kult. Ich bin ein Kültle." Und sie entschieden sich, den Preis an T_OHR, ein Projekt, das seit 2018 auf audiodeskriptive Reportagen spezialisiert ist, zu spenden.

Das Projekt ermöglicht den barrierefreien Zugang zum Sport für Menschen mit Sehbehinderungen. Lucas Schmelz und Maxim Brehme nahmen die Spende in Nürnberg in Empfang. "T-Ohr ist als Zentrum für Sehbehinderten- und Blindenreportage vor allem dafür da, für Teilhabe zu sorgen. Und zwar für sehbehinderte und blinde Personen. Wir organisieren Events mit Live-Audio-Deskription, im Volksmund Blindenreportage genannt" erklärt Lucas Schmelz.

"Ich finde es einfach spannend zu sehen, wie reportiert wird und wie die Abläufe sind. Es gibt Menschen, die sind erblindet, andere Menschen sind blind zur Welt gekommen. Das ist ein großer Unterschied. Wie setzt man das um, wie wird reportiert? Die Spende ist hier bei T_OHR richtig platziert", schwärmt Christian Streich.

Blindenreporter Brehme: "Wir sind die Augen der sehbehinderten und blinden Menschen"

"Bei uns ist es so, dass wir durchgehend kontinuierlich und sehr detailreich beschreiben, was passiert. Entweder auf der Theaterbühne oder dem Sportplatz. Wir sind die Augen der sehbehinderten und blinden Menschen und deswegen gibt es bei uns keine Redepausen", fügt Maxim Brehme hinzu.

Über die Wahl des Spendenempfängers freut sich auch Jesper Gaden aus der Volkswagen Sportkommunikation. "T_OHR leistet großartige Arbeit und trägt einen wesentlichen Anteil dazu bei, Sport und Sportveranstaltungen für alle zugänglich zu machen. T_OHR ist somit ein verdienter Empfänger der Spende", sagt Jesper Gaden.

Die DFL Deutsche Fußball Liga organisiert mit dem Partner "T_OHR Zentrum für Sehbehinderten- und Blindenreportage in Gesellschaft und Sport" jährlich eine Schulung für alle Blindenreporter*innen der Fußball-Ligen. 2023 fand die auf dem DFB-Campus statt.

125 Jahre DFB - 125 Jahre Fußballliebe

In Leipzig, genauer gesagt im "Restaurant zum Mariengarten", wurde am 28. Januar 1900 der Deutsche Fußball-Bund gegründet. Seinerzeit gehörten dem Verband überschaubare 90 Vereine an, aber das änderte sich rasch. Heute gibt es mehr als 24.000 Klubs mit mehr als 7,7 Millionen Mitgliedern. Dazwischen hat der DFB eine bewegte und bewegende Geschichte hingelegt, mit vielen Titeln, Tränen und Triumphen. 125 Jahre DFB bedeuten auch 125 Jahre Fußballliebe - für uns Anlass genug, auf dfb.de/fussballliebe zu sagen: "Ti amo, Fußball!" Auf dieser DFB.de-Subsite wollen wir auch mit den Fans und Fußballinteressierten in den Austausch kommen. Hier sammeln wir eure Themen - und machen sie zu unseren Themen.