BVB-Trainer Gorges: "Guter Fußball ist wichtigster Anspruch"

Als Titelverteidiger startet die U 17 von Borussia Dortmund in die Saison 2024/2025 der neuen DFB-Nachwuchsliga. Betreut wird das Team von Karsten Gorges (39), der sich beim BVB in den beiden B-Junioren-Jahrgängen (U 16 und U 17) mit Meistertrainer Marco Lehmann jeweils abwechselt. Im DFB.de-Interview spricht der gebürtige Flensburger Gorges mit Mitarbeiter Ralf Debat über neue Herausforderungen.

DFB.de: Die U 17 von Borussia Dortmund startet als aktueller Deutscher B-Junioren-Meister in die Premierensaison der neuen DFB-Nachwuchsliga. Wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen und bei Ihren Spielern, Herr Gorges?

Karsten Gorges: Wir alle freuen uns, dass der Wettkampfbetrieb wieder beginnt. Das hat aber weniger damit zu tun, dass wir als Titelverteidiger ins Rennen gehen. Wir haben jetzt schließlich eine fast komplett neue Mannschaft, die beiden Jahrgänge lassen sich deshalb auch nicht 1:1 miteinander vergleichen.

DFB.de: Wie gut ist das Team auf den Auftakt gegen Hannover 96 vorbereitet?

Gorges: Die beiden Testspiele gegen den 1. FC Köln und die U 19 unseres Nachbarn Hombrucher SV waren ein gelungener Abschluss unserer Vorbereitung. Dadurch konnten wir allen Jungs noch einmal Spielzeit geben. Wir haben schon recht früh wieder mit dem Training begonnen. Dass wir zu Beginn der Sommerferien noch einmal ein Break eingelegt haben, damit die Spieler mit ihren Familien Urlaub machen konnten, hat sich durchaus positiv bemerkbar gemacht.

DFB.de: Was wollen Sie von Ihrer Mannschaft zum Saisonauftakt sehen?

Gorges: Es geht vor allem darum, unsere Trainingsinhalte und Schwerpunkte im Spiel schon möglichst gut umzusetzen. Dazu gehörten während der Vorbereitung unter anderem Spielaufbau, Boxbesetzung und -verteidigung. Da wollen wir weitere Fortschritte machen. Für unsere Jungjahrgänge wird es vor allem eine Umstellung sein, sich an die Spielzeit von jetzt zweimal 45 Minuten zu gewöhnen. Das wird schon eine Herausforderung.

DFB.de: In den zurückliegenden neun Jahren stand der BVB sechsmal im Finale um die Deutsche Meisterschaft und holte viermal den Titel. Wie erklären Sie sich diese Konstanz mit immer wieder neuen Mannschaften?

Gorges: Dieser Erfolg entsteht vor allem durch den großen Einsatz sämtlicher Mitarbeiter, ein ausgezeichnetes Scouting und nicht zuletzt auch durch gute Trainer. Wir alle wollen dem hohen Anspruch des Klubs tagtäglich gerecht werden. Der wichtigste Anspruch ist dabei, mit unseren Teams guten Fußball zu spielen, die Jungs auszubilden und weiterzuentwickeln. Wenn dann auch noch Erfolge hinzukommen, ist es umso besser.

DFB.de: Wird Borussia Dortmund auch in dieser Saison zu den Titelanwärtern gehören?

Gorges: Es ist noch zu früh, dazu irgendwelche Prognosen abzugeben. Unser Fokus liegt in der Tat darauf, uns von Woche zu Woche verbessern. Alles andere wird sich ergeben. Selbstverständlich sind wir maximal ambitioniert. Es bringt aber nichts, jetzt schon darüber zu reden, was vielleicht zum Ende der Saison passiert.

DFB.de: Sie wechseln sich schon seit einigen Jahren mit dem aktuellen Meistertrainer Marco Lehmann im U 16- und U 17-Bereich jeweils ab, betreuen einen Jahrgang immer über zwei Spielzeiten. Welche Vorteile bietet das?

Gorges: Da ich einen Großteil der Spieler schon in der abgelaufenen Saison in der U 16 trainiert hatte, kenne ich sie schon sehr gut. Die Jungs kennen auch den Trainer besser. Es ist insgesamt auch so, dass wir eine hohe Konstanz in unseren Mannschaften und die Kader in der Regel schon sehr früh zusammen haben. Da nur wenige externe Zugänge hinzukommen, sind die Teams schon gut eingespielt und an die Abläufe gewöhnt.

DFB.de: Was unterscheidet die aktuelle Mannschaft vom Team, das die Meisterschaft gewann?

