Lenz: "Pokalspiele sind wie Finalspiele"

Mit einem Sieg im Halbfinale beim VfB Stuttgart heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) kann Eintracht Frankfurt zum neunten Mal ins Endspiel um den DFB-Pokal einziehen. Im DFB.de-Interview spricht Eintracht-Verteidiger Christopher Lenz mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die besondere Mentalität der Hessen in K.-o.-Spielen und den Traum vom Finale in seiner Geburtsstadt Berlin.

DFB.de: Christopher Lenz, in der Bundesliga hat Eintracht Frankfurt zuletzt nicht in dem Maße gepunktet wie erwartet. Aber im DFB-Pokal hat die Mannschaft überzeugt und wieder einmal das Halbfinale erreicht. Sehen Sie eine Parallele zum Vorjahr, als die Eintracht in der Liga abbaute, aber am Ende die Europa League gewann?

Christopher Lenz: Diese Parallele ziehen momentan einige Leute. Aber für uns Spieler ist es wichtig, auch in der Bundesliga wieder in Form zu kommen und Siege einzufahren. Das würde uns Rückenwind für den DFB-Pokal geben.

DFB.de: Bietet der DFB-Pokal die größere Chance für die Eintracht, sich erneut für den europäischen Wettbewerb zu qualifizieren?

Lenz: Das ist auch eine Chance. Aber sich darauf zu verlassen, wäre sicherlich fatal. Denn schon nach einem Spiel kann der Traum vorbei sein. Für uns ist es wichtig, in beiden Wettbewerben Gas zu geben. Wir glauben an uns. Wir müssen jetzt individuelle Fehler abstellen, einfache Gegentore vermeiden und die Spiele wieder gewinnen. Im Moment brauchen wir vielleicht auch einmal einen "dreckigen" Sieg. Das würde jedem von uns wieder Selbstvertrauen geben und für den Saisonendspurt pushen.

DFB.de: Im Viertelfinale gegen Union Berlin hat die Eintracht ein Feuerwerk abgebrannt und hochverdient mit 2:0 gewonnen. Da wurde Frankfurt dem Image einer typischen Pokalmannschaft gerecht, das die Eintracht seit Jahrzehnten prägt. Warum performt die Mannschaft in K.-o.-Spielen besser als in der Liga? Ist die Atmosphäre im Stadion eine andere?

Lenz: Wir hatten auch in der Liga in der Rückrunde einige gute Spiele, was sich aber leider nicht in den Ergebnissen widergespiegelt hat. Pokalspiele sind wie Finalspiele. Entweder man geht k.-o. oder man kommt weiter. In diesen Spielen hat die Eintracht eine sehr gute Mentalität. Das hat auch die Historie dieses Vereins gezeigt. Wir glauben immer an uns.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der DFB-Pokal für Sie persönlich?

Lenz: Einen Riesenstellenwert natürlich. Den Pokal zu gewinnen, wäre ein Traum. Einige von uns haben das schon erlebt - und wir wollen es alle zusammen wieder erleben.

DFB.de: Die letzte Hürde vor dem Endspiel ist der VfB Stuttgart. Die Schwaben sind seit dem Trainerwechsel zu Sebastian Hoeneß gut in Form. Wie schwer schätzen Sie das Los ein?

Lenz: Ein Auswärtsspiel ist meist etwas schwieriger als ein Heimspiel. Vor eigener Kulisse hat man noch mehr Rückenwind. Diesen Vorteil hat nun der VfB und ihn auch gegen Dortmund genutzt. Stuttgart ist eine Mannschaft, die schon über die ganze Saison und auch im Vorjahr ihre Qualität immer wieder gezeigt hat. Sie spielt auch häufig gut, hat aber nicht in dem Maße gepunktet, wie sie es vielleicht verdient hätte. Deswegen wissen wir schon, was auf uns zukommt und dass der VfB ein gefährlicher Gegner sein kann.

DFB.de: In der Bundesliga blieb die Eintracht gegen Stuttgart beim 1:1 und 3:1ungeschlagen. Können Sie aus Partien etwas für das Pokalspiel mitnehmen?

