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Wladimir Klitschko: "Sport verbindet uns nicht nur in guten Zeiten"
Dr. Wladimir Klitschko ist die "Stimme aus Kiew". Der 46-Jährige berichtet nicht nur vom großen Unrecht des Krieges, sondern ruft die Menschen auch zur Unterstützung auf. Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit Partnern mehr als zehn Millionen Euro für Hilfsprogramme in der Ukraine bereitgestellt. Klitschko ordnet im Interview dieses Engagement ein.
Frage: Herr Dr. Klitschko, wie erleben Sie die aktuelle Situation in der Ukraine?
Dr. Wladimir Klitschko: Unsere Entschlossenheit ist ungebrochen. Seit über einem Jahr wehrt sich die Ukraine gegen einen Aggressor, der unsere Geschichte, unsere Existenz auslöschen, uns der freien Welt entreißen und seinem zurückgewandten Territorium einverleiben will. Das wird nicht gelingen. Die Menschen in der Ukraine kämpfen weiter für ihre Zukunft in Freiheit, auch im Angesicht der Bedrohung durch Raketen und Drohnen.
Frage: Was sind derzeit die größten Bedarfe der notleidenden Menschen? Was kann aus Deutschland an humanitärer Hilfe geleistet werden?
Klitschko: Wir sind sehr dankbar für die Hilfe, die wir bisher erfahren haben. Die Zerstörung der kritischen Infrastruktur verschlimmert die Lage der Menschen, die Krankenhäuser sind zerstört oder arbeiten unter extremsten Bedingungen. Insbesondere Geldspenden für Stromaggregate und medizinisches Gerät sowie die Hilfsprojekte für die notleidenden Kinder sind essenziell. #WeAreAllUkrainians organisiert in Deutschland diese Art der Hilfe.
Frage: Welche Bedeutung hat in dieser dramatischen Zeit der Sport?
Klitschko: Die Solidarität der freien Welt, von Wirtschaft, privaten Initiativen und Institutionen gibt den Ukrainerinnen und Ukrainern Kraft. Dazu gehören auch viele Sportinstitutionen. Der Sport verbindet uns nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in dieser Krise. So weiß ich beispielsweise, dass der DFB den Ukrainischen Fußballverband mit Materialien unterstützt hat.
Frage: Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit Partnern mehr als zehn Millionen Euro für Hilfsprogramme in der Ukraine bereitgestellt. Zudem werden zusammen mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration in Deutschland Fußballvereine bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine unterstützt. Wie ordnen Sie dieses Engagement ein?
Klitschko: Dass der DFB mit der DFB-Stiftung Egidius Braun sein Engagement für die Ukraine, das er schon seit 2001 zum Beispiel für das Kinderkrankenhaus in Charkiw aufrechterhält, nach Kriegsbeginn mit seinem Netzwerk an Partnern so umfassend ausgeweitet hat, ist ein starkes Zeichen der Unterstützung. Ebenso wie die Teilnahme der DFB All-Stars beim Benefizspiel in Hamburg und die Unterstützung für #WeAreAllUkrainians. Herzlichen Dank dafür an alle Beteiligten, insbesondere auch für den Doppelpass der Stiftung mit meinen Freunden Dietmar Hopp und Winfried Rothermel.
Frage: Welche Bedeutung hatte im letzten Jahr die gemeinsame Inter Exchange Academy der Klitschko Foundation und der DFB-Stiftung Egidius Braun?
Klitschko: Der Austausch zwischen deutschen und ukrainischen Jugendlichen ist seit 2019 ein wertvolles Gemeinschaftsprojekt der beiden Stiftungen. Insbesondere im vergangenen Jahr bedeutete es für die ukrainischen Jugendlichen eine Chance, dem Krieg für eine Weile zu entgehen und Kraft zu tanken bei gemeinsamen Projekten und Sport mit den jungen Leuten aus Deutschland. So wächst das Verständnis auf beiden Seiten.
Frage: Der Angriffskrieg hält auch in 2023 unverändert an. Welche Hoffnungen haben Sie für dieses Jahr?
Klitschko: Wir alle hoffen, dass dieser Krieg so schnell wie möglich zu Ende ist und wir an den Wiederaufbau der freien Ukraine gehen. Das wird kommen.
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Autor: th
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