Marco Rose: "Ein besonderer Moment"

RB Leipzig hat es schon wieder getan: Durch ein 2:0 im Finale gegen Eintracht Frankfurt durften sich die Sachsen über den Gewinn des DFB-Pokals freuen. Leipzigs Trainer Marco Rose sprach im Anschluss über den Erfolg mit dem Klub seiner Geburtsstadt und kommende Ziele mit RB.

Frage: Herr Rose, wie sieht es nach dem Pokalsieg nun in Ihnen aus?

Marco Rose: Das ist ein besonderer Moment für uns. Wir haben den Titel verteidigt. Darauf haben wir die Saison hingearbeitet. Wir haben damit die Kirsche auf die Bundesligasaison draufgepackt. Das haben die Jungs sich verdient. Ich bin meiner Mannschaft, dem Verein, den Mitarbeitern und unseren Fans sehr dankbar. Ich bin dankbar für meinen ersten Titel in Deutschland.

Frage: Es war ein über weite Strecken sehr ausgeglichenes Spiel. Wie hat es Ihre Mannschaft geschafft, das Spiel dennoch für sich zu entscheiden?

Rose: Das Spiel war so zu erwarten. Frankfurt hat eine gut organisierte Mannschaft. Mannschaften von Olli (Oliver Glasner, Trainer von Eintracht Frankfurt, Anm.d.Red.) arbeiten immer intensiv gegen den Ball und haben vorne Qualität – mit Götze, Kamada, Kolo Muani, dann kommt auch noch Lindström rein. Wir waren in Phasen der 1. Halbzeit etwas reserviert. Es war ein enges und offenes Spiel, ein Endspiel, in dem jeder gefühlt nicht ins letzte Risiko geht. Aber auch in den Phasen haben wir das sehr erwachsen und reif gemacht, wir haben diesen Endspiel-Charakter angenommen. Ich glaube, dass die Einwechslung von Yussuf Poulsen dann ein guter Moment in unserem Spiel war.

Frage: Christopher Nkunku war gefühlt über 70 Minuten nicht richtig im Spiel, hat dann aber das Tor zum 1:0 geschossen und das 2:0 vorbereitet. Wie haben Sie ihn heute gesehen?

Rose: Er war schon im Spiel, so wie alle Spieler. Aber wie gesagt: Das war ein Finale, in dem jeder nicht in das letzte Risiko gegangen ist. Beide Mannschaften haben viel probiert. Das Tor zeigt natürlich die Qualität von Nkunku – auch wenn der Ball ein- oder zweimal abgefälscht war. Christopher ist immer für etwas Besonderes gut, auch für so ein entscheidendes Tor.

Frage: Sie sind ein gebürtiger Leipziger, haben im September 2022 den Verein übernommen und gewinnen nun diesen Titel. Was macht das mit Ihnen persönlich?

Rose: Man kennt mich ja, es geht nicht um mich. Das ist toll und großartig. Es fühlt sich gut an, in der Heimat einen wichtigen deutschen Titel zu gewinnen. Das ist top. Aber das haben wir alle zusammen erreicht. Ich habe eine tolle Mannschaft übernommen. Ich habe mich vom ersten Tag an wohlgefühlt, habe absolute Profis im Staff um mich herum. Ich habe hier einen gut geführten Verein, ein tolles Stadion und eine Menge Leute, die uns auswärts zum Beispiel nach München oder Manchester begleiten. In diesem Jahr hat viel zusammengepasst. Es geht immer nur zusammen. Das ist das Entscheidende.

Frage: Sie haben schon ein paar Top-Mannschaften trainiert, in Deutschland Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Was macht die RB-Mannschaft so besonders?

Rose: Auch meine Dortmunder Jungs waren cool, in Gladbach auch. Mit Gladbach sind wir einmal im Viertelfinale knapp gegen Dortmund ausgeschieden. Und mit Dortmund hatten wir damals nur zwei Punkte weniger als in diesem Jahr. Also die Mannschaften, die ich hatte, möchte ich alle nicht missen. Und die aktuelle Mannschaft - mit dem, was wir erreicht haben - natürlich auch nicht. Das ist eine tolle Mannschaft mit einem tollen Charakter und viel Ehrgeiz. Das sieht man in jedem Training. Und bei allen Themen, die wir hatten, standen sie in den entscheidenden Momenten zusammen.   

Frage: RB Leipzig hat nun zum zweiten Mal in Folge den DFB-Pokal gewonnen. Ist nun in der kommenden Saison die Deutsche Meisterschaft das Ziel?

