Letztes Heimspiel für Trainer-Trio: "Ein Sieg ist unser ganz klares Ziel"

Die Olympischen Spiele rücken immer näher: Doch davor erwartet das Trainer*innenteam der deutschen Frauen-Nationalmannschaft – Bundestrainer Horst Hrubesch, Assistenztrainerin Britta Carlson und Assistenztrainer Thomas Nörenberg – noch ihr letztes Spiel vor heimischem Publikum auf deutschem Boden. Mit über 39.079 Zuschauerinnen und Zuschauern beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am Dienstag (ab 19 Uhr, live in der ARD) in Hannover darf sich das Trio sowie das gesamte Team auf eine berauschende Kulisse freuen, bevor sie die gemeinsame Reise zum Olympischen Fußballturnier nach Frankreich antreten. Nach den Olympischen Spielen wird dann Christian Wück gemeinsam mit Maren Meinert und Saskia Bartusiak übernehmen.

Am Freitagabend gab es in der EM-Qualifikation ein 0:3 in Island. Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz stand jedoch bereits vorher fest.

Hrubesch: "Mit Erfolgserlebnis nach Paris"

Dennoch hat auch die Begegnung zum Abschluss der Gruppenphase gegen Österreich große Bedeutung, wie Hrubesch betont: "Es ist unser letztes Heimspiel in dieser Konstellation. Über 36.000 (Anm. d. Red.: aktuell über 38.000 verkaufte Tickets) Karten sind bereits verkauft. Wir wollen uns mit einem Erfolgserlebnis Richtung Paris verabschieden. Ein Sieg ist unser ganz klares Ziel."

Nörenberg und Hrubesch arbeiten seit März 2006 mit einigen Unterbrechungen gemeinsam für den DFB – es ist eine Konstellation, die hervorragend funktioniert und zu der Britta Carlson 2018 hinzugekommen ist. "Wir sind ein super Team. Jede und jeder bringt die jeweiligen Kompetenzen perfekt ein. Es hat immer riesigen Spaß gemacht und ich kann wirklich nur meinen Dank für die tollen Jahre aussprechen", so Nörenberg. "Und es ist ja noch nicht vorbei", ergänzt Carlson: "Mit den Olympischen Spielen wartet noch ein absoluter Höhepunkt auf uns alle. Als Spielerin habe ich die Teilnahme vor einigen Jahren ganz knapp verpasst. Umso mehr freue ich mich, nun dabei sein zu dürfen."

Dreamteam Nörenberg und Hrubesch

Wenn Nörenberg an die 18 gemeinsamen Jahren mit Hrubesch beim DFB zurückdenkt, strahlen seine Augen. Begonnen hat alles 2006 bei der U 18: Hrubesch war Chef, Nörenberg der perfekte Assistent – so wie fast immer und überall. "Horst hat vom ersten Tag an deutlich gemacht, dass ich für ihn nicht nur der Hütchenaufsteller bin, sondern dass er erwartet, dass ich auch Verantwortung übernehmen", sagt Nörenberg. "Das hat mir wirklich imponiert. Er stand fast immer im Fokus der Öffentlichkeit, was für mich auch völlig in Ordnung war. Ich bin lieber im Hintergrund geblieben und habe mich von dort aus eingebracht. Horst hat stets erwartet, dass auch sein Trainerteam Entscheidungen trifft, nicht nur er. Er hat mich nie als Co-Trainer bezeichnet, sondern als Kollegen. Diese Wertschätzung hat mich sehr gefreut und war mir auch wichtig."

Hrubesch ergänzt: "Bei uns hat wirklich immer das Wir gezählt, nie das Ich. Wir waren teilweise verschiedener Meinungen, was ja auch so sein muss. Am Ende haben wir aber immer gemeinsam die Entscheidungen getroffen. Und dann haben wir die Spiele zusammen verloren oder gewonnen. Unser Anspruch war es in all den Jahren, den Spielerinnen und Spielern über die sportlichen Aspekte hinaus etwas mitzugeben - sie als Persönlichkeit zu entwickeln und zu fördern."

