Google Pixel Frauen-Bundesliga

Freiburgs später Doppelschlag schockt Eintracht Frankfurt

17.03.2025
Spiel gedreht in den Schlussminuten: Freiburg bremst Frankfurt im Titelrennen aus Foto: DFB/dpa Picture-Alliance

Im Rennen um den Gewinn der Meisterschaft in der Google Pixel Frauen-Bundesliga musste der Tabellenzweite Eintracht Frankfurt einen herben Rückschlag hinnehmen. Das Team von Trainer Niko Arnautis unterlag zum Abschluss des 17. Spieltages beim SC Freiburg durch zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit 2:3 (1:1) und kassierte die dritte Saisonniederlage. Der Rückstand zu Titelverteidiger und Spitzenreiter FC Bayern München wuchs auf sechs Punkte an.

Vor 1780 Zuschauer*innen im Dreisamstadion waren die Gastgeberinnen durch einen sehenswerten Distanzschuss von Cora Zicai (35.) zunächst 1:0 in Führung gegangen. Unmittelbar vor der Pause gelang jedoch Lara Prasnikar (45.) der Ausgleich. In der zweiten Halbzeit bewies Niko Arnautis ein glückliches Händchen, denn Nicole Anyomi (63.) traf nur eine Minute nach ihrer Einwechslung zum 1:2 (63.).

Lange Zeit sah es so aus, als könnte die Eintracht den knappen Vorsprung über die Zeit bringen. Ein später Doppelschlag durch Kapitänin Lisa Karl (90.+1) und die ebenfalls eingewechselte Leela Egli (90.+3) riss die Gäste jedoch aus allen Titelträumen und machte für den Sport-Club bereits den vierten Dreier nacheinander perfekt. Das Hinspiel in Frankfurt hatten die Freiburgerinnen noch 0:6 verloren.

Trainerin Merk: "Einfach eine Energieleistung"

"Wir wussten, dass eine Spitzenmannschaft auf uns zukommt, die in dieser Saison so konstant spielt wie nie", sagte Freiburgs Trainerin Theresa Merk: "Es war klar, dass es viele Gelegenheiten und Druckphasen gegen uns geben wird. Das hat die Mannschaft gut gemacht und viele Bälle aus der Box geklärt. Wir haben vielleicht zu viele Standards zugelassen und so auch vor der Pause den Ausgleich kassiert. Am Ende war es einfach eine Energieleistung. Es war auch ein Vorsatz, über 90 Minuten alles auf dem Platz zu lassen, um dagegenhalten zu können. Dass wir das Spiel am Ende noch drehen, ist natürlich sensationell."

Eintracht-Cheftrainer Niko Arnautis betonte: "Es ist schwer, die Emotionen nach so einer Niederlage zu beschreiben. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit deutliche Feldvorteile und einige Chancen, in Führung zu gehen. Stattdessen bekommen wir wieder ein Gegentor, das das Potenzial zum Tor des Monats hat - wie schon öfter in dieser Saison. Wir verteidigen es aber auch nicht gut, rücken zu spät raus, um den Schuss zu blockieren. Dennoch sind wir gut zurückgekommen, haben verdient den Ausgleich erzielt, sind auch nach der Pause verdient in Führung gegangen. Wir hätten frühzeitig das 3:1 machen können, in der Nachspielzeit kassieren wir quasi aus dem Nichts das 2:2 und direkt danach das 2:3. Das darf uns einfach nicht passieren. Es ist extrem bitter, ohne Punkte nach Hause zu fahren."

Frankfurts Kapitänin Tanja Pawollek meinte: "Gerade ist es schwierig, das Spiel in Worte zu fassen. Wir hatten die Partie gut im Griff, auch schon in der ersten Halbzeit. Das Einzige, was wir uns bis dahin vorwerfen mussten, war die Chancenverwertung, die nicht gut war. Dann bekommen wir noch zwei Gegentore in der Nachspielzeit. Das war viel zu einfach. Wir hatten genug Chancen, um den Sack zuzumachen. Wir müssen in Zukunft definitiv noch kaltschnäuziger werden. Eine Spitzenmannschaft bringt so ein Spiel über die Bühne, da müssen wir hinkommen."

SC-Stammtorhüterin Borggräfe zurück im Kasten

Im Vergleich zum 1:0-Auswärtserfolg beim Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam entschied sich Freiburgs Cheftrainerin Theresa Merk für drei Umstellungen. So kehrte die etatmäßige Stammtorhüterin Rafaela Borggräfe, die zuletzt von Rebecca Adamczyk vertreten worden war, zwischen die Pfosten zurück. Außerdem starteten Lisa Kolb und Annabel Schasching für Annie Lee Karich und Maj Schneider.

Bei der Eintracht blieb es gegenüber dem Heimsieg gegen die SGS Essen (2:1) bei einer Veränderung in der Anfangsformation. Spielführerin Tanja Pawollek durfte wieder im zentralen Mittelfeld von Beginn an ran. Dafür nahm Carlotta Wamser zunächst auf der Bank Platz. Nationalverteidigerin Sara Doorsoun kehrte nach auskurierter Verletzung in den Kader zurück. Für einen Startelfeinsatz reichte es allerdings noch nicht.

Zicai nutzt ersten Torschuss - Prasnikar gleicht aus

Von Beginn an entwickelte sich eine sehr intensive Begegnung, in der sich die Frankfurterinnen in dr ersten Halbzeit aber ein deutliches Chancenplus erarbeiteten. Waren zwei Distanzschüsse der Nationalspielerinnen Elisa Senß und Lisanne Gräwe in der Anfangsphase noch nicht wirklich gefährlich, hatte Geraldine Reuteler in der 20. Minute die erste hochkarätige Möglichkeit zur Führung. Nach einem starken Zuspiel von Laura Freigang zwang die Schweizerin Rafaela Borggräfe zu einer Glanzparade.

Die Freiburger Torfrau war auch wenig später gegen Lara Prasnikar und erneut Geraldine Reuteler auf dem Posten, hatte dann aber auch ein wenig Glück, dass Lisa Kolb den Nachschuss von Lara Prasnikar in letzter Sekunde an den Außenpfosten lenkte.

Mit dem ersten richtigen Torschuss gingen dann jedoch die Gastgeberinnen überraschend in Führung. Nationalspielerin Cora Zicai wurde knapp 25 Meter vor dem Tor nicht angegriffen und konnte in aller Seelenruhe abschließen. Wie an der Schnur gezogen schlug der Ball zum 1:0 (35.) im langen Eck ein. Eintracht-Torhüterin Stina Johannes streckte sich vergebens.

Die Hessinnen zeigten sich vom Rückstand jedoch nicht geschockt und drängten sofort auf den Ausgleich. Kurz der Pause wurde die Eintracht dann auch belohnt. Rafaela Borggräfe bekam den Ball nach einer Ecke von Nina Lührßen nicht weit genug aus der Gefahrenzone, Lara Prasnikar stand genau richtig und traf zum verdienten 1:1 (45.) für den Tabellenzweiten.

Einwechselspielerinnen treffen auf beiden Seiten

Eintracht-Kapitänin Tanja Pawollek eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Linksschuss aus knapp 20 Metern, der nur knapp am Pfosten des Freiburger Tores vorbeirauschte. Insgesamt taten sich die Frankfurterinnen in dieser Phase aber deutlich schwerer, klare Torchancen herauszuspielen.

Darauf reagierte Eintracht-Trainer Niko Arnautis und brachte mit Nicole Anyomi (für Lisanne Gräwe) eine zusätzliche Angreiferin. Das sollte sich sehr schnell auszahlen. Laura Freigang schickte Geraldine Reuteler mit einem genauen Steilpass auf die Reise. Den uneigennützigen Querpass der Schweizer Nationalspielerin musste die mitgelaufene Jokerin Nicole Anyomi nur noch zum 1:2 (63.) über die Linie drücken.

In der Folgezeit hatten die Gäste einige Möglichkeiten, um für die Entscheidung zu sorgen. Aber auch der SC Freiburg wurde deutlich aktiver. Die beste Chance, mit dem 1:3 alles klar zu machen, vergab die eingewechselte Carlotta Wamser, die aus aussichtsreicher Position zu lange mit dem Abschluss zögerte.

Das rächte sich nur wenige Sekunden später, denn auch Theresa Merks Wechsel sollten sich noch auszahlen. So legte Nicole Ojukwu zunächst den 2:2-Ausgleich (90.+1) durch Lisa Karl auf. Die Kapitänin drehte sich im Fünfmeterraum um Pia-Sophie Wolter herum und ließ Eintracht-Torhüterin Stina Johannes ebenso keine Chance wie keine 120 Sekunden später auch Leela Egli, die eine Kombination zweier Jokerinnen mit Maj Schneider konsequent mit dem Treffer zum 3:2-Endstand (90.+3) abschloss. Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel beim SC Freiburg keine Grenzen.

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Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw