Google Pixel Frauen-Bundesliga

6:2 gegen Leipzig: Bayern dreht Rückstand und erobert Spitze

13.09.2024
Bühl: "Ein wenig glücklich, aber es zeigt auch unsere Mentalität" Foto: Imago

Die bislang torreichste Partie in dieser Saison fand zum Auftakt des 2. Spieltages in der Google Pixel Frauen-Bundesliga statt. Titelverteidiger FC Bayern München bezwang RB Leipzig nach einer turbulenten Begegnung 6:2 (2:1), kommt damit auf optimale sechs Punkte und blieb saisonübergreifend auch im 41. Ligaspiel in Serie ohne Niederlage.

Vor 2500 Zuschauer*innen am FC Bayern Campus brachte Vanessa Fudalla (3.) zunächst die Gäste in Führung. Schon vor der Pause wendeten jedoch Linda Dallmann (44.) und Georgia Stanway (45.+4) das Blatt. In der zweiten Halbzeit schraubten die beiden Doppeltorschützinnen Klara Bühl (55./68.) und Lea Schüller (73./89.), die erst kurz vor ihrem ersten Treffer eingewechselt worden war, das Ergebnis weiter in die Höhe.

Auf der Gegenseite steuerte Vanessa Fudalla (76., Foulelfmeter) auch das zweite Leipziger Tor bei. Wermutstropfen für den FC Bayern: Innenverteidigerin Linda Sembrant sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (74.) und muss somit am nächsten Spieltag gegen die TSG Hoffenheim am Montag, 23. September (ab 18 Uhr, live bei Sport1, MagentaSport und DAZN), zuschauen.

Klara Bühl: "Das zeigt auch unsere Mentalität"

"Leipzig hat es in der ersten Halbzeit gut gemacht und uns vor einige Probleme gestellt", sagte Offensivspielerin Klara Bühl, die insgesamt an vier Toren beteiligt war, im Interview mit MagentaSport. "Dass wir dennoch mit einem 2:1-Vorsprung in die Pause gegangen sind, war sicherlich ein wenig glücklich, aber es zeigt auch unsere Mentalität. In der zweiten Hälfte haben wir unsere Chancen dann gnadenlos genutzt."

Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil erklärte: "Wir haben uns sehr gefreut, nach langer Zeit mal wieder ein Heimspiel bestreiten zu dürfen. Erst nach der Pause hatten wir mehr Kontrolle über das Spiel und haben vor allem auch weniger Fehler gemacht. Aus der ersten Halbzeit müssen und werden wir lernen."

Leipzigs Torschützin Vanessa Fudalla meinte: "Wir haben sehr gut begonnen. Umso bitterer war es, dass wir vor der Pause noch zwei Gegentreffer kassieren. Im zweiten Durchgang hat der FC Bayern gefühlt jede Chance verwertet. Am Ende ist das Ergebnis sicherlich zu hoch ausgefallen. Trotz der deutlichen Niederlage haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt als beim Pokalspiel in Berlin und uns im Vergleich zu den zurückliegenden Partien gesteigert."

Julia Landenberger darf gegen Ex-Klub starten

Im Vergleich zum 6:0-Auswärtserfolg im DFB-Pokal beim Zweitligisten SC Sand nahm Bayern-Trainer Alexander Straus drei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Die deutschen Nationalspielerinnen Giulia Gwinn und Klara Bühl rückten ebenso neu in die Startelf wie die Österreicherin Sarah Zadrazil. Dafür nahmen Carolin Simon, Sydney Lohmann und Samantha Kerr zunächst auf der Bank Platz.

RB-Trainer Jonas Stephan reagierte mit zwei Wechseln auf das bittere Pokal-Aus beim Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Union Berlin (0:1). Die vom FC Bayern gerade erst fest verpflichtete Innenverteidigerin Julia Landenberger und Offensivspielerin Giovanna Hoffmann begannen für Michela Croatto und Julia Pollak.

Vanessa Fudalla trifft an alter Wirkungsstätte

Die Gäste aus Sachsen legten einen Blitzstart hin und gingen schon früh in Führung. Nach einem geschickten Querpass von Giovanna Hoffmann zog die beim FC Bayern ausgebildete Vanessa Fudalla aus 18 Metern ab und überraschte die Münchner Torhüterin Maria-Luisa Grohs, die zwar noch eine Hand an den Ball bekam, den 0:1-Rückstand (3.) aber nicht mehr verhindern konnte.

Die Gastgeberinnen drängten bei Dauerregen zwar sofort auf den Ausgleich, taten sich gegen die konzentriert verteidigenden und auch gut von hinten herausspielenden Leipzigerinnen aber schwer, zu hochkarätigen Tormöglichkeiten zu kommen. Erst nach einer guten halben Stunde hatte Pernilla Harder nach einer Ablage von Linda Dallmann die bis dahin beste Chance, verfehlte den Kasten aber mit einem Flachschuss knapp. Nur wenig später war RB-Torhüterin Elvira Herzog zur Stelle, als Jovana Damnjanovic eine Freistoßflanke von Giulia Gwinn per Kopf in Richtung langes Eck verlängerte.

Zum 1:1 (44.) führte dann eine herausragende Einzelleistung von Linda Dallmann, die von der rechten Seite in den Strafraum eindrang, Marlene Müller umkurvte und dann mit links sehenswert ins lange Eck vollendete. Die Gäste zeigten sich vom Gegentreffer allerdings nicht geschockt und erarbeiteten sich nur wenig später durch Vanessa Fudalla, die knapp vorbeizielte, und Giovanna Hoffmann, die an Maria-Luisa Grohs scheiterte, zwei gute Chancen zur erneuten Führung. Diese erzielten dann aber die Münchnerinnen in der vierten Minute der Nachspielzeit. Im Anschluss an einen Eckball von Klara Bühl stocherte die englische Nationalspielerin Georgia Stanway den Ball zum 2:1 (45.+4) über die Linie.

Lea Schüller mit Doppelpack als "Jokerin"

In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zog der Deutsche Meister die Partie endgültig auf seine Seite. Kurz nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Leipzigs Abwehrspielerin Julia Magerl nutzte der FC Bayern eiskalt aus, dass die Hintermannschaft noch nicht wieder richtig sortiert war. Nach einem Doppelpass mit Linda Dallmann, die glänzend auflegte, markierte Klara Bühl ihren ersten Saisontreffer zum 3:1 (55.). Gegen ihren wuchtigen Abschluss war Elvira Herzog machtlos.

Danach wurde die Dominanz des FC Bayern immer deutlicher. Dem 4:1 (68.), das erneut Klara Bühl erzielte, ging ein starkes Zuspiel von Jovana Damnjanovic auf Tuva Hansen und ein mustergültiger Querpass der Rechtsverteidigerin voraus. Die unmittelbar nach dem vierten Treffer eingewechselte Lea Schüller (73.) baute den Vorsprung weiter aus, nachdem Klara Bühl diesmal erneut als Vorbereiterin geglänzt hatte.

RB Leipzig steckte jedoch nicht auf und meldete sich noch einmal zurück. Marleen Schimmer wurde im Strafraum von Linda Sembrant im Strafraum zu Fall gebracht, was nicht nur einen Foulelfmeter, sondern auch die Gelb-Rote Karte für die Schwedin wegen wiederholten Foulspiels zur Folge hatte (74.). Den Strafstoß verwandelte erneut Vanessa Fudalla zum 5:2 (76.) und war damit schon zum dritten Mal in dieser noch jungen Saison erfolgreich. Das letzte Wort hatte dann aber wieder Lea Schüller, die nach Vorarbeit von Sydney Lohmann zum 6:2-Endstand (89.) traf.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw