Kolb und Freiburg: "Wir können auch gegen Eintracht was holen"

Der SC Freiburg ist mühsam in die Google Pixel Frauen-Bundesliga gestartet. Am vergangenen Wochenende gab es allerdings ein wichtiges 1:0 bei der SGS Essen - auch dank des Treffers der österreichischen Nationalspielerin Lisa Kolb. Im DFB.de-Interview spricht die 22-Jährige über Träume und Enttäuschungen, über Verletzungen, die sie immer wieder zurückwerfen und über das letzte Pflichtspiel des Jahres gegen Eintracht Frankfurt heute (ab 14 Uhr, live auf MagentaSport).

DFB.de: Lisa Kolb, Sie sind seit zweieinhalb Jahren beim SC Freiburg. Welche Rolle nehmen Sie in der Mannschaft ein?

Lisa Kolb: Das ist schwer zu beantworten für mich, weil ich aus einer langen Verletzung komme. Deshalb habe ich in dieser Saison noch nicht so viel Spielzeit bekommen, wie es mein Anspruch ist. Mir ist es wichtig, dass wir alle in einem Boot sitzen und dass wir gemeinsam dafür sorgen, dass niemand von diesem Boot fällt und zurückbleibt. Wir erleben gerade eine komplizierte Phase und müssen da als Mannschaft durchkommen. Ich versuche, meinen Beitrag dabei zu leisten. Auf dem Rasen natürlich. Aber wenn das nicht möglich ist, auch mit Gesprächen während der Woche. Manchmal hilft auch schon ein lockerer Spruch, um die Stimmung zu verbessern.

DFB.de: Verletzungen prägen bislang ihre Karriere. Vor einiger Zeit haben Sie mehr als eine Saison wegen einer Rückenproblematik verpasst. Wie gehen Sie mit diesen Rückschlägen um?

Kolb: Zunächst einmal gehören Verletzungen natürlich irgendwie dazu. Leider ist es bei mir tatsächlich so, dass ich kaum mal eine Saison erlebe, die ich verletzungsfrei durchspielen kann. Es ist nicht nur körperlich anstrengend, sich immer wieder zurückkämpfen zu müssen. Es ist vor allem auch eine mentale Herausforderung. Aber ich sehe es positiv: Diese Rückschläge zahlen auf meine Persönlichkeit ein und machen mich zu dem Menschen, der ich bin.

DFB.de: Hadern sie manchmal mit dem Schicksal, wenn die nächste Verletzung da ist?

Kolb: Natürlich, alles andere wäre ja eine Lüge. Aber ich glaube fest daran, dass alles irgendwie seinen Grund hat. Ich versuche, mir keine Fragen zu stellen, auf die es sowieso keine Antwort gibt. Zumindest im Moment nicht. In fünf oder vielleicht zehn Jahren, wenn ich irgendwann auf meine Karriere zurückblicke, dann finde ich vielleicht eine Antwort auf diese Fragen.

DFB.de: Der bitterste Rückschlag dürfte Ihre Corona-Erkrankung kurz vor der EURO 2021 gewesen sein.

Kolb: Das hat mir tatsächlich den Boden unter den Füßen weggerissen. Da ist ein Traum zerplatzt. Wahrscheinlich war das der schlimmste Moment meiner Karriere bisher. Ich habe noch heute vor Augen, wie der Test vor mir lag und plötzlich zwei Striche zu sehen waren. Das war schon brutal. Und es war mindestens genauso hart, aus der Quarantäne zu verfolgen, wie meine Mitspielerinnen bei EURO durchstarten. Da wäre ich natürlich unglaublich gerne dabei gewesen. Aber es ist nun mal so, dass im Leben immer wieder mal Träume platzen. Aber es geht weiter und alles gleicht sich irgendwann aus. Deswegen bin ich guter Dinge für das Turnier 2025. Ich hoffe, dass dort dann mein Traum in Erfüllung gehen wird.

DFB.de: Trotz aller Rückschläge spielen Sie für die österreichische Nationalmannschaft und in der Google Pixel Frauen-Bundesliga für den SC Freiburg.

Kolb: Ich bin unglaublich stolz darauf, was ich bis hierhin erreicht habe. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass ich noch ziemlich am Anfang meiner Entwicklung stehe. Es ist noch einiges möglich. Es würde mir sicher helfen, wenn ich jetzt mal eine Zeit lang verletzungsfrei bleibe. Im Moment geht es mir gut und ich bin froh, dass ich wieder auf dem Rasen stehen kann.