Gorges: Da nach aktuellem Stand nur drei Spieler aus dem Meisterkader noch dabei, ist das schwierig zu beurteilen. Ich denke, auch das neue Team ist sehr spielstark und verfügt über einige sehr spielintelligente Typen. Von daher sind die Unterschiede gar nicht so groß.

DFB.de: Wie finden Sie grundsätzlich den neuen Modus in der DFB-Nachwuchsliga?

Gorges: Ich freue mich auf jeden Fall auf den neuen Wettbewerb und bin selbst gespannt, wie es sich entwickelt. Man sollte jetzt aus meiner Sicht auf jeden Fall kein vorschnelles Urteil erlauben, sondern sich erst einmal auf den neuen Modus einlassen. In einem Jahr können wir darüber diskutieren, was sich vielleicht noch verbessern lässt.

DFB.de: Es geht zunächst mit einer regionalen Vorrunde mit acht Mannschaften los. Dabei treffen Sie auch gegen einige Gegner aus dem Norden. Sorgt das für einen neuen Reiz oder werden Sie Derbys wie gegen den FC Schalke 04 oder den VfL Bochum sehr vermissen?

Gorges: Die Spieler finden es zunächst einmal cool, gegen Mannschaften anzutreten, gegen die sie noch nicht so oft oder sogar noch nie gespielt haben. Dazu haben wir es ja auch selbst in der Hand, in der zweiten Gruppenphase oder in den K.o.-Spielen noch einige Derbys zu bestreiten. Dazu werden wir aber auch noch weitere Duell mit starken Gegnern aus dem Westen vereinbaren, um den Jungs zusätzliche Topspiele anzubieten.

DFB.de: Die K.o.-Runde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft beginnt dann nicht erst mit dem Halb-, sondern schon mit dem Achtelfinale. Wird es dadurch noch spannender?

Gorges: Wir wollen die Spieler ja immer vor Herausforderungen stellen. Klar ist, dass es durch den geänderten Modus zu einer anderen Form von Drucksituationen kommen wird. Oft wird die Tagesform eine wesentliche Rolle spielen. Auch dadurch werden die Jungs gut auf ihren weiteren Weg vorbereiten.

DFB.de: Bis zu sieben Einwechslungen sind ab sofort pro Partie möglich. Werden Sie davon reichlich Gebrauch machen?

Gorges: Grundsätzlich finde ich diese Maßnahme total gut. Sie ermöglicht es uns, vielen Spielern Wettkampfpraxis zu geben und auch noch stärker auf Spielverläufe reagieren zu können. Das heißt jetzt aber nicht, dass wir unser Wechselkontingent immer zwingend ausschöpfen werden. Das lässt sich nicht planen, sondern wird sich kurzfristig ergeben.

DFB.de: Nach der Beförderung von Lars Ricken zum Geschäftsführer Sport arbeitet jetzt Thomas Broich als Sportlicher Leiter für die Nachwuchsabteilung beim BVB. Gab es bereits einen ersten Austausch, worauf er besonderen Wert legt?

Gorges: Ja, klar. Der Austausch ist sehr intensiv und betrifft sämtliche Jahrgänge im Nachwuchsleistungszentrum. Wir wollen eine einheitliche Spielphilosophie und Denkweise umsetzen. Die ersten Eindrücke sind ausgesprochen positiv. Dass mit Lars Ricken unser langjähriger Nachwuchsdirektor jetzt als Geschäftsführer Sport fungiert, kann außerdem für unsere Abteilung und für unsere jungen Spieler ebenfalls nur von Vorteil sein.

DFB.de: Sie selbst stammen aus dem hohen Norden. Was gefällt Ihnen am Ruhrgebiet?

Gorges: Auch wenn es viele Leute von außerhalb oft nicht glauben: Es ist sehr grün hier. Auch kulturell haben die Stadt und die Region sehr viel zu bieten, nicht nur im Fußball. Als Norddeutscher bin ich vom Naturell her wirklich ein wenig kühler, komme aber mit der Mentalität der Leute sehr gut zurecht.

DFB.de: Sie sind schon seit 2010 als Trainer im Nachwuchsbereich tätig, seit 2017 beim BVB. Sehen Sie dort auch dauerhaft Ihre Zukunft?

Gorges: Klares Ja. Ich bin sehr zufrieden, kann mir im Augenblick kaum etwas Besseres vorstellen. Ich habe beim BVB bei der U 14 angefangen, bin dann innerhalb der Nachwuchsteams immer weiter aufgerückt. Ich merke, dass ich mit den Herausforderungen wachse und will auch als Trainer weiter lernen und besser werden. Das kann ich in diesem Bereich am besten.

