Frauen
Wolfsburgs Jonsdottir: "Weiter an unsere Chance glauben"
Die Frauen des VfL Wolfsburg schauen mit gemischten Gefühlen auf das Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Arsenal zurück. Zwar lag die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot schnell mit 2:0 vorne, am Ende reichte es aber nur zu einem 2:2. Seit Wochen in bestechender Form ist Wolfsburgs Offensivspielerin Sveindis Jonsdottir, die einen Assist und einen Treffer zum 2:2 beisteuerte. Im DFB.de-Interview spricht die 21 Jahre alte Isländerin über die Chancen auf den Finaleinzug, ihre eigene Entwicklung und die hohen Ziele im Saisonendspurt.
DFB.de: Sveindis Jonsdottir, 2:2 nach einer 2:0-Führung gegen den FC Arsenal im Halbfinal-Hinspiel der Champions League. Wie ordnen Sie das Resultat nun ein?
Sveindis Jonsdottir: Nach dem Spiel ist das Ergebnis schon etwas frustrierend, weil wir 2:0 geführt haben. Wir dürfen dann nicht noch zwei Gegentreffer kassieren. Wir hätten noch das dritte Tor machen können oder zumindest unseren Vorsprung besser verteidigen müssen. Aber so ist jetzt die Ausgangslage vor dem Rückspiel in London: Wir müssen gewinnen.
DFB.de: Sie sind sehr stark in die Partie gestartet. Warum hat es Ihrer Meinung nach am Ende dennoch nicht für einen Sieg gereicht?
Jonsdottir: Es stimmt, dass wir sehr gut gestartet sind. Arsenal hat auf unsere Fehler gewartet und diese dann eiskalt ausgenutzt. Das ist ärgerlich, aber jetzt nicht mehr zu ändern. Wir müssen nach vorne schauen und es im Rückspiel besser machen. Ich bin sicher, dass wir es schaffen können.
DFB.de: War es das erwartete Duell auf Augenhöhe?
Jonsdottir: Ja, dennoch denke ich, dass wir die bessere Mannschaft waren. Aber es ist ein Halbfinale der Champions League. Das ist absolutes europäisches Topniveau und Arsenal ist ebenfalls sehr stark. Das Ergebnis nach dem Hinspiel lautet zwar 2:2, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es in London besser machen werden.
DFB.de: Wie sehen Sie nun die Ausgangslage für das Rückspiel am heutigen Montag?
Jonsdottir: Wir müssen und werden weiter an unsere Chance glauben. Wir haben es jetzt im Hinspiel über weite Strecken gut gemacht und freuen uns nun auf das Duell in London. Dort wird uns eine großartige Atmosphäre erwarten. Über 40.000 Tickets sind schon verkauft. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Und dann müssen wir wieder mit Power in die Partie starten und diese dann über 90 Minuten aufrechterhalten.
DFB.de: Würde mit dem Einzug ins Finale ein Traum für Sie in Erfüllung gehen?
Jonsdottir: Ja, absolut! Das ist einer der Gründe, warum ich hier in Wolfsburg bin. Wir wollen ins Finale. Ich denke, das ist ein Traum für jede von uns.
DFB.de: Sie haben es zuletzt regelmäßig in die Startelf geschafft und auch getroffen. Wie bewerten Sie Ihre eigene Entwicklung?
Jonsdottir: Ich bin immer bereit, wenn der Trainer mich aufstellt – auch wenn er mich einwechselt. Aber natürlich bin ich glücklich darüber, zuletzt in der Startelf gestanden zu haben. Ich will meinen Platz verteidigen und so oft wie möglich treffen. Das Wichtigste ist, dass ich damit der Mannschaft helfen kann.
DFB.de: Wie wird Ihre Entwicklung in Ihrer Heimat Island wahrgenommen?
Jonsdottir: Die Leute beobachten genau, wie ich mir hier Wolfsburg entwickle. Ich spüre große Unterstützung aus Island. Das hilft mir natürlich sehr.
DFB.de: Wie schätzen Sie nun die Möglichkeiten in den drei Wettbewerben vor der finalen Saisonphase ein?
Jonsdottir: Wir wollen den DFB-Pokal wieder gewinnen, das ist ganz klar. In der Bundesliga müssen wir unsere vier ausstehenden Begegnungen unbedingt gewinnen. Dort haben wir es leider nicht mehr in den eigenen Händen und müssen darauf hoffen, dass die Bayern vielleicht noch einmal stolpern. Dann müssen wir da sein. Und über die Champions League haben wir ja schon gesprochen: Wir wollen ins Finale und den Titel gewinnen.
DFB.de: Sie sind nun seit fast zwei Jahren in Wolfsburg. Wie schauen Sie auf diese Zeit zurück? Wie schwer war es für Sie als junge Frau, in einer völlig fremden Umgebung Fuß zu fassen?
Jonsdottir: Meine Zeit in Wolfsburg war großartig bisher. Die Leute hier sind toll, die Unterstützung ist super. Ich hatte mir die Eingewöhnung in Deutschland komplizierter vorgestellt, als sie wirklich war. Aber alle sind sehr freundlich und helfen mir immer, wenn dies nötig ist. Und auch fußballerisch war es genau die richtige Entscheidung, weil ich mich jeden Tag weiterentwickeln kann. Ich bin glücklich darüber, wie alles gekommen ist.
Kategorien: Frauen, Google Pixel Frauen-Bundesliga
Autor: sw
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