DFB.de: Am vergangenen Wochenende gab es ein 1:0 bei der SGS Essen. Wie schauen sie mit etwas Abstand auf den Erfolg zurück?

Kolb: Zunächst einmal waren es extrem wichtige drei Punkte für uns. In der ersten Halbzeit waren wir meiner Meinung nach stark - sowohl mit als auch gegen den Ball. Deshalb war unsere Führung auch verdient. Nach dem Wechsel war es dann ein Fußballspiel, das für den Außenstehenden wahrscheinlich weniger schön war. Es war sehr intensiv und kampfbetont. Für uns war es einfach entscheidend, diesen knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Zum Glück ist es uns gelungen. Hinterher waren wir alle sehr erleichtert.

DFB.de: Sie besonders nach Ihrem ersten Saisontreffer?

Kolb: Klar, es tut gut, als Offensivspielerin Tore zu erzielen. Aber fast noch wichtiger war für mich persönlich, dass ich mich nach einer längeren Verletzungszeit jetzt endlich wieder gut fühle und der Mannschaft so helfen kann.

DFB.de: Die Leistungen des SC Freiburg bisher sind sehr wechselhaft.

Kolb: Es stimmt, dass wir im Moment einfach nicht die nötige Konstanz in unser Spiel bekommen. Aber wir arbeiten daran. Aktuell sind wir eher eine Wundertüte. Teilweise ist es wirklich gut. Aber dann kommen auch wieder Phasen, in denen es mir vorkommt, als hätte uns jemand den Stecker gezogen. Ich beziehe das weniger auf den Einsatz, der stimmt eigentlich immer. Aber spielerisch hakt es bei uns derzeit leider zu häufig. Deshalb ist der Saisonverlauf bisher auch eher durchwachsen. Wir bekommen die Leistung, zu der wir fähig sind, manchmal einfach nicht auf den Rasen. Das ist ärgerlich, weil es uns definitiv schon den einen oder anderen Punkt gekostet hat.

DFB.de: Woran liegt das?

Kolb: Schwer zu beantworten. Ich denke zum Beispiel gerne an die Hinrunde der vergangenen Saison zurück. Da haben wir uns einfach in einen Flow gespielt. Und nach der Winterpause hat fast nichts mehr funktioniert. Woran es lag? Im Moment ist es so, dass uns die Leichtigkeit fehlt. Wir müssen uns alles hart erarbeiten. Die Situation ist nicht einfach, deshalb ist jeder Punkt doppelt wichtig.

DFB.de: Ihr Polster auf die Abstiegsränge beträgt nun acht Zähler. Ist das aktuell der wichtigste Aspekt?

Kolb: Im Moment ist es wichtig, dass wir uns von den unteren Rängen distanzieren. Und obwohl wir mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht glücklich sind, ist immer noch sehr viel drin. Mit zwei oder drei Siegen am Stück kann man sich sehr kurzfristig nach oben spielen. Andererseits kann es aber auch schnell in die andere Richtung gehen. Chancen und Risiken liegen eng beieinander. Wir müssen wachsam bleiben.

DFB.de: Wie ist es bei Ihnen persönlich - geht der Blick eher nach oben oder doch nach unten?

Kolb: Nein, ich schaue nach oben. Es ist ganz klar mein Ziel, dass wir den Anschluss ans obere Drittel herstellen. Wenn wir nur nach unten schauen, wird die Unsicherheit womöglich noch größer. Ich denke lieber positiv. Wir haben die Qualität im Kader dafür. Aber wir müssen es konstant auf den Rasen bringen.

DFB.de: Nun kommt mit Eintracht Frankfurt der Tabellendritte. Ist das genau der richtige Gegner in der aktuellen Situation, weil viele sie deutlich in der Außenseiterrolle sehen?

Kolb: Ob das der richtige Gegner ist, weiß ich nicht. Wir wissen alle, dass Frankfurt im Kollektiv, aber vor allem auch individuell große Möglichkeiten hat. Aber wir wissen auch, zu was wir fähig sind. Wir können auch gegen die Eintracht etwas holen. Wir müssen noch einmal unsere Kräfte mobilisieren und ein gutes Spiel machen.  

