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Unity EURO Cup 2024: Mehr als nur ein Turnier
Zwei Niederlagen, ein Unentschieden und ein Sieg - so lautet die Bilanz des deutschen Teams beim diesjährigen Unity EURO Cup, der am Donnerstag am Hauptsitz der UEFA im schweizerischen Nyon ausgetragen wurde. Organisiert von der UEFA in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), traten bei dem Turnier 16 Teams aus ganz Europa in 33 Spielen an.
Nachdem der Unity EURO Cup im vergangenen Jahr auf dem DFB-Campus in Frankfurt stattgefunden hatte, kehrte der Unity EURO Cup dieses Jahr wieder in die Schweiz zurück. Die Teams vertraten die nationalen Fußballverbände, außerdem repräsentierte eine Mannschaft ukrainischer Flüchtlinge aus ganz Europa ihr Heimatland. Der deutsche Vertreter FC Motor Neubrandenburg Süd wurde bereits am Dienstag auf dem DFB-Campus in Frankfurt von DFB-Präsident Bernd Neuendorf feierlich verabschiedet.
Lettland gewinnt Unity Cup
2022 konnte Deutschland den Unity EURO Cup für sich entscheiden. Mit diesem Erfolg im Hinterkopf trafen die Spieler*innen am Donnerstagmorgen bei bestem Fußballwetter als ersten Gegner auf die Schweiz. Nach einem Duell auf Augenhöhe mussten sich die Neubrandenburger ihrem Gegner nach einem Elfmeter kurz vor Schluss geschlagen geben. Auch das zweite Spiel gegen Nordirland verlief unglücklich für das deutsche Team, das erneut ohne Sieg vom Platz gehen musste. Beim darauffolgenden Duell mit Frankreich bewies die Mannschaft dann ihre Kämpfermentalität. Trotz eines frühen Rückstands gelang es, mit großer Willensstärke den Ausgleich zum 1:1 zu erzielen und so den ersten Punkt im Turnier zu holen.
Im letzten Spiel des Turniers gegen die Niederlande zeigte der FC Motor Neubrandenburg Süd schließlich seine Klasse. Bereits in den ersten Minuten gelang die Führung, und das Team baute diese trotz zweier Gegentore weiter aus. Kurz vor dem Schlusspfiff setzte Ladan Musse Hersei mit ihrem vierten Treffer den Schlusspunkt und sicherte ein 4:2.
Auch wenn die Spieler*innen des deutschen Teams ohne den Pokal den Heimweg antraten, war das Turnier ein unvergessliches Erlebnis. Für viele der Geflüchteten, die an dem Turnier teilnahmen, war es mehr als nur ein Fußballspiel - es war eine Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen und Teil einer großen Fußballgemeinschaft zu sein. Letztlich durfte sich Lettland über den ersten Platz bei der diesjährigen Ausgabe des Unity EURO Cups freuen.
Šašić: "Im Fußball ist man nie allein"
"Auch wenn wir heute nicht so gespielt haben, wie wir wollten, war ich von der Atmosphäre innerhalb des Teams sehr beeindruckt", sagte DFB-Vizepräsidentin Célia Šašić bei der Podiumsdiskussion zum Thema "Inklusion von Flüchtlingen durch Sport". Bei der Siegerehrung, bei der alle Spieler*innen des FC Motor Neubrandenburg Süd bis zuletzt im strömenden Regen für die Sieger applaudiert und gejubelt haben, sei erneut deutlich geworden: "Fußball verbindet."
Célia Šašić nahm unter anderem mit UEFA-Vizepräsidentin Laura McAllister und Filippo Grandi, dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, an der Diskussion teil. "Fußball war für mich immer wie ein Zuhause", sagte die DFB-Vizepräsidentin. "Ein Ort, an dem man dazugehört und gemeinsam Großes erreichen kann. Teil einer Gruppe zu sein und aktiv zum Sieg beizutragen, schenkt nicht nur Sicherheit, sondern schafft auch Verbundenheit. Im Fußball ist man nie allein, denn dieser Sport vereint Menschen über alle Grenzen hinweg. Deshalb ist es so wichtig, Vereine auf allen Ebenen zu haben, denn Fußball hat die Kraft, Menschen zusammenzubringen. Was ich im Fußball gelernt habe, ist vor allem eines: Unabhängig von Religion, Herkunft oder sozialem Hintergrund - wenn man gemeinsam als Team arbeitet, kann man alles erreichen."
Und wenn der FC Motor Neubrandenburg Süd eines eindrucksvoll bewiesen hat, dann das: als Team zu arbeiten und gemeinsam gewinnen und verlieren zu können.
Kategorien: Integration
Autor: vt
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