Google Pixel Frauen-Bundesliga

Spitzenreiter patzt: Bremen gewinnt in Frankfurt

19.10.2024
Nach Traumtor von Sophie Weidauer: Bremen jubelt in Frankfurt Foto: Imago

Die Erfolgsserie von Spitzenreiter Eintracht Frankfurt in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ist am 7. Spieltag gerissen. Das Team von Trainer Niko Arnautis musste sich nach zuvor fünf Siegen und einem Remis dem SV Werder Bremen 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpasste dadurch die Chance, die Spitzenposition zu festigen und aus eigener Kraft als Tabellenführer in die Länderspielpause zu gehen.

Vor 3074 Zuschauer*innen im Stadion am Brentanobad sorgte Angreiferin Sophie Weidauer(75.), die vor wenigen Tagen in die neue U 23-Nationalmannschaft der Frauen berufen wurde, mit einem Traumtor aus etwa 25 Metern für den ersten Bremer Sieg in Frankfurt überhaupt in der höchsten deutschen Spielklasse. Mit zahlreichen guten Paraden avancierte außerdem Werder-Torhüterin Livia Peng zur zweiten Matchwinnerin der Gäste.

Torhüterin Peng: "Alle von Beginn an gut drauf"

"Dass wir die drei Punkte mitnehmen und mir auch noch das entscheidende Tor gelungen ist, freut mich riesig und ist ein unglaubliches Gefühl", sagte Sophie Weidauer im Interview. "Der Sieg ist der Lohn für eine sehr gute Teamleistung und die harte Arbeit der zurückliegenden Wochen."

Bremens Torhüterin Livia Peng erklärte: "Wir waren alle von Beginn an gut drauf und hatten viel Freude, hier zu spielen. Wir waren gut in den Zweikämpfen. Es war wichtig, dass wir wieder in die Spur gefunden haben. Das gibt uns allen viel Selbstvertrauen, mir persönlich natürlich auch."

Werder-Trainer Thomas Horsch betonte: "Ich bin sehr zufrieden, dass wir endlich einmal in Frankfurt gewonnen haben. Wir waren daran beteiligt, dass es ein Spiel auf hohem Niveau geworden ist. Immer wieder haben wir fußballerische Lösungen gefunden. Unsere Abwehr hat herausragend verteidigt. Der Sieg ist ein wenig glücklich, aber nicht unverdient."

Eintracht-Offensivspielerin Geraldine Reuteler meinte: "Werder hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Livia hat super gehalten und dann gelingt ihnen auch noch ein solcherTreffer. Insgesamt wäre aus meiner Sicht ein Unentschieden gerecht gewesen. Wir können es jetzt aber nicht mehr ändern und müssen uns auf die nächsten Aufgaben fokussieren."

Kapitänin Pawollek erstmals wieder im Kader

Nach dem überzeugenden 6:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg und dem erstmaligen Sprung an die Tabellenspitze sah Eintracht-Trainer Niko Arnautis keinen Grund für Veränderungen und bot dieselbe Anfangsformation auf. Damit liefen für die Hessinnen allein acht Spielerinnen von Beginn an auf, die im Aufgebot des neuen Frauen-Bundestrainers Christian Wück für die beiden bevorstehenden Länderspiele am Freitag, 25. Oktober (ab 20.30 Uhr, live in der ARD), im Londoner Wembley-Stadion gegen England sowie am Montag, 28. Oktober (ab 18.10 Uhr, live im ZDF) in Duisburg gegen Australien stehen.

Neu in den Eintracht-Kader rückte allerdings erstmals seit neun Monaten Kapitänin Tanja Pawollek. Die 25 Jahre alte Mittelfeldspielerin hatte sich im Januar zum zweiten Mal in ihrer Karriere einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen. Nach ihrem Comeback in der zweiten Mannschaft kehrte Pawollek nun in das Aufgebot zurück, kam aber noch nicht zum Einsatz. Ein Wiedersehen mit ihrem langjährigen Verein aus Bremen gab es für die beiden Frankfurter Außenverteidigerinnen Pia-Sophie Wolter und Nina Lührßen.

Bei den Gästen von der Weser entschied sich Trainer Thomas Horsch im Vergleich zum 1:1 gegen Bayer 04 Leverkusen für zwei Umstellungen in seiner Startelf. Lara Schmidt rückte für Michaela Brandenburg in die Innenverteidigung, Rieke Dieckmann ersetzte im Mittelfeld Ricarda Walkling.

Klare Torchancen für Weidauer und Anyomi

Von Beginn an hielt der SV Werder gut dagegen, verteidigte kompakt, kam aber auch immer wieder zu vielversprechenden Offensivaktionen. Nachdem Laura Freigang auf Frankfurter und Juliane Wirtz auf Bremer Seite ihre Abschlüsse jeweils zu hoch angesetzt hatten, verzeichneten die Norddeutschen die bis dahin beste Möglichkeit. Nach einem Klassepass von Tuana Mahmoud lief Sophie Weidauer allein auf das Eintracht-Tor zu, umkurvte auch schon Torfrau Stina Johannes, die jedoch schnell wieder auf den Beinen war und so Weidauers Schuss aus spitzem Winkel noch glänzend parierte.

Auf der Gegenseite schien nur wenig später auch Nicole Anyomi schon auf dem Weg zur 1:0-Führung zu sein, doch auch die Nationalstürmerin bekam die Kugel frei vor dem Bremer Kasten nicht an der sehr gut reagierenden Livia Peng vorbei. Wesentlich weniger Mühe hatte die Schweizerin im Bremer Tor bei einem Distanzschuss von Lisanne Gräwe. Etwas Glückh atte Livia Peng kurz vor der Pause, als Nicole Anyomi von der linken Seite nach innen passte, dort aber Laura Freigang und Geraldine Reuteler die Hereingabe verpassten.

Eintracht am Drücker - Aber Bremen kontert eiskalt

In der zweiten Halbzeit häuften sich nach einer Anlaufphase die Chancen der Gastgeberinnen. So traf Nicole Anyomi nach einer Kopfballvorlage von Geraldine Reuteler die Latte. Nach einem Steckpass von Elisa Senß scheiterte die Schweizerin Reuteler ebenso an ihrer hervorragend aufgelegten Landsfrau Livia Peng - anschließend auch noch Nicole Anyomi und die eingewechselte Remina Chiba.

In Führung ging dann jedoch der SV Werder, der im Anschluss an einen Eckball der Eintracht einen mustergültigen Konter startete. Ricarda Walkling eroberte gegen Nina Lührßen den Ball und bediente Tuana Mahmoud, die erneut mit einem Traumpass Sophie Weidauer bediente. Die Mittelstürmerin nahm den Ball optimal mit und zog aus rund 25 Metern ab, weil Stina Johannes noch ein Stück vor ihrem Kasten stand. Gegen Weidauers Abschluss, der genau im oberen rechten Torwinkel zum 0:1 (75.) einschlug, wäre Johannes aber wohl ohnehin chancenlos gewesen.

Nach dem ersten Gegentreffer, die die Eintracht in dieser Saison in der zweiten Halbzeit hinnehmen musste, drängte der Ligaprimus auf den Ausgleich. Klare Torchancen gab es aber nur noch wenige. Pia-Sophie Wolter schoss über das Tor, Laura Freigang wurde in letzter Sekunde entscheidend von Lara Schmidt gestört. So blieb es beim 0:1.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw