Google Pixel Frauen-Bundesliga

Spektakuläres Remis in Wolfsburg

02.09.2024
Lynn Wilms

Der aktuelle Vizemeister VfL Wolfsburg und der SV Werder Bremen haben sich zum Abschluss des 1. Spieltages in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ein turbulentes und torreiches Nordduell geliefert. Am Ende trennten sich die beiden Teams zum Saisonauftakt 3:3 (1:2), was die Gäste von der Weser als großen Erfolg feierten.

Vor 3043 Zuschauer*innen brachte Nationalverteidigerin Sarai Lindai (11.) in ihrem ersten Ligaspiel für den VfL ihren neuen Klub zunächst 1:0 in Führung. Tuana Mahmoud (35.) und Larissa Mühlhaus (40.) sorgten jedoch noch vor der Pause für die Wende. Für beide war es jeweils das erste Bundesligator. Nach dem 2:2-Ausgleich durch Lena Lattwein (61.) brachte ein von Janina Minge und Torhüterin Merle Frohms gemeinsam produziertes Eigentor (63.) den SV Werder noch einmal nach vorne. Erneut nur wenige Minuten später stand es jedoch 3:3, nachdem VfL-Kapitänin Alexandra Popp von Werder-Torfrau Livia Peng angeschossen worden war (66.).

In der Schlussphase zogen die Wölfinnen ein Powerplay auf, zumal Bremens Abwehrspielerin Lara Schmidt wegen Ballwegschlagens noch die Gelb-Rote Karte sah (88.). Immer wieder lief der VfL an, musste aber gleichzeitig auf Konter aufpassen. Ein weiterer Treffer gelang beiden Mannschaften aber nicht mehr.

VfL-Kapitänin Alex Popp: "Sicherlich ein Dämpfer"

"Das Ergebnis ist für uns sicherlich ein Dämpfer", sagte Wolfsburgs Anführerin Alexandra Popp im Interview mit Sport1. "Wir konnten nicht an die in einigen Testspielen gezeigten Leistungen anknüpfen, waren nicht stabil genug, nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen und haben es Bremen zu einfach gemacht, Tore gegen uns zu erzielen. Daraus müssen wir lernen. Dennoch werden wir weiterhin selbstbewusst in die nächsten Spiele gehen."

Werder-Torschützin Larissa Mühlhaus erklärte: "Es war ein unglaublich emotionales Spiel für mich. Es hat viel Spaß gemacht, weil wir als gesamtes Team eine starke Leistung auf den Platz gebracht haben. Der Unterschied zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga ist sehr groß. Ich würde aber sagen, dass ich mich dem Niveau schon gut angepasst habe."

Bremens Trainer Thomas Horsch meinte: "Es war ein wahnsinnig geiles Spiel und ein großer Fight. Wir mussten uns mächtig strecken. Unter dem Strich bin ich mit dem Unentschieden sehr zufrieden. Die Partie hätte in beide Richtungen kippen können."

Acht Bronzemedaillen-Gewinnerinnen geehrt

Vor dem Anpfiff wurden zunächst die acht deutschen Nationalspielerinnen des VfL geehrt, die mit den DFB-Frauen bei Olympia in Paris die Bronzemedaille gewonnen hatten. Sechs von ihnen, darunter auch die beiden Zugänge Sarai Linder (zuvor TSG Hoffenheim) und Janina Minge (SC Freiburg), gehörten dann auch zur Startelf von Trainer Tommy Stroot. Nur Jule Brand und Marina Hegering blieben zunächst auf der Bank. Als dritte Neuverpflichtung lief auch Lineth Beerensteyn (von Juventus Turin) von Beginn an auf.

Beim SV Werder standen ebenfalls drei neue Spielerinnen in der Startelf. Während Innenverteidigerin Lara Schmidt (1. FC Nürnberg) und Außenverteidigerin Caroline Siems (Bayer 04 Leverkusen) bereits zuvor in der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse am Ball waren, gab Angreiferin Larissa Mühlhaus (vom Hamburger SV) ihr Bundesligadebüt, das sie später auch gleich mit einem Treffer krönen sollte.

Torpremieren für Mahmoud und Mühlhaus

Zunächst waren allerdings die Gastgeberinnen am Zug. Ihren ersten Treffer im Wolfsburger Trikot bereitete Sarai Linder dabei durch einen starken körperlichen Einsatz bei einem Konter selbst vor. Nach ihrem Zuspiel umkurvte Lineth Beerensteyn Bremens Torhüterin Livia Peng, schoss dann aber auf der Torlinie Werder-Spielführerin Michelle Ulbrich an. Den Abpraller verwertete Sarai Linder mit einer entschlossenen Grätsche zum 1:0 (11.).

Viel Sicherheit brachte das Führungstor aber nicht in die Wolfsburger Reihen. Immer wieder sorgten die Gäste von der Weser mit langen Bällen hinter die Abwehrkette für Gefahr. So fielen dann auch beide Bremer Tore vor der Pause. Zunächst setzte sich Tuana Mahmoud im Zweikampf mit Kathrin Hendrich durch und ließ dann mit ihrem Abschluss zum 1:1 (35.) VfL-Torhüterin Merle Frohms ebenso keine Abwehrmöglichkeit wie nur wenig später auch Larissa Mühlhaus, die ihre Gegenspielerin Maria-Joelle Wedemeyer geschickt abschüttelte und kompromisslos zum 1:2 (40.) traf.

Für die Torschützenkönigin der 2. Frauen-Bundesliga (20 Treffer für den Hamburger SV) war es in ihrem ersten Spiel in der Google Pixel Frauen-Bundesliga auch gleich das erste Tor. Auch Tuana Mahmoud war erstmals in der höchsten deutschen Spielklasse erfolgreich, allerdings erst bei ihrem 70. Einsatz.

Wilder Schlagabtausch: Drei Tore in fünf Minuten

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war der SV Werder nah dran, den Vorsprung auszubauen. Nationaltorhüterin Merle Frohms musste gegen Lara Schmidt und Caroline Siems schon ihr ganzes Können aufbieten, um das 1:3 zu verhindern. Stattdessen nutzten die Wolfsburgerinnen ihre erste hochkarätige Chance der zweiten Halbzeit zum 2:2 (61.). Lena Lattwein stieg nach einem Eckball am höchsten und köpfte die Kugel präzise ins Eck.

Danach entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch mit kuriosen Szenen auf beiden Seiten. Keine 120 Sekunden nach dem Ausgleich missglückte Janina Minge im Spielaufbau ein Rückpass zu Merle Frohms, die zwar noch mit letztem Einsatz an den Ball kam, ihn aber nur noch zum 2:3 (63.) ins eigene Netz befördern konnte.

Auf der Gegenseite versuchte Livia Peng, den Ball unter Bedrängnis aus dem Strafraum zu schießen, traf dabei jedoch die heranstürmende Alexandra Popp, von der das Spielgerät in Richtung Kasten flog. Peng versuchte noch, vor der Linie zu klären, Schiedsrichterin Nadine Westerhoff (Bochum) entschied jedoch auf Tor - 3:3 (66.).

Um den erhofften Heimsieg zum Ligastart doch noch einzufahren, erhöhte der VfL Wolfsburg in der Schlussphase immer mehr den Druck. Vor allem die eingewechselte Jule Brand sorgte für viel Schwung. Ein weiteres Tor wollte jedoch trotz zahlreicher Standardsituationen nicht mehr gelingen. Nach der Gelb-Roten Karte für Lara Schmidt (88.), die den Ball weggeschossen hatte, überstand Werder die letzten Minuten auch in Unterzahl.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: DFB