DFB.de: Das letzte Spiel des Jahres 2023 wird gegen Eintracht Frankfurt sein, das erste in 2024 ebenfalls - dann im Achtelfinale des DFB-Pokals. Im vergangenen Sommer haben Sie mit dem SC Freiburg das Endspiel erreicht. War das einer der Höhepunkte Ihrer Karriere bisher?

Kolb: Ja, ganz sicher. Dieser Tag in Köln war einfach unbeschreiblich. Das mit dieser Mannschaft erleben zu dürfen, war schon sehr besonders. Es waren unfassbar viele Fans von uns im Stadion. Dazu Freunde aus der Heimat und meine Familie. Es war alles perfekt - außer das Ergebnis. Wir haben ja leider mit 1:4 gegen den VfL Wolfsburg verloren. Wenn ich an daran zurückdenke, bleibt dennoch nur sehr wenig Negatives in Erinnerung.

DFB.de: In diesem Jahr können Sie es noch besser machen.

Kolb: Die Aufgabe im Achtelfinale ist sehr kompliziert - in Frankfurt zu bestehen wird eine echte Herausforderung. Aber wie sagt man so schön? Im DFB-Pokal ist immer alles möglich. In einem möglichen Viertelfinale wartet der MSV Duisburg. Wir wissen also, welchen Weg wir gehen müssen. Aber er ist weit und steinig. Allerdings haben wir in der vergangenen Saison erlebt, dass es sich lohnt, alles reinzuwerfen. Wir wollen nochmal nach Köln kommen und dann wollen wir den DFB-Pokal gewinnen.

DFB.de: Sie haben Anfang des Jahres Ihren Vertrag beim SC Freiburg verlängert. Gleichzeitig ist es Ihr Ziel, Champions League zu spielen. Ist das beim SC Freiburg mittelfristig möglich?

Kolb: Im Moment sind wir ein gutes Stück davon entfernt. Aber mittelfristig ist das auf jeden Fall möglich. Die Qualität dafür haben wir im Kader. Davon bin ich überzeugt. Das größte Manko ist derzeit die fehlende Konstanz. Er reicht einfach nicht, wenn du eine gute Halbserie spielst. Man muss die gesamte Saison über die Leistung bringen. Dann ist das machbar.

[sw]

Der SC Freiburg ist mühsam in die Google Pixel Frauen-Bundesliga gestartet. Am vergangenen Wochenende gab es allerdings ein wichtiges 1:0 bei der SGS Essen - auch dank des Treffers der österreichischen Nationalspielerin Lisa Kolb. Im DFB.de-Interview spricht die 22-Jährige über Träume und Enttäuschungen, über Verletzungen, die sie immer wieder zurückwerfen und über das letzte Pflichtspiel des Jahres gegen Eintracht Frankfurt heute (ab 14 Uhr, live auf MagentaSport).

DFB.de: Lisa Kolb, Sie sind seit zweieinhalb Jahren beim SC Freiburg. Welche Rolle nehmen Sie in der Mannschaft ein?

Lisa Kolb: Das ist schwer zu beantworten für mich, weil ich aus einer langen Verletzung komme. Deshalb habe ich in dieser Saison noch nicht so viel Spielzeit bekommen, wie es mein Anspruch ist. Mir ist es wichtig, dass wir alle in einem Boot sitzen und dass wir gemeinsam dafür sorgen, dass niemand von diesem Boot fällt und zurückbleibt. Wir erleben gerade eine komplizierte Phase und müssen da als Mannschaft durchkommen. Ich versuche, meinen Beitrag dabei zu leisten. Auf dem Rasen natürlich. Aber wenn das nicht möglich ist, auch mit Gesprächen während der Woche. Manchmal hilft auch schon ein lockerer Spruch, um die Stimmung zu verbessern.

DFB.de: Verletzungen prägen bislang ihre Karriere. Vor einiger Zeit haben Sie mehr als eine Saison wegen einer Rückenproblematik verpasst. Wie gehen Sie mit diesen Rückschlägen um?

Kolb: Zunächst einmal gehören Verletzungen natürlich irgendwie dazu. Leider ist es bei mir tatsächlich so, dass ich kaum mal eine Saison erlebe, die ich verletzungsfrei durchspielen kann. Es ist nicht nur körperlich anstrengend, sich immer wieder zurückkämpfen zu müssen. Es ist vor allem auch eine mentale Herausforderung. Aber ich sehe es positiv: Diese Rückschläge zahlen auf meine Persönlichkeit ein und machen mich zu dem Menschen, der ich bin.