Nörenberg und Hrubesch haben gemeinsam große Erfolg gefeiert – schon lange bevor sie zu den DFB- Frauen gekommen sind. Zusammen sind sie Europameister mit der U 19 (2008) und U 21 (2009) geworden. Zur Mannschaft, die 2009 den Titel holte, zählten unter anderem die späteren 2014- Weltmeister Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil. Im Sturm spielte Sandro Wagner, der heutige Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Wichtige Gespräche und Lektionen

"Neben den großen sportlichen Erfolgen sind für mich die Erfahrungen, die ich an der Seite von Horst und später auch mit Britta sammeln konnte, mindestens genauso wichtig", so Nörenberg. "Die Zusammenarbeit mit den Spielerinnen und Spielern über diesen langen Zeitraum hat mir ebenfalls unheimlich viel gegeben. Ich erinnere mich mit großer Freude an besondere Begegnungen und an viele spannende Gespräche, die wir geführt haben."

Auch Britta Carlson, die seit 2018 dabei ist, denkt schon heute gerne an die sechs gemeinsamen Jahren zurück: "Es ist für mich etwas sehr besonders, mit den beiden zusammenzuarbeiten. Ich erfahre ebenfalls sehr viel Wertschätzung und konnte gerade was die Teamführung angeht, viel mitnehmen. Das werde ich für meine weitere persönliche Laufbahn nutzen. Ich sehe es wirklich als Geschenk an, mit beiden über einen längeren Zeitraum zusammengearbeitet zu haben. Vor allem im Hinblick auf die Führung von Teams habe ich nochmal viel lernen können."

Gemeinsame Pläne nach der DFB-Zeit

Carlson betont, dass es ihr wichtig ist, auch zukünftig im Austausch zu bleiben: "Horst und ich wohnen fast nebeneinander. Da wird es sicher auch über den Sommer hinaus mal die Möglichkeit geben, gemeinsam zu frühstücken und etwas über den Fußball zu quatschen. Zumindest würde ich mich freuen, wenn wir das hinbekommen würden und dieser Wunsch nicht einseitig ist. Aber jetzt richtet sich unser gesamter Fokus zunächst auf die Partie gegen Österreich und dann natürlich auf Paris."

Nach den Olympischen Spielen wird dann Schluss sein. "Ich gehe fest davon aus, dass das endgültig ist. Man muss auch wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist", macht Nörenberg zum Schluss nochmals deutlich. Und wie geht es danach weiter für das Trio? "Dann gehen wir alle zusammen angeln", sagt Hrubesch. Und Nörenbach ergänzt: "Gute Idee, das machen wir." Und dann müssen alle laut lachen.

[sw]

Die Olympischen Spiele rücken immer näher: Doch davor erwartet das Trainer*innenteam der deutschen Frauen-Nationalmannschaft – Bundestrainer Horst Hrubesch, Assistenztrainerin Britta Carlson und Assistenztrainer Thomas Nörenberg – noch ihr letztes Spiel vor heimischem Publikum auf deutschem Boden. Mit über 39.079 Zuschauerinnen und Zuschauern beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am Dienstag (ab 19 Uhr, live in der ARD) in Hannover darf sich das Trio sowie das gesamte Team auf eine berauschende Kulisse freuen, bevor sie die gemeinsame Reise zum Olympischen Fußballturnier nach Frankreich antreten. Nach den Olympischen Spielen wird dann Christian Wück gemeinsam mit Maren Meinert und Saskia Bartusiak übernehmen.

Am Freitagabend gab es in der EM-Qualifikation ein 0:3 in Island. Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz stand jedoch bereits vorher fest.

Hrubesch: "Mit Erfolgserlebnis nach Paris"

Dennoch hat auch die Begegnung zum Abschluss der Gruppenphase gegen Österreich große Bedeutung, wie Hrubesch betont: "Es ist unser letztes Heimspiel in dieser Konstellation. Über 36.000 (Anm. d. Red.: aktuell über 38.000 verkaufte Tickets) Karten sind bereits verkauft. Wir wollen uns mit einem Erfolgserlebnis Richtung Paris verabschieden. Ein Sieg ist unser ganz klares Ziel."

Nörenberg und Hrubesch arbeiten seit März 2006 mit einigen Unterbrechungen gemeinsam für den DFB – es ist eine Konstellation, die hervorragend funktioniert und zu der Britta Carlson 2018 hinzugekommen ist. "Wir sind ein super Team. Jede und jeder bringt die jeweiligen Kompetenzen perfekt ein. Es hat immer riesigen Spaß gemacht und ich kann wirklich nur meinen Dank für die tollen Jahre aussprechen", so Nörenberg. "Und es ist ja noch nicht vorbei", ergänzt Carlson: "Mit den Olympischen Spielen wartet noch ein absoluter Höhepunkt auf uns alle. Als Spielerin habe ich die Teilnahme vor einigen Jahren ganz knapp verpasst. Umso mehr freue ich mich, nun dabei sein zu dürfen."