Rose: Die Frage habe ich jetzt schon ein paar Mal gestellt bekommen. Wir wollen jetzt erst einmal den Moment genießen und diesen Titel feiern, weil dieser etwas Besonderes ist. Und dann haben wir Hausaufgaben zu erledigen. Wir werden ein bisschen Fluktuation im Kader haben. Wir müssen uns ein stückweit neu aufstellen. Dazu brauchen wir gute und kreative Entscheidungen. Und wenn dann Ende August die Transferperiode endet, können wir gerne über Saisonziele sprechen. Aber vorher gibt es eine Feier, einen schönen Tag in Leipzig, dann Urlaub und viel Arbeit – wahrscheinlich schon während des Urlaubs.

Frage: Nkunku wird man in Leipzig sicherlich vermissen, oder?

Rose: Ist das jetzt schon offiziell? Seine Qualität gibt es nicht oft in Europa.

Frage: Konrad Laimer hat angedeutet, dass er Leipzig ebenfalls verlassen wird. Auch er dürfte der Mannschaft mit seinen Qualitäten fehlen…

Rose: Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Er hat Qualitäten, die man nicht oft im europäischen Fußball hat. Er hat eine unfassbare Dynamik bei Ballgewinnen und im Umschalten, dadurch schafft er Überzahlsituationen. Zudem ist er noch ein guter und witziger Typ. Er gibt der Mannschaft etwas, was viele Mannschaften nicht haben und was viele Mannschaften suchen.

Frage: Titel dürften aber auch dazu führen, dass man für potenzielle Neuzugänge interessanter wird, oder?

Rose: Es war wichtig, sich für die Champions League zu qualifizieren, auch auf diese Art und Weise. Der DFB-Pokal ist toll, der ist ganz wichtig und gibt unserem Verein, unserer Stadt und unseren Fans ein gutes Gefühl. Wir sind ein junger Verein. Wir waren im Stadion ein paar weniger Leute. Aber dennoch bin ich unglaublich stolz auf unsere Fans. Wenn ich sehe, was wir in den letzten Monaten und auch heute auf die Beine gestellt haben… Aber die Champions League ist das, was uns in erster Linie die Spieler nach Leipzig bringt. Das muss man ganz klar sagen. Und das haben wir auch gut hinbekommen.

[oj]

RB Leipzig hat es schon wieder getan: Durch ein 2:0 im Finale gegen Eintracht Frankfurt durften sich die Sachsen über den Gewinn des DFB-Pokals freuen. Leipzigs Trainer Marco Rose sprach im Anschluss über den Erfolg mit dem Klub seiner Geburtsstadt und kommende Ziele mit RB.

Frage: Herr Rose, wie sieht es nach dem Pokalsieg nun in Ihnen aus?

Marco Rose: Das ist ein besonderer Moment für uns. Wir haben den Titel verteidigt. Darauf haben wir die Saison hingearbeitet. Wir haben damit die Kirsche auf die Bundesligasaison draufgepackt. Das haben die Jungs sich verdient. Ich bin meiner Mannschaft, dem Verein, den Mitarbeitern und unseren Fans sehr dankbar. Ich bin dankbar für meinen ersten Titel in Deutschland.

Frage: Es war ein über weite Strecken sehr ausgeglichenes Spiel. Wie hat es Ihre Mannschaft geschafft, das Spiel dennoch für sich zu entscheiden?

Rose: Das Spiel war so zu erwarten. Frankfurt hat eine gut organisierte Mannschaft. Mannschaften von Olli (Oliver Glasner, Trainer von Eintracht Frankfurt, Anm.d.Red.) arbeiten immer intensiv gegen den Ball und haben vorne Qualität – mit Götze, Kamada, Kolo Muani, dann kommt auch noch Lindström rein. Wir waren in Phasen der 1. Halbzeit etwas reserviert. Es war ein enges und offenes Spiel, ein Endspiel, in dem jeder gefühlt nicht ins letzte Risiko geht. Aber auch in den Phasen haben wir das sehr erwachsen und reif gemacht, wir haben diesen Endspiel-Charakter angenommen. Ich glaube, dass die Einwechslung von Yussuf Poulsen dann ein guter Moment in unserem Spiel war.

Frage: Christopher Nkunku war gefühlt über 70 Minuten nicht richtig im Spiel, hat dann aber das Tor zum 1:0 geschossen und das 2:0 vorbereitet. Wie haben Sie ihn heute gesehen?