Lenz: Eher nicht. Wir haben in der Bundesliga zwei Wochen vor dem Pokalspiel gegen Union gespielt und 0:2 verloren und sie dann im Pokal souverän mit 2:0 geschlagen. Das war ein komplett anderes Spiel.

DFB.de: Wie ist der VfB zu packen?

Lenz: Der VfB hat in meinen Augen mehr Qualität als es der Tabellenplatz in der Bundesliga aussagt. Für uns ist es wichtig, dass wir zusammen als Mannschaft agieren und jeder für jeden da ist. Wir müssen unsere Seele auf dem Platz lassen. Wir müssen mutig sein und den VfB vor Probleme stellen.

DFB.de: Welche Emotionen verbinden Sie als gebürtiger Berliner mit dem Pokalendspiel im Berliner Olympiastadion?

Lenz: Ich war als Zuschauer bei ein oder zwei Finals im Stadion. Ich erinnere mich an ein Endspiel Borussia Dortmund gegen Bayern München, weiß aber nicht mehr in welchem Jahr das war. Für die Stadt ist das Pokalendspiel immer ein schönes Fest. Viele Fans kommen von außerhalb und bringen eine gute Stimmung in die Stadt. Für mich als Berliner wäre es etwas ganz Besonderes, im Finale zu stehen.

DFB.de: Dann könnten Sie sich vermutlich vor Kartenwünschen nicht retten.

Lenz: Das stimmt. Aber die Familie weiß schon Bescheid, dass ich im Fall der Fälle leider nicht alle Wünsche erfüllen kann.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem persönlichen Saisonverlauf bei der Eintracht?

Lenz: Zu 100 Prozent bin ich natürlich nicht zufrieden, da ich nicht immer von Anfang an spiele. Das wäre auch nicht gut, denn jeder Spieler sollte die Ambition haben, so oft wie möglich zu spielen. Ich muss die Entscheidung des Trainers akzeptieren und mich weiter durchbeißen und um einen Platz kämpfen. Das habe ich auch immer gemacht. Im Moment läuft es für das ganze Team nicht so gut wie in der Hinrunde, als die Mannschaft wie aus einem Guss spielte. Das müssen wir uns jetzt als Team wieder erarbeiten.

[tg]

Mit einem Sieg im Halbfinale beim VfB Stuttgart heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) kann Eintracht Frankfurt zum neunten Mal ins Endspiel um den DFB-Pokal einziehen. Im DFB.de-Interview spricht Eintracht-Verteidiger Christopher Lenz mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die besondere Mentalität der Hessen in K.-o.-Spielen und den Traum vom Finale in seiner Geburtsstadt Berlin.

DFB.de: Christopher Lenz, in der Bundesliga hat Eintracht Frankfurt zuletzt nicht in dem Maße gepunktet wie erwartet. Aber im DFB-Pokal hat die Mannschaft überzeugt und wieder einmal das Halbfinale erreicht. Sehen Sie eine Parallele zum Vorjahr, als die Eintracht in der Liga abbaute, aber am Ende die Europa League gewann?

Christopher Lenz: Diese Parallele ziehen momentan einige Leute. Aber für uns Spieler ist es wichtig, auch in der Bundesliga wieder in Form zu kommen und Siege einzufahren. Das würde uns Rückenwind für den DFB-Pokal geben.

DFB.de: Bietet der DFB-Pokal die größere Chance für die Eintracht, sich erneut für den europäischen Wettbewerb zu qualifizieren?

Lenz: Das ist auch eine Chance. Aber sich darauf zu verlassen, wäre sicherlich fatal. Denn schon nach einem Spiel kann der Traum vorbei sein. Für uns ist es wichtig, in beiden Wettbewerben Gas zu geben. Wir glauben an uns. Wir müssen jetzt individuelle Fehler abstellen, einfache Gegentore vermeiden und die Spiele wieder gewinnen. Im Moment brauchen wir vielleicht auch einmal einen "dreckigen" Sieg. Das würde jedem von uns wieder Selbstvertrauen geben und für den Saisonendspurt pushen.

DFB.de: Im Viertelfinale gegen Union Berlin hat die Eintracht ein Feuerwerk abgebrannt und hochverdient mit 2:0 gewonnen. Da wurde Frankfurt dem Image einer typischen Pokalmannschaft gerecht, das die Eintracht seit Jahrzehnten prägt. Warum performt die Mannschaft in K.-o.-Spielen besser als in der Liga? Ist die Atmosphäre im Stadion eine andere?

Lenz: Wir hatten auch in der Liga in der Rückrunde einige gute Spiele, was sich aber leider nicht in den Ergebnissen widergespiegelt hat. Pokalspiele sind wie Finalspiele. Entweder man geht k.-o. oder man kommt weiter. In diesen Spielen hat die Eintracht eine sehr gute Mentalität. Das hat auch die Historie dieses Vereins gezeigt. Wir glauben immer an uns.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der DFB-Pokal für Sie persönlich?

Lenz: Einen Riesenstellenwert natürlich. Den Pokal zu gewinnen, wäre ein Traum. Einige von uns haben das schon erlebt - und wir wollen es alle zusammen wieder erleben.

DFB.de: Die letzte Hürde vor dem Endspiel ist der VfB Stuttgart. Die Schwaben sind seit dem Trainerwechsel zu Sebastian Hoeneß gut in Form. Wie schwer schätzen Sie das Los ein?

Lenz: Ein Auswärtsspiel ist meist etwas schwieriger als ein Heimspiel. Vor eigener Kulisse hat man noch mehr Rückenwind. Diesen Vorteil hat nun der VfB und ihn auch gegen Dortmund genutzt. Stuttgart ist eine Mannschaft, die schon über die ganze Saison und auch im Vorjahr ihre Qualität immer wieder gezeigt hat. Sie spielt auch häufig gut, hat aber nicht in dem Maße gepunktet, wie sie es vielleicht verdient hätte. Deswegen wissen wir schon, was auf uns zukommt und dass der VfB ein gefährlicher Gegner sein kann.

DFB.de: In der Bundesliga blieb die Eintracht gegen Stuttgart beim 1:1 und 3:1ungeschlagen. Können Sie aus Partien etwas für das Pokalspiel mitnehmen?

Lenz: Eher nicht. Wir haben in der Bundesliga zwei Wochen vor dem Pokalspiel gegen Union gespielt und 0:2 verloren und sie dann im Pokal souverän mit 2:0 geschlagen. Das war ein komplett anderes Spiel.

DFB.de: Wie ist der VfB zu packen?

Lenz: Der VfB hat in meinen Augen mehr Qualität als es der Tabellenplatz in der Bundesliga aussagt. Für uns ist es wichtig, dass wir zusammen als Mannschaft agieren und jeder für jeden da ist. Wir müssen unsere Seele auf dem Platz lassen. Wir müssen mutig sein und den VfB vor Probleme stellen.

DFB.de: Welche Emotionen verbinden Sie als gebürtiger Berliner mit dem Pokalendspiel im Berliner Olympiastadion?

Lenz: Ich war als Zuschauer bei ein oder zwei Finals im Stadion. Ich erinnere mich an ein Endspiel Borussia Dortmund gegen Bayern München, weiß aber nicht mehr in welchem Jahr das war. Für die Stadt ist das Pokalendspiel immer ein schönes Fest. Viele Fans kommen von außerhalb und bringen eine gute Stimmung in die Stadt. Für mich als Berliner wäre es etwas ganz Besonderes, im Finale zu stehen.

DFB.de: Dann könnten Sie sich vermutlich vor Kartenwünschen nicht retten.

Lenz: Das stimmt. Aber die Familie weiß schon Bescheid, dass ich im Fall der Fälle leider nicht alle Wünsche erfüllen kann.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem persönlichen Saisonverlauf bei der Eintracht?

Lenz: Zu 100 Prozent bin ich natürlich nicht zufrieden, da ich nicht immer von Anfang an spiele. Das wäre auch nicht gut, denn jeder Spieler sollte die Ambition haben, so oft wie möglich zu spielen. Ich muss die Entscheidung des Trainers akzeptieren und mich weiter durchbeißen und um einen Platz kämpfen. Das habe ich auch immer gemacht. Im Moment läuft es für das ganze Team nicht so gut wie in der Hinrunde, als die Mannschaft wie aus einem Guss spielte. Das müssen wir uns jetzt als Team wieder erarbeiten.

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