Dreamteam Nörenberg und Hrubesch

Wenn Nörenberg an die 18 gemeinsamen Jahren mit Hrubesch beim DFB zurückdenkt, strahlen seine Augen. Begonnen hat alles 2006 bei der U 18: Hrubesch war Chef, Nörenberg der perfekte Assistent – so wie fast immer und überall. "Horst hat vom ersten Tag an deutlich gemacht, dass ich für ihn nicht nur der Hütchenaufsteller bin, sondern dass er erwartet, dass ich auch Verantwortung übernehmen", sagt Nörenberg. "Das hat mir wirklich imponiert. Er stand fast immer im Fokus der Öffentlichkeit, was für mich auch völlig in Ordnung war. Ich bin lieber im Hintergrund geblieben und habe mich von dort aus eingebracht. Horst hat stets erwartet, dass auch sein Trainerteam Entscheidungen trifft, nicht nur er. Er hat mich nie als Co-Trainer bezeichnet, sondern als Kollegen. Diese Wertschätzung hat mich sehr gefreut und war mir auch wichtig."

Hrubesch ergänzt: "Bei uns hat wirklich immer das Wir gezählt, nie das Ich. Wir waren teilweise verschiedener Meinungen, was ja auch so sein muss. Am Ende haben wir aber immer gemeinsam die Entscheidungen getroffen. Und dann haben wir die Spiele zusammen verloren oder gewonnen. Unser Anspruch war es in all den Jahren, den Spielerinnen und Spielern über die sportlichen Aspekte hinaus etwas mitzugeben - sie als Persönlichkeit zu entwickeln und zu fördern."

Nörenberg und Hrubesch haben gemeinsam große Erfolg gefeiert – schon lange bevor sie zu den DFB- Frauen gekommen sind. Zusammen sind sie Europameister mit der U 19 (2008) und U 21 (2009) geworden. Zur Mannschaft, die 2009 den Titel holte, zählten unter anderem die späteren 2014- Weltmeister Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil. Im Sturm spielte Sandro Wagner, der heutige Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Wichtige Gespräche und Lektionen

"Neben den großen sportlichen Erfolgen sind für mich die Erfahrungen, die ich an der Seite von Horst und später auch mit Britta sammeln konnte, mindestens genauso wichtig", so Nörenberg. "Die Zusammenarbeit mit den Spielerinnen und Spielern über diesen langen Zeitraum hat mir ebenfalls unheimlich viel gegeben. Ich erinnere mich mit großer Freude an besondere Begegnungen und an viele spannende Gespräche, die wir geführt haben."

Auch Britta Carlson, die seit 2018 dabei ist, denkt schon heute gerne an die sechs gemeinsamen Jahren zurück: "Es ist für mich etwas sehr besonders, mit den beiden zusammenzuarbeiten. Ich erfahre ebenfalls sehr viel Wertschätzung und konnte gerade was die Teamführung angeht, viel mitnehmen. Das werde ich für meine weitere persönliche Laufbahn nutzen. Ich sehe es wirklich als Geschenk an, mit beiden über einen längeren Zeitraum zusammengearbeitet zu haben. Vor allem im Hinblick auf die Führung von Teams habe ich nochmal viel lernen können."

Gemeinsame Pläne nach der DFB-Zeit

Carlson betont, dass es ihr wichtig ist, auch zukünftig im Austausch zu bleiben: "Horst und ich wohnen fast nebeneinander. Da wird es sicher auch über den Sommer hinaus mal die Möglichkeit geben, gemeinsam zu frühstücken und etwas über den Fußball zu quatschen. Zumindest würde ich mich freuen, wenn wir das hinbekommen würden und dieser Wunsch nicht einseitig ist. Aber jetzt richtet sich unser gesamter Fokus zunächst auf die Partie gegen Österreich und dann natürlich auf Paris."

Nach den Olympischen Spielen wird dann Schluss sein. "Ich gehe fest davon aus, dass das endgültig ist. Man muss auch wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist", macht Nörenberg zum Schluss nochmals deutlich. Und wie geht es danach weiter für das Trio? "Dann gehen wir alle zusammen angeln", sagt Hrubesch. Und Nörenbach ergänzt: "Gute Idee, das machen wir." Und dann müssen alle laut lachen.

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