2. Frauen-Bundesliga
Nürnbergs Meret Günster: "Rückkehr in die Bundesliga ist unser Anspruch"
Seit Saisonbeginn ist Meret Günster (21) für den 1. FC Nürnberg in der 2. Frauen-Bundesliga am Ball. Die Chancen auf den direkten Wiederaufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga stehen gut. Nach acht Spieltagen belegt der "Club" Platz eins. Im DFB.de-Interview spricht die frühere U-Nationalspielerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über den Saisonstart, die Ziele mit dem FCN und ihre Rückennummer.
DFB.de: Mit fünf Siegen in Serie eroberte der 1. FC Nürnberg die Tabellenführung. Kam die Länderspielpause für den "Club" zum ungünstigen Zeitpunkt, Frau Günster?
Meret Günster: Das wird man erst nachher wissen. (lacht) Klar, wir hatten zuletzt eine gute Serie und uns vor allem von Spiel zu Spiel gesteigert. Es ist natürlich unser Ziel, beim nächsten Spiel gegen den SC Freiburg dort weiterzumachen, wo wir aufgehört haben.
DFB.de: Wie wurde die spielfreie Zeit genutzt?
Günster: Unser Trainer Thomas Oostendorp hat uns nach dem 4:2-Auswärtssieg beim SC Sand einige freie Tage spendiert. Viele Spielerinnen haben die Zeit genutzt, um ihre Familien zu besuchen. Auch ich war zu Hause in Duisburg. Allzu oft ist das ja während der Saison nicht möglich. Jetzt sind wir aber schon wieder voll im Training, bereiten uns auf Freiburg vor.
DFB.de: Mal ehrlich: Sind Sie überrascht, dass es schon so gut läuft?
Günster: Unser Saisonstart war mit vier Punkten aus den ersten drei Partien nicht optimal. Dennoch würde ich nicht sagen, dass ich mega überrascht bin. Wir hatten uns schon fest vorgenommen, von Beginn an eine gute Rolle zu spielen. Inzwischen klappt es gut.
DFB.de: Was macht das Team denn bislang so stark?
Günster: Wir verfügen in der Breite über einen sehr guten Kader, was wiederum für einen intensiven Konkurrenzkampf sorgt. Dadurch pushen wir uns alle gegenseitig.
DFB.de: War von Beginn an zu spüren, dass das Team unbedingt in die Google Pixel Frauen-Bundesliga zurückkehren will - etwa nach dem Motto "Jetzt erst recht"?
Günster: Auf jeden Fall. Es ist ganz klar unser Anspruch, einen der ersten drei Tabellenplätze zu belegen und damit wieder in die Bundesliga aufzusteigen. Je besser wir dabei abschneiden, umso schöner.
DFB.de: Der Vorsprung auf Platz vier, der in dieser Saison nicht mehr für den Aufstieg reicht, beträgt bereits sieben Punkte. Das ist schon eine gute Grundlage, oder?
Günster: Das ist eine schöne Momentaufnahme für uns. Wir hatten uns vorgenommen, uns diese Ausgangsposition zu erarbeiten. Jetzt gilt es, auch in den kommenden Partien daran anzuknüpfen.
DFB.de: Worauf wird es vor allem ankommen, um weiter konstant zu punkten und die Spitzenposition dauerhaft zu behaupten?
Günster: Wir wissen, dass dafür noch viel harte Arbeit auf uns wartet. Wir wissen aber auch, dass wir das Zeug haben, unser Ziel zu erreichen. Im Moment schauen wir nur auf uns und fokussieren uns auf unser eigenes Spiel.
DFB.de: Der FCN hat die wenigsten Gegentreffer kassiert, aber auch die meisten Tore erzielt. Worauf liegt besonders der Fokus?
Günster: Grundsätzlich wollen wir sowohl offensiv gefährlich sein und uns Chancen erarbeiten, als auch defensiv kompakt stehen und dem Gegner keine Möglichkeiten bieten. Am Ende sind beides wichtige Bausteine für den Erfolg.
DFB.de: Unter den "Top10" in der Torjägerinnenliste befinden sind gleich vier Nürnbergerinnen, unter anderem die beiden führenden Nastassja Lein und Nele Bauereisen. Wird es einen teaminternen Konkurrenzkampf um die Torjägerkanone geben?
Günster: Jede Spielerin freut sich, wenn sie Tore zum Erfolg des Teams beisteuern kann. Sollte am Ende eine von uns ganz oben stehen, hätten wir sicherlich auch nichts dagegen, sofern der mannschaftliche Erfolg ebenfalls stimmt. Nastassja und Nele können das gerne unter sich ausmachen.
DFB.de: Sie haben als Mittelfeldspielerin aber auch schon viermal getroffen und belegen damit Platz sechs. Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbeute?
Günster: Ich bin erst einmal froh, dass ich nach einem holprigen Beginn aufgrund meiner Verletzung den Weg in die Mannschaft gefunden habe. Dass ich zuletzt regelmäßig getroffen habe, freut mich natürlich.
DFB.de: Genau wie viele Ihrer neuen Mitspielerinnen, die schon in der vorherigen Saison dabei waren, haben auch Sie einen Abstieg hinter sich, allerdings mit dem MSV Duisburg. War es schwierig, dieses Negativerlebnis zu verarbeiten? Hat die neue Umgebung geholfen?
Günster: Es war schon schwierig, zumal ich auch schon in Duisburg geboren wurde und viele Jahre für den MSV gespielt habe. Der Verein liegt mir nach wie vor am Herzen. Da tut ein Absturz von der ersten in die fünfte Liga schon sehr weh. Ich bin aber froh, beim FCN schnell eine neue Herausforderung gefunden zu haben, und wurde sehr gut aufgenommen.
DFB.de: Schon im Alter von 16 Jahren waren Sie für den MSV in der Google Pixel Frauen-Bundesliga am Ball, gehören damit schon zu den erfahrensten Spielerinnen im Kader. Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Günster: Wir haben in der Tat eine sehr junge Mannschaft mit vielen talentierten Spielerinnen. Ich versuche, meinen jüngeren Teamkolleginnen mit meiner Erfahrung zu helfen und so meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beizutragen.
DFB.de: Sie tragen die Rückennummer "66". Was hat es damit auf sich?
Günster: Meine bevorzugte Rückennummer ist die "10". Die war aber ebenso schon vergeben wie die "8" oder "6". Deshalb musste ich mir etwas Neues überlegen. Ich habe die "66" als Alternative gewählt, weil meine Eltern beide 1966 geboren wurden. Bisher läuft es mit der Nummer auch ganz gut. (lacht)
DFB.de: Wie lauten Ihre persönlichen Ziele für die Saison und auch für die weitere Zukunft?
Günster: Wie schon gesagt: Mit dem Team wollen wir ganz klar den Wiederaufstieg realisieren. Persönlich möchte ich mit guten Leistungen dazu beitragen und mich möglichst kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Kategorien: 2. Frauen-Bundesliga
Autor: mspw
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