U 23-Frauen

Finalsieg nach Elfmeterschießen: U 23 bezwingt Norwegen

07.04.2025
Sieg im Elfmeterschießen: U 23 gewinnt die Länderspielrunde Foto: IMAGO

Ein historischer Erfolg für die deutsche U 23-Frauen-Nationalmannschaft: In ihrem ersten Jahr hat sich der Jahrgang den Titel in der internationalen Länderspielrunde gesichert. Im spanischen Murcia setzte sich das Team von Cheftrainerin Kathrin Peter im Finale mit 6:5 (0:0) i. E. gegen Norwegen durch.

Sportdirektorin Nia Künzer, verantwortlich für die Frauen- sowie die weiblichen U23-, U 20- und U 19-Nationalmannschaften, sagte: "Gratulation an unsere Mannschaft und das Trainer*innen-Team. Dass wir direkt bei unserer Premiere der internationalen U 23-Spielrunde den Finalsieg holen, ist ein Erfolg, der mich sehr freut. Wir haben uns von der Wiedereinführung der U 23-Nationalmannschaft und der Teilnahme an der Spielrunde mit Top-Nationen die Weiterentwicklung und Förderung unserer Spielerinnen auf internationalem Wettbewerbsniveau erhofft - das hat sich aus meiner Sicht bestätigt."

Künzer weiter: "Die Mädels haben viel Spielfreude, Einsatz und gute Leistungen gezeigt und das Projekt sehr gut angenommen. Der Schritt, in die Wiedereinführung der U 23 zu investieren, war genau der richtige. Die U 23 ist ein unglaublich spannendes Projekt, das uns kurz- und mittelfristig auch in der Frauen-Nationalmannschaft helfen wird. Es ermöglicht Spielerinnen Länderspiele und Einsatzzeiten auf hohem Niveau und sie damit auch auf die A-Nationalmannschaft vorzubereiten. Ich hoffe nun, dass die UEFA das Potenzial dieser U23-Teams ebenfalls erkennt und zeitnah einen offiziellen UEFA-Wettbewerb einrichtet. Das wäre im Sinne der Entwicklung der Talente auf Top-Niveau und dem europäischen Frauenfußball eine enorm wichtige Weichenstellung."

Peter: "Verdienter Sieger"

Cheftrainerin Peter sagte nach dem Finalsieg: "Es war heute ein sehr spannendes und intensives Spiel. Die Norwegerinnen standen sehr stabil und haben viel Wert auf die Defensive gelegt. Für die Mädels war es nicht einfach, Lücken zu finden. Wir haben mit viel Intensität und Willen das Spiel über die ganzen 90 Minuten dominiert. Dort haben wir nicht das erlösende Tor gemacht, haben uns aber durch sechs sichere Elfmeter zum verdienten Sieger gemacht. 

Die Zuschauer*innen im Estadio de Murcia sahen zu Beginn eine aktivere deutsche Mannschaft. In der 11. Minute musste DFB-Torfrau Laura Dick allerdings die erste gute Chance des Spiels entschärfen. Oda Johansen setzte sich auf der linken Außenbahn durch und bediente im Sechzehner Thea Kyvag, deren Schuss noch von Sofie Zdebel abgefälscht wurde. Dick musste sich dennoch lang machen und fischte sich das Leder aus der Luft. Im Gegenangriff verbuchte das DFB-Team die erste Gelegenheit. Loreen Bender tankte sich gegen mehrere Norwegerinnen durch und verlagerte auf Gia Corley, deren Flanke durch die Handschuhe der norwegischen Torfrau Sunniva Skoglund glitt. Shekiera Martinez lief eigentlich perfekt durch, wurde aber vom Ball überrascht und konnte ihn nicht mehr aufs Tor bringen (13.).

Danach flachte das Spieltempo ab, auch weil es zwei Verletzungsunterbrechungen gab, die mehrere Minuten dauerten. Erst in der 30. Minute kam der nächste Ball von Martinez aus 20 Metern wieder nah ans Tor, der Versuch zischte aber einige Zentimeter an rechten Pfosten vorbei. Doch nur acht Minuten später kombinierte sich die deutsche Auswahl zur bisher besten Torchance. Vanessa Fudalla spielte einen Steckpass hinter die Kette, wo Bender den Ball in die Mitte chippte. Martinez lief ein, konnte den Kopfball aber nicht aufs Tor drücken.

Zwei Großchancen zu Beginn

In dieser Phase dominierte das DFB-Team das Duell und zwang die Landslaget ständig in ihre Hälfte. Diese hielten aber mit robustem Zweikampfverhalten dagegen und verhinderten klare Tormöglichkeiten. In der letzten Aktion der ersten Halbzeit schoss Bender noch einen Freistoß aus über 25 Metern aufs Tordach.

Norwegen kam besser in die zweite Hälfte – und in der 48. Minute zu ihrer besten Gelegenheit. Josefine Birkelund wurde auf der Seite gefunden und schloss aus halbrechter Position ab. Dick war schnell unten und hielt den Schuss mit den Beinen fest. Deutschland befreite sich mit einer Doppelchance. Corley ließ drei Skandinavierinnen stehen und schloss ab. Den abgeblockten Ball legte Martinez in den Rückraum zu Zdebel, die auch nur die Verteidigerin traf (54.). In der Folge häuften sich gut vorgetragene Angriffe auf beiden Seiten. Carlotta Wamser schickte Martinez steil. Die erlief sich den Ball, umkurvte Skoglund, traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz (59.).

Nach einer gespielten Stunde wechselten die Teams neue Kräfte ein. Anschließend trugen beide Mannschaften beinahe im Minutentakt gute Angriffe vor. Die agile Martinez eroberte das Leder in der norwegischen Hälfte und spielte der eingewechselten Tuana Mahmoud per Hacke in den Lauf. Mahmoud legte sich den Ball aber zu weit vor, sodass Skoglund sich den Ball vor der Deutschen schnappte (69.).

Entscheidung vom Punkt

In der Schlussphase kontrollierte das deutsche Team das Spielgeschehen, fand aber nicht den finalen Pass oder die passende Schussposition. Die Norwegerinnen lauerten dagegen auf Kontermöglichkeiten, die aber alle verpufften, weil die deutsche Restverteidigung sie frühzeitig unterband. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit spielte sich das DFB-Team noch eine Chance heraus: Martinez sprintete die linke Seite runter und legte den Ball auf die Gegenseite, wo Larissa Mühlhaus aus wenigen Metern aber an der Keeperin scheiterte (89.).

Die Entscheidung um den Titel musste im Elfmeterschießen fallen. Doch jeweils die ersten fünf behielten die Nerven und verwandelten ihre Strafstöße. Für das deutsche Team trafen zunächst Martinez, Mühlhaus, Sophie Weidauer, Tomke Schneider und Wamser. Doch dann war es soweit: Dick hielt den sechsten Schuss der Norwegerinnen und verschaffte der eingewechselten Katharina Piljic die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Die lief an und versenkte die Kugel unten links – der Titel für Deutschland.

Kategorien: U 23-Frauen

Autor: dfb