[mspw]

Als Titelverteidiger startet die U 17 von Borussia Dortmund in die Saison 2024/2025 der neuen DFB-Nachwuchsliga. Betreut wird das Team von Karsten Gorges (39), der sich beim BVB in den beiden B-Junioren-Jahrgängen (U 16 und U 17) mit Meistertrainer Marco Lehmann jeweils abwechselt. Im DFB.de-Interview spricht der gebürtige Flensburger Gorges mit Mitarbeiter Ralf Debat über neue Herausforderungen.

DFB.de: Die U 17 von Borussia Dortmund startet als aktueller Deutscher B-Junioren-Meister in die Premierensaison der neuen DFB-Nachwuchsliga. Wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen und bei Ihren Spielern, Herr Gorges?

Karsten Gorges: Wir alle freuen uns, dass der Wettkampfbetrieb wieder beginnt. Das hat aber weniger damit zu tun, dass wir als Titelverteidiger ins Rennen gehen. Wir haben jetzt schließlich eine fast komplett neue Mannschaft, die beiden Jahrgänge lassen sich deshalb auch nicht 1:1 miteinander vergleichen.

DFB.de: Wie gut ist das Team auf den Auftakt gegen Hannover 96 vorbereitet?

Gorges: Die beiden Testspiele gegen den 1. FC Köln und die U 19 unseres Nachbarn Hombrucher SV waren ein gelungener Abschluss unserer Vorbereitung. Dadurch konnten wir allen Jungs noch einmal Spielzeit geben. Wir haben schon recht früh wieder mit dem Training begonnen. Dass wir zu Beginn der Sommerferien noch einmal ein Break eingelegt haben, damit die Spieler mit ihren Familien Urlaub machen konnten, hat sich durchaus positiv bemerkbar gemacht.

DFB.de: Was wollen Sie von Ihrer Mannschaft zum Saisonauftakt sehen?

Gorges: Es geht vor allem darum, unsere Trainingsinhalte und Schwerpunkte im Spiel schon möglichst gut umzusetzen. Dazu gehörten während der Vorbereitung unter anderem Spielaufbau, Boxbesetzung und -verteidigung. Da wollen wir weitere Fortschritte machen. Für unsere Jungjahrgänge wird es vor allem eine Umstellung sein, sich an die Spielzeit von jetzt zweimal 45 Minuten zu gewöhnen. Das wird schon eine Herausforderung.

DFB.de: In den zurückliegenden neun Jahren stand der BVB sechsmal im Finale um die Deutsche Meisterschaft und holte viermal den Titel. Wie erklären Sie sich diese Konstanz mit immer wieder neuen Mannschaften?

Gorges: Dieser Erfolg entsteht vor allem durch den großen Einsatz sämtlicher Mitarbeiter, ein ausgezeichnetes Scouting und nicht zuletzt auch durch gute Trainer. Wir alle wollen dem hohen Anspruch des Klubs tagtäglich gerecht werden. Der wichtigste Anspruch ist dabei, mit unseren Teams guten Fußball zu spielen, die Jungs auszubilden und weiterzuentwickeln. Wenn dann auch noch Erfolge hinzukommen, ist es umso besser.

DFB.de: Wird Borussia Dortmund auch in dieser Saison zu den Titelanwärtern gehören?

Gorges: Es ist noch zu früh, dazu irgendwelche Prognosen abzugeben. Unser Fokus liegt in der Tat darauf, uns von Woche zu Woche verbessern. Alles andere wird sich ergeben. Selbstverständlich sind wir maximal ambitioniert. Es bringt aber nichts, jetzt schon darüber zu reden, was vielleicht zum Ende der Saison passiert.

DFB.de: Sie wechseln sich schon seit einigen Jahren mit dem aktuellen Meistertrainer Marco Lehmann im U 16- und U 17-Bereich jeweils ab, betreuen einen Jahrgang immer über zwei Spielzeiten. Welche Vorteile bietet das?

Gorges: Da ich einen Großteil der Spieler schon in der abgelaufenen Saison in der U 16 trainiert hatte, kenne ich sie schon sehr gut. Die Jungs kennen auch den Trainer besser. Es ist insgesamt auch so, dass wir eine hohe Konstanz in unseren Mannschaften und die Kader in der Regel schon sehr früh zusammen haben. Da nur wenige externe Zugänge hinzukommen, sind die Teams schon gut eingespielt und an die Abläufe gewöhnt.

DFB.de: Was unterscheidet die aktuelle Mannschaft vom Team, das die Meisterschaft gewann?

Gorges: Da nach aktuellem Stand nur drei Spieler aus dem Meisterkader noch dabei, ist das schwierig zu beurteilen. Ich denke, auch das neue Team ist sehr spielstark und verfügt über einige sehr spielintelligente Typen. Von daher sind die Unterschiede gar nicht so groß.

DFB.de: Wie finden Sie grundsätzlich den neuen Modus in der DFB-Nachwuchsliga?

Gorges: Ich freue mich auf jeden Fall auf den neuen Wettbewerb und bin selbst gespannt, wie es sich entwickelt. Man sollte jetzt aus meiner Sicht auf jeden Fall kein vorschnelles Urteil erlauben, sondern sich erst einmal auf den neuen Modus einlassen. In einem Jahr können wir darüber diskutieren, was sich vielleicht noch verbessern lässt.

DFB.de: Es geht zunächst mit einer regionalen Vorrunde mit acht Mannschaften los. Dabei treffen Sie auch gegen einige Gegner aus dem Norden. Sorgt das für einen neuen Reiz oder werden Sie Derbys wie gegen den FC Schalke 04 oder den VfL Bochum sehr vermissen?

Gorges: Die Spieler finden es zunächst einmal cool, gegen Mannschaften anzutreten, gegen die sie noch nicht so oft oder sogar noch nie gespielt haben. Dazu haben wir es ja auch selbst in der Hand, in der zweiten Gruppenphase oder in den K.o.-Spielen noch einige Derbys zu bestreiten. Dazu werden wir aber auch noch weitere Duell mit starken Gegnern aus dem Westen vereinbaren, um den Jungs zusätzliche Topspiele anzubieten.

DFB.de: Die K.o.-Runde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft beginnt dann nicht erst mit dem Halb-, sondern schon mit dem Achtelfinale. Wird es dadurch noch spannender?

Gorges: Wir wollen die Spieler ja immer vor Herausforderungen stellen. Klar ist, dass es durch den geänderten Modus zu einer anderen Form von Drucksituationen kommen wird. Oft wird die Tagesform eine wesentliche Rolle spielen. Auch dadurch werden die Jungs gut auf ihren weiteren Weg vorbereiten.

DFB.de: Bis zu sieben Einwechslungen sind ab sofort pro Partie möglich. Werden Sie davon reichlich Gebrauch machen?

Gorges: Grundsätzlich finde ich diese Maßnahme total gut. Sie ermöglicht es uns, vielen Spielern Wettkampfpraxis zu geben und auch noch stärker auf Spielverläufe reagieren zu können. Das heißt jetzt aber nicht, dass wir unser Wechselkontingent immer zwingend ausschöpfen werden. Das lässt sich nicht planen, sondern wird sich kurzfristig ergeben.

DFB.de: Nach der Beförderung von Lars Ricken zum Geschäftsführer Sport arbeitet jetzt Thomas Broich als Sportlicher Leiter für die Nachwuchsabteilung beim BVB. Gab es bereits einen ersten Austausch, worauf er besonderen Wert legt?

Gorges: Ja, klar. Der Austausch ist sehr intensiv und betrifft sämtliche Jahrgänge im Nachwuchsleistungszentrum. Wir wollen eine einheitliche Spielphilosophie und Denkweise umsetzen. Die ersten Eindrücke sind ausgesprochen positiv. Dass mit Lars Ricken unser langjähriger Nachwuchsdirektor jetzt als Geschäftsführer Sport fungiert, kann außerdem für unsere Abteilung und für unsere jungen Spieler ebenfalls nur von Vorteil sein.

DFB.de: Sie selbst stammen aus dem hohen Norden. Was gefällt Ihnen am Ruhrgebiet?

Gorges: Auch wenn es viele Leute von außerhalb oft nicht glauben: Es ist sehr grün hier. Auch kulturell haben die Stadt und die Region sehr viel zu bieten, nicht nur im Fußball. Als Norddeutscher bin ich vom Naturell her wirklich ein wenig kühler, komme aber mit der Mentalität der Leute sehr gut zurecht.

DFB.de: Sie sind schon seit 2010 als Trainer im Nachwuchsbereich tätig, seit 2017 beim BVB. Sehen Sie dort auch dauerhaft Ihre Zukunft?

Gorges: Klares Ja. Ich bin sehr zufrieden, kann mir im Augenblick kaum etwas Besseres vorstellen. Ich habe beim BVB bei der U 14 angefangen, bin dann innerhalb der Nachwuchsteams immer weiter aufgerückt. Ich merke, dass ich mit den Herausforderungen wachse und will auch als Trainer weiter lernen und besser werden. Das kann ich in diesem Bereich am besten.

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