Rose: Er war schon im Spiel, so wie alle Spieler. Aber wie gesagt: Das war ein Finale, in dem jeder nicht in das letzte Risiko gegangen ist. Beide Mannschaften haben viel probiert. Das Tor zeigt natürlich die Qualität von Nkunku – auch wenn der Ball ein- oder zweimal abgefälscht war. Christopher ist immer für etwas Besonderes gut, auch für so ein entscheidendes Tor.

Frage: Sie sind ein gebürtiger Leipziger, haben im September 2022 den Verein übernommen und gewinnen nun diesen Titel. Was macht das mit Ihnen persönlich?

Rose: Man kennt mich ja, es geht nicht um mich. Das ist toll und großartig. Es fühlt sich gut an, in der Heimat einen wichtigen deutschen Titel zu gewinnen. Das ist top. Aber das haben wir alle zusammen erreicht. Ich habe eine tolle Mannschaft übernommen. Ich habe mich vom ersten Tag an wohlgefühlt, habe absolute Profis im Staff um mich herum. Ich habe hier einen gut geführten Verein, ein tolles Stadion und eine Menge Leute, die uns auswärts zum Beispiel nach München oder Manchester begleiten. In diesem Jahr hat viel zusammengepasst. Es geht immer nur zusammen. Das ist das Entscheidende.

Frage: Sie haben schon ein paar Top-Mannschaften trainiert, in Deutschland Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Was macht die RB-Mannschaft so besonders?

Rose: Auch meine Dortmunder Jungs waren cool, in Gladbach auch. Mit Gladbach sind wir einmal im Viertelfinale knapp gegen Dortmund ausgeschieden. Und mit Dortmund hatten wir damals nur zwei Punkte weniger als in diesem Jahr. Also die Mannschaften, die ich hatte, möchte ich alle nicht missen. Und die aktuelle Mannschaft - mit dem, was wir erreicht haben - natürlich auch nicht. Das ist eine tolle Mannschaft mit einem tollen Charakter und viel Ehrgeiz. Das sieht man in jedem Training. Und bei allen Themen, die wir hatten, standen sie in den entscheidenden Momenten zusammen.   

Frage: RB Leipzig hat nun zum zweiten Mal in Folge den DFB-Pokal gewonnen. Ist nun in der kommenden Saison die Deutsche Meisterschaft das Ziel?

Rose: Die Frage habe ich jetzt schon ein paar Mal gestellt bekommen. Wir wollen jetzt erst einmal den Moment genießen und diesen Titel feiern, weil dieser etwas Besonderes ist. Und dann haben wir Hausaufgaben zu erledigen. Wir werden ein bisschen Fluktuation im Kader haben. Wir müssen uns ein stückweit neu aufstellen. Dazu brauchen wir gute und kreative Entscheidungen. Und wenn dann Ende August die Transferperiode endet, können wir gerne über Saisonziele sprechen. Aber vorher gibt es eine Feier, einen schönen Tag in Leipzig, dann Urlaub und viel Arbeit – wahrscheinlich schon während des Urlaubs.

Frage: Nkunku wird man in Leipzig sicherlich vermissen, oder?

Rose: Ist das jetzt schon offiziell? Seine Qualität gibt es nicht oft in Europa.

Frage: Konrad Laimer hat angedeutet, dass er Leipzig ebenfalls verlassen wird. Auch er dürfte der Mannschaft mit seinen Qualitäten fehlen…

Rose: Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Er hat Qualitäten, die man nicht oft im europäischen Fußball hat. Er hat eine unfassbare Dynamik bei Ballgewinnen und im Umschalten, dadurch schafft er Überzahlsituationen. Zudem ist er noch ein guter und witziger Typ. Er gibt der Mannschaft etwas, was viele Mannschaften nicht haben und was viele Mannschaften suchen.

Frage: Titel dürften aber auch dazu führen, dass man für potenzielle Neuzugänge interessanter wird, oder?

Rose: Es war wichtig, sich für die Champions League zu qualifizieren, auch auf diese Art und Weise. Der DFB-Pokal ist toll, der ist ganz wichtig und gibt unserem Verein, unserer Stadt und unseren Fans ein gutes Gefühl. Wir sind ein junger Verein. Wir waren im Stadion ein paar weniger Leute. Aber dennoch bin ich unglaublich stolz auf unsere Fans. Wenn ich sehe, was wir in den letzten Monaten und auch heute auf die Beine gestellt haben… Aber die Champions League ist das, was uns in erster Linie die Spieler nach Leipzig bringt. Das muss man ganz klar sagen. Und das haben wir auch gut hinbekommen.

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