DFB-Pokal der Frauen

HSV-Torhüterin Schuldt: "Umso größer ist der Nervenkitzel"

12.02.2025
Inga Schuldt: "Ich verteidige mein Tor mit allem, was ich habe" Foto: IMAGO/foto2press

Torhüterin Inga Schuldt (27) verfolgt mit dem Hamburger SV große Ziele. Heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) geht es im Viertelfinale des DFB-Pokals der Frauen gegen den Zweitligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach. Im DFB.de-Interview spricht die gebürtige Rostockerin mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Auslandserfahrungen, Höhepunkte im Pokal und Ex-Welttorhüterin Almuth Schult.

DFB.de: Die HSV-Frauen dürfen im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach erstmals im großen Volksparkstadion antreten. Überwiegt bei Ihnen die Vorfreude oder die Anspannung, Frau Schuldt?

Inga Schuldt: Die Anspannung vor dem Spiel kann ich sehr gut in Adrenalin umwandeln, das ich dann in die Mannschaft hineintragen kann und das sich auch positiv auf meine Leistung auswirkt. Letztlich überwiegt die Vorfreude auf diesen Höhepunkt im DFB-Pokal und die Atmosphäre im großen Volksparkstadion. Wir freuen uns, dass uns diese Möglichkeit geboten wird. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht. (lacht)

DFB.de: In der Meisterschaft hatte der HSV im Oktober gegen Borussia Mönchengladbach 2:0 gewonnen. Welche Erinnerungen haben Sie noch an diese Partie?

Schuldt: Es war ein sehr enges Spiel, das durchaus auch anders hätte ausgehen können. Die Gladbacherinnen hatten gute Möglichkeiten, von denen wir zum Glück einige vereiteln konnten. Ich erwarte wieder eine Partie auf Augenhöhe. Umso größer ist der Nervenkitzel.

DFB.de: Worauf wird es im Viertelfinale des DFB-Pokals ankommen?

Schuldt: Wir müssen taktisch diszipliniert auftreten und versuchen, gar nicht so sehr auf den Gegner zu schauen, sondern unser Spiel durchzuziehen. Ich bin überzeugt und weiß, was wir können. Wenn wir konsequent und zielstrebig unsere Chancen nutzen, bin ich guter Dinge.

DFB.de: Wie groß ist der Anreiz, als Zweitligist in das Halbfinale einzuziehen?

Schuldt: Sollte es so kommen, wären wir dort auf jeden Fall der Underdog, unabhängig vom Gegner. Es würde schon Spaß machen, einen Erstligisten vor großer Kulisse zu ärgern.

DFB.de: Im Achtelfinale hatte der Hamburger SV mit Ihrem früheren Verein FC Carl Zeiss Jena bereits ein Team aus der Google Pixel Frauen-Bundesliga ausgeschaltet. Wie fühlte sich das an?

Schuldt: Dass wir bei unserem 4:2-Heimsieg so dominant aufgetreten sind, fühlte sich sehr gut an. Wir wissen aber, dass sich auch Gladbach durch Siege gegen die Bundesligisten SGS Essen und 1. FC Köln für das Viertelfinale qualifiziert hat.

DFB.de: Vor Ihrem Wechsel zum Hamburger SV spielten Sie für den Schweizer Erstligisten Young Boys Bern. Mit welchen Erfahrungen sind Sie nach Deutschland zurückgekehrt?

Schuldt: Es war immer ein Traum von mir, einmal im Ausland Fußball zu spielen. Bei den Young Boys Bern haben wir unsere Heimspiele immer im großen Stadion ausgetragen. Von daher habe ich in dieser Hinsicht bereits Erfahrungen gesammelt, kenne die Abläufe im Spielertunnel und kann mit Geräuschkulissen vor großen Kulissen umgehen. Ich hoffe, dass ich unserem jungen Team die Anspannung mit meinen Erfahrungen ein wenig nehmen kann.

DFB.de: Was motiviert Sie am meisten, um jeden Tag Bestleistungen abzurufen?

Schuldt: Ich will möglichst jedes Spiel gewinnen und keinen Gegentreffer kassieren. Ich verteidige mein Tor mit allem, was ich habe. Das bereitet mir extreme Freude.

DFB.de: Die ehemalige Welttorhüterin Almuth Schult stand noch während der abgelaufenen Saison beim HSV zwischen den Pfosten. Wie oft haben Sie die Frage bereits beantwortet, ob Sie mit Almuth verwandt sind?

Schuldt: Weil unsere Nachnamen zwar unterschiedlich geschrieben werden, aber gleich klingen, musste ich mir schon einige Sprüche anhören. Sportlich ist es für mich eine große Aufgabe, in ihre Fußstapfen zu treten.

DFB.de: Hat Ihre Vorgängerin als einstige Nationalspielerin, Olympia- und Champions-League-Siegerin Ihr Torwartspiel beeinflusst und war sie ein Vorbild für Sie?

Schuldt: Selbstverständlich habe ich Almuths Torwartspiel genau studiert. Ich habe versucht, ihre Stärken auch in mein Spiel einzubringen. Wenn man sich von einer langjährigen Nationaltorhüterin etwas abschauen und für die eigene Entwicklung lernen kann, ist das doch super.

DFB.de: In der 2. Frauen-Bundesliga musste der Hamburger SV zum Rückrundenauftakt eine 1:2-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten 1. FC Union Berlin und damit einen Rückschlag im Rennen um den Aufstieg hinnehmen. Was kann man vom HSV in dieser Spielzeit noch erwarten?

Schuldt: Keine Frage: Wir hatten uns den Spielverlauf gegen Union Berlin anders vorgestellt. Die Partie ist aufgearbeitet und abgehakt. Wir schauen nach vorne, konzentrieren uns jetzt erst einmal nur auf das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach und wollen in die nächste Runde einziehen.

DFB.de: Welche Zielsetzung verfolgen Sie insgesamt mit dem Team?

Schuldt: Ich möchte immer das Maximale herausholen und mit dem HSV möglichst in die Google Pixel Frauen-Bundesliga aufsteigen. Wir haben ein sehr gutes Team und sind auf dem Platz eine Einheit. Jede Spielerin gönnt der anderen den persönlichen Erfolg.

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Kategorien: DFB-Pokal der Frauen, 2. Frauen-Bundesliga

Autor: mspw