DFB.de: Hadern sie manchmal mit dem Schicksal, wenn die nächste Verletzung da ist?

Kolb: Natürlich, alles andere wäre ja eine Lüge. Aber ich glaube fest daran, dass alles irgendwie seinen Grund hat. Ich versuche, mir keine Fragen zu stellen, auf die es sowieso keine Antwort gibt. Zumindest im Moment nicht. In fünf oder vielleicht zehn Jahren, wenn ich irgendwann auf meine Karriere zurückblicke, dann finde ich vielleicht eine Antwort auf diese Fragen.

DFB.de: Der bitterste Rückschlag dürfte Ihre Corona-Erkrankung kurz vor der EURO 2021 gewesen sein.

Kolb: Das hat mir tatsächlich den Boden unter den Füßen weggerissen. Da ist ein Traum zerplatzt. Wahrscheinlich war das der schlimmste Moment meiner Karriere bisher. Ich habe noch heute vor Augen, wie der Test vor mir lag und plötzlich zwei Striche zu sehen waren. Das war schon brutal. Und es war mindestens genauso hart, aus der Quarantäne zu verfolgen, wie meine Mitspielerinnen bei EURO durchstarten. Da wäre ich natürlich unglaublich gerne dabei gewesen. Aber es ist nun mal so, dass im Leben immer wieder mal Träume platzen. Aber es geht weiter und alles gleicht sich irgendwann aus. Deswegen bin ich guter Dinge für das Turnier 2025. Ich hoffe, dass dort dann mein Traum in Erfüllung gehen wird.

DFB.de: Trotz aller Rückschläge spielen Sie für die österreichische Nationalmannschaft und in der Google Pixel Frauen-Bundesliga für den SC Freiburg.

Kolb: Ich bin unglaublich stolz darauf, was ich bis hierhin erreicht habe. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass ich noch ziemlich am Anfang meiner Entwicklung stehe. Es ist noch einiges möglich. Es würde mir sicher helfen, wenn ich jetzt mal eine Zeit lang verletzungsfrei bleibe. Im Moment geht es mir gut und ich bin froh, dass ich wieder auf dem Rasen stehen kann.

DFB.de: Am vergangenen Wochenende gab es ein 1:0 bei der SGS Essen. Wie schauen sie mit etwas Abstand auf den Erfolg zurück?

Kolb: Zunächst einmal waren es extrem wichtige drei Punkte für uns. In der ersten Halbzeit waren wir meiner Meinung nach stark - sowohl mit als auch gegen den Ball. Deshalb war unsere Führung auch verdient. Nach dem Wechsel war es dann ein Fußballspiel, das für den Außenstehenden wahrscheinlich weniger schön war. Es war sehr intensiv und kampfbetont. Für uns war es einfach entscheidend, diesen knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Zum Glück ist es uns gelungen. Hinterher waren wir alle sehr erleichtert.

DFB.de: Sie besonders nach Ihrem ersten Saisontreffer?

Kolb: Klar, es tut gut, als Offensivspielerin Tore zu erzielen. Aber fast noch wichtiger war für mich persönlich, dass ich mich nach einer längeren Verletzungszeit jetzt endlich wieder gut fühle und der Mannschaft so helfen kann.

DFB.de: Die Leistungen des SC Freiburg bisher sind sehr wechselhaft.

Kolb: Es stimmt, dass wir im Moment einfach nicht die nötige Konstanz in unser Spiel bekommen. Aber wir arbeiten daran. Aktuell sind wir eher eine Wundertüte. Teilweise ist es wirklich gut. Aber dann kommen auch wieder Phasen, in denen es mir vorkommt, als hätte uns jemand den Stecker gezogen. Ich beziehe das weniger auf den Einsatz, der stimmt eigentlich immer. Aber spielerisch hakt es bei uns derzeit leider zu häufig. Deshalb ist der Saisonverlauf bisher auch eher durchwachsen. Wir bekommen die Leistung, zu der wir fähig sind, manchmal einfach nicht auf den Rasen. Das ist ärgerlich, weil es uns definitiv schon den einen oder anderen Punkt gekostet hat.

DFB.de: Woran liegt das?

