Frauen-Nationalmannschaft

Berger: "Es werden keine leichten Spiele gegen Schottland"

01.04.2025
Ann-Katrin Berger: "Das Vertrauen des Bundestrainers macht mich sehr stolz" Foto: Yuliia Perekopaiko/DFB

Mit zwei Spielen gegen Schottland geht es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in der UEFA Nations League weiter. Stammtorhüterin Ann-Katrin Berger und Klara Bühl sprechen drei Tage vor der ersten Partie am Freitag (ab 20.35 Uhr, live im ZDF) in Dundee unter anderem über die nahende EURO und den Konkurrenzkampf im Team.

Ann-Katrin Berger über...

... ihre Status als Nummer eins: Natürlich ist es eine Ehre, die Nummer eins zu tragen. Dies war nie selbstverständlich für mich. Ich habe bei den Olympischen Spielen das abrufen können, was ich kann. Möglicherweise kann ich es noch besser. Aber der Konkurrenzkampf war immer da. Das Vertrauen des Bundestrainers macht mich sehr stolz. Ich hoffe, dass ich meiner Mannschaft wie bisher weiterhelfen kann.

... den kommenden Gegner Schottland: Die Schottinnen spielen sehr zweikampfbetont. Sie haben ein paar individuell richtig gute Spielerinnen. Man darf sie keinesfalls unterschätzen, auch weil sie mit so viel Stolz und Leidenschaft Fußball spielen. Von uns wird viel abverlangt werden. Wir müssen die Zweikämpfe mehr gewinnen wollen als die Schottinnen. Zudem muss der Wille da sein, Tore zu verhindern. Es werden keine leichten Spiele, aber ich freue mich drauf.

... die Vorfreude auf die EURO: Ich freue mich in diesem Jahr besonders auf die EM, weil ich das Gefühl habe, eine gewisse Frische mitzubringen. Die Saison in den USA hat gerade erst begonnen. Das hilft mir unwahrscheinlich und wird auch der Mannschaft in der Schweiz helfen. In Europa ist man bei Turnieren oftmals müde nach einer langen Saison. Ich werde dann mittendrin sein.

... das Karriereende von Almuth Schult: Almuth ist Almuth. Sie hat mit ihrem Namen, ihren Leistungen und mit ihrer Euphorie den Frauenfußball weit gebracht. Wenn wir ein Stück von Almuth beibehalten, dann wäre es gut für die Zukunft des Frauenfußballs. Ihre Titel sprechen für sich. Ich freue mich riesig für sie, dass sie eine solche Karriere gemacht hat. Es war mir eine Ehre und es hat richtig Bock gemacht, neben ihr auf dem Trainingsplatz zu stehen. 

Klara Bühl über...

... den Status quo der Mannschaft: Ich glaube, dass wir uns gerade in der Mitte befinden - von Christian Wücks Amtsantritt als Bundestrainer bis zur EM, aber auch in Bezug darauf, wie wir spielen. Man hat gesehen, was wir leisten können, aber wir haben es auch manchmal schwer auf den Platz bekommen. Wir haben die Qualität dazu, ein gutes Turnier zu spielen. Jede Spielerin steht in der Verantwortung, ihre Leistung auf den Platz zu bekommen. Wir haben schon bewiesen, dass wir ein starkes Team formen können. Wir haben viel Potenzial, dass etwas Neues entstehen kann. Wir glauben daran, und jetzt geht es darum, an Details zu arbeiten und den Feinschliff hinzubekommen.

... den Konkurrenzkampf im Team: Konkurrenzkampf hat viele positive Seiten. Man kann sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen. Vor Turnieren kann immer viel passieren. Man sieht dort auch immer mehr den Einfluss von Einwechselspielerinnen. Uns muss bewusst sein, dass wir mit 23 guten Spielerinnen hinfahren und uns dazu pushen, dass jede ihre Rolle kennt und diese dann einnimmt.

... ihre Aussichten auf die EURO: Wir kommen aus einer langen Saison bzw. sind noch mittendrin. Der Fokus liegt noch darauf. Aber man ist es ein Stück weit gewohnt, in der Nationalmannschaft den Hebel umzulegen. Wir wissen, dass wir schon mitten in der EM-Vorbereitung stecken. Das Wichtigste wird es nach der Saison in der Meisterschaft sein, den Kopf für ein paar Tage fern vom Fußball zu lassen, um danach wieder die volle Motivation und 100 Prozent im Körper zu haben.

... den deutschen Frauenfußball im internationalen Vergleich: Ich bin kein Fan davon, den Klubfußball mit dem der Nationalmannschaft zu vergleichen. Die Spiele zeigen immer wieder, dass andere Nationen nicht schlafen. Deswegen geben wir jeden Tag im Training alles - in der Nationalmannschaft und im Klub. Die Tagesform spielt auch eine entscheidende Rolle. Wir müssen als Team und Einzelspielerin stets da sein. Dann können wir mit anderen Nationen mithalten und sie schlagen.

Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft, Nations League

Autor: dfb