U 20-Frauen

Peter: "Ich habe den Teamgeist gespürt"

23.07.2024
Peter: "Alle Mädels sind zu 100 Prozent fokussiert"

Der Countdown läuft – in etwa fünf Wochen startet die U 20-Frauen-Nationalmannschaft gegen Venezuela bei der Weltmeisterschaft in Kolumbien. Um sich auf das größte Turnier im weiblichen U-Bereich vorzubereiten, traf sich die Mannschaft von DFB-Trainerin Kathrin Peter in Heilbronn zum Lehrgang. Im Interview mit DFB.de spricht Peter unter anderem über die steigende Vorfreude auf die WM, die Erkenntnisse des Vorbereitungslehrgangs und berichtet von der Vorreise nach Kolumbien.

DFB.de: Kathrin Peter, in genau 32 Tagen geht es los Richtung Kolumbien. Steigt die Vorfreude auf die WM jeden Tag etwas mehr?

Kathrin Peter: Ja, auf jeden Fall! Und das geht jetzt alles sehr schnell. Nachdem die Männer die Euphorie in diesem Jahr mit den tollen Leistungen bei der EM gestartet haben, sind nun die Frauen bei Olympia im Fokus. Und dann sind wir die letzte Nationalmannschaft in diesem Sommer, die bei einem großen Turnier antreten darf. Die Euphorie wollen wir als Schwung mit ins Turnier nehmen.

DFB.de: Ihr Team hat den WM-Vorbereitungslehrgang in der vergangenen Woche abgeschlossen. Welchen Eindruck hat Ihre Mannschaft bei Ihnen hinterlassen?

Peter:Diese Abstellungsperiode war terminlich so platziert, dass die Spielerinnen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen zum Lehrgang kamen. Einige kamen direkt aus dem Urlaub, andere hatten schon den ersten Teil der Vorbereitung im Verein in den Knochen und standen vor einem Kurzurlaub. Als Herausforderung kam hinzu, dass die Vereine in den skandinavischen Ländern noch mitten in der Saison stecken. So haben wir die Zeit genutzt, sehr individuell zu arbeiten und als Team noch enger zusammenzurücken. Alle Mädels sind zu 100 Prozent fokussiert und mit Spaß dabei. Man merkt richtig, dass die Vorfreude auf die WM immer größer wird.

DFB.de: Auf dem Programm stand auch ein Testspiel, das gegen Jungs unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hat. Welche Erkenntnisse konnten Sie daraus ziehen?

Peter: Zum Abschluss der Trainingswoche war es wichtig, auch noch einmal gemeinsam als Team auf dem Platz zu stehen. Wir haben drei Mal 30 Minuten gespielt und in jedem Drittel einen anderen Schwerpunkt gewählt, um uns so im Hinblick auf unsere Gruppengegner in Kolumbien vorbereiten zu können. Ebenso standen unsere offensiven Standards im Fokus. Das haben die Mädels sehr gut umgesetzt.

DFB.de: Kurz vor dem Lehrgang zog sich Dilara Acikgöz, wie nur wenige Monate zuvor ihre Zwillingsschwester Ilayda, einen Kreuzbandriss zu. Somit fehlt eine weitere Leistungsträgerin bei der Weltmeisterschaft. Wie können Sie es als Team gemeinsam schaffen, den Ausfall zu kompensieren?

Peter: Das war für uns alle ein richtiger Schock. Die beiden waren beim Lehrgang zu Gast und haben das Team unterstützt. Das zeigt, was für tolle Charakteren die beiden sind. Ich bin mir sicher, dass beide stark zurückkommen werden. Unser Team rückt dadurch natürlich noch enger zusammen. Wir haben in der Vorbereitung seit Januar auf allen Positionen mindestens zwei Spielerinnen gefördert, die alle Länderspielerfahrungen gegen Top-Nationen gesammelt haben, auch Startspielerin waren und sich so gegenseitig auf den Positionen gepusht haben. Jede darf den Anspruch und das Selbstvertrauen haben, Startspielerin sein zu können. Ich habe den Teamgeist gespürt, vertraue den Spielerinnen mit ihren verschiedenen Talenten und spielerischen Waffen. Ich bin sicher, dass jetzt andere Spielerinnen einen Schritt nach vorne machen und Führungsaufgaben übernehmen werden.  

DFB.de: Vor wenigen Wochen konnten Sie sich bei der Vorreise nach Kolumbien ein Bild vom Gastgeberland und den Bedingungen vor Ort machen. Was kommt auf Ihr Team zu?

Peter: Wir können uns auf ein tolles Turnier und einzigartiges Ereignis freuen. Die Menschen vor Ort sind sehr offen und extrem fußballbegeistert. Sie mögen den deutschen Fußball. Was die Bedingungen betrifft, wird die FIFA ein Top-Turnier organisieren: Plätze, Unterbringung und Logistik werden professionell sein und das Medieninteresse vor Ort ist groß. Eine Herausforderung wird sicherlich die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen der verschiedenen Spielorte in Verbindung mit der Höhe – Bogota liegt 2600 Meter über dem Meeresspiegel – sein. Aber darauf werden wir uns bestmöglich vorbereiten.

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