Kolb: Schwer zu beantworten. Ich denke zum Beispiel gerne an die Hinrunde der vergangenen Saison zurück. Da haben wir uns einfach in einen Flow gespielt. Und nach der Winterpause hat fast nichts mehr funktioniert. Woran es lag? Im Moment ist es so, dass uns die Leichtigkeit fehlt. Wir müssen uns alles hart erarbeiten. Die Situation ist nicht einfach, deshalb ist jeder Punkt doppelt wichtig.

DFB.de: Ihr Polster auf die Abstiegsränge beträgt nun acht Zähler. Ist das aktuell der wichtigste Aspekt?

Kolb: Im Moment ist es wichtig, dass wir uns von den unteren Rängen distanzieren. Und obwohl wir mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht glücklich sind, ist immer noch sehr viel drin. Mit zwei oder drei Siegen am Stück kann man sich sehr kurzfristig nach oben spielen. Andererseits kann es aber auch schnell in die andere Richtung gehen. Chancen und Risiken liegen eng beieinander. Wir müssen wachsam bleiben.

DFB.de: Wie ist es bei Ihnen persönlich - geht der Blick eher nach oben oder doch nach unten?

Kolb: Nein, ich schaue nach oben. Es ist ganz klar mein Ziel, dass wir den Anschluss ans obere Drittel herstellen. Wenn wir nur nach unten schauen, wird die Unsicherheit womöglich noch größer. Ich denke lieber positiv. Wir haben die Qualität im Kader dafür. Aber wir müssen es konstant auf den Rasen bringen.

DFB.de: Nun kommt mit Eintracht Frankfurt der Tabellendritte. Ist das genau der richtige Gegner in der aktuellen Situation, weil viele sie deutlich in der Außenseiterrolle sehen?

Kolb: Ob das der richtige Gegner ist, weiß ich nicht. Wir wissen alle, dass Frankfurt im Kollektiv, aber vor allem auch individuell große Möglichkeiten hat. Aber wir wissen auch, zu was wir fähig sind. Wir können auch gegen die Eintracht etwas holen. Wir müssen noch einmal unsere Kräfte mobilisieren und ein gutes Spiel machen.  

DFB.de: Das letzte Spiel des Jahres 2023 wird gegen Eintracht Frankfurt sein, das erste in 2024 ebenfalls - dann im Achtelfinale des DFB-Pokals. Im vergangenen Sommer haben Sie mit dem SC Freiburg das Endspiel erreicht. War das einer der Höhepunkte Ihrer Karriere bisher?

Kolb: Ja, ganz sicher. Dieser Tag in Köln war einfach unbeschreiblich. Das mit dieser Mannschaft erleben zu dürfen, war schon sehr besonders. Es waren unfassbar viele Fans von uns im Stadion. Dazu Freunde aus der Heimat und meine Familie. Es war alles perfekt - außer das Ergebnis. Wir haben ja leider mit 1:4 gegen den VfL Wolfsburg verloren. Wenn ich an daran zurückdenke, bleibt dennoch nur sehr wenig Negatives in Erinnerung.

DFB.de: In diesem Jahr können Sie es noch besser machen.

Kolb: Die Aufgabe im Achtelfinale ist sehr kompliziert - in Frankfurt zu bestehen wird eine echte Herausforderung. Aber wie sagt man so schön? Im DFB-Pokal ist immer alles möglich. In einem möglichen Viertelfinale wartet der MSV Duisburg. Wir wissen also, welchen Weg wir gehen müssen. Aber er ist weit und steinig. Allerdings haben wir in der vergangenen Saison erlebt, dass es sich lohnt, alles reinzuwerfen. Wir wollen nochmal nach Köln kommen und dann wollen wir den DFB-Pokal gewinnen.

DFB.de: Sie haben Anfang des Jahres Ihren Vertrag beim SC Freiburg verlängert. Gleichzeitig ist es Ihr Ziel, Champions League zu spielen. Ist das beim SC Freiburg mittelfristig möglich?

Kolb: Im Moment sind wir ein gutes Stück davon entfernt. Aber mittelfristig ist das auf jeden Fall möglich. Die Qualität dafür haben wir im Kader. Davon bin ich überzeugt. Das größte Manko ist derzeit die fehlende Konstanz. Er reicht einfach nicht, wenn du eine gute Halbserie spielst. Man muss die gesamte Saison über die Leistung bringen. Dann ist das machbar.

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